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Brexit

“Wir müssen jetzt egoistisch sein”

EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann kommentiert das Brexit-Referendum: “Lassen wir das Spiel der Populisten aufgehen, riskieren wir, die ganze EU in Gefahr zu bringen.”
Von
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Lisa Maria Gasser24.06.2016

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Kommentare

Bild des Benutzers Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 24.06.2016, 12:12
"Wir müssen schauen, dass die Finanzmärkte London so schnell und umfassend als möglich verlassen; dass es zu einer Verlagerung von Arbeitsplätzen vor allem von London in die restliche Europäische Union kommt." Ja genau! Verschieben wir die ganze Bande an Bankiers, Rating Agenturen und weitere Gauner nach Brüssel oder Frankfurt. Da kommt sicher bei allen Freude auf! Wenn das europäische Volk auf etwas gerne verzichten sollte, dann genau diese Bagage, aber die geht ja schon lang Hand in Hand mit unseren Politikern in Brüssel.
Bild des Benutzers gorgias
gorgias 24.06.2016, 12:24
Hier wurde leider die Gelegenheit verpasst den TTIP Befürworter Herbert Dorfmann zu fragen was er davon hält, dass eine Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP von der Eurpäischen Kommission mit fadenscheiniger Begründung abgelehnt wurde. Dass das kein Zeichen für mehr Demokratie und Bürgernähe in der EU sein kann ist wohl klar. Herbert Dorfmann sollte damit konfrontiert werden, dass er mit der Befürwortung von TTIP den Ausverkauf der europäischen Souveränität vorantreibt. Wir bauchen mehr Souveränität, Demokratie und Transparenz in der EU und weniger gepacktle zwischen den Regierungen die mit billigen Populismus zu Hause und mit einseitiger Förderung der Interessen der Wirtschaft und mit Verhandlungen hinter verschlossenen Türen von denen die Öffentlichkeit nur über Leaks erfährt die Europäische Union ruiniren. Da fehlt eine sichtbare kritische Haltung Herbert Dorfmanns zum Thema. Ich hoffe sie ist ihn nicht während seiner Reise in die USA als Berichterstatter des EU- Parlaments bei TTIP Verhandlungen in das Klo gefallen und weggespühlt worden.
Bild des Benutzers alfred frei
alfred frei 24.06.2016, 12:41
......... da steht einer vor dem Scherbenhaufen des Europaspiegels und fragt sich: “Spieglein Spieglein an der Wand wer ist der Schönste im ganzen Land” oder nach Karl Valentin: das ist ein Saustall und keine Vogelausstellung - die Vögel singen und zwitschern ja alle durcheinander.
Bild des Benutzers Marcus A.
Marcus A. 24.06.2016, 14:17
Mir stehen die Haare zu Berge........ Ist es möglich, dass ein Politiker dermaßen die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung verkennen kann? Kein Wort der nostra culpa? Nein die Populisten sind schuld? Dummes Volk. "Ich glaube, wenige haben damit gerechnet." Es war immer ein Kopf an Kopf Rennen und beide Ergebnisse waren gut möglich. Ein Ja zur EU schien leicht wahrscheinlicher, nicht mehr und nicht weniger. Von einem Politiker, der über TTIP usw. abstimmen soll, erwarte ich mir mehr Professionalität. "Mein Gott, es war eine demokratische Entscheidung, die aber selbstverständlich viele Fragen offen lässt." Dumm gelaufen möchte man meinen. Mit demokratischen Entscheidungen tun sich Brüsseler Kommissare, Troikas und Lobbyisten halt schwer. Ist halt blöd, dass das in nationalen Demokratien so üblich ist und weniger auf EU-Ebene. "Den Ausschlag haben leider Leute mittleren und höheren Alters in England und Wales gegeben. Aber mein Gott, das ist eine Wahl und sie ist zur Kenntnis zu nehmen." Sagt jemand, dessen eigenen Partei den größten Rückhalt in genau diesen Altersgruppen genießt. Ist halt blöd, dass in Demokratien alle wählen dürfen...... "Die Meinung, dass man danach als Staat besser dastehen würde, ist kein rationaler Grund, nur einer von vielerlei populistischen Gefühls-Gründe sozusagen." Wenn man rational