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....bin kein Bauer und somit habe ich wenig Ahnung von den Problemen in diesem Bereich. Einige Fragen hätte ich gerne beantwortet: Was ist mit dem Kraftfutter? Ist dies notwendig? Wird auch bei der "Heumilch" Kraftfutter verwendet? Wenn der Beitrag vom Land "nur" für max. 30 Kühe gewährt wird, muß man davon ausgehen, dass Bergbauern auch bedeutend mehr als 30 Kühe im Stall halten. Soweit ich informiert bin, gibt es eine Überproduktion an Milch in der EU. Inwieweit ist die Förderung der Überproduktion von Milch durch Kraftfutter sinnvoll?
Leider sagt her Gasser nicht dass wir in den letzten 30 Jahren Tiere gezüchtet haben deren Befürnisse wir heute teuer bezahlen müssen. Es ist halt schwer Fehler einzugestehen. Zudem werden die neuen Bestimmungen des Tierschutzgesetzes in einigen Betrieben die Arbeit zusätzlich erschweren. Von solchen kurzfristigen Untersützungen halte ich sehr wenig weil sie das eigendliche Problem nicht lösen sondern nur Unfrieden stiften. Die grose politische Herausforderung wird sein Hobbybauern von wirklichen Lebensmittelproduzenten zu unterscheiden was nicht heisen soll das ein Betrieb eine bestimmte Gröse haben muss.
Auch bei der Viehwirtschaft sollten wahrscheinlich nachhaltigere Produktionsweisen angepeilt werden. So heißt es, dass das Grauvieh besser an extreme Standorte angepasst ist, die Milchleistung dafür schlechter ist. Andererseits kommen diese Tiere mit weniger Kraftfutter aus und sind weniger anfällig für Krankheiten und andere Gebrechen. Ich kenne die Thematik allerdings nur aus der Theorie und lass mich gerne eines Besseren belehren. Knackpunkt sind die GVE pro ha, bei Grauvieh sollten diese also höher liegen (auch das Fleisch soll besser sein, hat mir ein Züchter erzählt). Ich will nicht Werbung machen; den Landwirt interessiert, was unterm Strich übrigbleibt. Das kann bei geringeren Kosten evtl. auch trotz geringerer Produktion interessant sein. Wie in allen landwirtschaftlichen Sparten ist ein immer mehr nur mit hohen Kosten erreichbar. In dieser Hinsicht hat sicher der Weinbau aufgezeigt, dass weniger Ertrag und mehr Qualität sich unterm Strich auszahlt. Zugleich wäre es fein, wenn sich die Einheimischen mit der eigenen Landwirtschaft solidarisieren und diese Produkte nach Möglichkeit kaufen. Auch die Landwirtschaft muss einen Weg finden, ihre Arbeit der nichtbäuerlichen Bevölkerung zu erklären, damit gegenseitige Wertschätzung entsteht.
Der liebe Herr Gasser und sein toller Beratungsring sind auch endlich aufgewacht, jetzt wo es ums Geld der Bauern geht, natürlich. Diesen gewinnorientierten....Verein gibt es schon seit etlichen Jahren und was haben sie bisher geleistet bzw. wen haben sie bisher beraten und wen mit Erfolg? Anscheinend niemanden, sonst wären die Bauern nicht in so einer Krise wie momentan. Viele Millionen Euro wurden verbrannt und jetzt fordert der Gasser auch noch einen Mutualitätsfond nach dem Vorbild der Obstwirtschaft. Dass diese beiden Sparten (Milch und Obst) in keiner Weise jedoch miteinander vergleichbar sind, obliegt scheinbar nicht seiner Kenntnis.
Mit den paar Euro die den Milchbauern (wenn überhaupt) am Ende vom Monat noch bleiben, sollen sie jetzt eine "Versicherung" abschließen um bei Ertrags-/Produktionsausfällen vielleicht abgesichert zu sein? Wer denkt sich so einen Stumpfsinn aus? Wäre es nicht endlich mal klüger und höchst an der Zeit, den Milchpreis so anzuheben, dass der Bauer davon endlich leben kann? Positiver Nebeneffekt davon wäre, dass das nachhaltig und zukunftsorientiert ist, weil das Geld dann direkt beim Erzeuger ankommt, damit die Bauern endlich ihre Würde zurückerhalten und dem Steuerzahler nicht weiter das Geld aus dem Sack gezogen wird. Das ist aber offensichtlich nicht so gwollt, weil sich sonst Politiker nicht mehr auf Kosten der bettelnden Bauern als Geldgeber profilieren sowie x Vereine und Verbände abkassieren können.
