Advertisement
Advertisement
Krankenhaus Sterzing

Geballte Bürgerwut

Den Wipptalern stand's im Gesicht geschrieben: keine Lust mehr auf Spielchen. Die zentrale Frage am Montag abend: Keine Tumoroperationen mehr? Wird Südtirols Gesundheitspolitik zentralisiert?
Di
Ritratto di Ursula Lüfter
Ursula Lüfter16.04.2013

Support Salto!

Ogni abbonamento è un sostegno a un giornalismo indipendente e critico e un aiuto per garantire lunga vita a salto.bz.

Salto Plus

Liebe/r Leser/in,

dieser Artikel befindet sich im salto.archiv!

Abonniere salto.bz und erhalte den vollen Zugang auf etablierten kritischen Journalismus.

Wir arbeiten hart für eine informierte Gesellschaft und müssen diese Leistung finanziell stemmen. Unsere redaktionellen Inhalte wollen wir noch mehr wertschätzen und führen einen neuen Salto-Standard ein.

Redaktionelle Artikel wandern einen Monat nach Veröffentlichung ins salto.archiv. Seit 1.1.2019 ist das Archiv nur mehr unseren Abonnenten zugänglich.

Wir hoffen auf dein Verständnis
Salto.bz

Abo holen

Bereits abonniert? Einfach einloggen!

