NS-Orden an der Tracht
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zeitgeschichte

Mit Hakenkreuz gegen Faschistenbeil

Welche Rolle spielte das Schützenwesen während der NS-Zeit in Südtirol? Eine Spurensuche in zwei Teilen. Teil 2: “Endsieg” und überdauernde Kriegsabzeichen.
Von
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Lisa Maria Gasser30.08.2017

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Kommentare

Bild des Benutzers Test Test
Test Test 30.08.2017, 10:55

Danke, Lisa Maria, für diesen Artikel! Das Buch von Reinhard Olt, auf das Elmar Thaler verweist, ist wohl kaum als Historiker-Literatur zu behandeln. Ich habe es zwar nicht gelesen, wer den Herrn aber kennt, kann sich schon denken, in welche Richtung das geht. Olt, der inzwischen für dubiose rechtspopulistische Internetportale schreibt, ist übrigens kein Universitätsprofessor, auch wenn er vom Schützenbund gerne als solcher bezeichnet wird, sondern ein pensionierter Journalist.

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Oliver H. (gesperrt) 01.09.2017, 13:47

Das stimmt. Das ist mal ein gut recherchierter Artikel mit Tiefgang, wie ich es von Lisa Maria Gasser nicht erwartet hätte, da mir ihre Berichterstattung über das politische Tagesgeschäft nicht so zusagt. Gefällt mir!

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Wendl Pircher 03.09.2017, 10:22

Gut recherchiert ist dieser Artikel leider nicht, hier hat sich die Autorin selber von der braunen Propaganda blenden lassen. Der ganze Artikel baut auf dem Bozner Tagblatt auf, dieses Tagblatt schrieb was die Partei und vor allem der Gauleiter Hofer wollte.
Ab 1943 gab es so gut wie keine Freiwilligen mehr für den Fronteinsatz, selbst von den 1944 stellungspflichtigen Jahrgängen gingen nur ca 25% an die Front, der Rest wurde vorläufig als "Unabkömmlich" erklärt. (Wie es zu diesem Umstand kam müsste noch genauer untersucht werden) Als dann der Volkssturm ausgehoben wurden, mussten sich auch die 50 bis 60 Jährigen stellen und wurden zu den neuen Standschützen, von freiwillig kann hier nicht die Rede sein, den gleich wie alle anderen Stellungspflichtigen unterlangen auch sie dem Standrecht! Dazu sollte man bedenken das die meisten dieser "neuen" Standschützen bereits im 1 Weltkrieg kämpften und nur zu genau wussten was an der Front erwartet, freiwillig melden sich vielleicht einige junge, das war es aber auch schon. Gerade an der ausufernden Propaganda im Bozner Tagblatt sieht man wie es um die Loyalität für die Partei in Südtirol stand. Ein weiter Umstand, aus welchen auch gerne die Freiwilligkeit abgeleitet wird, ist das Südtirol nie Teil von Deutschland war, sondern auch die Jahre von 1943 -45 immer bei Italien blieb, auch wenn es praktisch ein "deutscher Gau" war. Völkerrechtlich galten aber alle die für Italien optierten als Italiener und hätten von Deutschland nicht eingezogen werden dürfen, um sie da etwas abzusichern wurden diese Personen in den Akten als "freiwillig" vermerkt, wovon die Betroffenen meist keine Ahnung hatte.

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Lisa Maria Gasser 05.09.2017, 09:08

Ich kann Ihnen vergewissern, dass ich mich beim Schreiben an den beiden Beiträgen keineswegs "von der braunen Propaganda blenden" habe lassen.

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Wendl Pircher 07.09.2017, 07:25

Na gut, aber von der Verbreitung von Zitate aus Nationalsozialistischen Propaganda Zeitungen sollten sie wirklich absehen, denn nichts anderes war das Bozner Tagblatt.

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Daniel Pietra 06.09.2017, 09:00

Herr Pircher, ich kann nicht erkennen was ihre Aussagen mit dem Thema von Frau Gassers Artikel zu tun haben.
Es wird nirgendwo behauptet jeder Südtiroler wäre ein Hurra Nazi gewesen und frolockend an die Ostfront marschiert, sondern das die Schützen im 2.WK mit dem NS Regime kollaborierten, oder zumindest nicht in opposition zu besagtem Regime standen.
Ich finde dies wurde durch eine solide Recherche zu einem originellen, recht obskuren und sicherlich brenzligem Thema gut belegt.
Was die Zahl der Freiwilligen betrifft so gäbe es hierzu noch einiges mehr zu berücksichtigen bevor man zu irgendeinem Schluss kommen kann, des weiteren gibt es reichlich belegbare Fälle von WK1 Veteranen welche begeistert erneut in den Krieg zogen. Aber wie gesagt: nicht das Thema.
Falls sie über Quellen verfügen, welche die Aussagen des Artikels direkt wiederlegen wäre es sicher interessant diese zu besprechen.
Besten Dank.