Die Verwaltung der MILA, MILKON und BERGMILCH hat für die Mitglieder seit der Huberzeit (Herbst 1993), jährlich bis zu 25 % weniger Milchgeld erwirtschaftet, wie die übrigen Sennereien in Südtirol, die nicht so gute Voraussetzungen bei der Produktion und Vermarktung hatten. Das hat den Mitgliedern bereits über 300 Millionen € weniger Milchgeld gebracht.
Außer einem aufgeblähten Verwaltungsaparat, hält sich die BERGMILCH schlampige und kostspielige Töchter wie die SÜDTIROLMILCH, die STELLA BIANCA und neuerdings den aufgehausten Mozzarella Betrieb BUSTAFFA EMIGLIO & FIGLI, in dem anscheinend die BERGMILCH "Heumilch-Mozzarella" produziert wird.
Die Erträge aus den Betriebs-eigenen Geschäften, mit täglichem Inkasso zu Endverbraucher-Preisen, verschwinden in der SÜDTIROLMILCH, in der auch seit einiger Zeit die "Sagen-haften Gewinne der GASTROFRESH" unter kommen, statt in das Milchgeld der Mitglieder zu fließen.
Trotz der dauerhaft unterdurchschnittlichen Leistungen, hat das Duo Reinalter / Zampieri bei den Töchtern, für die gleiche Milch ebenfalls reichliche Vergütungen eingesackt.
Nur im Geschäftsjahr in dem die BRIMI den Abnehmer für die eingedickte Molke verloren hat, ist der BERGMILCH aus ? Gründen gelungen, die BRIMI um 2 Cent zu übertreffen. Seither krebst die BERGMILCH wieder mit der Auszahlung die Mitglieder mit 5 Cent minus hinter den übrigen Sennereien in Südtirol und bringt damit weiterhin die Mitglieder um den Arbeitslohn aus der MIlchviehhaltung.
Kompliment an den Holzer Sepp!
Was der Herr Gasser und die "Firma Bring" hier zum Besten geben ist schlichtweg Humbug. Nachdem eine Tierärztin die Courage hatte, aus erster Hand auf die Problematik der Bergbauern hinzuweisen, werden jetzt in gewissen Kreisen Luftsprünge gemacht, ohne wirklich Lösungsansätze zu suchen.
Außerdem muss mal der Begriff Bergbauer definiert werden, denn kaum ein Bauer am Steilhang darf 30 Kühe sein Eigen nennen darf. Folglich...........
Kredite, Versicherungen usw. lösen nicht das fundamentale Problem, nämlich: Die Preise für Milch, Fleisch (Schweinefleischpreis ist absolutes Ramschniveau), Holz sind zu niedrig und können vom Bauern auch nicht beeinflusst werden.
Und ein Wort stört mich immens. Immer wieder höre, bzw. lese ich " weniger Gewinn". Richtig müsste es heißen, weniger Einnahme, denn Gewinn bedeutet auch in der primitivsten Buchhaltung die positive Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben.
Und kaum ein Bauer würde die Belastung eines zusätzlichen Berufs auf sich nehmen, wenn auf seinem Hof Gewinn erzielt werden könnte, von dem man vielleicht auch ein bescheidenes Leben führen könnte.
Listet doch mal auf wie viele Südtiroler von, mit und an der Landwirtschaft verdienen und wieviel öffentliches Geld, welches direkt den Bauern angelastet wird, in den Büros von Verbänden, Beratungseinrichtungen, Laboren usw. versickern.
Ich habe hier schon einmal geschrieben: Die Zahlen auf den Tisch!! Analysieren!! Neue Prioritäten!! Und ganz nebenbei wird uns die demografische Entwicklung in naher Zukunft vor unlösbare Probleme stellen, da etwaige Erben den Bauernhof an sich als dieee Melkkuh betrachten.
Ich war heute Vormittag in einem Dorf im Comelico. Es liegt am Fuße einer wunderbaren Bergkulisse und fungiert als Ausgangspunkt vieler Bergtouren im Hochsommer.
Dort lebten einige Jahrhunderte um die 300 Menschen. Wir haben heute innerhalb der drei Stunden nur geschlossene Fensterläden, unbewirtschaftete Felder und keine Menschenseele gesehen. Noch steht dort eine gute Bausubstanz, welche von den Erben für die Ferienzeit noch genutzt wird, aber investiert wird nichts mehr.
Wenn wir nicht rapide umdenken und Maßnahmen ergreifen, wird diese Entwicklung auch uns erreichen. Dann .....gute Nacht!