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Die Recherche von Christoph Franceschini beleuchtet an einem Fallbeispiel das in Südtirol wuchernde System der Disziplinierung von Diensten und Leistungen in unteren und mittleren Bereichen in der öffentlichen Verwaltung, in Schule, Bildung und Pflegeberufen. Das Werkzeug dabei ist die Loyalitätsbindung der Führungskräfte durch finanzielle Belohnung. Diese Darstellung gefällt dem Obrigkeitsdiener und Sprecher der Dirap Antonio Lampis nicht.
Es ist schwierig, auf seine Desinformation, um nicht zu sagen Tatsachenverdrehung, in seinem Kommentar nur sachlich und nicht emotional und mit Empörung zu reagieren. Denn er stellt die eigene Überheblichkeit über die Fakten.
Aber der Reihe nach. Alles geschehe „in Einklang mit der gesetzlichen Behandlung aller anderen öffentlichen Führungskräfte“: ja genau, das ist der Zweck der feudalen Hierarchie. Und weiter: „… eine Behandlung, die von allen Gewerkschaften unterzeichnet wurde“, eben, weil die Gewerkschaften gelähmt sind und inkompetent auf der Wartebank Platz genommen haben, Beispiel: Dieter Mayr, Tony Tschenett, Petra Mock (für die Schule) und alle anderen; und wer nicht spurt, wird hinausgemobbt. Dann: „Die Führungskräfte haben in ihrer Jugend ein anstrengendes Studium absolviert, sie arbeiten rund um die Uhr, usw.“, lächerlich und peinlich, das könnte aber in der Zukunft zutreffen, wenn es kein Personal für Schule und Verwaltung mit Studientitel mehr gibt, weil es Maturanten auch tun. Weiter: „Die Manager haben schon lange keine Anpassungen mehr erhalten“, falsch!!, denn bereits 2021 haben 1000 Führungskräfte rückwirkend eine Erhöhung von 25 % erhalten, aber 10.000 Lehrkräfte gerade 1 % Inflation. Sodann: „Es wurden mit ihrer Solidarität die Mittel gestrichen, die in den Vorjahren für den Energiebonus für Familien und Schulangestellte zur Verfügung standen“; das heißt, die jahrelangen Einsparungen durch Billiglöhne wurden mit der Corona-Hilfe an die Wirtschaft, den Tourismus und Politiker wie Tauber und Schuler verteilt. Und der Appell „Wir hoffen auf eine Willensgemeinschaft“ sind Durchhalteparolen der Expertokratie.
Mein Fazit über Antonio Lampis: Diese Lakaien der niedrigsten Güte von Emporkömmlingen verdienen Verachtung. Leider haben sie keine Moral und dafür sehr viel Erfolg.
"Es ist schwierig, auf seine Desinformation, um nicht zu sagen Tatsachenverdrehung, in seinem Kommentar nur sachlich und nicht emotional und mit Empörung zu reagieren. Denn er stellt die eigene Überheblichkeit über die Fakten."
Ganz genau! Bravo!
Hier kann man nur sagen...: "avere la faccia come il ...."
Chapeau Herr Klammer und Anonymous Südtirol.
Auch dieser informative Kommentar von M. Klammer sollte als eigenständiger Beitrag erscheinen. Insbesondere der Seitenhieb auf die (auch m.M.n.) bestechlichen Gewerkschaften ist gerechtfertigt. "Wer nicht spurt, wird hinausgemobbt." Ich denke, dass dies (Mobbing) die gängige und effizienteste Praxis ist, um jemanden kalt zu stellen - eben nicht nur im gewerkschaftlichen Bereich. Das miese Spiel kapieren schon Kinder und Jugendliche...
Das Sahnehäubchen sind dann Unschuldsengel und beleidigte Leberwürste. Die Moral von der Gschicht? Traue deinen Augen und Ohren nicht.
Um den Unmut in Teilen der Bevölkerung bezüglich der Boni zu verstehen, erlaube ich mir etwas auszuholen und die typische Situation im Mittelstand zu beschreiben.
Die meisten unternehmerischen Gesellschaftsformen (also Rechtspersönlichkeiten) sind dort so ausgelegt, dass man für etwas weniger Bürokratie und Auflagen persönlich mit dem kompletten Privatvermögen haftet. Der Staat erwartet sich dafür größere Sicherheit bei der Steuereintreibung und weniger volkswirtschaftliche Schäden durch Konkurse. Durch direkte Beziehungen zwischen Arbeitgeber- und -nehmer:innen zudem sichere Arbeitsplätze. Die Verantwortung und der Aufwand bei den Unternehmer:innen ist aber mittlerweile völlig unverhältnismäßig zu deren Entlohnung. Ab dem mittleren Management in der großen Privat- und jeglicher öffentlichen Wirtschaft ist das Haftungsrisiko kleiner und sowohl Nettogehalt als auch Zusatzleistungen größer.
Natürlich ist ein:e Unternehmer:in immer auch ihre/sein eigener Chef:in und kann sich beispielsweise „selbst Urlaub geben“ und sich in Theorie gut entlohnen. Durch den überbordenden bürokratischen Aufwand, an dem die angesprochene Gruppe in der öffentlichen Verwaltung mindestens mitschuldig – wenn nicht oft sogar federführend – ist, werden jedoch Unmengen an Ressourcen verschwendet. So entfallen bei den meisten kleineren Unternehmen mehr als ein Drittel der Arbeitszeit auf Bürokratie. 80 Wochenarbeitsstunden sind vielfach die Norm.
