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Also jetzt - wie man uns zu erklären versucht - Buchdrucker, Kupferstecher, Lärchenborkenkäfer und Waldgärtner immer massiver und ausgedehnter im Anmarsch und wohl auch zukünftig Orientierungslosigkeit pur und verzweifelte unergiebige Suche nach Abhilfe unter den Waldeignern und bei den zuständigen Verwaltungsstellen.
Vielleicht sollten wir baldigst flächendeckende Panoramaaufnahmen von unseren Talschaften in Auftrag geben, damit wir unseren Nachkommen später einmal wenigstens mit Wehmut zeigen können, wie schön unser Land in grüner Vorzeit war.
Aber auch Lichtblicke würde ich angesichts der bevorstehenden Katastrophe am Horizont heraufziehen sehen.
Der Overtourismus könnte sich noch vor dem möglichen Einbrechen der Borkenkäferpopulation ebenfalls totlaufen.
Und wo, bitte, sollen sich in Zukunft unsere vielen Wölfe und Bären noch verstecken und nachhaltig geschützt auf die Lauer legen können?
Kein Strategie zu haben, ist auch eine Strategie!
Insekten haben die Eigenheit, dass nach besonders massiven Autreten schwächere Generationen nachfolgen, die kaum mehr Schäden anrichten.
So ging man im bayrischen Wald damals mit dem Borkenkäfer um
https://www.zeit.de/entdecken/reisen/merian/borkenkaefer-nationalpark-ba...
Nachdem sich Schlägern im unzugänglichen Gebiet nicht lohnt bzw. sehr gefährlich ist, wird man ein Stück weit auf die Selbstheilungskräfte des Ökosystems vertrauen müssen. Was schlagen Förster und Wissenschaftler vor?
Die Erderhitzung verursacht Wetterkapriolen! Wetterkapriolen wie Vaja 2018, Schneedruck 2019, 2020 und Dürresommer 2022 schwächen die Fichten-Wälder und sind ein Eldorado für den Borkenkäfer. Der Klimawandel hat auch das Land in den Bergen erreicht. Was können wir strategisch tun? Natürlich an erster Stelle endlich und radikal die Treibhausgasemissionen reduzieren. Ich weiß, klingt fad aber ist trotzdem wahr! Zweitens werden sich die Borkenkäferpopulationen je nach Wetterkapriolen ein Jahr mehr, ein Jahr weniger ausbreiten. Die Fichtenwälder sind unter Druck und werden es auch bleiben. Dort, wo es Risiko-Hotspots gibt, wie kahle Hänge oberhalb von Siedlungen, Straßen und Infrastrukturen muss technisch verbaut werden: Klimawandel-Folgekosten. In Fichtenwäldern wird sich wieder von Natur aus Jungwuchs ansiedeln, neben Fichte kommen auch andere Baumarten auf. Ob diese Verjüngung aufwachsen wird, hängt von der Wilddichte ab. Mit der heutigen Wilddichte keine Chance. Angenommen, die Wilddichte ginge zurück und die Jungbäume kämen auf, dann dürfen wir ein etwas anderes Waldbild erwarten: mehr Fichtenjungwald, weniger Fichtenaltbestände, mehr Pionierbaumarten, weniger Holzertrag, mehr Rotföhren und Eichen, weniger Buchen und Edellaubhölzer . Sorry, Versuch einer Prognose ganz nach Karl Valentin: “Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.” Und Geduld wird es brauchen, etwas was unsere kapital getriebene Gesellschaft nur vom Sagen her kennt.