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Bildung

Deutsche Schulen überlastet?

Die Bozner Stadträtin Ramoser schlägt Alarm: Kinder ihrer Gemeinde werden in Eppan und Terlan zur Schule angemeldet, weil in der Stadt das Unterrichtsniveau sinke.
Von
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Anna Luther16.03.2023

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Kommentare

Bild des Benutzers Ida Heller
Ida Heller 16.03.2023, 12:59

Das ist ein Problem. Und es fängt in den deutschsprachigen Kindergärten an. Eltern schicken viele italienischsprachige Kinder dorthin, weil sie sich bessere Ausbildungsmöglichkeiten erhoffen. In Österreich oder Deutschland sind z.B. schon die Unis oft besser, wie in Italien. Die deutschen Oberschulen sind auch auf höheren Niveau, wie die italienischsprachigen. Das ist auch bei der italienischsprachigen Bevölkerung mittlerweile angekommen. Aber das Kind lernt oft nur in den Strukturen die deutsche Sprache. Zuhause wird noch italienisch gesprochen. Ich kenne selber sehr viele Kinder, die es nicht schaffen innerhalb von 3 Jahren im Kindergarten, die deutsche Sprache zu erlernen. Die krauten irgendetwas zusammen und reden (meist mit den italienischsprachigen Freunden im Kindergarten) immer italienisch. Von dort kommen sie dann in die deutschsprachige Schule und dann wird es erst richtig lustig. Von den 3 Sätzen auf deutsch, sollten sie nun den Unterricht folgen können. Was noch zu sagen ist, die anderssprachigen Schüler/innen werden ja noch nicht mal dazugezählt. Aber diese sind dann großteils noch eher in den italienischen Schulen vorhanden ...
Wie soll da noch eine Lehrperson unterrichten können? Natürlich leidet die Qualität des Unterrichtes. Eine mehrsprachige Schule? Ja aber nicht allgemein in jeder Schule einführen ... das wär ja totaler Schwachsinn!

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Elisabeth Garber 16.03.2023, 15:02

Derselben Meinung - halbe Sachen gibt's schon mehr als genug.

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Federico Rossi 16.03.2023, 16:08

[...] "Ich kenne selber sehr viele Kinder, die es nicht schaffen innerhalb von 3 Jahren im Kindergarten, die deutsche Sprache zu erlernen."[...] Also laut Ihnen sprechen Südtiroler Kinder aus Südtirol-stammenden Familien nach 3 Jahren Kindergarten gutes Deutsch? Welches Kind spricht nach 3 Jahren Kindergarten eine Sprache "gut"? Ist das die Erwartungshaltung der Kindergärtner*innen? Mahlzeit..
Die Unfähigkeit des Schulsystems sich zu entwicklen und an die Zeiten anzupassen und das Festhalten an der archaischen und traurigen sprachlichen Trennung führen dazu, dass jedes Kind, egal woher es stammt und welchen sprachlichen Hintergrund es besitzt, nach 13 Jahren (!!!) "zweisprachigen" Südtiroler Schulunterricht, 3 kurze Sätze in der jeweiligen zweiten Sprache von sich gibt. Jedes 3 monatige Praktikum mit anderssprachigen Kollegen bringt mehr als 13 Jahre Schulunterricht der "Zweitsprache".
Aufmischen der Lehrkräfte um endlich ein 100% zweisprachiges Schulsystem in Südtirol zu erreichen, anzi, besser dreisprachig wenn wir wirklich glauben , dass Südtirol ein "place to work" werden soll..

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Ida Heller 16.03.2023, 16:39

Deutschsprachige Kinder, aus deutschsprachig-stammenden Familien sprechen nach 3 Jahren Kindergarten meistens ein supergutes Deutsch und damit meinte ich nicht nur "dialekt" sondern auch die Hochsprache, da man im Kindergarten NUR diese Sprache spricht.
Kinder sprechen meistens in dieser Sprache, die ihnen besser liegt! Wenn um ihnen herum (schon im Kindergarten) sehr viele italienischsprachige Kinder sind, dann wird meistens NUR auf italienisch gesprochen. Das wenige, was sie vom Kindergartenpersonal mitbekommen, fruchtet nicht. Die wenigsten lernen somit die Zweitsprache so gut, dass sie weiter die deutschpsrachige Schule besuchen könnten. Sie haben sich ein kleines Grundwissen angeeignet, das bestensfalls für den Deutschkurs in der italienischen Schule dienlich sein kann.

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Felix Frei 16.03.2023, 21:23

