Fährt man mit dem Zug, braucht man für die fast 34 Kilometer von Bozen nach Meran eine Dreiviertelstunde, während man von Bozen nach Brixen, rund 42 Kilometer, nur eine halbe Stunde braucht. Naja ok, nach Brixen hat man nur zwei Zwischenstationen, während man nach Meran bis zu zehn Zwischenhaltestellen hat. Allerdings liegt das Hauptproblem darin, dass ein großer Teil der Bahnverbindung Meran-Bozen noch immer Eingleisig ist und so die Züge zum Warten verdammt sind.
Naja, lieber investiert man eben in x Umfahrungen und einen maroden unrentablen und sinnfreien Flughafen. Nicht dass Umfahrungen an sich sinnlos wären, aber braucht wirklich jedes Dorf eine super Umfahrung, oder könnte man nicht zuerst mal an den Zug denken?
Neulich hat ja ein SVP-Politiker gemeint, es wäre sinnvoll die Vinschgerbahn auf Wasserstoff umzustellen bevor man sie elektrifiziert. Der Landtag hat den Antrag, eine Studie dafür in Auftrag zu geben, sogar angenommen. Was soll denn das bitte? Will man die dringend notwendige Elektrifizierung noch länger hinausschieben?
Auch die Lokalbahnen scheinen - sehr zu meiner Freude - wieder voll im Trend zu sein. Auch in Südtirol studiert und plant man eifrig, die alten Linien wieder zu beleben.
Nach dem Erfolg der Vinschgerbahn, strebt man nun auch eine Wiederbelebung der Tauferer Bahn an. Auch eine neue Grödner Bahn ist neuerdings wieder im Gespräch.
Ja sogar die Dolomitenbahn könnte reaktiviert und in einen "Dolomitenring" integriert werden. Ebenso wie man eine Bahnverbindung zwischen dem Vinschgau und dem Veltlin, unter dem Stilfser Joch, vorantreiben will.
"Was hast du denn? Ist doch schön!" werden jetzt viele sagen. Ja ist es auch! Aber wo zum Donnerwetter bleibt die Überetscherbahn samt Tram für Bozen? Achja, wir erinnern uns: die SVP-Landesregierung meinte ja, sie sei zu teuer. Stattdessen gibt's jetzt halt einen vorbildlichen "Metrobus" samt Vorzugsspur, als Zwischenlösung oder so. Geil!
Achja, da wären dann noch andere Projekte, wie die Riggertalschleife bei Franzensfeste oder der Virgltunnel für den Zug in Bozen. Diese sind jetzt ja scheinbar fixe Sache. Na wollen wir's mal hoffen!
Nebenbei wäre ein "Night-Express" (nach Vorbild der "Night-Liner") zwischen Meran und Bozen bzw. Bozen und Brixen (vielleicht sogar Meran - Brixen?) sicher sinnvoll. Das würde allen Anraniergemeinden nutzen.
Auch eine Verbindung zwischen Vinschgerbahn und Rhätischer Bahn (Graubünden, CH) bzw. Arlbergbahn (Tirol, Vorarlerg, A) wäre erstrebenswert.
Jedenfalls ist es viel sinnvoller und nachhaltiger in den Zug zu investieren, als in den Flughafen und den Straßenbau. Der Zug könnte in Zukunft nicht nur als umweltschonendes Verkehrsmittel eingesetzt werden sondern auch als Motor für den Tourismus und den kulturellen Austausch der Alpengebiete dienen.
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