wählen würde, dürfte man der SVP nach den ganzen Skandalen und Versagen nie und nimmer die Stimme geben. Wahlen sind nie oder in den seltensten Fällen rational. Sollte auch ein Politiker wissen. " Ich kenne ihn, er ist ein Populist wie er im Bilderbuch steht." Populisten gehen noch unter die Leute und verstehen die Probleme des einfachen Volkes. Bürokraten und Lobbyisten haben mit dem Volk so viel gemein wie die Liebe mit der Prostitution. "So leid es mir für die Briten tut, wir müssen jetzt egoistisch sein." Wer ist wir?????? Auf der einen Seite die nationalen Egoismen verteufeln und auf der anderen Seite Egoismus fordern. Die EU ist nicht Europa! Die EU ist ein Teil von Europa! "Wir müssen schauen, dass die Finanzmärkte London so schnell und umfassend als möglich verlassen; dass es zu einer Verlagerung von Arbeitsplätzen vor allem von London in die restliche Europäische Union kommt." ??????? Lese ich hier richtig? Böse Briten, tun nicht was wir wollen? TTIP mit planwirtschaftlichen Prinzipien. "De facto werden wir also sehr schnell reagieren müssen und schauen, dass wir unsere eigenen Interessen wahren." Ich frage mich immer, wessen Interessen hier gemeint sind. " Betracht man das Ergebnis, sieht man, dass genau jene zwei Nationen, mit denen Großbritannien schon seit jeher Probleme hat, Schottland und vor allem Nordirland," Das sagt ein Südtiroler Politiker? Wenn man konsequent ist, müsste hier auch Italien mit Südtirol stehen. Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl würde nicht schaden, Herr Dorfmann. Die restlichen Punkte lasse ich stehen, sonst sitze ich morgen noch hier. Ich muss gestehen, dass ich selten beim einem Interview so oft den Kopf schütteln müsste. Hier fliegt gerade der europäische Gedanke um die Ohren und man liest so gut wie nichts zu den Ursachen. Ein Trauerspiel. Jede Krise ist auch eine Chance, es wäre aber allerhöchste Zeit, dass man die Ursachen dieses EU-Verdrusses angeht und nicht nur die Wirkung verteufelt.
Bild des Benutzers F. T.
F. T. 24.06.2016, 19:03
Passt Ihnen eigentlich die Haarfarbe des Herrn Dorfmann ?
Bild des Benutzers Alessandro Zuech
Alessandro Zuech 24.06.2016, 15:37
La notizia della ‪‎brexit‬ è già di per sè pesante, certificando nei fatti la fine della seconda belle époque europea. Sentire poi stamane su Rai1 l'ex presidente Napolitano blaterare di "incauta scelta" l'essersi affidati ad un referendum non fa altro che confermare il cuore del problema, ovvero il fallimento di una intera classe dirigente che ha perso completamente il contatto con la realtà. Da europeista convinto quale sono e sono sempre stato ritengo che oggi a doversi dimettere non sono coloro che in Uk questo referendum lo hanno voluto, non sono i loro governanti, bensì gli incapaci che ci hanno rifilato gentaglia corrotta come Junker. Devono dimettersi le segreterie dei partiti che a Bruxelles hanno mandato i trombati nazionali come contentino o pensione anticipata, gente spesso ignorante su tutto che ha votato leggi e regolamenti senza essere in grado di comprenderne il 10% dei commi. Devono dimettersi i capi di governo che hanno deciso di utilizzare l'EU come discarica abusiva dei loro fallimenti locali. In mezzo a tutto questo, consiglierei di controllare se si hanno le munizioni prima di minacciare di usare l'artiglieria contro chicchessia.
Bild des Benutzers F. T.
F. T. 25.06.2016, 10:18
Scusi, ma dopo tutte queste dimissioni che Lei chiede, chi rimane ?
Bild des Benutzers günther bluthund
günther bluthund 24.06.2016, 16:20
Wenn nicht endlich auf die Nöte und Sorgen der Menschen eingegangen wird, (siehe TTIP /Ceta) einseitige Förderungen von Lobbys reduziert werden, ist mE eine positive Zukunft der EU mehr als fraglich und wenn den Populisten nicht mit Taten den Wind aus den Segeln genommen wird ,wird auch Herr Dorfmann (leider?) wieder auf Grund von Arbeitslosigkeit wieder zurück in die Landespolitik (sofern gewählt) gehen müssen. Sic !
