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Dieser Pfingststau existiert seit über dreissig Jahren. Ich finde, man kann auch von den Autofahrern verlangen, ihr Hirn einzuschalten und an diesen Tagen einfach nicht oder anders zu reisen....
Die Brennerautobahn ist überlastet wegen der LKWs. Es werden immer mehr. Jede kleine Baustelle führt zum Stau.
auf dem Titelfoto sieht man nur 6 LKW, aber > 150 PKW.
Es wird wohl nicht gut möglich sein, auf ein Titelfoto die Brennerautobahn von Kufstein bis Salurn unterzubringen - es steht ja auch Ihnen frei, sich über die Kameras das "richtige Bild" zu machen:
Auf der rechten Fahrspur die Lasterlawine, vornehmlich aus BG, BIH, CZ, EST, H, HR, LT, LV, PL, RO, RUS, SK, SLO etc., die mit unserer Wirtschaft nichts zu tun haben, keine Fahrzeug- oder Mitarbeitersteuern bei uns bezahlen und deren Disponenten in den Speditionszentralen NULL Respekt vor den besonderen Bedingungen in unseren engen Gebirgstälern haben. Und auf der rechten Spur alle jene, die sich ein paar Tage erholen wollen - ob in Dolomiten oder dem Gardasee oder sonstwo.
Nachdem ich auch bei Ihnen als bekannt voraussetze, dass Sie sehr genau wissen, dass
a) über den Brenner von den 2 Millionen Transit-Lkw mehr als die Hälfte bereits nicht mehr den kürzesten, sondern den bequemsten und billigsten Weg wählen, ist es mehr als legitim, in einer Güterabwägung an solchen Tagen eben Grenzen einzuziehen - es stehen ihnen eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten zur Alpenquerung zur Verfügung; auf Bahn oder Straße und
b) die Verkehrssicherheit, die Flüssigkeit des Verkehrs, die Reduktion der Lärm- und Abgasbelastungen etc. weit höhere und wichtiger Güter als dieses mehr als idiotische Anbeten des Götzentums Lkw-Transit, von dem in dieser Form nicht die Regionen profitieren, sondern vornehmlich Industriekonzerne, die nur eines im Kopf haben: Das Nutzen von billigsten Arbeitskräften in Ländern, in denen sie kaum Steuern und Abgaben bezahlen.
Damit genug für heute - jetzt hat das Finale Vorrang, wo soeben ein Traumtor für Juve gefallen und Buffon knapp am Infarkt vorbei ist.
Schöne Pfingsten, in denen ich mich in kein Auto setze, sondern dort zu finden bin, wo derzeit Enzian, Platenigl, Frauenschuh etc. auf mich und meine Frau warten.
LG
Fritz Gurgiser
sorry wenn ich hier so unvorbereitet reinplatze, aber mich hat gleich zu anfang des kommentars irritiert, die liste der landeskennzeichen im verbund mit dem satz "haben mit unserer wirtschaft nichts zu tun" (was danach kommt, muss ich erst lesen...): das finde ich jetzt doch ein wenig eng gefasst?
Dieser Satz dokumentiert nur die IST-Situation auf der Brennerstrecke im Anwendungsbereich des Rahmengebietes der Alpenkonvention - falls Sie das nicht bemerkt haben: Seit der Ostöffnung mit 1. Mai 2004 haben die ehemaligen Ost-Staaten den größten Teil der Transitfahrten entweder direkt übernommen oder durch ausgelagerte ehemalige deutsche, österreichische oder italienische Unternehmen.
Sie "sparen" dadurch ihre Fahrzeugsteuern in unseren Staaten (die fehlen dann zur Finanzierung des Gemeinwohls) und sie beschäftigen Lkw-Fahrer, die heute als "Lenkradlohnsklaven" mit Monatsbruttolöhnen von € 300,00 bis € 500,00 und ein paar zusätzliche, steuerfreie Zulagen abgespeist werden (die fehlen später bei der Pensionsberechnung).
