Walther Andreaus
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Interview

“Wir hängen uns freiwillig an Italien”

Eine autonome Südtiroler Strompolitik ist längst überfällig, sagt der Verbraucherschützer Walther Andreaus. Neben teueren Strompreisen bittet nun auch noch Rom zur Kasse.
Von
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Lisa Maria Gasser31.01.2022

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Südtiroler Strom
KMR
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EWS Schönau
Energie und Umwelt

Das Wunder von Schönau

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Kommentare

Bild des Benutzers Josef Fulterer
Josef Fulterer 31.01.2022, 06:52

Die ALPERIA sollte endlich die vom Durnwalder mit der SEL versprochene Energieautonomie durchsetzen, statt mit mehr als fraglicher Geschäftspolitik alle möglichen schlampigen Tochtergesellschaften einzukaufen, nur um das Imponiergehabe und damit verbunden, die Vergütungen der Führungsriege weit über ein angemessenes Maß hinaus zu befriedigen.

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Michael Steinwandter 31.01.2022, 08:18

Es ist schon frustrierend zu sehen, wie die Rechnungen wegen fossiler Brennstoffe steigen, obwohl man bewusst 100% Ökostrom bezieht. Den Stromanbietern sind anscheinend die Hände gebunden, und mein Anbieter bedauert die Situation (authentisch) sehr.

Der Mittelsrand wird es irgendwie verkraften, aber viele Familien werden wohl zu kämpfen haben...

Neben sparen habe ich noch einen Tipp: Strom selbst produzieren, das geht auch im Kleinen am Balkon. Mit unserer 200W PV-Anlage habe ich im Jänner bereits knapp 10 kWh produziert, so ca. 7-8%. Wer mehr Platz zur Verfügung hat, kann sich damit eben auch mehr unabhängig von den nationalen Preisen machen.
Denn die autonome Südtiroler Preispolitik wird nicht so schnell kommen.

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Gianguido Piani 31.01.2022, 08:42

"In Italien darf nicht ein und dieselbe Gesellschaft Strom erzeugen und verkaufen, Produktion und Verkauf sind komplett getrennt."
Das hat wenig mit Italien zu tun, sondern mit den EU-Richtlinien über das s.g. Unbundling, "Trennung", zwischen Erzeugung, Übertragung, Verteilung und kommerzieller Abwicklung. Technisch betrachtet ist diese Trennung total unsinnig weil dadurch wichtige Synergien verloren gehen, aber so wollten es in den 1990er die USA und Thatchers Großbritannien haben. Die freie Wahl des Anbieters klingt gut, sie setzt aber eine sehr komplexe und teure Infrastruktur und ein neues Regelwerk voraus. Die aktuellen hohen Strompreise sind eine natürliche Folge von dieser Entwicklung der Stromwirtschaft.
Eine Landesgenossenschaft für Energie wäre eindeutig zu begrüßen. Bei der Nennung des Vorstands sollte am besten neben der Genderquote auch eine Kompetenzquote gelten: mehr Ingenieure, Physiker, Umweltwissenschaftler und weniger BWLr, Juristen und PR-Fachleute. Zumindest ein Gleichgewicht unter diesen Kompetenzen sollte im neuen Vorstand angestrebt werden.

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Stefan S 31.01.2022, 17:00

"Technisch betrachtet ist diese Trennung total unsinnig weil dadurch wichtige Synergien verloren gehen,"
Dieser Umstand, der absolut richtig ist(Trennung von Infrastrutur und Produktion), ist aber nicht die Ursachen für diesen verhältnismäßig starken Preisanstieg. Es sind die geopolitisch unruhigen Verhältnisse + die leeren Kassen der öffentlichen Haushalte durch die Pandemie welche die Energiepreise nach oben treiben und damit auch wieder die Steuereinnahmen sprudeln lassen. Den Rest besorgen die Spekulanten an den Börsen. Eigentlich einfach und durchschaubar das ganze Spiel. Die einzige Hoffnung welche man haben darf ist das jetzt vielleicht doch hier und dort umgedacht wird und die Kommunen sich unabhängiger von den Weltmärkten machen, Stichwort Photovotaik

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Gianguido Piani 31.01.2022, 17:49

Ich habe absichtlich die Preise für fossile Brennstoffe nicht erwähnt, da darüber bereits sehr viel gesprochen wird. Dagegen ist zum Beispiel über Netzverluste niemals die Rede. Ein landesweite Energiewerk hätte die besten Voraussetzungen der optimalen Steuerung der Stromerzeugung aus Wasserkraft, Sonne, Gas, und sonstigen Brennstoffen mit dem Ziel der Minimierung von Kosten und schädlichen Emissionen. Will man dagegen die freie Wahl des Energielieferanten aufrechterhalten, dann kann man systemische Synergien auch vergessen.