Bild des Benutzers Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler 24.06.2016, 17:29
Für die EU ist der Austritt Großbritanniens ein Glücksfall, weil diese ewigen Bremser mit ihren unzähligen Sonderwünschen endlich draußen sind. Dass der Dorfmann das nicht versteht oder nicht verstehen will, wundert mich nicht allzu sehr. Jetzt geht es darum, die EU von einer Vereinigung von Nationalstaaten zu einem Bündnis der Regionen und Völker umzugestalten. Auch das ist dem Dorfmann fremd. Schotten, Katalanen und auch viele Süd-Tiroler wären froh, der EU ohne nationalstaatliche Zwänge angehören zu dürfen. Für die Lobbysten in Brüssel ist es ein Greuel, da könnten sie ja keine großen Geschäfte mehr machen.
Bild des Benutzers carlo sperzna
carlo sperzna 25.06.2016, 03:40
Es schmerzt das England geht. Das Land welches mit Churchil die Horden der Barbaren aufgehalten hat und denen wir unsere Freiheit und Demokratie verdanken, das Land der Weltsprache, das Land der Beatels und Rollingstones, fish and chips, Picadilly. Das waren irgendwie auch wir. Das war europaeische Gemeinschaft. Was wird aus diesem Europa sein ohne ohne ihre unglaubliche Kulturleistung? Hoffen wir nicht es verfaellt in regionalen Egoismus
Bild des Benutzers Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 25.06.2016, 10:22
So ein Käse. Nur weil Großbritannien (nicht England) aus der EU austretet, bedeutet das doch nicht dass das Land kulturell aus unseren Köpfen verschwindet.
Bild des Benutzers Winny Felderer
Winny Felderer 25.06.2016, 07:26
Brexit ist DIE chance für europa. Machen wir uns doch nichts vor. England hat sich immer eine sonderrolle in europa zugedacht. Es hat seit jeher geschickt die verschiedenen parteien gegeneinander ausgespielt. seit jahrhunderten. Auch jetzt versuchen sie schon wieder sonderregelungen mit europa herauszuschinden um nicht isoliert zu werden. Immer haben sie versucht mit erpresserischen methoden die rosinen herauszupicken. Endlich ist (hoffentlich) schluss damit. Liebes europa: nutze die chance!
Bild des Benutzers Michael Bockhorni
Michael Bockhorni 25.06.2016, 08:15
Um ein EU - Austrittstrittsreferendum abzuhalten braucht es sicher 1-2 Jahren politische und organisatorische Vorbereitungszeit. Das Vereinigte Königreich wird zu diesem Zeitpunkt politisch und wirtschaftlich in schwerer Krise stecken, möglicherweise vom Zerfall bedroht sein. Ob das dann ein Vorbild für die anderen "Aussteiger" sein wird?
Bild des Benutzers gorgias
gorgias 25.06.2016, 08:40
Das sehe ich genauso. Das VK profitiert in so mannigfaltigerweise von ihrer Mitgliedschaft. Es wird einen katharsischen Effekt haben mit dieser Realität konfrontiert zu werden und zu einer neuen Wertschätzung der europäischen Integration führen.
Bild des Benutzers carlo sperzna
carlo sperzna 25.06.2016, 08:53
wishful thinking my dear... ist Norwegen beim zusammenkrachen? oder die Schweiz? Machen wir uns nichts vor. Wir sind aermer geworden. Der Austritt Englands bedueted der Austritt einer Vision der EU.EU: Starke wirtschaftliche Beziehungen, viel Subsidarietaet, so wenig " red tape" wie moeglich
Bild des Benutzers Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 25.06.2016, 10:37
Norwegen und die Schweiz sind auch nicht eingetreten um dann wieder zu gehen. Kleiner aber feiner Unterschied. Großbritannien hat sowieso schon immer Sonderstatus genossen, die sind doch nur durch billigstes populistisches Palaver zu ein knappes "Ja" für das Leave gekommen.