Deshalb ist das weder eng noch weit gefasst, sondern die IST-Situation, die nur darauf ausgelegt ist, den Lkw-Transport immer noch zu verbilligen (auf dem Rücken ihrer Lenkradsklaven), damit einige wenige Konzerne als Auftraggeber dieser Transporte ihre Kosten in Niedriglohnländern senken und ihre Aktienkurse steigern können.
Wir an der Brennerautobahn bezahlen das mit dem Verlust an Lebens-, Gesundheits- und Wirtschaftsqualität.
Hoffe, Sie verstehen das nun besser.
LG
Fritz Gurgiser
Ja, schon klar (Dank auch für die Klärung). Trotzdem glaube ich, dass weit die Mehrheit wenn nicht alle der Länder, die Sie in Ihrem Ausgangskommentar auflisten, EU-Länder sind (ich hab's nicht genau geprüft, oder abgezählt). Ich finde halt, mit "unsere Länder" und "deren Länder" wird das Problem kaum (nicht mehr!) gelöst werden können. --- Allerdings kann ich mich sehr wohl an Ferienstaus erinnern, die "es schon immer gab", und die in ihrem Ausmaß (unter anderen Rahmenbedingungen) den heutigen durchaus vergleichbar sind. --- Schön Ihr Satz mit den "seltsamen Reisenden" (da sind Sie ja, kommt mir vor, auf einer Linie mit S. Kripp) - die sind allerdings demselben Phänomen geschuldet, meine ich, wie die Lkw: einer wild gewordenen "Wirtschaft".
"mit "unsere Länder" und "deren Länder" wird das Problem kaum (nicht mehr!) gelöst werden können." Langfristig sollte der Brennerbasistunnel eine Lösung sein. "Unsere Länder" ist die Europaregion Tirol, welche diesseits und jenseits des Brenners vom wachsenden LKW Verkehr betroffen ist. Dieser Verkehr entsteht nicht durch die Unternehmen/ Wirtschaft der Europaregion Tirol sondern durch die Globalisierung, die global Player, die großen Unternehmen. Wir sind für unser Land verantwortlich (Umwelt, Gesundheit usw) und die Politik hat die Möglichkeit einzugreifen (z.B. Verlagerung auf die Schiene, Mauterhöhung, Kostengerechtigkeit beim Warentransport usw.). Staus gibt es nicht nur auf der Autobahn, sondern auch hinter Traktoren, Prozessionnen und bei Weinachtsmärkten. Solche Staus sind unvermeidbar, die LKW Lawine auf der Brennerautohahn ist aber vermeidbar. Wenn wir auf unser Land schauen, dann müssen wir etwas gegen diesen LKW Transitwahnsinn tun.
Mauterhöhung, globel Player, gross Unternehmer haben Sie noch mehr sinnleere Schlagwörter. Ideenloses idiologisches Geschschwafel, dass unser Problem nicht löst. Kein wunder bekommen linke und grüne immer weniger Stimmen in Europa.
"Kein wunder bekommen linke und grüne immer weniger Stimmen in Europa." Lesen Sie bitte welche Partei zu dem Thema aktiv wird, das steht oben im Artikel unter der Überschrift.
Herr Heiss, wenn dieses Geschwafel so ideenlos ist, machen Sie es doch besser!
Erzählen Sie uns mehr von den radikal neu gedachten Konzepten. Ich kann leider im BBT kein neues Konzept entdecken!?!
Und da ich kein ideologischer Grüner oder/und Linker bin, überlasse ich es anderen, alles gut/schlecht zu reden.
Sehr geehrter Herr Kripp, noch eine Anmerkung zu Ihrem Eingangssatz, wonach der Pfingststau "seit 30 Jahren existiere" - das ist blanker Unfug und de facto Zynismus, denn aus welcher Motivation heraus immer verschweigen Sie geflissentlich, dass das immer ärger wurde. Oder wollen Sie behaupten, vor 30 Jahren war auch das ganze Land lahmgelegt, vor 30 Jahren sind die Laster auch Stoßstange an Stoßstange "gestanden", um ihren Krempel x-Mal hin- und herzukarren etc.?
