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Frauen in Führungspositionen

Ursula Plassnik: "Hören wir auf mit dem Minderheitenverhalten"

Ursula Plassnik ist am Abend des 27. September Gastrednerin der SVP-Frauen auf Schloss Maretsch. Und wird aus dem Publikum mit einer typischen „Frauenfrage“ konfrontiert: „Haben Sie Kinder?“
Von
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Ursula Lüfter27.09.2013

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Kommentare

Bild des Benutzers Klaus Egger
Klaus Egger 27.09.2013, 16:16
Würde mich interessieren was unsere "Frauenrechtlerin" Silvia dazu sagt. Ich finde das eine spannende Diskussion. Wenn uns nicht mehr automatisch Fragen über Politikerinnen und deren Kinder einfallen, könnte es doch tatsächlich sein, dass wir kurz vor einem weiteren (r)evolutionären Schritt in unserer Gesellschaft stehen. Aber laut Artikel würde es nicht reichen, wenn nur wir Männer diesen Gedankensprung schaffen, so wie es aussieht, stehen sich da viele Frauen noch selbst im Weg. Bleibt uns bis dahin wohl weiterhin nur die Quote, mit all dem damit verbundenem Bauchweh.
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Sylvia Rier 27.09.2013, 17:00
das ist jetzt meine persönliche Meinung, und ich kann nur für mich sprechen: Just gestern las ich irgendwo, ich weiß leider nicht mehr wo, das hier (ich zitiere aus der Erinnerung): Als Ursula Leyen in der großen Politik etabliert war und ihr Mann mit sieben (?) Kindern zuhause sich um ein Projekt bewarb, wurde er einmal gefragt, wie er das denn schaffen wolle, mit sieben Kindern und mit einer Frau, die Fulltime-Politikerin, worauf er pikiert antwortete, er könne gern auch Auskunft geben, ob er schwanger sei...Die Emanzipation ist also bei den Männer angekommen :-) Und jetzt verstehe ich deine Frage nicht ganz: Warum fallen uns die Kinder nur bei weiblichen Politikern ein? Sind männliche Politiker etwa nicht Väter? Und wer will unserer Gesellschaft einreden, die Kinder hätten nicht genauso viel Freude an ihren Vätern wie an ihren Müttern? Aber ich muss auch sagen: Ich finde es wirklich außerordentlich schade, dass scheinbar überall und immer noch Frauen- und Männerpolitik zwei verschiedene Dinge sind, und dass nicht weibliche und männliche Politiker gemeinsam an einem gemeinsamen Tisch sitzen und über dieselben Themen reden - denn unter dem Strich geht uns Frauen die Wirtschaft genauso viel an wie euch Männer die Familienpolitik - oder nicht?! Es kommt mir vor, wie wenn zwei befreundete Paare zusammen wandern und die beiden Männer voran und die beiden Frauen hinterher gehen, als würden sie nicht über die gleichen Themen reden können. Und in den Autos sitzen die beiden Frauen hinten und die beiden Männer vorn. Ich versteh das immer nicht. Und ja, leider hast du Recht: Ich hab's schon früher gesagt, und ich sag's noch einmal: Die Männer sind in Sachen Entwicklung der Frauensache nicht unbedingt das größte Problem - aber, und so viel steht fest: Ohne Quote, die ja übrigens von vielen Frauen auch abgelehnt wird (wahrscheinlich von denen wie dieser Fragestellerin...) geht leider gar nichts. Die Frau Plassnik hat das sehr schön ausgedrückt: Nicht schön, aber unvermeidlich. Ich sage: Nicht Selbstzweck, Mittel zum Zweck. Und an dem Tag, an dem die Frage nach den Kindern niemandem oder allen, allen Frauen und Männern oder keiner von beiden, gestellt wird, an dem Tag werden wir mit einem erleichterten Seufzer die Quote ad acta legen. Aber auch: Diese 30 Prozent ärgern mich maßlos, denn das ist Augenauswischerei, und wir Frauen betteln da hinter den Männern her und die "gewähren" uns... Weißt du, was ich meine?! Was kannst du in einer Gesellschaft ausrichten/gestalten, in der du über 30 Prozent und dein Partner über 70 Prozent gebietet? Nichts - und jedenfalls bist du IMMER auf die Zustimmung deines Partners angewiesen, nicht wahr? Die Hälfte, Klaus, die Hälfte ist unser Recht, aber auch unsere Pflicht. Denn: Mehr Rechte bringen immer auch mehr Pflichten mit sich - vielleicht haben ja viele Frauen einfach Angst vor der Verantwortung, und wollen sich deshalb in der Politik nicht engagieren. Wir haben nie gelernt, außerhalb der Familie Verantwortung zu übernehmen, aber das heißt nicht, dass wir nicht können. Wir müssen's nur endlich tun. So, jetzt habe ich mich mal wieder gehen lassen, ich bin viel am Grübeln zu dieser Sache in letzter Zeit :-)
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gorgias 27.09.2013, 17:41
