Support Salto!
Unterstütze unabhängigen und kritischen Journalismus und hilf mit, salto.bz langfristig zu sichern! Jetzt ein salto.abo holen.
Liebe/r Leser/in,
dieser Artikel befindet sich im salto.archiv!
Abonniere salto.bz und erhalte den vollen Zugang auf etablierten kritischen Journalismus.
Wir arbeiten hart für eine informierte Gesellschaft und müssen diese Leistung finanziell stemmen. Unsere redaktionellen Inhalte wollen wir noch mehr wertschätzen und führen einen neuen Salto-Standard ein.
Redaktionelle Artikel wandern einen Monat nach Veröffentlichung ins salto.archiv. Seit 1.1.2019 ist das Archiv nur mehr unseren Abonnenten zugänglich.
Wir hoffen auf dein Verständnis
Salto.bz
Bereits abonniert? Einfach einloggen!
Kommentar schreiben
Zum Kommentieren bitte einloggen!Kommentare
Auf was bezieht sich die freie Schulwahl? Der Staat sieht die Schulpflicht vor und garantiert staatliche Schulen. Das heißt aber nicht, dass Eltern gezwungen werden, ihre Kinder an den staatlichen Schulen einzuschreiben. Die Eltern selbst, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, können ihre Kinder unterrichten, ein Privatlehrer kann das übernehmen oder die Kinder können eine Privatschule besuchen.
Die Nahtstellen von verschiedenen Sprachen und Kulturen, erfordern zunehmend mehr Menschen die beide Sprachen verstehen und sprechen.
"Statt einige Stunden mühselig Fremdsprache pauken," müsste der Fächerunterricht abwechselnd in beiden Sprachen geboten werden.
Um dahin zu kommen, müssen die drei sich gegenseitig abschottenden Schulämter verräumt werden.
Dieses "Projekt" gibt es schon in einigen italienischen Schulen in Bozen und es funktioniert sehr gut. Meine Kinder haben Volks- und Mittelschule damit absolviert. Dabei wird auch viel englisch gepaukt. Einige Kinder in der 3. Mittelschule können dann auch die Zweisprachigkeitsprüfung abhalten.
Wer das aber alles nicht will, ist die Politik, sind ja Wahlen in Sicht!
Ich gebe Ihnen Recht, die Schulämter sollten unter einem Dach sein.
Laut Salto-Chefredakteur Gobbato funktioniert es hingegen weniger gut: https://www.salto.bz/de/article/06082022/basta-finzioni-sul-plurilinguismo
Vielleicht war es Glück, wir hatten auf jeden Fall sehr gute Lehrpersonen bei beiden Kindern.
In Ladinien schon längst Realität!
In der Schweiz gibt es vier Sprachen. Wie haben die das Problem gelöst?
Die Schweiz ist sowohl demografisch wie in ihrem Selbstverständnis mehrsprachig, weil sie erstens im Gegensatz zu vielen Nachbarstaaten ihre Identität nicht aus einer einzigen, sondern mehreren Sprachen schöpft (territoriale Mehrsprachigkeit) und in ihren vier Sprachgebieten in der Regel nur eine Sprache offiziell ist. Auf Kantons- und Gemeindeebene kann jeder Kanton – je nach Kanton sogar jede Gemeinde – selber bestimmen, welche Sprache als Amtssprache gelten soll.
In der Schweiz sprechen einer aus St Gallen mit einem aus Genf in den meisten Fällen auf Englisch
Könnte bei uns auch eine Weg sein
Leider.
Eine Tendenz, die es auch in Südtirol gibt, wenn auch aus anderen Gründen. Nicht selten erleben Deutschsprechende, bes. in Bozen, Meran, dass Deutsch — trotz gesellschaftlicher und schulischer Sprachsozialition in Südtirol (DaZ) — regelrecht verweigert wird und auf Englisch (bzw. Italienisch) zurückgegriffen werden muss.
Man kann nur staunen. Seit Jahrzehnten wurde gegen die Möglichkeit der Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung bzw. gegen Zuordnungserklärung polemisiert und gekämpft. Nun beklagt Foppa gar, dass es keine eigene, spezielle "identäre" dt.-it. Volksgruppenzugehörigkeitserklärung gebe und "sprachliche Identität" (welche?) "verdrängt" werde. Für Foppa gilt dies offenbar nur für jene mit dem zweisprachigen dt.-it. Hintergrund.
