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BASIS ist eines der besten und zukunftsweisenden Projekte in Südtirol. Eines das mich mit Stolz erfüllt, wenn ich darüber erzähle. Es ist eine junge Pflanze, die vielen und nicht nur jungen Menschen Luft zum Atmen, Gestalten, Lernen gibt. Sie braucht Unterstützung zum Wachsen für die Entwicklung von Vielfalt und einer zukunftsorientierten Kultur. Jetzt wird der unglaubliche Einsatz des Basis Teams mit Füssen getreten, sie in die Ecke gedrängt mit dieser unerträglich feigen Nacht-, und Nebelaktion. Wir sind wirklich arm dran.
Ich dachte eigentlich die Zeiten der Diktatur sind vorbei……
ja, seit 1945: deshalb werden ja die Relikte vom Faschismus abgerissen.... höchste Zeit würde ich sagen
Die Politik und die Bevölkerung in Schlanders, insbesondere jene ohne leistbare Wohnung, sehen es offenbar anders. Ein Kreativ-Zentrum u.v.a. mehr sollte inbesondere in einem Wohnbaugebiet wohl noch Platz finden. Baumaterial wird heutzutage wiederverwendet...
Kurzum alles Dinge, die man bei der Planung und Durchführung berücksichtigen kann.
Für mich ist daher die grundsätzlich ablehnende Haltung der Grünen und des Team K hier sachlich jedenfalls nicht nachvollziehbar, schlüssig. Da hat es offenbar wohl eher andere, bekannte Gründe.
Ich denke, selbst wer dort (zwangs)gedient hat, sieht es etv. anders, als Siamo-in-Italia-fascista-Anhänger-innen, ihre Versteher-innen und Verteidiger-innen nicht nur der toxischen Mussolini-Relikte, sondern auch von Militärkasernen. Maßgeblich geht ein "Stück Identität" verloren. Welche? Identität ist fluide (vgl.a.: Habermas).
Welche schützenswerte Besonderheit soll diese Marmorfassade des ansonsten völlig baufälligen militärischen Standardbau denn (gehabt) haben, um dafür sogar Gefahr für die öffentliche Sicherheit zu vernachlässigen?
Was mich wundert ist, ein Generale i.p der im Ort wohnt und in den 90ger Jahren als einer der letzten Komandanten der Kaserne war ist anscheinend im Urlaub. Oder will Er einfach seine Ruhe?
soso, diese Parteien wollen die Relikte vom Faschimus retten... zum Schämen
Dasselbe, was die SVP in Meran mit der Rossi-Kaserne tun will.
Vielleicht hat jemand den riesigen Schlachthof in Madrid gesehen - ein Zweckbau - in dessen Räumen ein vorbildliches Kultur- und Kreativzentrum entstanden ist. Ähnlich hätte das Kasernenareal - Zweckbauten mit einem historischen Hintergrund - in Schlanders eine neue Funktion erhalten können und dem gesamten Tal neue Impulse geben können.
Ich kann der Argumention nicht folgen, Gebäude oder Strukturen abzureißen, nur weil sie während der faschistischen Zeit geplant oder entstanden sind. Wäre dem so, müssten wir auch an einigen E-Werken und Stauseen in Nach- und Nebelaktionen Hand anlegen.
Nachdem sich das Denkmalamt eingeschaltet hatte, drohten die Gebäude akut einzustürzen und mussten daher mitten in der Nacht unverzüglich entschärft werden. Der Abbruch wurde gestern mit einer Dringlichkeitsmaßnahme zum Schutze der Unversehrtheit von Personen und des Verkehrs verfügt. Es handelt sich also nicht um eine raumordnerische Planungsmaßnahme, sondern um eine des Zivilschutzes.
Irgendwann gilt es Ergebnisse der demokratischen Prozesse auch umzusetzen. Vgl.: BM Pingera: "Der Abbruch ist nichts anderes als die Umsetzung des Nachnutzungskonzeptes für das Kasernenareal, das wir im Zug eines wirklich vorbildlichen Bürgerbeteiligungsprozesses über Jahre erarbeitet haben. Es wurde in allen Phasen vom Gemeinderat genehmigt und bei Bürgerversammlungen öffentlich vorgestellt. Die Machbarkeitsstudie wurde im vergangenen Herbst dem Gemeinderat präsentiert und ebenfalls genehmigt. Auch die Landesregierung hat ihr urbanistisches Plazet gegeben."