"Ich finde es wirklich außerordentlich schade, dass scheinbar überall und immer noch Frauen- und Männerpolitik zwei verschiedene Dinge sind, und dass nicht weibliche und männliche Politiker gemeinsam an einem gemeinsamen Tisch sitzen und über dieselben Themen reden " Das mus ausgerechent jene Person sagen, die es bei jeder Gelegenheit schaft Menschen in Männer und Frauen zu spalten und wirklich jedes Thema aus dem "Fraueneck" zu betrachten und zu lametieren als ob es sich hier um ein Minderheitenproblem handeln würde. Jemand hat Sie mal gefragt ob Ihnen die von Ihnen erzeugten Widersprüchen nicht stören, wenn das der Fall ist, dann grenzt es ja an Schwachsinn.
Bild des Benutzers Sylvia Rier
Sylvia Rier 27.09.2013, 18:04
aber auch GAR nichts, was mich angeht. Ja, ich gelange zunehmend zum Schluss, dass es Zeit, aufzuhören mit Frauenpolitik und mit Männerpolitik, Zeit, einen Schritt weiter zu gehen. Den werden wir mit Leichtigkeit tun, wenn Frauen die Macht über 50 Prozent, evtl. – wenn’s ganz gerecht hergehen und die Bevölkerungsstruktur ganz gerecht widerspiegeln soll - 50 + 1 in ihren Händen halten. Dass eine Mehrheit wie eine Minderheit behandelt wird, ist Fakt, das werden selbst sie nicht leugnen wollen. Und so lange Männer mauern und die Macht nur millimeterweise abtreten wollen, sehe ich keinen anderen Weg als den, aus dem Fraueneck heraus zu lamentieren.
Bild des Benutzers Sylvia Rier
Sylvia Rier 28.09.2013, 10:19
hier meine vorläufigen Schlussfolgerungen in Sachen "Widersprüche", die ich gern ihrem Scharfsinn aussetze: Vielleicht können Sie ja aber auch meinen Überlegungen einfach nicht folgen und (müssen) mich widersprüchlich finden, weil sie zu sehr in ihren Klischees, Stereotypen und Rollenbildern verhaftet sind und davon einfach nicht loskommen.
Bild des Benutzers gorgias
gorgias 28.09.2013, 10:52
Natürlich kann ich Ihren Schlussfolgerungen folgen. Sie starten von einer Grundaussage und enden dann über Ihre Schlussfolgerungen in einer Gegenaussage, das heisst man in der Mathematik Widerspruchbeweiss und wird benutzt um die Grundaussage zu widerlegen. Sie machen das dauernd um dann wieder von vorne anzufangen. Ursula Plaschnik sagt damit Frauen weiterkommen müssten Sie aufhören aus der Fraueneck zu lamentieren, Sie stimmen ihr zu um sich dann wieder in das Fraueneck zu verziehen um weiter zu lamentieren.
Bild des Benutzers Sylvia Rier
Sylvia Rier 28.09.2013, 18:46
genau sein: 1. Ich sage „Gedankengänge“ und nicht „Schlussfolgerung“. Das ist nicht dasselbe. 2. U. Plassnik bezieht sich mit „aus dem Fraueneck“ auf die Haben-sie-Kinder-Frage. Das geht aus dem Artikel recht deutlich hervor. Ich sage (selbstverständlich aus dem „Fraueneck“ im Sinne der weiblichen Position und Warte, welche auch sonst), wir brauchen/wollen/fordern 50 Prozent Mitsprache-und Mitgestaltungsrecht, oder auch: die Hälfte der Macht/Verantwortung. Und so lange wir die nicht haben, werden wir „lamentieren“ müssen. Außer, sie wissen’s besser.
Bild des Benutzers Sylvia Rier
Sylvia Rier 27.09.2013, 17:19
Titel bzw. Sager von der Frau Plassnik gefällt mir außerordentlich gut, den sollten wir uns alle auf den Spiegel schreiben, denn in diesem "Minderheitenverhalten" ist m. E. immer ein bissl etwas weinerliches und jedenfalls "untergeordnet" dabei, wir Südtiroler kennen das ja...
Bild des Benutzers Klaus Egger
Klaus Egger 28.09.2013, 11:12
Liebe Silvia, stimme dir in allen Punkten all deiner Kommentare hier zu 100 % zu. Wir sind leider noch weit von einer gewissen Normalität entfernt. Und um dahin zu kommen bleibt uns anscheinend nur diese fragwürdige Quote. Apropo, gestern Abend sah ich wieder Mal die Serie "gefährliche Seilschaften"http://de.m.wikipedia.org/wiki/Borgen_%E2%80%93_Gef%C3%A4hrliche_Seilschaften - für jeden den Politik interessiert eine Serie aus Dänemark wo man sehr gut sehen kann wie "normal" die diversen Rollen von Frau und Mann in Gesellschaft und Politik sein könnten, wenn wir nur endlich zu dieser Normalität kommen würden.
Bild des Benutzers gorgias
gorgias 28.09.2013, 09:57
AUSSAGE: >Ja, ich gelange zunehmend zum Schluss, dass es Zeit, aufzuhören mit Frauenpolitik und mit Männerpolitik, Zeit, einen Schritt weiter zu gehen.< WIEDERSPRUCH: >"Den werden wir mit Leichtigkeit tun, wenn Frauen die Macht über 50 Prozent, evtl. – wenn’s ganz gerecht hergehen und die Bevölkerungsstruktur ganz gerecht widerspiegeln soll - 50 + 1 in ihren Händen halten. Dass eine Mehrheit wie eine Minderheit behandelt wird, ist Fakt, das werden selbst sie nicht leugnen wollen. Und so lange Männer mauern und die Macht nur millimeterweise abtreten wollen, sehe ich keinen anderen Weg als den, aus dem Fraueneck heraus zu lamentieren.<
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