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Als Raiffeisen Ethical Banking zu Gast bei Herrn Gluderer war (im Jahr 2013, als noch keine mediale Pestiziddiskussion im Gange war) wurden die wirtschaftlichen Gründe für die Errichtung der Folientunnels dargelegt: Stabile Temperatur, bessere Ausfärbung der Kräuter, Dchutz vor Regen und somit auch Pilzkrankheiten usw.
Von Abdriftschutz keine Rede.
Alles ab Minute 4:09 ca. im folgenden Video
https://youtu.be/CPX1GKzdyaQ
Wäre schön gewesen, wenn die Autorin sich vor dem Interview ein bisschen über die modernen Anbaumethoden im Kräuterbau recherchiert hätte, dann hätte sie auch kritisch nachfragen können. Schade.
Wahrscheinlich wollte Raiffeisen nicht, dass die Abdriftproblematik thematisiert wird.
Südtirols Kräuterbauern arbeiten generell ohne Folientunnel, da Kräuter wenig krankheitsanfällig sind. Der Einsatz von Folientunneln hat bei Kräutern auch Nachteile. Ätherische Öle verflüchtigen sich aus der Pflanze bei hohen Temperaturen (schon ab 30 Grad- Infos in der Laimburg). Ölzellen platzen und die Ätherischen Öle entweichen, ein Nachteil von hohen Temperaturen. Es gibt sicher auch Kräuter, welche anfällig für Pilzkrankheiten sind, doch würde man dann nur diese Kulturen in einem Folientunnel unterbringen und nicht sämtliche Kulturen.
Stabile Temperaturen hat man im Folientunnel nicht, sie hitzen tagsüber stark auf und verlieren die Wärme in der Nacht wieder schnell . Im professionellen Gewächshausanbau gibt es daher auch Vorrichtungen zur Beschattung bei Tag und Heizung bei Nacht (z.B. gegen Frost bei frostempflindlichen Kulturen).
Schutz vor Regen brauchen Pflanzen auch nicht, Pflanzen brauchen keinen Regenschutz. Folienüberdachungen werden aber z.B. im Kirschanbau gemacht, da die Kirschen bei zu viel Regen platzen könnten. Melissen und Schnittlauch platzen nicht.
Susanne Pitro hat mit einem der traditionsreichsten Südtiroler Kräuteranbauer ein Interview geführt, Danke Frau Pitro.
Generell ohne Folientunnel...
Pflegerhof in Kastelruth: Auf der Webseite unter Geschichte...Gewächshaus...
Kräutergarten Wipptal bzw. Steirerhof in Wiesen: Ebenfalls...
Dort in der Nähe habe ich aber noch keine abdriftende Obstwiese gesehen. Wird wohl andere Gründe geben...
Folientunnel haben auch Vorteile, Schutz von empflindlchen Kulturen (z.B. Jungpflanzen beim Pflegerhof) oder sie dienen der Verlängerung der Vegetationsperiode https://www.salto.bz/de/article/30012017/wintergemuese-ohne-glashaus
Die Kräuter von Herrn Gluderer sind die am besten vor Abdrift gesicherten Bioprodukte in Südtirol! Er hat alle nur möglichen Vorkehrungen getroffen.
Für die Biolandwirtschaft ergeben sich Probleme durch die Abdrift, das ist nicht nur in Südtirol so:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-135105153.html
Ein dankeschön an Frau Pitro für die gute Recherche.
@ein Leser: wenn dieser Herr/Dame einen solchen Kommentar (Blödsinn) schreibt, dann sollte vorher recherchiert werden und ich finde es sehr feige, nicht direkt den Namen der Person anzugeben.
Wenn Ethikalbanking einen positiven Bericht über seinen Kunden schreibt, dann geht es um den Käuteranbau und der Investition.
Wir haben über unser Problem mit Pestizidabdrift alles vom ersten Tag bis heute dokumentiert. Über diese Unterlagen weiß die Politik und auch die Laimburg bescheid und jedermann kann bei uns im Kräuterschlössl Einsicht nehmen. Es liegen unsere Schreiben an die zuständigen Ämter vor, deren Antwortschreiben, die Analysenergebnisse, die Strafbescheide, die Gerichtsurteile ecc...., und viele Videos über das unsachgemäße Ausbringen von Pestiziden im Obstbau.
Der erste Folientunnel mit "nur" Dachabdeckung wurde 2013 errichtet und sollte hauptsächlich unsere Blüten vor Regen schützen. Wir hatten damals schon Probleme mit Abdrift, wir glaubten und viele Experten hatten uns versichert, dass die bisher getroffenen Maßnahmen (Hecken von 5-8 m Höhe, Sprühnebelwand von 8-13 m Höhe) ausreichen würden. . Im Herbst haben die Analysenergebnisse uns leider eines anderen belehrt. Im Freiland und unter der Folienabdeckung gab es gleiche Pestizidrückstände. Deshalb standen wir vor der Wahl: zusperren oder komplett einhausen - wir haben letzteres gewagt und wir würden noch heute unsere Folien abtragen, wenn uns jene Person unter "ein Leser" garantiert, dass keine Pestizidabdrift aus dem intgrierten Obstbau auf unsere Kräuter gelangt und bei eventuellem Nachweis den Schaden übernimmt.
