Die Rathauserektion

Schuld waren ein paar blöde Unterlagen zur Flugsicherheit. Die fehlten zum angefragten Termin, jenem mit Ostern, Blumenmarkt, Ponti-Flut und Touristenströmen. Da hätte der 81 Meter hohe Turm mit Aussicht auf Wunsch von Betreiberfirma und Stadt am engen Rathausplatz stehen sollen. Jetzt muss sich das Rathaus vorerst mit dem kleinen Turm begnügen, der ihm seit 1907 nicht von der linken Seite weicht. Und wer ist schuld? War's etwa eine oberfiese Rathausintrige, ein männlicher Zickenkrieg sozusagen? Die Hinterzimmer der Stadtväter hätten den unbedarften Unternehmern wirklich sagen können, dass es ein paar Zettel braucht, wenn man auf öffentlichem Grund Geld verdienen möchte. 

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Bis jetzt ist’s jedenfalls nix mit der Aussicht auf Aussicht auf die Dächer rundum. Geh ich halt weiter auf die Oswald zum Schauen. Gratis. Auch nix ist mit den 10 Euro Eintritt, nix mit dem Kaffee in schwindelerregender Höh'. Am meisten aber wird die musikuntermalte Feststimmung am Turmfuß fehlen. Sie hätte den real existierenden Altstadt-Klangteppich aus Panflöte, Trompete und Ziehharmonika bereichern und das DunfDunfDunf aus den offenen Ladentüren ergänzen können. 

Da gibt’s nur eine Lösung: Niederstätter hilft mit einem 80m-Kran aus. Die kennen sich bei den Zetteln aus. Die Kundschaft kriegen wir dann schon irgendwie hoch. Auf einer Schaukel eventuell

Jetzt droht ein Untergangsszenario: Touristenströme werden sich andere Ziele zum Staunen suchen und dem Stadtzentrum schnöde den Rücken kehren. Das süße Gewimmel am Waltherplatz wird zum Getröpfel schrumpfen. Anwohner werden abwandern, weil's nix mehr zum Hören und Sehen gibt. Den Müllmännern würde die Arbeit ausgehn. 

Da gibt’s nur eine Lösung: Niederstätter hilft mit einem 80m-Kran aus. Die kennen sich bei den Zetteln aus. Die Kundschaft kriegen wir dann schon irgendwie hoch. Auf einer Schaukel eventuell.