Liest man den heutigen Artikel in der repubblica (http://www.repubblica.it/politica/2013/03/24/news/grillo_contro_grasso_boldrini-55249072/) bekommt man einen sehr guten Eindruck, was in der letzten Woche für Spannungen im M5S entstehen. Wie groß sie nun wirklich sind, oder wie viel medial inszeniert ist nicht unbedingt entscheidend, fakt ist aber folgendes:
- einige M5S Parlamentarier halten sich nicht an die Linie ihres Leaders
- Grillo beginnt die eigenen Leute verbal fertig zu machen und sie als Verräter zu brandmarken
- Grillo beginnt aber auch eine Verschwörung zu entdecken die seinen Blog unterwandern wollen (wer hat sich nochmal alles gegen Berlusconi verschworen?)
- Grillo löscht schon länger unbequeme Blogeinträge
Diese Fakten kann man jetzt diskutieren und unterschiedlich interpretieren und das ist auch in Ordnung. Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder absolute Wahrheit. Wenn ich mir aber anschaue wie Konflikte entstehen, dann sagt mir mein Bauchgefühl, dass die Bewegung M5S auf Stufe 3 des Konfliktmodells nach Glasl steht mit Blick nach unten (siehe Abbildung). Stufe 3: "Die Konfliktpartner erhöhen den Druck auf den jeweils anderen, um sich oder die eigene Meinung durchzusetzen. Gespräche werden z. B. abgebrochen. Es findet keine verbale Kommunikation mehr statt und der Konflikt verschärft sich schneller. Das Mitgefühl für den "anderen" geht verloren."
Die Bewegung M5S, zumindest die meisten davon, wollen absolut zu Recht ein aktuelles politisches System verändern. Ich hoffe nur, sie beginnen nicht sich selbst zu zerfleischen, sondern finden einen Weg, der uns allen gut tut, nicht nur Beppe Grillo und Gianroberto Casaleggio.
Denn die Stufen der Konflikt-Eskalation führen immer nach unten, wenn man sie nicht unterbricht. Am Ende steht der Scherbenhaufen und die Frage: "Wie hat das alles verdammt noch mal so weit kommen können?"
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Suedtirolfoto.com / Franz Brugger
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