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Ein Dratseilakt für die SVP - ein neues Gleichgewicht zwischen Kompatscher und Widmann finden oder wer stürzt ab ?
Hat sich keiner der Südtiroler Highliner für diese Wahlveranstaltung einladen lassen?
Wir dürfen offiziell deutsch reden - viel mehr gibt die Autonomie nicht her.
Hähh? Warum beneiden uns dann viele andere Regionen Italiens um unsere Autonomie?
"Wir dürfen offiziell deutsch reden - viel mehr gibt die Autonomie nicht her."...., und dass dann im öffentlichen Dienst deutsch geantwortet wird, wird immer seltener.
Herr Engl, das frage ich mich auch.
Statt sogleich den zähen+ mühsamen Weg der Verhandlungen mit Rom zu gehen, wie vom Dr. Bernhard Zallinger - Thurn bereits im Herbst 1949 in einem internen kleinen Buch für die deutschen Leser vorgeschlagen, hat die stramme Weltkriegs- / Heimkehrer-Generation, die Gruppe um Ammon abgehalftert + den für die Südtiroler-Bevölkerung sehr schmerzhaften +entbehrungs-vollen Umweg über "das los von Trient gewählt."
.....und diese stramme Weltkriegs- / Heimkehrer-Generation hat irgendwann den Kriegsversehrten Silvius Magnago zur
politischen und ideologischen Speerspitze gemacht. Die Geschichte hätte auch anders laufen dürfen / können, aber lai net zuviel roglen wenn s um die Macher geht.
Nochmals ein Aufruf, Ich wiederhole mich ständig: Bitte entfernen Sie den Namen der Viktoria Stadelmayer von der Installation zur Feier der Autonomie am Magnagoplatz. Sie hat dort nichts zu suchen.
Hoffentlich liest Frau Ex-Landesrätin Stocker dies:
Frau Stadelmayer Viktoria war eine begeisterte Nationalsozialistin der ersten Stunde, die fest an die Überlegenheit der deutschen Rasse glaubte. Nach 1943 war sie verantwortlich für das Volkische Büro in der Operationszone Alpenvorland und somit wissentlich und mitverantwortlich für den Holocaust in Südtirol. Die Verantwortung liegt nicht nur bei den "bösen Deutschen", sondern auch unsere Leute haben daran mitgewirkt.
"Zusammenhalten" kommt immer dann als Schlagwort zum Einsatz, wenn die SVP kritisches Nachfragen abblocken und vor allem wiedergewählt werden will.
Der Zustand der Selbstverwaltung, die grundlegenden Volks- und Bürgerrechte lassen sich am qualitativ hohem Bürgerservice in der eigenen Sprache bzw. eben an der gruppenbezogenen Ungleichwertigkeit im Alltag festmachen. Nicht an wahlkampfgeschuldeten Statements der Beliebigkeit, an einer Ankündigungs- und Schaufensterpolitik.
Die SVP als einzig seit 1945 anerkannte Vertreterin der dt./lad. Bevölkerung in Italien hat/hätte tatsächlich eine besondere politisch- historische Verantwortung. Es kann doch nicht nicht sein, dass man sich nur bei bes. Anlässen und bes. vor den Wahlen daran erinnert und sich Verdienste der früheren Generationen an die eigene Brust heftet und ansonsten nichts macht bzw. diese zentralen Themenfelder der Süd-Tiroler Freiheit überlässt, zu menschen- und minderheitenverachtendenund autonomiefeindlichen Positionen schweigt...
Das heutige Referenzmodell Südtirol und jenes der Euregio findet sich seit der Streitbeilegungserklärung (1992) wohl eher im Rahmenübereinkommen des Europarats zum Schutz nationaler Minderheiten (1995) wieder und nicht mehr so sehr in den Schutzbestimmungen des Gruber-De-Gasperi-Abkommens im Rahmen des Pariser Friedensvertrags (1946). Auch, wenn Italien, trotz Unterzeichnung (2000), bis heute hingegen immer noch nicht die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen (1992) ratifiziert hat.
Ja, 1992 hat das Südtirol mit der Streitbeilegungserklärung für den damals nicht rasch genug gehenden EU-Beitritt Österreichs einen sehr hohen Preis bezahlt. Das gehört auch zur Wahrheit. Denn nicht mal dieses völkerrechtliche Schutzübereinkommen, wie die völlige Gleichstellung des Deutschen mit dem Italienischen in (öffentlichen) Amtsbeurkundungen (z.B. bei Normsetzungen), aber auch in der Toponomastik wurde bis heute, nach 77 Jahren, umgesetzt. Deutsch ist nur (minderwertige) Hilfssprache - mit weitreichenden (rechtlichen) Folgen auf allen Gebieten - so auch z.B. bei der Integration neuer Bürger-innen.
Es wurden auch keine Rechts- und Schutzgarantien vereinbart, noch wirksame Mechanismen, wie z.B. ein bilaterales Monitoring, eine Schiedskommission (vgl. Kreisky-Saragat 1963), ein Schiedsgericht implementiert.
Die Wiederverleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft als Teil eines wirksamen Minderheitenschutzes im europäischen Geist und der Weitherzigkeit wurde selbst von LH hintertrieben - trotz parteiübergreifenden Begehrensantrages des Südt. Landtags an Österreich.
Wen wundert es da? Wir sehen seit langem zusehends eine gezielte Aushöhlung und Beschneidung der tatsächlichen Kompetenzen von 50% im Vergleich zu 1992. (Vgl. Dissertation des preisgekrönten Juristen Dr. Matthias Haller — mit dem Titel „Südtirols Minderheitenschutzsystem. Grundlagen, Entwicklungen und aktuelle Herausforderungen aus völker- und verfassungsrechtlicher Sicht.“)
Wohl kaum jemand kommt heute an der Erkenntnis vorbei, dass das innerstaatliche Klein-Kein des Minderheiten- und Autonomieschutzes mit seinen Unwegsamkeiten in der Praxis mehr als brüchig und von it. nationalpolitischen Entwicklungen in Italien selbst abhängig ist. Machen wir uns also ehrlich. Auch in Südtirol zählt letztlich, was am Ende rauskommt. Ein schwerer Stand, heute mehr denn je, jedenfalls für das Südtirol als „ein kleines Europa in Europa“ (Kompatscher) .