Man liest auch sonst immer wieder, gerade von Leuten, die sich gern selbst interetnisch geben, die Minderheit der Deutsch-Südtiroler-innen Italiens hätten, selbst wenn es um grundlegende Rechte geht, (freiwillig) zu verzichten. Wieso eigentlich? Minderheitenrechte sind Menschenrechte.
Man tut hingegen so, als stünden diese eh nur sehr wenigen und hart errungenen Schutzmaßnahmen zugunsten der angestammten Bevölkerung Südtirols nach den gemachten Erfahrungen der Kolonialisierung und des Ethnozids im 20.Jh. zur Disposition. Unter anderem das (tatsächliche) Recht der Kinder und Jugendlichen mit Minderheitenhintergrund auf erst-, bzw. muttersprachlichen Unterricht (L1) und Niveau. Natürlich auch, weil die Politik hier allzu lange die Wirklichkeit ausgeblendet hat und zum Teil noch immer so tut, als seien Errungenschaften fix und müssten nicht tagtäglich gelebt/verteidigt werden. Unter anderem auch gegen Zuschreibungen, Diffamierungen eines Mairs unlängst auf FF (ff 14/23), der Artikel 19 des Autonomiestatuts sei nur noch überkommenes „ideologisches“ Relikt, die (eh eigentlich ohnehin mehrsprachige) deutsche Minderheitenschule Südtirols mit zwei Unterrichtssprachen Deutsch (L1), Italienisch (L2) und mindestens einer Fremdsprache, Englisch (L3), sei eine geschlossene Schule, an der maßgeblich keine Begegnungen mit anderen möglich seien und gar eine gesellschaftliche Gefahr darstelle.
Dass Identität fluid ist (vgl.a. Jürgen Habermas), ist allgemein bekannt. Auch, dass die Tücken der Nähe Begegnung/Vergegnung beinhalten (vgl.a. Georg Gadamer); ebenso, dass Sprache und Kultur im umfassenderen Sinne eine Form gesellschaftlichen Handelns/Aushandelns sind. Das ist in Südtirol doch auch nicht anders (vgl.a. Siegfried Baur). Aber wieso sollte man deshalb z.B. Geschlechtern oder Minderheiten das eigene Verständnis bzw. ihre Rechte/Errungenschaften absprechen und diese benachteiligen?
Dass es bei diesen Debatten in Südtirol meist um vorgeschobene und eben nicht um konkrete Weiterentwicklung von Schule geht, reicht ein Blick auf die Wirklichkeit. Hier aber müsste Politik ansetzen, sofern es ihr um (gute) Voraussetzungen für Entwicklung und Lernen geht.
Wieso stemmt man sich politisch, um nur ein Beispiel zu nennen, wenn man schon eine mehrsprachige Idealschule möchte, weiterhin gerade gegen einen verpflichtenden Zwei- bzw.
Dreisprachigkeitsnachweis für Kindergarten- Schulpersonal, d.h. auch für Lehrkräfte an Grund-,Mittel-,Ober-, und Hochschulen. Auch (mehrsprachige) Schule geht nur modern, professionell und mit entsprechenden (größeren) Ressourcen. Unter anderem braucht es hierfür speziell interkulturell ausgebildete mehrsprachige (dt.,it.,engl.) Lehrkräfte. In Südtirol verwaltet man stattdessen bereits seit vielen Jahren Mangel. Viele Experten und Lehrkräfte bleiben gleich im Ausland angesichts der schlechten Bedingungen in Südtirol usw.
Auf Foppas Antworten als zukünftige Landesschulrätin darf man jedenfalls gespannt sein.
Grüne in Südtirol: gegen Minderheitenschutz, Schweigen zu Nationalismus (solange dieser aus italienischer, nicht aber aus deutscher Richtung kommt).
Lieber Wähler, bewahre uns vor einer Koalition SVP / Grüne / FdI
Wird so auch nicht kommen, was halten Sie denn von Team K /Grüne/ PD?
Sie haben Recht, es wird auf SVP+FdI hinauslaufen… LH Kompatscher will eine mögliche Koalition nicht ausschließen (siehe auch: https://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=77648).
Für mich persönlich: Team K>SVP, PD>FdI