Advertisement
Advertisement
Ritratto di Sebastian Felderer
Sebastian Felderer 16 Aprile, 2013 - 10:19
Bin mit Leib und Seele solidarisch mit dem Krankenhaus Sterzing und auch Schlanders, kurz gesagt mit den Kleinen und Schwächeren. Habe mitbekommen, dass gute Leute berechtigten Widerstand leisten und ich kann nur moralische Unterstützung geben, nicht locker zu lassen. Der politsche Partner ist schwach, wie nie zuvor. Höchstens die Bürohengste hinter den Kulissen können sich aufbäumen. Die müssen wir aber auch politisch in die Knie zwingen. Die Politik ist voller Krebsgeschwüre, die könnten in Bozen gar nicht alle operiert und behandelt werden. Die müssen unbedingt in die Peripherie verlegt werden. Klinischer Notstand. Auch die SEL ist ein einziges Krebsgeschwür. Die Heilung soll über die Gemeinden kommen. Also auch Peripherie! Die Partei liegt in den letzten Zügen. Nur die Basis kann sie durch eine Radikalkur retten. Schon wieder Peripherie. Und das soll bei den Krankenhäusern anders sein? Wenn der gute Richard nun doch versucht, die Nabelschnur zum Lehrvater abzuschneiden, um nicht von dieser ansteckenden Seuche mitvergiftet zu werden, dann sollte seine Sanitätseinheit der erste Patient sein, dem er Heilung zukommen lässt. Die SEL kann warten, dafür müssen erst die Medikamente erfunden werden. Und von vielen anderen Patienten wisser wir noch gar nicht, wie krank sie eigentlich sind. Gute Besserung!
Ritratto di Maximilian Benedikter
Maximilian Benedikter 16 Aprile, 2013 - 10:38
Ich möchte in diesem Kommentar nur ein paar Weichen stellen und werde mich vorwegs gleich positionieren: ich glaube Oswald Mayr hat recht, nichts wird (kann) bleiben wie es ist. Aber man muss den Sterzingern, Innichnern und Schlanderern eine qualitätsvolle Alternative bieten. Man muss die drei kleinen Krankenhäuser abbauen. Ich möchte gleich auch meine Solidarität den Ärzten in der sog. Peripherie ausdrücken. Sie machen eine wundervolle Arbeit. Zu oft hat das Sanitätsassessorat unter Theiner die Ärzte untereinander ausgespielt. Ja sogar der Ausdruck "walsches Krankenhaus" zirkuliert. Das empfinde ich als beschämend und ist nicht nachvollziehbar. Es handelt sich hier nicht um wer besser oder schlechter ist. Sondern, was kann man finanzieren. Wenn man zB in Sterzing ausgezeichnete fachärztliche ambulante Betreuung anbietet (auch für Tumorpatienten) und nur die stationären Behandlungen nach Brixen umlagert, sollte das den Patienten zumutbar sein. Sterzing-Brixen im Bus oder Ambulanz sind 15 Minuten fahrt und kostet im Vergleich ein Bruchteil. Aber bitte, lasst uns darüber diskutieren!
Ritratto di Sebastian Felderer
Sebastian Felderer 16 Aprile, 2013 - 11:01
Geschätzter Herr "Doktor " Benedikter, wir diskutieren schon lange. Nur ist es in Südtirol so, dass zuerst die Dinge beschlossen werden, dann scheibchenweise durchsickern und sobald die Leute die Diskussion in Gang setzten, wird fadenscheinig argumentiert und dann kommt der Schneepflug oder die Walze, was Sie lieber haben. Finanzierbarkeit ist ein banbktechnischer oder politischer Begriff. Hier zählt der politsche und das heißt, Haushalt und Prioritäten. Wem wollen Sie erklären, dass die Monsterbauten in Bozen samt unterirdischer Verbindungen ohne Sinn und Zweck, dass astronomische Gehälter auch nach der Pensionierung und, und ... mit Nichtfinanzierbarkeit in anderen Zusammenhängen vereinbar sind? Auch die Zusammenlegung der SE ist nie wirklich zum Tragen gekommen und unterm Strich nicht nachprüfbar. Was klar ist, scheint lediglich die Tatsache zu sein, dass heute einer das verdient, was früher vier verdient haben. Dafür durften drei durch die Röhre gucken. Da ist viel nicht mehr zu diskutieren, da ist nur auszumisten und das Kreuzchen dort hinzusetzten, wo es eben hingehört. Sofern die Landtagswahlen noch finanzierbar sind.
Ritratto di Maximilian Benedikter
Maximilian Benedikter 16 Aprile, 2013 - 11:19
Sie brauchen mich nicht Doktor nennen. Auch Max geht gut ;-) Aber mir geht es um konkrete und qualitative Lösungen. Versuchen Sie mit mir am Ball der Diskussion zu bleiben. Also: Wenn ein/e Sterzinger PatientInn ein Problem hat, dann sollte diese/r zum Hausarzt gehen, der dann eventuell diese/r an einen Facharzt weiterleitet. Wenn diese FachärztInn in Sterzing sitzt und die Wartelisten kurz sind (bei Dringlichkeiten gibt es natürlich weiterhin eine EH-Ambulanz in KH Sterzing), dann bekommt die PatientInn eine Antwort oder/und es werden Untersuchungen im sterzinger KH dirchgeführt (CT, Bludanalysen, usw.) - alles vor Ort. In diesem zumeist langwierigen und belastendem Iter bleibt die PAtientin immer in Sterzing, fals Sie/er das auch wünscht. Aber wenn es zu Eingriff kommt, dann geht er/sie nach Brixen (wie gesagt 15 min). Auch die super Kollegen von Sterzing gehen dann nach Sterzing operieren. Natürlich muss man vertrauen in die Macher der Sanitätspolitik in Südtirol haben und hier teile ich vollkommen ihre Skepsis. Denen geht es nur ums Kürzen und haben sehr wenig Vision. Mit dem Abbau der stationären Einrichtungen kann wirklich unheimlich viel Geld sparen. Da war leider die Neuroreha eine skizophrene Entscheidung! Einfach denken wäre besser.