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Stefan S 01.02.2022, 17:39

"systemische Synergien" diese sind bestimmt auch nicht zu vernachlässigen insbesondere bei der weiter zunehmenden Digitalisierung.
Würde aber eine gewisse Regionalität und eine strikte Umwandlung der derzeitigen Gesellschaften in Genossenschaften voraussetzen.

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Stefan S 02.02.2022, 15:29

Auch noch interessant in diesem Zusammenhang ist die Stellungsnahme von der EWS aus dem hier unten angehängten Artikel "Das Wunder von Schönau" zur aktuellen Marktlage
https://www.ews-schoenau.de/oekostrom/markthinweis/
Übrigens, in D haben alle privaten Stromanbieter die Aufnahme von Neukunden ausgesetzt (auch die EWS) und die sog. Grundversorger "müssen" um das doppelte bis dreifache des bisherigen Preises anbieten.

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Jul Bruno Laner 31.01.2022, 08:55

Die SEL, die war ein Krebsgeschwür
Fast niemand konnte was dafür
Sie war, politisch sehr verstrickt,
Einfach ein Heimholungsdelikt.
Sie stürmte auf zu frohen Taten
War in der Tat wohl schlecht beraten.
So geht's wenn sich Lobbyisten
In öffentliche Güter nisten
Das Wasser ist schließlich ein Gut
Das allen UNS gehören tut.
Die Lage ist nun recht beschissen;
Das konnte damals niemand wissen.
Jedoch der Walter Andreaus
Der sagte es damals schon voraus
Doch hat auf ihn niemand gehört
Weil das die Gier der Geier stört
Und von Lumpèria und Konsorten
Die unsere Gewinne horten,
Sie dann in alle Winde hängen
Mit zweifelhaften Börsengängen.
Anstands- autonomiepolitisch
Ist heute echt die Lage kritisch.
Politiker, ich sag' grad aus:
Hört auf den Walter Andreaus!

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Karl Trojer 31.01.2022, 09:28

Die ALPERIA müsste doch immer noch mehrheitlich in öffentlicher Hand sein. Dass dabei eine Politik der Gewinnmaximierung vor dem Gemeinwohl praktiziert wird, ist absurd und unerträglich. Die politischen Entscheidungsträger sind aufgerufen, ehestens hart durchzugreifen, und den Bürgern das zu geben, was ihnen zusteht : Das Wasser (und damit die damit erzeugte Energie) gehört uns allen !

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Karl Trojer 31.01.2022, 09:28

Die ALPERIA müsste doch immer noch mehrheitlich in öffentlicher Hand sein. Dass dabei eine Politik der Gewinnmaximierung vor dem Gemeinwohl praktiziert wird, ist absurd und unerträglich. Die politischen Entscheidungsträger sind aufgerufen, ehestens hart durchzugreifen, und den Bürgern das zu geben, was ihnen zusteht : Das Wasser (und damit die damit erzeugte Energie) gehört uns allen !

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alfred frei 31.01.2022, 10:50

Der zuständige Landesrat Giuliano Vettorato ist gefordert. Das Wasser gehört uns allen, aber dabei absolut zu klären wäre die Rolle der Alperia auf dem Weg der Umverteilung von unten nach oben in die Krise der Südtiroler Stromwirtschaft.

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M Ma 31.01.2022, 15:07

Wäre noch nett, wenn das StartUp, wo man nur 8 ct zahlt auch genannt wird. Würde auch gerne nur 8ct zahlen..

Bild des Benutzers Stefan S
Stefan S 31.01.2022, 16:44

Vieles ist glaubhaft und nachvollziehbar in diesem Interview nur diese Aussage garantiert nicht
"Aber man hat sich freiwillig Handschellen angelegt. Man könnte sich lösen, dazu bräuchte es nur den politischen Willen. Den aber sehe ich nicht."
Irgend jemand muss in der Vergangenheit von diesen Verhältnissen profitiert haben sonst wäre es nicht so wie es jetzt ist.

Bild des Benutzers Emil George Ciuffo
Emil George Ciuffo 05.02.2022, 13:32

"In Italien darf nicht ein und dieselbe Gesellschaft Strom erzeugen und verkaufen, Produktion und Verkauf sind komplett getrennt."
Als ob es das nur in Italien gäbe. Aber das Titelzitat sagt eh schon alles über ihn ...

Bild des Benutzers Matthias Wallnöfer
Matthias Wallnöfer 05.02.2022, 21:16

Laut Rai Südtirol-Pro&Kontra vom 01.02.2022 könnte auch bei den Kollektivverträgen etwas mehr Autonomie zum Einsatz kommen: http://www.raisudtirol.rai.it/de/index.php?media=Ptv1643746800

Walther Andreaus
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