Bundeskanzler mit Mission
Mg
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Österreich

Ende gut, alles gut

Das ganze Land ist erleichtert, als der Bundeskanzler ohne einen einzigen Kratzer von seiner Mission impossible in Moskau zurückkehrt
Community-Beitrag von Markus A. Gaßner17.04.2022
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Hinterm Brenner ist schon wieder was passiert. Dort gibt es seit ein paar Monaten einen neuen Bundeskanzler. Im Vergleich zu seinem Vorgänger (genau genommen seinem Vorvorgänger, denn ist Österreich herrschen zurzeit Zustände wie im Italien vor 40 Jahren – Regierungschefs kommen und gehen), also im Vergleich zum Vorvorgänger wirkt der derzeitige Bundeskanzler ganz und gar nicht eitel. Ein braver Bub, der bei seinen Leuten gut ankommt. Und der die diversen Krisen bislang gut gemeistert hat. Doch nun kommt er ins Stolpern.

Scheinbar aus heiterem Himmel fährt der Bundeskanzlerbub zum bösen Kriegstreiber nach Moskau und will mit dem über den Krieg reden. Der soll nämlich wissen, dass das so nicht geht. Niemand, wirklich niemand im Lande traut dem Buben zu, dass das seine eigene Idee war. Doch wessen Idee war es? Die der Frau Gemahlin, die in den Medien schon als die Schattenkanzlerin beschrieben wird? Die Idee des neuen Kanzlerberaters, der eigentlich gar kein Kanzlerberater ist, sondern nur der Berater seiner Partei und der auch deshalb kein richtiger Berater ist, weil er sein Leben lang Chefredakteur einer großen Zeitung im Nachbarland war? Machen wir uns nichts vor – so genau werden wir es nie erfahren.

Doch zurück zur Mission impossible - die Schrecksekunde dauerte einen ganzen Tag lang. Jeder befürchtete die bösen Bilder, wenn sich Kriegstreiber und Bundeskanzlerbub freundlich lächelnd die Hände reichen. Da wären die anderen Regierungschefs böse geworden. So richtig böse. Denen hatte der Bundeskanzlerbub nämlich im Vorhinein nichts von seiner Reise gesagt. Was man natürlich auch nicht so stehen lassen kann. Denn im Nachhinein meinte der Bundeskanzlerbub, dass alle davon wussten. Der Haken daran - in Zeiten des Krieges will auch das niemand wirklich glauben.

Sei´s drum. Nichts ist passiert. Keine bösen Bilder, keine demütigenden Gesten. Nun sind alle im Land froh, dass der Ausreißer wieder heil nach Haus´ gekommen ist. Und in zwanzig, dreißig Jahren wird man sich an den Stammtischen jenseits des Brenners noch wehmütig daran erinnern, dass der Bundeskanzlerbub dem Kriegstreiber mitten im Krieg auf Augenhöhe begegnet ist. Und auch an die Erleichterung wird man sich erinnern, als kurz danach die Tanten und Onkel in der EU wieder das Ruder der Weltpolitik übernommen haben. Ende gut, alles gut. (Markus A. Gaßner, 17. April 2022)

Links

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Kommentare

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Josef Fulterer 18.04.2022, 06:48

Ich habe mir das Treffen vom Bundeskanzler Scholz mit Putin und die anschließende Pressekonferenz angesehen. Dabei ist mir ein sehr bewußt auftretender Scholz aufgefallen. Der Putin hat in der anschließenden Pressekonferenz einen zweifelnden Eindruck über die Auswirkungen der Auseindersetzungen gemacht und durchklingen lassen, dass man im Vorfeld zuwenig über die gegenseitigen Befindlichkeiten geredet hat.

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Peter Gasser 18.04.2022, 07:52

Scholz? Pressekonferenz mit Putin?
.
oder: Nehammer; keine Pressekonferenz mit Putin.

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Markus A. Gaßner 18.04.2022, 11:18

Hinterm Brenner = Österreich
„ist schon wieder was passiert“ – Zitat Wolf Haas, österr. Schriftsteller
Bundeskanzlerbub = Karl Nehammer
Schattenkanzlerin = Katharina Nehammer
Kriegstreiber = Vladimir Putin
Kanzlerberater = Kai Diekmann

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Markus A. Gaßner 18.04.2022, 11:28

18.4. - Beitrag um Links ergänzt

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Georg Lechner 19.04.2022, 19:23

Positiv zu vermerken war, dass es kein Händeschütteln gab und sogar das (in Russland) an sich sanktionierte Wort "Krieg" in einer medialen Notiz Erwähnung fand. In der "Wiener Zeitung" wurde das als Hinweis gewertet dass sich Putin zumindest Gesprächskanäle offenhalten will.
Ungleich mehr schadet Nehammer, dass Kai Diekmann (ehemaliger Chefredakteur der BLÖD) jetzt als sein Berater genannt wird. Das lenkt die Aufmerksamkeit in die Richtung, dass schon Kurz als Marionette der Rinnsteinblätter agiert hat ("gegen die Krone kann man nicht regieren") und Nehammer deren xenophoben Kurs mitträgt/weiterführt.
Die Rolle der "Schattenkanzlerin" ist eher in der Hexenküche des "Schneebrunzers" (so bezeichnete Strache auf Ibiza den mittlerweile als Beschuldigten in der Inseratenkorruptionscausa "Beinschab - Österreich -Tool" geführten Herausgeber Wolfgang Fellner, der offen für Strache am Tag der Nationalratswahl 2017 agiert hatte) entstanden und daher nicht unbedingt ernst zu nehmen.

Bundeskanzler mit Mission
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