Warum diese "Ergebnisse der demokratischen Prozesse" mit Dringlichkeitsverfügung aus Gründen der öffentlichen Sicherheit umsetzen, erlassen wegen einer "konkreten Gefahrensituation für die Unversehrheit von Personen sowie des Fahrzeug- und Fußgängerverkehrs"? Unter Polizeischutz um 4 Uhr nachts? In meiner geistigen Begrenztheit fällt mir da spontan eher ein, dass dem Landesdenkmalamt eine um 17:38 Uhr im Vinschgau unterzeichnete Abrissverfügung möglicherweise nicht vor Beginn des nächsten Arbeitstages zur Kenntnis gelangen und dieses bis dahin nichts gegen etwaige unumkehrbare Handlungen unternehmen könnte. Aber das ist natürlich nur eine Lesart von vielen.
Ja, den Schlachthof ( matadero) in Madrid kenne ich gut. Da hat man mit Vernuft, Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektive gehandelt, und dementsprechend umgebaut. Hier im Lande kommt eine derartige Handlung kaum in Frage. Was z. B in Trient schon seit Jahrzehnten passiert gilt fast als Munster eines Verhaltens, das nicht ändern will. Da werden alte Gebäude ganz einfach abgerissen, und sie mit der "Stadt der Zukunft" zu ersetzen. Das ist nicht so lange her passiert mit dem Zerriss aller Gebäuden auf dem ehemaligen Michelingelände. Da in der Nähe wurden vor kurzem lauter Kasernen platt mit dem Boden gemacht. Und so geht es weiter. Der Madrider Schlachthof wird offensichtlich von niemandem als Beispiel in Erwägung gezogen. Abreissen muss man, auch wenn was danach kommt oft das Gegenteil von nachhaltig und futuristisch ist. Statt ein lebendiges Stadtviertel nach dem Matadero-Munster zu entwickeln, hat man auf dem Michelingelände in Trient das neue Viertel LeAlbere installiert. Nach fast 20 Jahren ist es noch nicht klar, was das ist, nur wem das genutzt hat. Der Drang zur Zerstörung zugunsten des "Neuen" kann neue Perspektive für die nachhaltige Umgestaltung unseres Lebensraums nicht mal anfangen zu begreifen. Wie in Schlanders ist leider diese Vorhangsweise in unseren Städten, Dõrfern und Bergen sehr angestrebt und praktiziert.
Willkommen in der Wahl-Autokratie
Bozens Bürgermeister Giancarlo Bolognini hatte es am 5. November 1979 vorgemacht, als er um 6 Uhr morgens die Bagger anrücken ließ, um die von Jugendlichen besetzten Gebäude des ehemaligen staatlichen Tabakmonopols in der Bozner Dante-Straße abreißen zu lassen ... immer nach dem Motto: Erst vollendete Tatsachen schaffen, dann darüber reden.
Zach, wie sich hier einfach über Recht und Ordnung (der Abriss war ja nicht genehmigt) von Seiten des SVP-Bürgermeisters Dieter Pinggera hinweggesetzt wird. Hoffentlich hat dieser Skandal Konsequenzen.
Wenn es um die Unterschutzstellung von “Baudenkmälern” aus unseligen Zeiten geht ist unser Denkmalamt fleißig und die links-Opposition stimmt mit Freudensängen zu. Gäbe es den Aluminium-Duce noch, er wäre vermutlich schon längst unter Denkmalschutz.
Es geht hier nicht um das "Warum" sondern um das "Wie" diese Nacht und Nebelaktion durchgeführt wurde!
Man hatte vielleicht Angst vor bewaffneten Geistern. Deshalb die Polizeipräsenz am frühen Morgen. Da Weihwasser wieder erlaubt wäre die Geistlichkeit sicher Besser gewessen.
Dieses Kasernenareal hätte das Potential für tolle Projekte und Initiativen Heimat und Gestaltungsraum zu geben, gerade auch in Auseinandersetzung mit der faschistischen Baukultur, die per sé nicht schlecht ist. Vielleicht und Hoffentlich lässt sich diese Kurzsichtigkeit noch aufhalten.
Grüne und Kölle fordern. Ganz was neues.