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Berglandwirtschaft

Wirtschaftsdünger und Bodenfruchtbarkeit

Boden und Bodenfruchtbarkeit – unter diesem Motto stand die 16. Berglandwirtschaftstagung, die gestern im Forum in Brixen abgehalten wurde.
Von
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Astrid Tötsch14.01.2023

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Kommentare

Bild des Benutzers Herta Abram
Herta Abram 14.01.2023, 10:21

Leitgedanke muss sein:
Ein Bauer, eine Waldbesitzerin, die naturgemäß wirtschaften und nebenbei das Klima schützen – sie müssen dafür belohnt werden. Das ist eine Investition in eine lebenswerte Zukunft.

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josef burgmann 14.01.2023, 12:03

Leitgedanke: Zurück nach vorne!!
Es wurden so viele teure "Nachhaltigkeitsfehler" gemacht.
Inzwischen ist man nach ca. 50 Jahren draufgekommen, dass daß Rinder, Schafe und Ziegen aufgrund ihres einmaligen Verdauungssystems nicht zu Allesfressern (wie z. B. Schwein) umgepolt werden können.
Über Jahrhunderte wurden die obengenannten Tiere gehalten. weil sie nach Seßhaftwerdung des Menschen die Grundlage menschlicher Existenz bildeten.
Die Zufütterung von Geteide ist jetzt, auf Grund der enormen Preissteigerungen, ein Thema geworden. Nur wegen der enormen genetischen Leistungsaufbereitung müssen große Mengen an "unnatürlichem" Futter, sprich Getreide, zugefüttert werden.
Dadurch, und wegen geringstem Stroheinsatz haben wir einen problematischen natürlichen Dünger. Seit 25 Jahren wird die Umstellung von Festmist auf Gülle propagiert und gefördert, mit den jetzt fast unlösbaren Problemen . Ich würde sagen, dass viele Bauern Beratungsopfer geworden sind.
Festmist ist lagerbar und bei entsprechender Einstreu super kompostierbar. Man fährt nicht Dreck, der ganz penetrant stinkt, sondern hochwertigen Humusdünger auf die Dauerwiesen. Im Ackerbau gelten etwas andere Regeln.
Die Tragik besteht darin, daß jedes Futterkonservierungsverfahren, jede Änderung der Aufstallungsform, mit enormem finanziellem Aufwand verbunden ist,
welche auch immer mit Fördergeldern forciert wurde.
Ich persönlich habe in den vergangenen 45 Jahren 4 verschiedene Futterkonservierungsfahren miterlebt, wobei man jetzt in großem Stil wieder die Produktion von sogenannter "Heumilch" propagiert. Also dahin zurück, wo man vor 50 Jahren schon war!! Kompliment!
Im Düngebereich verhält es sich identisch.
Man weiß nicht mehr: 1. Wohin mit der vielen Gülle
2. Wann ausbringen
Nebenbei am Steilhang ein riskantes und dreckiges Unterfangen .
Jetzt wird mit Seperatoren gearbeitet, um das Wasser abzusondern.
Vielleicht begreift ein normal, mit Hausverstand, ausgestatteter Mensch, was hier eigentlich abgeht.
Nur zur Info:
Wir führen als Familie einen Bergbauernbetreib, seit 2008 als Bio mit Festmist. Wir versuchen den ersten Schnitt erst im Reifestadion des Grasbestandes durchzuführen, bringen ca. 35.000kg Biostroh zusammen mit den Ausscheidungen unserer Tiere ausschließlich im Herbst auf die Dauerwiesen.
Fazit:
Gerade im letzten trockenem Jahr hatten wir im Grunde keine mengenmäßigen Einbußen, weil der Pflanzenbewuchs von Jahr zu Jahr intensiver und resistenter geworden ist.
Deswegen sind Maßnahmen zur Bodenfruchtbarkeit sehr langfristig anzusetzen.
In der Waldwirtschaft verhält es sich ähnlich. Dort wurde zu wenig gemacht!
Ist aber ein anderes Thema.

Bild des Benutzers Herta Abram
Herta Abram 14.01.2023, 13:04

Danke. Toll! Und alles Gute weiterhin!

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Josef Auer 16.01.2023, 19:45

Auch bei Festmistsystemen fallen unvermeidlich Flüssigdünger (Urin und Prozesswasser) an.
Das wirkliche Problem ist nicht die Art des Düngers, sondern die Menge, die Art und der Zeitpunkt der Ausbringung.
Egal ob bio oder konventionell.

Bild des Benutzers Stefan S
Stefan S 16.01.2023, 20:21

Klasse Beitrag von Josef Burgmann

Bild des Benutzers Dietmar Nußbaumer
Dietmar Nußbaumer 14.01.2023, 11:17

Es wäre zwar höchste Zeit klima- und umweltschädliche Produktionsweisen (nicht nur in der Landwirtschaft) zu bestrafen und die neutralen zu belohnen, dahin ist es leider noch ein langer Weg.

Bild des Benutzers Sonja Günthner
Sonja Günthner 14.01.2023, 13:10

".... werden Tierwohl in Form des ClassyFarm-Labels und Naturschutz weit mehr als bisher eine Rolle spielen..."

Leider wird hier mal wieder mit Nebelkerzen geworfen. Das staatliche Classy-Farm-Siegel soll der Lebensmittelsicherheit und nicht dem Tierwohl dienen. Es ist ein Instrument, um beispielsweise die Prävention von Tierseuchen und die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen zu unterstützen. In Bezug auf die Tiere geht es also um die Art von Tiergesundheit, die für den Verbraucher die Unbedenklichkeit der erzeugten Lebensmittel sicherstellen soll. Diese Art der Tiergesundheit ist aber nur ein Baustein des Begriffs Tierwohl. Die meisten Verbraucher verbinden damit mehr Platz, Auslauf, Außenklima, tiergerechtere Ställen oder sonstige Maßnahmen, die dazu beitragen, dass es Tieren physisch und psychisch besser geht. Mit Ethologie hat Classy Farm aber nichts am Hut, dementsprechend sind bisher keine verbindlichen Standards zum Tierwohl mit entsprechenden Konsequenzen zu finden.

Nicht zuletzt muss der italienische Staat im Rahmen der GAP hier schlicht und ergreifend aus förderrechtlichen Gründen handeln. Um Agrarsubventionen zu erhalten, müssen bestimmte Vorgaben im Rahmen eines amtliches Kontroll- und Informationssystem umgesetzt werden. Hoffentlich führt das System zum gewünschten Erfolg bei der Lebensmittelsicherheit und schafft nicht nur sinnlosen bürokratischen Aufwand für die Tierhalter.
Dass dieses Label allerdings immer wieder zur Werbung genutzt wird, um zu suggerieren, man würde allein damit schon etwas für Tierwohl tun, das ist sehr bedauerlich. Dies allein wird den in veralteten Ställen ständig angebundenen Milchkühen nichts nützen und dem Landwirt, der im Interesse seiner Tiere und einer wirtschaftlichen Zukunft hieran etwas ändern möchte, auch nicht!

Bild des Benutzers Josef Fulterer
Josef Fulterer 16.01.2023, 06:14

Die gelobte Lösung für das Dünger-Problem (begünstigt durch die Lage an der Brennerachse, mit dem extrmsten Fall von 300 Milchkühen auf 4 ha Grund in 4 Ställen), ist von der Umwelt-Bilanz her ein rießiger Unfug!

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