Mit Herbstanfang beginnt für salto auch eine Phase der organisatorischen Erneuerung. Einen wichtigen Anstoß für den bevorstehenden Wandel hat Jutta Kußtatscher gegeben: Nachdem sie nunmehr zweieinhalb Jahre immer an der vordersten Front für salto tätig war, möchte sie einen Schritt und aus dem operativen Geschäft zurück treten. Mit Ende August hat sie deshalb ihr Mandat als Presserechtlich Verantwortliche, das sie weit über die üblichen Maßstäbe hinaus ausgefüllt hat, nicht weiter verlängert. Jutta wird natürlich weiterhin als Verwaltungsratsmitglied des Herausgebers Demos2.0 tätig sein und mit ihrer Expertise alle wichtigen Entscheidungen mitgestalten.
Mit dieser Veränderung ist für uns der Zeitpunkt gekommen, eine kleine Bilanz über die zweieinhalb Jahre zu ziehen. Es ist nicht möglich, in wenigen Zeilen zusammenzufassen, was Jutta in dieser Zeit alles geleistet hat. Sie war nicht nur von der ersten Stunde an fester Bestandteil von salto, sondern auch eine seiner wichtigsten Geburtshelferinnen. Denn heute können wir uns ruhig eingestehen, dass das Mediendebut von idealistischen, aber journalistisch unbedarften Herausgebern weit holpriger verlaufen wäre, wenn wir nicht auf Juttas Know-how, ihre Tatkraft, ihr Organisationstalent und vor allem auf ihren Glauben an das Projekt zurückgreifen hätten können.
All das und noch viel mehr war auch in dieser ereignisreichen Zeit gefragt. Ein neues Portal bringt Baustellen an jeder Ecke. Für viele hatte Jutta Kußtatscher das passende Werkzeug – und die nötigen Nerven. Entsprechend breit wurde sie bei salto mit Aufgaben eingedeckt. Allen voran mit der nicht einfachen Rolle unserer ersten Chefredakteurin. Da galt es nicht nur eine Blattlinie zu etablieren, sondern auch das Kunststück zu vollbringen, mit knappen Ressourcen ein Portal mit Seriositätsanspruch sieben Tage die Woche zu bespielen – und das von einer bunt zusammengewürfelten Mannschaft mit unterschiedlichem beruflichen und sprachlichen Background.
Doch Jutta plante, coachte und schlichtete, sie lieferte Telefonnummern und eine Espressomaschine für die harten Morgendienste, schärfte den Zuschnitt von Artikeln sowie den journalistischen Instinkt neuer Redaktionsmitglieder. Ein wenig dankbares Wirken hinter den Kulissen, das jedoch nicht mit der Redaktion aufhörte. Jutta ist und bleibt im Herausgeberteam das Mitglied mit journalistischen Kompetenzen. Sie hat diese Kompetenz bereits in der Entwicklungsphase von salto eingebracht und war in der Folge an unzähligen Stellen im Projekt aktiv, immer mit viel Herzblut. Die Personalentscheidungen, die Außenkommunikation und viele strategische Weichenstellungen tragen ebenso ihre Handschrift, wie zahllose kleine, nach außen hin unscheinbare Aufgaben. Jutta hat nicht nur den Redaktionsmitgliedern, sondern uns allen Rückhalt und Stärke gegeben in vielen schwierigen Situationen.
Sichtbar wurde Jutta Kußtatschers Wirken in ihrem Dialog mit der salto-Community. Nicht jede Moderation ging reibungslos über die Bühne, aber Jutta zeigte sich den LeserInnen stets unverfälscht und offen, einer klaren Linie folgend und mit einem starken Bewusstsein für die journalistische Mission unseres Portals. Seltener, aber dafür umso geschätzter waren die persönlichen Beiträge, in der die Journalistin auf ihr Handwerkszeug aus einer langen Schule bei Alto Adige, Südtirol Profil und ff zurückgriff. Beiträge wie jene über Karl Zeller und Arnold Schuler zeugen von ihrem Können, sie erinnern uns aber auch daran, dass wir gerne mehr davon gehabt hätten und lassen uns hoffen, auch in Zukunft ihre Unterschrift auf salto zu sehen.
Doch zerreißen ließ sich schließlich auch eine Jutta Kußtatscher nicht von salto. Es war immer klar, dass das gleichzeitige Jonglieren von so vielen Bällen bei weitgehend ehrenamtlicher Tätigkeit ein zeitliches Ablaufdatum haben würde. Im vergangenen Sommer gab die freiberufliche Journalistin ihre Rolle als Chefredakteurin ab, sie blieb aber als Presserechtlich Verantwortliche, weit über das geplante Ausmaß hinaus, ein fixer Stützpunkt für die Redaktion. Nach einem weiteren Jahr sieht Jutta nun den Zeitpunkt gekommen, den nächsten Schritt zu setzen, einen Schritt zur Entlastung ihres Alltags und zur Normalisierung ihres Berufslebens.
Juttas Abgang als Presserechtlich Verantwortliche ist ein wichtiger Grund, weshalb wir bei salto eine allgemeine organisatorische Umstrukturierung vornehmen. Dieser Prozess ist noch nicht zu Ende. Wir werden die nächsten Schritte und Entwicklungen zeitnah kommunizieren. Wir blicken aber mit voller Zuversicht in diese neue Phase. Salto ist mit und durch Jutta ein Stück weit aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen und muss nun zeigen, dass es stärker auf den eigenen Beinen stehen kann.
Liebe Jutta, von uns allen ein riesiges Dankeschön, mit einem Blick nach hinten auf das Geleistete, aber auch nach vorne auf das, was wir noch gemeinsam schaffen werden!
Demos2.0 und die Redaktion
Kommentar schreiben
Zum Kommentieren bitte einloggen!Kommentare