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Sanität

Entschleunigung in der Sanität

Keine Patienten-Fabrik mehr. Wolfgang Kleon hat den Sprung gewagt und wechselt vom Krankenhaus Bozen in eine Basisarztstelle, so hat er endlich mehr Zeit für seine Patienten.
Von
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Christine Helfer02.08.2013

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Kommentare

Bild des Benutzers Maria Theresia Christandl
Maria Theresia Christandl 02.08.2013, 19:47
Persönlich wünsche ich dem erfahrenen Pädiater alles Gute zum Neubeginn in der Basisstelle, kenne ihn leider nicht persönlich, aber kann seinen Abgang gut verstehen. Leider fallen den Sparmaßnahmen in der Sanität die Kleinen, die Schwachen zum Opfer. Bozen ist immer noch das Zentrum der Gesundheitsversorgung auch im pädiatrischen Bereich in Südtirol. So wurde auch im Meraner Krankenhaus in den letzten Jahren die Anzahl der Betten von 16 auf 8 reduziert, was sich im Winter problematisch gestaltet, dass es der Fall war, nachts wegen Platzmangel Neuaufnahmen nach Bozen oder Schlanders zu verlegen. Die Zusammenlegung der Kinderchirurgie mit der Pädiatrie in Bozen verwundert.. Die Ausbildung der Kinderkrankenpfleger durch einen Masterkurs an der Claudiana fand schon mehrere Jahre nicht mehr statt, interessierte Krankenpfleger werden auf andere Regionen verwiesen, die Anerkennung eines Diploms von Österreich gibt es noch nicht..in der Hoffnung auf die neue Landesregierung im Herbst, dass sie sich auch für die kranken Kinder im Land einsetzen.
Bild des Benutzers Frank Blumtritt
Frank Blumtritt 03.08.2013, 14:08
Es ist bemerkenswert, dass auch die kleinste Änderung im Gesundheitswesen pünktlich zur üblichen Litanei führt, wie "wir Sparen an den Schwächsten", "Demotivation des Personals", usw... Einer Provinz mit einer halben Million Einwohner und 7 Krankenhäusern mit 7 supermodernen und zertifizierten Geburtsabteilungen plus anhängenden Pädiatrie-Abteilungen, Kinder-rehabilitationszentren, Kinder- und Jugendpsychiatrie, einem Kompetenzzentrum für die künstliche Befruchtung, kapillare Versorgung mit Basis-Kinderärzten und einem Zentralkrankenhaus mit Neugeborenen-Intensivabteilung, 24 Stunden Inkubator-Transportdienst mit Notarzt und Kinderchirurgie kann man bestimmt nicht nachsagen, an den Kindern zu sparen! Wie immer, empfehle ich den Kritikern, sich einmal umzusehen, wie es um uns herum bestellt ist. Dass auch die Pädiatrie bei uns bis heute tendenziell zu "krankenhauslastig" ist, dürfte auch keine Neuigkeit sein. Eine gut funktionierende Basis-Pädiatrie löst die meisten Gesundheitsprobleme im Kindesalter und wenn es um echte Notfälle oder Spezialkompetenzen geht, dann sind alle Eltern wohl gewillt dorthin zu gehen, wo es am meisten Garantie für Qualität gibt (siehe auch Onkologie, Handchirurgie, usw..). Willkommen also ein erfahrener Arzt, der sich vom Krankenhaus aufs Land verlegt! Der Spagat zwischen "Bürokratie" und direkter Arbeit am Patienten ist in jedem Akutkrankenhaus der Welt eine Herausforderung. Da ändert sich auch nichts, wenn man noch mehr Personal hineinsteckt, weil dann nämlich noch mehr Patienten dorthin, statt zum Basismediziner kommen. Dass für den Patienten zu wenig Zeit bleibt, höre ich seit zig Jahren in allen Krankenhäusern die ich kennenlernte. Gleichzeitig haben wir heute mehr Ärzte und Pflegepersonal als je zuvor. Also stimmt da etwas nicht bei der oft leichtfertigen Kritik am System. Mit der Informatik im Südtiroler Sanitätsbetrieb ist nicht am besten bestellt, das wissen alle. Es ist aber auch nicht so, dass bisher gern und gut von Hand dokumentiert wurde und die Umstellung auf die papierlose Dokumentation bereitet auch Krankenhäusern im In- und Ausland Kopfzerbrechen. Das Thema sollte also etwas nüchterner und weniger klischeehaft behandelt werden. Vielmehr sollte sich jede/r Kliniker/in täglich hinterfragen, ob er/sie wirklich "keine Zeit" für die Patienten hat und - vor allem - müssen wir uns fragen, "welche Zeit" die Patienten wirklich brauchen und welche nicht. Die Bürger wissen selbst, dass wir viel zu tun haben und erwarten sich keine Wunder. Aber das richtige Wort, die richtige Geste, das richtige Lächeln im richtigen Moment machen meist den ganz großen Unterschied. Wenn ich manche Patientenbeschwerden lese, die einfach nur bemängeln, dass man geduldig wartenden Angehörigen stundenlang keine Informationen gegeben hat, warum und worauf sie warten, dann denke ich, dass das wenig mit "Bürokratie" oder "Personalmangel", aber viel mit wenig Professionalität und schlechter Organisation zu tun hat.
Bild des Benutzers Maria Theresia Christandl
Maria Theresia Christandl 03.08.2013, 18:54
Reduzierung von Betten auf die Hälfte, Schließen der Kinderchirurgie im Zentralkrankenhaus..Nichterreichen des Basispädiaters nachts oder wochenends, keine Ausbildungsmöglichkeit im Bereich Kinderkrankenpflege in der Provinz in den letzten Jahre ist nicht aus der Luft gegriffen Frank sondern Tatsachen, Bozen und Meran sind nicht periphere Krankenhäuser..aber sicher es ist alles eine Frage der Organisation.
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