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Morgen wird von der LR beschlossen, ob die Oberschulen nach Ostern öffnen werden.
Momentan läuft das Webinar zum Nasenflügeltest in der Schule. Das regelmässige Testen empfinde ich als viel kleineres Übel als Bildung (weiterhin) via Fernunterricht...
1.) Die Ideen und Vorschläge der UnterzeichnerInnen sind widersprüchlich. Jeder Vorschlag kann problemlos widerlegt und zerlegt werden.
2.) Ich habe noch von keinem Kind gehört, dass es Schwierigkeiten oder Ängste bei diesen Nasenstreichel-Test gegeben hätte. In gewissen Klassen soll es sogar recht lustig zugehen! Motivierte LehrerInnen und Eltern werden vielleicht dazu beigetragen haben.
3.) Eine Bitte: Ein kleinwenig über den Schul-Tellerrand hinaus schauen und feststellen was da draußen derzeit so abgeht. Dann wird das "Nasenbohren" schnell zum Mini-Problem. Die Politik hat der Bildung zurecht eine Chance gegeben (Nutzt sie!) und diesen Bereich beim Öffnen anderen vorgezogen.
Bravo Klemens! Ich erlaube mir noch anzuführen, dass der Vorwand des Datenschutzes ein sehr schwacher ist.
Können wir bitte endlich damit aufhören über die Durchführung des Tests zu diskutieren. Nach dem ewigen Vorbeten von LR Achammer und den ganze Nachbetern ist uns wohl allen klar, dass das Nasenbohren die Kinder nicht belasten wird.
Die Belastung, die immer wieder kritisiert wird, ist die psychische. Einmal dadurch, dass den Kindern unbegründet vermittelt wird, sie wären alle dauernd eine Gefahr für andere. Und zum anderen, dass die Kinder ohne Erziehungsberechtigten die Diagnose "Covid" gestellt bekommen. Und das obwohl 50% falsch positive Befunde waren.
Nach einem Jahr, in dem uns von den Medien "Corona" als furchtbar tödliche Krankheit präsentiert wird, Politiker Statements von sich geben wie "jeder wird einen kennen, der an Covid 19 gestorben ist" und jetzt dauern wieder einer warnt "Achtung jetzt mit den Mutationen trifft es die Jungen"
Da muss man echt nicht Psychologie studiert haben, um zu verstehen, dass diese Diagnose für einige eine massive Belastung darstellen kann. Und ja, da kann man als Eltern sicher viel Aufklärung im Vorfeld machen, aber wer Kinder hat (wie ich) weiß, dass diese im Moment leben und ihre Eltern nicht vorher, sondern genau im Moment des Ergebnisses brauchen.
Wie "erklären" Eltern ihr rigoroses "Nein" zu den Testungen in der Schule und bleiben bei der Wahrheit? Nach Ostern sind die Tests verpflichtend und Vorraussetzung für die Teilhabe am Präsenzunterricht.
Mir tun die Kinder leid, die zuhause bleiben müssen.
Vergessen: Es ist für Lehrpersonen mindestens doppelte Arbeit, wenn Kinder zuhause bleiben müssen. Das wird in diesem Zusammenhang oft gar nicht erwähnt.
Die Lehrpersonen können nicht gezwungen werden, die Kinder daheim auch noch zu betreuen, wenn sie ihre Stunden in Präsenz leisten. Deswegen verschicken die Schulen jetzt schon Mails, dass man Lernpakete bekommt, die alleine bewältigt werden müssen. Das versteht unsere Landesregierung unter Recht auf Bildung.
Auch ein "Lernpaket" entsteht nicht von alleine und muss korrigiert werden.
Was die Erstellung des Lernpakets angeht, haben sie natürlich recht. Bei meinem Sohn in der Grundschule waren Korrekturen jedoch bisher Mangelware! Würde eher sagen, es "kann" korrigiert werden. Je nach Lust und Laune der Lehrperson. Die Lehrpersonen haben einen Kollektivvertrag und wenn sie ihre Dienstzeit in Präsenz gemacht haben, sind sie nicht verpflichtet zusätzlichen Unterricht für Daheimgebliebene zu machen. Demzufolge ist das Recht auf und die Pflicht zur Bildung nicht mehr gewährleistet.
Da wäre es jetzt angemessen, wenn sich eine Lehrperson aus der Grundschule zu Wort melden würde...
Ich habe meine Sicht der Dinge kundgetan. Das Recht auf Bildung hängt immer auch mit Pflichten zusammen. In Corona-Zeiten sind m. M. n. diese Pflichten nun einmal die Tests - es ist ein Weg, der ausprobiert werden muss. Deshalb sehe ich es nicht so, dass das Recht auf Bildung nicht gewährleistet ist sondern eher so, dass alles mögliche unternommen wird, um dieses Recht nicht verkümmern zu lassen.