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Wendl Pircher 07.09.2017, 07:46

Um es kurz und verständlich zu sagen: Nein die Männer welche den Volksturm (in Tirol - Südtriol Standschützen) bildeten, gingen nicht freiwillig, sondern wurden eingezogen. Sie können den Artikel gut finden und den Bozner Tagblatt glauben,das ist Ihre Endscheidung, sie können sich aber auch tiefer mit dem Thema beschäftigen, inzwischen gibt es einiges an Literatur dazu. z..b Wedekind: Nationalsozialistische Besatzungs- und Annexionspolitik in Norditalien 1943 ...45, Lun: NS-Herrschaft in Südtirol - Die Operationszone Alpenvorland. Weiter Quellen sind heute nicht mehr verfügbar, es sind zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen welche ich noch in jungen Jahren führen konnte.

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Daniel Pietra 07.09.2017, 14:12

Ok, ich verstehe ! Sie stört das von Frau Gasser nicht ausdrücklich erwähnt hat, das man zu den Volkssturm(Standschützen)batallionen eingezogen wurde.
Doch ist das Thema der beiden Artikel nicht der Volkssturm in Südtirol sondern der Tiroler Standschützenverband (anderes Paar Schuhe) und dessen Beziehung zum NS Regime.
Niemand wurde dazu gezwungen in einen Schützenverein einzutreten sowie niemand dazu gezwungen wurde bei einem Vereinsschiessen anzutreten und dort "sieg heil" zu schreien. Niemand hätte um sein Leben fürchten müssen hätte er aus protest seinen Verein verlassen sobald klar wurde das Name und Infrastruktur des Schützenverbandes dazu missbraucht wurden um Kanonenfutter (in from des Volkssturmes) für Nazideutschland auszuheben. Niemand im SSB stand unter zwang bis an sein Lebensende Naziorden zur Schau zu stellen und die NS herrschaft zu rechtfertigen.
Da jene Mitglieder des Schützenverbandes, welche 1944 in ihren Vereinen das "Dritte Reich" hochleben liesen und mit diesem kollaborierten zwangsläufig auch Mitglieder des Volksstrumes waren, greifen sie nach Grashalmen wenn sie versuchen den Standschützen (Vereinen sowie Volkssturm) anhand eines Einberufungsbescheides einen kollektiven Freispruch auszustellen.

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Wendl Pircher 09.09.2017, 07:01

Sagen sie mal, glauben sie den Blödsinn den sie hier schreiben wirklich? Haben sie wirklich keinerlei Ahnung was die Nationalsozialisten waren? Glauben sie wirklich es hätte genügt zu sagen: "ich mache da nicht mit" und der freundliche Nazi hätte sie gehen gelassen??? Ja gut, der selige Josef Mayr Nusser hat es gemacht, sein Ende ist wohl hoffentlich bekannt. Den Nazis war es scheißegal ob einer bei den Schützen, bei der Musikkapelle oder im Kirchenchor war, zum Volksturm hatten sich alle zu melden zwischen 16 und 60 und nicht nur wer im Schützenverein war. Lesen sie erstmal die Bücher über diese Zeit bevor sie solchen Blödsinn verbreiten. Das Buch von Wedekind kann auch unter googel Books online gelesen werden.

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Renato Longo 06.09.2017, 17:20

Ich finde es interessant, dass der Schütze (im linken Foto) sowohl ein Eisernes Kreuz des Dritten Reiches (1. v.l.) als auch ein Kriegsverdienstkreuz der Italienischen Republik - Croce di guerra al valor militare - (3. v.l.) an der Brust trägt...

Bild des Benutzers △rtim post
△rtim post 18.09.2017, 12:26

Eines zeigt der Artikel meiner Meinung nach auf: Aufarbeitung tut hier sicher not.
Ebenso zeigt er beispielhaft allen Geschichtsinteressierten und Studienanfänger-innen die Gefahr der (journalistische) Verkürzungen und Engführungen auf und wie bedeutsam für die Wissenschaft historische Quellenkritik, Methodenkompetenz und Methodenreflexion sind.

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