Eines hat sich massiv geändert: Seit jeder Pkw, SUV (vulgo "Privatkraxe", um das etwas aufzulockern) ein Navi im Auto oder bei der Beifahrerin in der Hand hat (Smartphone), meinen sie alle, das Navi wird sie schon auf Ausweichrouten lenken und vergessen dabei in seltener Dummheit, dass alle anderen mit ihrem Navi eben auch dort hin geleitet werden; gestern bspw. auf die alte Römerstraße durch Aldrans, Lans, Patsch, Ellbögen.
Es würde sich anbieten, all diese seltsamen Reisenden zu fragen, ob es bei ihnen zu Hause schon so grausig ist, dass sie jede Gelegenheit zur Flucht nutzen und ihrer Gesundheit ja nichts Gutes tun, wenn sie von drei Tagen Pfingsten mindestens einen halben Tag im Stau verbringen.
Aber zu behaupten, das war immer schon so, gehört in die Kategorie Karl May - der hat auch von Sachen erzählt, die er nie selbst erlebt hat.
LG
Fritz Gurgiser
sehr geehrter Herr Gurgiser, ich habe den Pfingststau zum ersten Mal selbst im fernen Jahr 1987 mitfahren dürfen. Wir haben 5 Stunden von Bozen nach Innsbruck gebraucht. Den Stau hat es in all den Jahren seitdem wieder gegeben. Ich weiss, was ich schreibe. Und daher meine ich, dass es an der Zeit wäre, dass die Autofahrer ihr Hirn einschalten, bevor sie Urlaube und Hin+Rückfahrten planen. An diesen heissen Wochenenden herrscht in Italien LKW-Fahrverbot. Den Stau machen also die PKWs. Dass der Stau immer mehr geworden ist, hat mein Kommentar ja nicht ausgeschlossen. Warum müssen Sie so aggressiv reagieren? Wenn Sie andere Texte von mir googlen, werden Sie merken, dass ich durchaus dafür bin, Auto- und LKW-Verkehr empfindlich zu verteuern und dafür die Bahn auszubauen. Reinen Transitverkehr aber muss man - wie die Schweiz - gesetzlich auf die Schiene zwingen.
Der Brennerbasistunnel geht bald in Betrieb, Industrie 4.0 braucht neue Verkehrsinfrastrukturen und Vernnetzungen. Wenn der Güterverkehr auf der Schiene in der Zukunft nicht völlig bedeutungslos werden soll müssen neue Konzepte her und zwar radikal neue gedacht. Man kann mit einem bald 200 Jahre altem Konzept nicht in die Zukunft gehen.
Teststrecke Berlin - Bozen jetzt damit wir für Europa wieder eine Vision bekommen!!!
Bahntrassen und Tunnels durch die Alpen sollen radikal neu gedachte Konzepte sein? Hahaha selten so gelacht.
Ist doch schön, dass Sie lachen konnten ;). Nur über was lachen Sie? Über sich selber, dass Ihre Vorstellungskraft nur bis Bahntrassen und Tunnels reicht aber das was sich darauf abspielt Ihren Horizont übersteigt?. Hat schon einen Grund warum ich meine Projekte in Berlin initiiere und nicht im Südtirol ;).
nein stimmt Sie haben recht, zu lachen gibt es reichlich wenig. Wie viele Milliarden verschlingt dieses idiotische Projekt gleich nochmal 10? Für was? Absolut gar nichts da zig Studien bewiesen haben, dass die vorhandene Trasse nicht ausgelastet ist und der Güterverkehr im besten Fall langsam abnehmen wird statt zu wachsen.
"Der BBT geht bald in Betrieb" - schön, wie Sie das sehen und in Wahrheit keine Ahnung haben und nicht wissen, dass er bereits 2008 (!) in Betrieb gehen hätte sollen. Und dass all die Versprechen rund um den Miniteil der Hochleistungsstrecke Berlin-Palermo samt Eisenbahnumfahrung Innsbruck und Neue Unterinntalbahn bisher nur eines gebracht haben:
Milliarden an Steuergeldern wurden in die Schiene "verlagert" - ein klassisches immer teurer werdendes "amici-investment" - der Lkw-Transit wird vor allem von den BBT-Befürwortern (aktuell Günther Platter und Arno Kompatscher) mit nahezu biblischer Gewalt auf der Straße gehalten. Mehr schreibe ich nicht, weil Ihre Ansichten bedauerlicherweise den realen Bedingungen keine Sekunde standhalten - Industrie 4.0 ist ja nicht etwas, was Arbeitsplätze schaffen soll, sondern Kosten senken soll - zu Lasten der Beschäftigten.
