Dem Artikel im Alto Adige vom 11. Mai mit dem Titel: „Il labirinto di mais per rilanciare il giardino vescovile – Huber: «Sarà un’offerta degna di un biglietto d’ingresso» Bressanone Turismo in assemblea: i soci sono soddisfatti“ konnte man entnehmen, dass die Gemeinde Brixen den Hofburggarten der „Brixen Tourismus Genossenschaft“ anvertraut hat. Diese will den Garten mit einem Maislabyrinth und weiteren Attraktionen, die sicher den Erfolg von „Solimans Traum“ aufgreifen werden, lukrativ nutzen.
So wird der Hofburggarten, der schon in den 60er Jahren vom Vinzentinum aus kommerziellen Gründen in eine Apfelplantage umgewandelt wurde, neuerdings dem Kommerz geopfert.
Zur Erinnerung: 2008 pachtet die Gemeinde Brixen den Hofburggarten. Zwei Jahre später werden den Bürgern Projektideen mit Eventcharakter, welche aus dem Hofburggarten eine einmalige Touristenattraktion machen sollen, vorgestellt. Die anwesenden Bürger lehnen diese Ideen vehement ab, es bildet sich die Initiative »Propomarium« die eine sanfte Gestaltung und Nutzung des Hofburggartens fordert. Es wird ein Planungswettbewerb zur Neugestaltung des Hofburggartens ausgelobt. Das Siegerprojekt sieht eine Anlage nach historischem Raster vor, welche neben Streuobst- und Blumenwiesen, Flächen für Veranstaltungen vorsieht. Das Siegerprojekt wird von den Teilnehmern einer Fachtagung über Historische Obstbaumgärten in Brixen als „Leuchtturmprojekt von mitteleuropäischer Bedeutung“ bezeichnet.
Übergangsweise wurde vor zwei Jahren eine wunderschöne Blumenwiese mit Liegeflächen angelegt, die von den Bürgern und Touristen positiv aufgenommen wurde.
Im letzten Jahr hat man diese verlottern lassen, um nun am Gemeinderat und den Brixner Bürgern vorbei durch „Brixen Tourismus Genossenschaft“ wieder den Schweizer Eventplaner Steiner zu engagieren. Ein Maislabyrinth – von denen es von Jesolo bis Schleswig-Holstein noch zu wenige zu geben scheint – und weitere Attraktionen à la Soliman werden in diesem Sommer die Kassen der „Brixen Tourismus Genossenschaft“ klingeln lassen.
Ist das im Sinne der Brixner Bürger?
Wird dies der Würde des Ensembles Hofburg/Herrengarten/Hofburggarten gerecht?
Wo bleibt der Denkmalschutz?
Was sagt die Kurie zu dieser Banalisierung des Hofburggartens und ist die Eigentümerin überhaupt informiert über die Pläne der „Brixen Tourismus Genossenschaft“?
Was sagen die Brixner Kulturvereine dazu?
Warum werden die Gemeinderäte und Bürger gerade dann nicht informiert, wenn sie sich zum Hofburggarten bereits beteiligt haben?
Wo bleiben die offenen Prozesse, die Bürgermeister Brunner versprochen hat?
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