Auch dadurch dass Lehrpersonen evtl. eine Doppelbelastung erwächst, was ein anderes Thema ist und mit Gewerkschaften geklärt werden muss, ist ein Fernunterricht auf keinen Fall dem Präsenzunterricht gleichzusetzen und somit die Argumentation der Landesregierung hinfällig.
Aber es geht um etwas wesentlicheres und zwar darum dass die Schule als Institution für etwas missbraucht wird, was nicht in deren Aufgabenbereich gehört. Irgenwelche Verantwortliche haben beschlossen dass den Kindern nun die Aufgabe zugeteilt wird (obwohl selbst nicht am meisten betroffen), die übrige Gesellschaft vom Virus zu schützen und sie deshalb als Gruppe flächendeckend überwacht werden muss. Ob dieser Ansatz gut ist oder nicht lassen wir hier einmal dahingestellt. Aber dass die Institution Schule dafür herhalten muss ist nicht nachvollziehbar, da ja die Schule ihre Hausaufgaben gemacht hat und alle Kinder Masken tragen um Ansteckungen während des Unterrichts zu vermeiden. Das "Spreaden" findet also anderswo statt, auf Spielplätzen und im Privatbereich. Trotzdem wird die Schule dafür in die Pflicht genommen um das zu verhindern. Und genau DAS ist zu kritisieren, was bestimmte Direktoren auch getan haben. Wenn Kinder also verhindern sollen dass sich die Gesellschaft ansteckt, dann soll das außerhalb der Schule organisiert werden.
Übrigens Frau Garber, sollte das alles durchgehen, wie es die Landesregierung geplant hat, was machen Sie sollten Schüler in Ihrer Klasse erscheinen, deren Eltern sie nicht testen lassen wollen? Werden die rausgeworfen, wird der Direktor oder die Eltern verständigt um sie abzuholen. Haben Sie da Verhaltensanweisungen bekommen, die auch rechtlich gedeckt sind (Kinder vom Unterricht fernzuhalten). Würde vielleicht mehrere interessieren.
Das Sanitätspersonal wurde durch Covid sehr viel mehr belastet und musste durchschnittlich 48 Stunden in der Woche arbeiten unter sehr schlechten Bedingungen.
Wären solche Notfall-Zusatzdienste in der Schule nicht auch denkbar, wenn es die Situation und die Gesundheit aller erfordert?
Ich erlaube mir dazu, einen übergeordneten Gedankengang beizusteuern. In einer demokratischen Gesellschaft, welche auf Konsens und Ausgleich ausgerichtet ist und auf objektiven Kriterien wie Verfassung, Gesetze, Beschlüsse beruht, ist es nicht der Einzelne, oder eine kleine Gruppe, welche alternative Regeln aufstellen, die dann von allen zu respektieren oder gar zu befolgen sind.
So ist es auch im Straßenverkehr: um Auto zu fahren, müssen Sie den Führerschein machen, so ist es nun mal von der Mehrheit festgelegt. Wenn jemand nun den Führerschein ablehnt und nicht macht, und behauptet, man würde ihm durch die Verweigerung, ohne Führerschein Auto zu fahren, das Recht auf Teilnahme am Autoverkehr verwehren, dann schüttelt man ob der Schrulligkeit dieses Vorwurfes nur den Kopf. Er möge halt, wie alle anderen auch, den Führerschein machen.
Wenn nun aufgrund der Pandemie trotzdem der Präsenzunterrichtvgewährleistet wird, mit der Vorgabe des Schnelltests, dann gewährt die Landesregierung auch in dieser schwierigen Situation das Recht auf Bildung.
Wenn Sie nun als Vater Ihrem Kind den Schnelltest verweigern, dann sind doch Sie es, und nur Sie - so der logische Schluss - der Ihrem Kind das Recht auf Bildung vorhält.
Es ist *Ihre* Entscheidung.
Herr Gasser
Ich darf ihrem Beitrag in jedem Sinn widersprechen. Erstens handelt es sich bei der "Basis des Testzwangs" um eine Verordnung, also um die Entscheidung von Wenigen, die weder auf objektiven Kriterien noch auf dem Bestreben nach Konsens beruht (wie man ja schon daran sehen kann, dass alle Beteiligten -Schüler, Eltern, Lehrer, Schulführungskräfte- in der Ausarbeitung außen vor gelassen wurden.
Zweitens ist der Vergleich mit dem Führerschein seeehr weit hergeholt. Wenn mit dem Test, die Oberschulen geöffnet würden, wäre der Vergleich vielleicht noch halbwegs brauchbar, aber bei den Grundschulen geht es - um bei ihren Bildern zu bleiben- darum, aus dem Nichts heraus das Tragen eines Sturzhelms im Fahrzeug mit Airbag und Sicherheitsgurt für den Fahrer zu verlangen. Und ich nehme an, dass bei dieser Forderung so mancher Autofahrer eher ob der Schrulligkeit der Forderung den Kopf schütteln würde.