Bild des Benutzers carlo sperzna
carlo sperzna 26.06.2016, 05:07
Es war nicht ein billiges politisches Palaver. Gegen die Eu hat das "little england" gestimmt. Nicht die Grossstadt London aber die "countryside" welche vieleicht am besten von Tolkien im "Hobbit" beschrieb wird. Jenes England das lieber nach Disneyworld Orlando faehrt als nach Disneyworld Paris und in Blackpool Urlaub macht. In analogie zu uns. Menschen die noch stolz die Tracht tragen und bei den Feierlichkeiten in Prozession gehen.
Bild des Benutzers Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 26.06.2016, 10:18
und warum hat die "Countryside" so abgestimmt? Weil es ihnen die Zwerge nahegelegt haben?
Bild des Benutzers carlo sperzna
carlo sperzna 27.06.2016, 18:17
nein nicht die Zwerge aber Gandalf... :-) in wirklichkeit gegen die Immigration der Polen und Syrer und Afganen. Diese Menschen zerstoeren ihre Welt und ihre Sicherheiten. ... panta re
Bild des Benutzers Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 27.06.2016, 18:57
Oder besser: diese Leute werden von Populisten beschuldigt Welt und Sicherheit zu zerstören. Ach ja Italiener gibt es auch massenweise im Vereinigten Königreich
Bild des Benutzers F. T.
F. T. 25.06.2016, 10:53
Das Land das sich pompös Grossbritannien nennt, hat immer noch nicht verstanden dass die Zeiten des Empires vorbei sind. Jahrhunderte haben sie gut damit gelebt die Welt auszurauben. Vor fünfzig Jahren, als ich das erste Mal in England war, kam es mir oft vor wie im 19.Jahrhundert. Viele Male war ich dann dort, aber geändert hat sich nicht viel. Es ist ein verstaubtes, heruntergewirtschaftetes Land, das ausser Gas und Whisky nicht viel produziert, und beides gehört eigentlich den Schotten. Der Rest lebt von den Finanzjongleuren der Londoner City. Alles was einen Namen hatte musste verkauft werden, sogar Rolls Royce an die BMW. Und ein guter Teil wird importiert. Die EU wird gut daran tun, sich nicht länger von den Oxbridge Leuten erpressen zu lassen. Denn die Brexit Leute (Boris Johnson) wollen jetzt schon auf die Bremse treten, nachdem sie gesehn haben welche Katastrophe sie angerichtet haben. Wie sagte doch der alte Plutarch: "Wenn wir noch so eine Schlacht gewinnen, sind wir endgültig ruiniert." Ich glaube dass es auch eine Lehre für alle anderen rechten oder linken Schreier sein wird.
Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 25.06.2016, 11:57
Lese ich richtig?! Dorfmann spricht wie die Brandstifter des 20. Jahrhunderts. Wir müssen egoistisch sein, die Briten sollen bluten, zerstören wir die britischen Arbeitsplätze und holen sie nach Kontinentaleuropa. Gleichzeitig wird die Schizophrenie im Denken der EU-Bonsen offensichtlich: Wenn die Briten Defizite der EU ansprechen (Vertragsbrüche, Demokratiedefizit, Lobbyismus, Bürokratie, planwirtschaftliche Regulierungswut) und die Vorteile der EU (Freihandel, unter Rahmenbedingungen freier Personenverkehr) unterstreichen, so wäre das doch wichtig für eine Weiterentwicklung/Rückbesinnung der EU auf den Gründungsgedanken. Doch das wird als "Rosinenpicken" abgetan. Die EU wirkt wie ein trotziges Kind, das gerade auf ein Fehlverhalten hingewiesen und dafür getadelt wurde, sich aber aus Trotz weigert, das eigene Fehlverhalten anzuerkennen und zu ändern. Anstatt sich selbst zu hinterfragen, bleibt Raumschiff Brüssel auf Kurs, was letztlich vielleicht wirklich zum Ende der EU führen wird. Der Brexit ist kein Nein zu Europa, sondern ein Nein zur EU in dieser Form und es liegt nun an den EU-Funktionären, den Wink mit dem Zaunpfahl zur Kenntnis zu nehmen und zu handeln. Doch wenn es mehrere Brandstifter wie Dorfmann in Brüssel gibt, sehe ich schwarz für Europa.