Unsere Schulen sind keine Sprachschulen. Es werden Fächer unterrichtet und da ist die Sprache Mittel zum Zweck um die Inhalte der Fächer zu verstehen. So gesehen ist auch das Fach "Deutsch" ein Fach wo sprachliche Grundvoraussetzungen schon da sein müssen um diesem "Fachunterricht " folgen zu können. Ein Sprachunterricht erfordert eine gänzlich andere Didaktik. So zumindest hat ein Fachmann es mir erklärt.
Wer also eine Sprache erlernen will möge sich nicht an die allgemeinbildende Schule halten, die vermittelt Zweit-und Drittsprache nämlich nur in Ansätzen. Wirklich gut lernen kann man Sprachen nur außerhalb der Schule, wenngleich die Grundlagen die in öffentlichen Schulen erlernt wurden als Basis dienen können. Man muss sich selbst darum kümmern. Und da können auch dann die Schwerpunkte verschieden sein bzw. den Bedürfnissen angepasst werden. Wenn mir die englische Sprache z.B. beruflich dienlich ist, werde ich den Schwerpunkt auf diese setzen, wenn es die italienische Sprache ist, dann werde ich mich in dieser fortbilden. Wenn ich vorwiegend im deutschsprachigen Milieu z.B. auf dem Land lebe brauche ich keine zweisprachige Schule von Kindesbeinen an, sondern konzentriere mich darauf deutsche Sprache, Kultur, Liedgut Literatur möglichst gut zu erlernen, den Fokus auf meine beruflichen oder anderen Bedürfnisse und die damit verbundene Sprache (Italienisch, Englisch oder andere) kann ich mir entweder kontinuierlich oder auch später außerhalb der Schule aneignen. Dazu gibt es unzählige Angebote, besonders in unserem Land, Sprachschulen, Auslandaufenthalte usw. die man nur wahrnehmen muss und die auch meist zum Erfolg führen.
Um also dem Unterricht folgen zu können hat das Werkzeug das es dazu braucht, nämlich die Unterrichtssprache schon vorhanden zu sein, was man mittels Tests doch wohl feststellen wird können. Übrigens beruhen auch sogenannte zweisprachige Schulen auf dem Prinzip Aufnahmetest wo in der Regel Grundkenntnisse beider Sprachen abgefragt werden. Dass Kinder ohne jegliche Kenntnis der Unterrichtssprache überhaupt genommen werden und die Schule kurzerhand zur Sprachlernschule umfunktioniert wird, ist wohl nur einer politisch motivierten Herangehensweise zuzuschreiben.
Übrigens steht es jedem der mit dem vorhandenen Angebot nicht zufrieden ist frei, privat Schulen mit besonderen Schwerpunkten zu gründen, wobei es solche schon gibt (Montessori, Waldorf)

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Ida Heller 17.03.2023, 08:26

Perfekt geschrieben ... ganz deiner Meinung. Schule darf nicht als Spracherlernzentrum betrachtet werden! Und ganz deiner Meinung bezüglich der Privatschulen mit diesem Schwerpunkt (Mehrsprachigkeit im Unterricht). Würde man dies in allen Schulen einführen wäre ein absolutes Chaos vorprogrammiert, denn nicht alle Kinder erlernen gleich schnell eine Sprache oder kommen mit demgleichen Sprachniveau in die Schule. Die Lehrpersonen könnten keinen normalen Unterricht mehr gewährleisten .... und sind ja nicht verpflichtet den Kindern die Fremdprachen zu erlernen ... (wenn ich Geographie unterrichte, möchte ich, dass jeder meinem Unterricht folgen kann .... der Unterricht würde sofort leiden, wenn ich gleichzeitig erst die Sprache den Kindern erlernen müsste).

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Josef Ruffa 16.03.2023, 14:26

Brescia: es gibt Schulen, wo in der Zwischenzeit 90% der Schüler Migrationshintergrund haben. Die Italiener schicken in der Zwischenzeit ihre Kinder in Privatschulen.
Ich warte auf einen Kommentar von Herrn Sven Knoll.

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Elisabeth Garber 16.03.2023, 18:30

Mir wäre ein sachlicher Kommentar einer Lehrperson an einer städtischen Brennpunkt-Schule deutlich lieber als S. Knoll.

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Johannes Engl 16.03.2023, 21:12

Wir haben uns ca. 30 Jahre lang beklagt, dass viele Italiener nicht deutsch lernen wollen. Jetzt wollen viele deutsch lernen und es ist auch wieder nicht recht.
Schwieriges Land.

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Klemens Riegler 16.03.2023, 22:39

Auf der anderen Sprach-Seite (oder auf dem Land draußen), gibt es Leute die noch nicht soweit sind. Sie wollen gar nicht Italienisch lernen. Sie sprechen ggf. besser englisch als walsch. (I am welsh - sagen die Waliser aus Wales, weil sie keine Engländer sind)
Die Frage ist vielmehr ob an einer deutschen, italienischen oder gemischtsprachigen Schule hauptsächlich "Sprache" gelernt werden muss? Jedenfalls können Menschen - also auch keine Kinder und Jugendliche - Lehrstoff aufnehmen, wenn sie der Unterrichtssprache nicht mächtig sind. In diesem Sinne wird es wohl eher flankierenden Sprach-Unterricht brauchen. Und zwar so lange bis Schüler und Schülerinnen dem Unterricht halbwegs folgen können ... der Allgemeinen Bildung zuliebe.

Frage: Wie hoch ist der Anteil an wirklich "doppelsprachigem" Lehrpersonal in Südtirol? In Wort & Schrift!

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Ida Heller 17.03.2023, 08:28

Perfekt zweisprachiges Lehrpersonal wird sicher nicht die Mehrzahl sein.

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Harry Dierstein 21.03.2023, 13:30

Heute Vormittag hatte ich ein interessantes Gespräch mit der Mutter eines Schülers.
Nachdem wir die Themen, die den Sohn betrafen behandelt hatten, haben wir uns noch kurz privat unterhalten.

Sie arbeitet mittlerweile im Schulamt und war früher an diversen Schulverwaltungen bei deutschen Grundschulen in Südtirol beschäftigt.

Jede Lehrerkonferenzsitzung war für sie immer der reinste Horror, weil dort nur Dialekt gesprochen wurde. Ihrer Bitte, in die Standardsprache zu wechseln, wurde niemals gefolgt.

Mir liegen zahlreiche Berichte von diversen Schülern vor, die sich ebenfalls darüber beklagten, dass Lehrkräfte im Unterricht statt der deutschen Hochsprache nur Dialekt sprachen.

Seit dieser Erkenntnis bin ich sehr für Sprachtests an Schulen: für Migranten, Südtiroler und vor allem für deren Lehrkräfte!

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