Dieser Missbrauch beginnt im Jahre 1796 mit der Idee das Land dem "heiligen
Herzen Jesu" anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten.
Als Zeichen von grosser Gottesfurcht und Autoritätengläubigkeit schafften
es die Tiroler diese Erfindung für über 200 Jahre aufrecht zu erhalten und
Erinnerung, Gedenken und Stolz der Volksseele darauf zu konzentrieren.
Dabei reicht es nicht im Sinne eines Herz- Jesu- Proporzes (Vorschlag von
Bischof Muser) die Autonomie auf die Bergfeuer auszuweiten. Vielmehr gilt es
die Bandbreite der historischen Erinnerungskultur zu erweitern und auch neue
"Helden" als Vorbilder zu definieren. (Tiroler Landlibell, Magna Carta des
Landes Tirol, Aufstand der Tiroler Bauern unter Michael Gaismair, die
Täufer, die Hutterer, Aufarbeitung der NS Zeit z.B. Fluchthilfe für Nazis
(http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article124863191/Fluchthilfe-fuer-Nazis-vom-Vatikan-und-US-Agenten.html)
......
Wir brauchen gebildete und selbstkritische Menschen welche mit Hilfe einer
humanistischen und modernen demokratischen Grundlage (Meinungs,-Religions, -
und Redefreiheit, Gewaltenteilung, Trennung von Staat und Kirche,
Transparenz...) in einen Dialog untereinander und den Nachbarn treten können
und so den Verlockungen von Überheblichkeit, Nabelschau, Phantomschmerz der
Landestrennung zu entgehen.
Vielleicht gelingt es im Jahre 2015 den Brauch in diesem Sinne umzudeuten und
neu zu kodieren, ganz in der Tradition von 1796.
In diesem Sinne: "Mia sein mia und Ihr nicht"
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