Wir laden jene Person "ein Leser" ein, zu uns ins Kräuterschlössl zu kommen und uns nur 1/2 Stunde bei der momentanen Blütenernte zuzuschauen. Ich bin sicher, das dieser "ein Leser" danach verstanden hat, weshalb wir unsere Kräuter unter Folie anbauen müssen.Wir ernten momentan unsere Ringelblume bei + 48°C
ein Dankeschön auch an Herrn Martin Hipold für seinen positiven Kommentar. Es stimmt dass sich die ätherischen Öle bei hohen Temperaturen verflüchtigen, deshalb werden alle Kräuter mit einem hohen Gehalt an ätherischen Ölen vormittags geschnitten, da zu diesem balsamischen Zeitpunkt der Höchstgehalt in der Pflanze ist und die Temperatur im Folientunnel "nur" 20-25°C beträgt. Der balsamische Erntezeitpunkt für Blüten, z.B. Ringelblume ist zur Mittagszeit/frühen Nachmittag.
Wenn wir nicht die optimale Qualität unserer Kräuter garantieren wollten, so könnten wir bei Tagesanbruch mit der Ernte beginnen.....
Guten Tag Herr Gluderer,
mir geht nur langsam die Art der Diskussion rund um Pestizide / Abdrift auf den Wecker. Vor allem die einseitige Darstellung "Folienabdeckung nur wegen Abdrift", wenn es auch andere Gründe dafür gibt.
Ich bin ihrer Meinung, wenn es um die Vermeidung von Abdrift bzw. Schäden an ihren Kräutern geht. Die darf es nicht geben. Aber wie sie selbst sagen: Es kommt wohl auf den Bauern an, ob er im Stande ist, technisch und wettermäßig die Abdrfit zu vermeiden
Ohne Namensangabe keines Kommentars würdig. Schämen Sie sich!
@ein leser
bitte lesen Sie nochmals den Bericht von Susanne Pitro und unsere weiteren Erklärungen durch. Schauen Sie sich auch nochmals die Videos an, wohlgemerkt aufgenommen 2017. Dann werden Sie verstehen, dass uns die Diskussion um Pestizide/Abdrift noch mehr auf den Wecker geht als Ihnen. Es wird schon seit Jahren sensibilisiert und es ändert sich nichts. Den Schaden haben wir und nicht jene, welche sich unsachgemäß verhalten.
Dass der Pflegerhof und die Kräutergärten Wipptal Glashäuser haben ist ein anderer Grund. Diese produzieren bio-Kräuterjungplflanzen für den eigenen Kräuteranbau und für den Verkauf. Auch wir haben ein kleines Glashaus für unsere Jungpflanzenaufzucht. Die Folieneinhausung unserer Kräuterfelder dient lediglich als Schutz vor Pestizidabdrift. Wenn ein Wille da ist, sollten Sie es nun verstanden haben. Ansonsten nehmen Sie doch unsere Einladung an und kommen sie zu uns ins Kräuterschlössl. Stellen Sie sich bitte mit "ein Leser" vor, dann zeigen wir Ihnen gerne unseren Betrieb.
Vorausgeschickt dass auch ich (als Anwender eines Sprühgerätes) voll für einen möglichst Abdrift-freien Anbau bin, finde ich es im Bericht von Frau Pitro sehr gut dass klar wird dass in unserem Lande Strafen ausgestellt werden und Kosten anfallen dessen Ursache dafür eigentlich die Gesetzgebung in Italien und die Behörden mit dessen Umsetzung sind.
In Europa gibt es nirgends eine so strenge Gesetzgebung zum Thema Pestizide wie in Italien.
Außer in Südtirol wird nirgends so streng kontrolliert in ganz Italien. die Südtiroler Apfel-wirtschaft ist im weltweiten Vergleich weit voraus, aber eine Gesetzgebung welche völlig Praxisfremd ist führt dazu dass es Probleme, wie sie Herrn Gluderer treffen, überhaupt gibt. Wie auch von Herrn Gluderer gesagt in Deutschland ist dies kein Thema weil man andere Grenzwerte (höhere) hat und in Sizilien (bei gleichen Grenzwerten) kontrolliert man nicht auf die selbe Art wie in Südtirol.
Und wenn man übers Etschtal schaut, sieht man: die Kontrolle hat vollen Erfolg!! :)
Heute früh, nicht mal sehr: ein penetranter Gestank nach Gift im dichtbewohnten Viertel: es lebe die Kontrolle!