Ritratto di Sebastian Felderer
Sebastian Felderer 16 Aprile, 2013 - 11:43
Danke Max, das war eine schöne Geste und zudem eine praxisnahe und rationelle Überlegung. Und wenn man schöne, lange Haare trägt, dann ist man eben Künstler oder Spezialist. Dafür können wir Bürger nicht viel und selbst Ihre Kollegen nicht. Aber das Ambiente in einem Krankenhaus ist wie überall geprägt von der Zufriedenheit des Personals. Und dies merkt der Patient, nicht nur, er bekommt es auch zu spüren. Ich kaufe nicht gerne ein, wo unzufriedene Verkäuferinnen arbeiten. Ich fliege nicht gern mit Piloten im Tarifstreit. Ich habe Angst auf der Straße vor LKW's mit manipulierten Fahrtenschreibern. Und lasse mich ganz bestimmt nicht gerne von Leuten operieren, die im kalten Krieg mit ihren Kollegen stehen. Bedenken dies die Manager? Leider nein. Die leben davon, diese gegeneinander auszuspielen, wie Sie richtig sagen. Aber Ihre These steht und Sie wissen, wovon Sie sprechen. Das ist für mich Klartext. Und wenn Sie sagen: Am Ball bleiben, dann gebe ich Ihnen Handschlag ..... bis mich der Schiedsrichter des Feldes verweist oder mich der Trainer auf die Bank setzt. Kurzer Hinweis auf meinen Beitrag "Achtung Hintermann!"
Ritratto di ulrike spitaler
ulrike spitaler 16 Aprile, 2013 - 13:01
Achtung. Beim Thema der Zertifierungen sind zwei Diskussionspunkte wesentlich, die nicht von Anfang an vermischt werden dürfen. Da gibt es einmal die Zertifizierung, die zum Ziel die höchstmögliche Patientensicherheit hat, in Europa durchaus zum medizinischen Standard gehört und auf eine breite wissenschaftlichen Analyse beruht. Das ist nicht einfach ein Nonsens, den sich unsere Politiker zum Zweck des Sparens ausgedacht haben, sondern soll der Qualität dienen. Zum Thema Qualität in der medizinischen Versorgung gibt es umfangreichen wissenschaftlichen Literatur und viele Expert/innen, von denen ich mir wünschen würde, dass sie sich öfters zu Wort melden würden. Aber dass insgesamt Qualität im Mittelpunkt des Bestrebens liegen soll, wird wohl auch hier nicht in Abrede gestellt, denke ich mir halt. Etwas anderes ist aber deshalb die Frage der kleinen Spitäler und deren Bedeutung für die Bevölkerung. Und da gibt es sehr wohl großen Diskussionsbedarf, viele Fragen und wenige Antworten. Nur bitte nicht davon ausgehen, dass das breiteste Angebot die höchste Qualität automatisch beinhaltet. Oder zumindest trennen: Reden wir von der Qualität des nahen, möglichst umfassenden Angebots oder reden wir von der wissenschaftlich untermauerten, bestmöglichen Patientenversorgung. Die Frage muss doch sein, wie beide Bedürfnisse so gut wie möglich in Einklang gebracht werden. Das kann aber nicht gelingen, wenn man sich gegeneinander ausspielt. Im Prinzip erinnert mich diese ganze Debatte, wie sie öffentlich geführt wird, an den Ausspruch des "selgen Kaisers Franz" (Joseph): Alles soll besser werden - nichts soll sich ändern." Zu den richterlichen Kommentaren: Mord habe ich zum Glück noch keinen begangen, mein Instinkt sagt mir allerdings, dass ich lieber lieber dort operiert werde, wo man am meisten Erfahrungen hat. Die Rechtmäßigkeit von Beschlüssen zu überprüfen, ist wichtige und hehre Aufgabe, die gemacht werden muss und soll. Bei der Beurteilung von medizinischer Qualitätssicherung gehe ich allerdings davon aus, dass Fachleute angehört werden müssen, bevor man sich ein Urteil bildet....
Ritratto di Sebastian Felderer
Sebastian Felderer 17 Aprile, 2013 - 13:51
Jede Verbesserung, ist eine Änderung, aber leider nicht umgekehrt. Und genau darum geht's. Manager neigen dazu, viel zu verändern. Radikal und meistens ohne mit den Betroffenen darüber zu sprechen. Früher gab es mal ein "Verbesserungsbüro". Dort konnte das Personal Vorschläge und Ideen einreichen und wurde dafür auch prämiert. Das ermöglichte dann Verbesserungen ohne wesentliche Veränderungen vorzunehmen. Heute holt man einen Superman, bezahlt ihn wie einen Gott, er schmeißt die ganze Bude durcheinander, dass sich wirklich niemand mehr auskennt und dann ist er wieder weg, mit einer Abfertigung, die für den Rest des Lebens reicht. Die traurig Hinterbliebenen dürfen dann die Bude wieder in Ordnung bringen und den Karren aus dem Dreck ziehen. Als Lohn dafür dürfen sie sich dann wieder auf den nächsten "Spezialisten" freuen, den man ihnen vorsetzt. Fortsetzung siehe letzten Absatz.
Advertisement
Advertisement
Advertisement