Bild des Benutzers Oskar Egger
Oskar Egger 25.06.2016, 14:10
Oliver, das ist bisher der vernünftigste Kommentar, den ich gelesen habe. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung, sagte meine Mutter immer und an der hapert's allgemein gewaltig.
Bild des Benutzers Martin Daniel
Martin Daniel 25.06.2016, 17:37
"Die EU wirkt wie ein trotziges Kind" - da bin ich anderer Meinung: Großbritannien, nicht die EU, hat sich über 4 Jahrzehnte hinweg wie ein trotziges Kind aufgeführt, das sich die Vorteile rausgepickt und dem die EU zahlreiche Sonderwünsche erfüllt hat. Wenn dir dieses Kind nun die Tür vor der Nase zuschlägt und du ihm das folgenfrei durchgehen lässt, welche Wirkung hat das für deinen Selbstwert, deine Würde, deine Autorität als verbindendes, ausgleichende, Gemeinschaft schaffende Element bei 27 Nationalstaaten - auch im Hinblick auf die pädagogische Wirkung auf seine Geschwister? Oliver, du bist ein Anhänger des freien Marktes und als solcher kennst du die Wirkung von Anreizsystemen nur zu genau. Die Briten sollen nicht bluten, auch darf es nicht um Bestrafung gehen (ich werde den Eindruck nicht los, dass die Entscheidung ein Unfall war). Aber Entscheidungen und Handlungen haben Konsequenzen, das weiß jedes Kind. Die Briten pokern ja schon wieder, spielen auf Zeit mit dem Antrag auf Austritt; die Tories hielten aus innerparteilichen Überlegungen ein 2. Mal einen ganzen Kontinent in Geiselhaft, meint ein EU-Politiker. Die EU gründet nun mal auf den 4 Säulen. Den Wählern die Beibehaltung der einen (Binnenmarkt mit Sonderstellung des Finanzplatzes London) und die Befreiuung von der anderen (Personenfreizügigkeit) zu verheißen, war nichts als ein weiterer Versuch der Rosinenpickerei. Wenn sie damit durchkämen, dann können wir den Laden schließen. Natürlich muss sich Europa zu all den Punkten hinterfragen (tut es nun gaaaanz laaangsaam - die SPD scheint einen Anfang zu machen), sich neu ausrichten, wieder für alle Bürger einen Mehrwert darstellen, nicht nur für die Konzerne. Nur mit effektiven Verbesserungen der Lebensumstände ist den rechtspopulistischen Bewegungen a là Farage, die mit ihren Isolationsrezepten a là longe wohl kaum Wohlstand schaffen werden, beizukommen. Dass dabei auch das angelsächsische neoliberale Element auf dem Prüfstand steht, geht mit der Diskussion einher.
Bild des Benutzers Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 25.06.2016, 18:41
und was soll jetzt dann die Antwort der EU sein? Handelsembargo für den größten (noch) EU-internen Importeur bzw. die sechst größte Wirtschaft auf den Planeten? Da machen wir sicher ein großes Geschäft! Die "out is out" Linie von Junker und co. ist eben genau die eines trotzigen Kindes, es bleibt ihnen ja sonst nicht viel übrig. Neue Abkommen werden kommen müssen und dann wird jeden Europäer bewusst, dass "Rosinenpickerei" durchaus auch eine Möglichkeit ist. Mal schauen ob sich dann was ändert.