Leider hat sehr viel davon NICHTS mehr mit dem eigentlichen Unternehmenszweck zu tun (in welchem hoffentlich auch das „Herzblut“ der Unternehmer:innen und Mitarbeiter:innen steckt), sondern mit bürokratischem Selbstzweck.
Bürokratie „skaliert“ nicht. Sie ist für kleinere Firmen und einfache Bürger:innen immer schwerer zu stemmen als für große, einflussreiche und finanzkräftige Unternehmen. Man ist – im Gegensatz zu echten Gaunern, welche locker-flockig reihenweise Einbrüche verüben und dafür keine paar Stunden einsitzen oder gar Schadenersatz bezahlen müssen – immer „mit einem Fuß im Knast“. Man ist das am leichtesten zu „handelnde“ strafbare Subjekt und jeder Formfehler kann automatisch streng bestraft werden. Jedes Formular enthält die Erklärung „im Bewusstsein der strafrechtlichen Folgen…“ – meist bei Daten, welche die öffentliche Verwaltung schon hat und den Bürger:innen problemlos vorausgefüllt anbieten könnte. Oder alternativ gar nicht anfordern müsste – dann gäbe es gar keine verhängnisvolle Fehlerquelle mehr?
Was ich als junger Bub erlebt habe, war, dass man „nach Bozen zum Amt“ fahren und dort bezüglich diverser bürokratischer Problemstellungen vorstellig werden konnte. Im persönlichen Gespräch konnte man tatsächlich viele Hindernisse ob der Hilfestellung der Beamt:innen aus dem Weg räumen. Eine gewisse Balance war damals noch zu spüren. Bürgerfreundlichkeit als Motto, sozusagen.
Mittlerweile ist es so, dass fast alle Beamt:innen – vor allem aber die leitenden – hauptsächlich Anwält:innen in eigener Sache sind (und sein müssen?). Den letzten „beißen“ bekanntlich „die Hunde“, und während früher ein gewisses Bewusstsein gegenüber den Bürger:innen erkennbar war, geht es heute hauptsächlich darum, den Bürokratiedschungel selbst möglichst unbeschadet zu überstehen.
Man muss sich nur eine aberwitzige Hydra wie das LG „Raum und Landschaft“ anschauen. Ein Musterbeispiel für einen Zirkelschluss, der unzählige Bürger- und Techniker:innen in den letzten Jahren beinahe in den Wahnsinn getrieben hat. Warum haben kluge und top ausgebildete Direktor:innen dies nicht verhindert, wenn es die Politik schon nicht getan hat?
Beamte wie Politiker sind heute hauptsächlich „Modell Teflon ™“. Immer schön abwaschbar bleiben, ja nichts tun oder bestätigen, was dem Bürger zwar entgegenkommen, aber die eigene Position auch nur minimal schwächen könnte. „Divide et impera“ ist das Motto der Politik während das Damoklesschwert der selbsterschaffenen Bürokratie über dem Kopf der Mitarbeiter:innen in den Ämtern schwebt.
Für den Mittelstand bedeutet dies, dass er zwar große persönliche Verantwortung trägt und für die Volkswirtschaft eigentlich ein Gewinn wäre, dies aber aufgrund von abartigen bürokratischen Auflagen immer größeren Aufwand bedeutet. Aufgeben ist im Burnout für viele der einzige Weg. Unters Dach eines größeren Unternehmens schlüpfen? Vielleicht selbst eine Position in den Tempeln der Bürokratie einnehmen?
Die Folgen sind, dass sich der öffentliche Apparat immer weiter aufbläht, da Bürokratie ein sich selbst erhaltender und wuchernder Zweig menschlichen Handelns ist. Dass Moloche an die Stelle von eigenverantwortlich-unternehmergeführten Betrieben treten. Dass die Gesellschaft insgesamt ärmer und der Oberklasse zunehmend ausgeliefert wird.
Boni für Bürger:innenfreundlichkeit? Jederzeit!
Für Bürokratieabbau? Natürlich!
Aber „einfach so“ – weil auch andere? Während gegenüber vielen gesellschaftlichen Gruppen kaum nachgegeben wird? Enthaltsamkeit und Aufopferung gepredigt wird? Ma…
Warum veröffentlichen Sie so einen feinsinnigen (und wahren...) Kommentar nicht als Beitrag?
Wir sehen es auch so wie Frau Elisabeth Garber . Herr Holzer sollte seinen Kommentar definitiv als vollständigen Artikel auf salto.bz. posten.
Chapeau, Herr Holzer, für diesen Beitrag!
Interessante Kommentare von Hr. Klammer und Hr. Holzer. Bei solchen Beiträgen lohnt sich das Lesen.
Va ricordato inoltre che nelle ipotesi tariffarie previste sono ricompresi straordinari e altre indennità che vengono accorpate.
Sign.Lampis????????
Es zeigt sich die Ideenlosigkeit der handelnden Personen. Frei nach dem Motto: ich gebe dir ein wenig mehr Geld, dafür musst du mir aber folgendes geben....
Schade, dass es keine Vision eines Mitarbeitermanagementes gibt, welche sich an den modernen benchmarkes orientiert und berücksichtigt, dass die finanzielle Komponente eines gut aufgestellten Unternehmens nur einer von zahlreichen Aspekten ist.