LG
Fritz Gurgiser
Zeitzeuge aller nicht gehaltener Versprechen von mittlerweile allein 14 österreichischen Verkehrsministerinnen und -Ministern.
Wenn es aber um unsere Menschen rund um den Brenner geht, ist jeder Dolomit ein Weichstein - alles klar, Herr Heiss? Und viel Erfolg in Berlin.
Herr Gurgiser, Sie scheinen ja eine effiziente Glaskugel zu haben, dass Sie eine solche Aussage über mein Wissen oder nicht Wissen machen können.
Ich habe es Ihnen glaube ich schon mal geschrieben, dass ich mit Ihnen einig bin, was die Schadstoff- und Lärmbelastung anbelangt. Aber das Problem besteht nicht nur in den Alpen sondern auch in den Städten. Aber dann hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Sie wollen Umweltschutz und Wirtschaftspolitik mit Verboten und Griesgrämigkeit betreiben, ich gehe es lieber mit neuen Konzepten an.
Amici-invetment ist so ein beliebter Ausdruck bei Ihnen. Ich vermute mal, dass es in Ihren Augen nicht viele sinnvolle Investment gibt, wenn Sie den BBT als rausgeworfenes Geld bezeichnen. Mit Leuten wie Ihnen würden wir noch heute unsere Waren über die Alpen mit Eseln und Pferden transportieren. Aber zum Glück entscheiden das heute Leute mit mehr Weitsicht. Der BBT ist nur dann zum Teil rausgeschmissenes Geld, wenn das Konzept des Bahngüterverkehrs nicht geändert wird.
Wie kommen Sie den auf die Idee, dass Platter oder Kompatscher entscheiden würden, ob der Warenverkehr über die Strasse oder Schiene geht. Dass der Warenverkehr hauptsächlich über die Strasse abgewickelt wird kann sich die Bahn größtenteils selber zuschreiben. Sie ist aus verschiedenen Gründen nicht Konkurrenz fähig. Und das wird in den nächsten Jahren, wenn jetzt nicht endlich mit neuen Konzepten gegengesteuert wird, noch schlimmer. Da nützen auch alle Mautgebühren nichts.
Was Sie zu Industrie 4.0 schreiben, zeigt dass Ihre Ansichten sehr beschränkt sind und Sie keine Ahnung von dem Thema haben.
Ich habe bei meinem Engagement bei der „Job Brücke“ wo Jugendliche und Arbeitslose für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden immer wieder mit Leuten zu tun die Ihre Ansichten teilen. Das hat Ihnen eingebracht, dass Sie nicht fit für den Arbeitsmarkt sind und dann wirklich zu den Verlierern gehören.
Industrie 4.0 und Digitalisierung helfen mir um ökologische Konzepte umzusetzen. Es hilft kleine und Betriebe in Randregionen oder Alpen kostengünstig und effizient an die Zentren anzuschließen. Ich will einen freien Handel in Europa und wenn Kunden in den Städten frische Bergmilch wollen soll die auch geliefert werden. So kann man viele Jobs in kleinen Betrieben sichern. Ich möchte das über die Bahn abwickeln, das ist aber mit dem bestehenden System nicht möglich. Darum lobbyiere ich in Berlin für ein neues Bahnsystem das ökologisch und effizient ist.
Und bei mir ist alles klar, nur glaube ich dass Sie im trüben fischen. Vor lauter verbissenem Kampf, merken Sie nicht wie die Welt sich verändert und an was für Problemlösungen für unsere Zukunft gearbeitet wird. In einigen Jahren werden Sie merken oder auch nicht ;), dass Ihr Kampf nicht viel gebracht hat und sich einiges zum guten verändert hat.