Ich kann nur so viel sagen: Talia war ein 13jähriges amerikanisches Mädchen wie jedes andere auch. Mit einem kleinen Unterschied. Sie hatte Krebs. Um genau zu sein nahmen zwei Arten dieser hässlichen Krankheit Ihren Körper Schritt für Schritt ein: ein Neuralblastom und Präleukemie. Sechs lange Jahre kämpfte Sie dagegen an.
Trotz dieser harten Zeit hat Talia eines niemals verloren: ihre Lebensfreude. Und genau diese hat mich fasziniert - damals, als ich eines Abends einen Fernsehbericht über dieses Mädchen sah. Aufgrund der Chemo-Therapie hat sie Schritt für Schritt ihre Haare verloren. Sie war nicht mehr Mädchen, wie sie es selbst formulierte. Und genau in dieser Zeit hat sie Make-Up für sich entdeckt und begonnen diese Leidenschaft mit vielen anderen zu teilen. In Summe mit ca. 14 Millionen Menschen rund um den Erdballen. Mit Ihrem bunten Gemüt und ihrer natürlich-witzigen Art hat sie sich binnen kürzester Zeit in die Herzen vieler getwittert, gefacebookt und geyoutubet.
Nach dem Bericht habe ich hin und wieder auf ihrer Facebook-Seite vorbei geschaut. In letzter Zeit etwas öfters. Weil Talia im Krankenhaus war und ich wissen wollte, wie es um sie steht. So auch heute. Ich stand auf der Terrasse unseres Büros. Aus irgend einem Grund habe ich dann auf die Facebook-Seite von Talia geklickt - und mich gefreut. Denn im aktuellsten Post war ein Bild zu sehen, wie die Kleine mit einem Koffer das Krankenhaus verlässt. Ich war erleichtert - es geht ihr besser. Doch die Erleichterung hielt nicht lange an. Das Bild hatte leider eine andere Bedeutung. Und ich muss zugeben: ich war schon lange nicht mehr so traurig wie heute.
Warum ich das schreibe? Ich weiß es auch nicht ganz genau. Vielleicht, um Talia meine letzte Ehre zu erweisen - vielleicht auch, um zu zeigen, wie wertvoll Menschen sind, die trotz schwerer Krankheit ihr Leben leben. Nicht nur in Amerika, sondern auf der ganzen Welt. Und natürlich auch in Südtirol.
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