Bild des Benutzers Martin Daniel
Martin Daniel 26.06.2016, 11:02
Natürlich wird jetzt mal auf scharf gemacht, aber ein Embargo gegen UK (wie gegenüber Russland, Kuba, Nordkorea?!) steht wohl für niemanden zur Debatte. Es werden bilaterale Handelsabkommen geschlossen werden, vielleicht ähnlich den existierenden mit den USA (nicht TTIP), vielleicht auch als Zollunion, vielleicht nur für den Warenverkehr und nicht auch für die Dienstleistungen (so heute mit Schweiz). Aber, dass ein Nicht-EU-Land weiterhin Finanzprodukte für den gesamten Kontinent fabriziert, als ob es Teil der Union wäre, kann ich mir nicht vorstellen. Noch dazu in einem Regime verzerrenden Wettbewerbs und des Steuerdumpings (Finanztransaktionssteuer wird boykottiert und damit unterminiert, die Unternehmenssteuer zwecks Ansiedlung von Betrieben aus der EU soll erneut gesenkt werden (bis auf 17% wenn ich mich nicht täusche), die Erhöhung der Spitzensteuersätze für Top-Verdiener in EU-Ländern (z.B. Bankmanager in FRA) mit ausdrücklichen Lockangeboten untergraben). Solange ein so großes Land Dumping betreibt, sind die Bemühungen aller anderen, die aus vielen (makroökonomischen, sozialen, humanen) Gründen gebotene Reduzierung der Schere zwischen Arm und Reich anzugehen, zum Scheitern verurteilt. Paradigmatisch die Verlegung des Firmensitzes von Fiat (FCA) nach London.
Bild des Benutzers Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 26.06.2016, 11:36
Die Finanzfuzzis sind ja die besten Freunde von Junker und co. die haben schon längst ein anderes (EU)Land gefunden wo sie mit offenen Armen empfangen werden.
Bild des Benutzers Marcus A.
Marcus A. 25.06.2016, 14:13
Herr Dorfmann bedauert ja sehr, dass besonders die Leute mittleren und höheren Alters für einen Brexit gestimmt haben. Dieser Logik folgend, möchte man doch glatt fragen, welche Wählerschichten ihn selbst nach Brüssel gewählt haben?
Bild des Benutzers Karl Trojer
Karl Trojer 01.07.2016, 11:01
Meine Meinung zu : EU-Politik neu gestalten Nach dem Austritt Großbritaniens aus der Europäischen Union, gilt es, meines Erachtens, eine Politik der wesentlichen humanistischen Werte, der Bürgernähe  und der Effizienz (bei geringerer Bürokratie) in den Mittelpunkt zu stellen. Europa muss als Friedensprojekt vermittelt werden, als Raum für Freiheit und Solidarität, für Gerechtigkeit und Verlässlichkeit, als ein Raum, in dem Kultur als vorrangig erkannt und Wirtschaft  mehr als Ergebnis von Kooperation denn von Konkurrenz gestaltbar ist sowie regionale Waren-u. Finanzkreisläufe als wichtig anerkannt werden. Europa muss für junge Menschen als Hoffnungsträger für sinnvolle Beschäftigung mittels permanenter Innovation durch Kreativität und Selbstvertrauen erfahrbar werden. Dabei erscheint mir die Bildung einer EU-Föderation, basierend auf dem Prinzip der Subsidiarität, dem gegenseitigen Respekt und der Wertschätzung der Verschiedenheiten anstrebenswert. Falls nicht alle 27 Statten damit einverstanden sind, sollte eine EU der 2 Geschwindigkeiten umgesetzt werden. Das EU-Parlament sollte gesetzgeberische Kompetenzen erhalten und die Kommission (EU-Regierung mit dem Regierungspräsidenten) sollte vom Parlament gewählt werden. Den Staaten sollte die Funktion eines Regional-Rates (ähnlich dem Bundesrat der Länder in der BRD) zugedacht werden. Als unverzichtbare EU-Kompetenzen erachte ich (zusätzlich zu den bestehenden Rechten) bei strenger Gewährleistung der Subsidiarität : die Aussenpolitik, die Verteidigungspolitik, die Sicherung des Lebensminimums und der Gesundheitsfürsorge für alle, Bildung, Wissenschaft und Forschung, die Wirtschafts- u. Finanzpolitik, die Umwelt- u. Ressourcen-Politik, die staatenübergreifende Verkehrspolitik. Der Austritt Englands ist für das Projekt EU schmerzhaft, erschließt aber mehr Chancen dafür, der ausufernden Finanzspekulation, dem egozentrischen Neoliberalismus, der Verhinderung von TTIP ecc, entgegenzutreten und fairere Beziehungen mit Russland aufzubauen, sowie dem wachsenden Problem der kommenden Flüchtlingsströme (Kriegs- und Klimaflüchtlingen) menschenwürdig zu begegnen. Karl Trojer, Terlan, 01.07.2016 trokar.ter@gmail.com
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