Günther Pallaver
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salto Gespräch

“Schnauze voll von Parteienherrschaft”

Der Politologe Günther Pallaver spricht in Zeiten der Krise über den Wandel und die Mankos im Südtiroler Parteiensystem, die Landtagswahlen – und mögliche neue Allianzen.
Von
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Lisa Maria Gasser10.06.2018

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Kommentare

Bild des Benutzers alfred frei
alfred frei 10.06.2018, 11:19

Eine lästige Fliege schwirrt durch den ersten Teil des Salto Gesprächs. Die interethnischen Erfahrungswerte eines PCI/KPI und des PSI/SPI werden mit einem gezielten Handschlag beseitigt. Obwohl ihr Beitrag zu einer friedlichen Autonomielösung sicher nicht unbedeutend war. Warum wohl Herr Pallaver ?

Bild des Benutzers Karl Trojer
Karl Trojer 10.06.2018, 12:30

Ein Dank dem Günther Pallaver für diese umfassende Darstellung der Parteien- und Wählersituation." Wo Sprache Gewalt ausdrückt, sind wir von der personalen Gewalt nicht mehr weit entfernt" Dieser Satz trifft, nach meinem Verständnis von politischer Kommunikation, ins Zentrum. Als Hauptursachen aber für die derzeitigen politischen Zustände in den westlichen Demokratien scheinen mir a) der "chaotische Finanzkapitalismus" begleitet vom Konsumzwang, und b) das fremdbestimmte Verständnis von Menschenwürde mit Angst als Folge zu sein. Dem Finanzpiratentum müsste und könnte, zumindest seitens der EU, ein Riegel vorgeschoben werden, indem jede Finanztransaktion mit mimdestens 1,5% besteuert wird, und diese Transaktionen nicht weiter im milli-Sekundentakt sondern erst nach einer Wartezeit von mindestens 3 Tagen durchgeführt werden dürfen. Das derzeitige "freie" Finanzmarkt zerstört die Realwirtschaft, führt in neue "Finanzkrisen" und fährt die Volkswirtschaften gegen die Wand (Verlierer bleiben die Kleinen, Gewinner die großen Gauner). Der Konsumzwang beruht auf unerfüllter Lebenssehnsucht, die mit "immer mehr haben müssen" beworben wird, Wobei für ein guten Leben doch nur recht wenig ausreichen würde : ausreichende Ernährung, ein "daheim" und gute zwischenmenshcliche Beziehungen. Dass Menschenwürde fremdbestimmt vermittelt wird, hängt m.E. damit zusammen, dass uns bereits als Kleinkinder vermittelt wird, wir seien "würdig" wenn wir gelobt, und "unwürdig" wenn wir getadelt werden. Eine derart verstandene Menschenwürde hat Misstrauen, Angst, Aggression zur Folge und führt zu absurden Sicherheits-Forderungen und dazu sich von anderen abzugrenzen, zum Sich-Einmauern, zur Ablehnung alles Fremden. Dabei sind primäre Voraussetzung für ein lebenswertes Miteinander der gegenseitige Respekt und die Wertschätzung der Verschiedenheiten. Direkte Demokratie ist der zweiter Pfeiler einer jeden echten Demokratie und Parteien, die dies verstehen, werden dazugewinnen, jene die z.B. das im Landtag aufliegende Gesetzt zur Direkten Demokratie beschneiden und vertagen, werden an Zustimmung verlieren.

Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 10.06.2018, 17:27

Eine äußerst kluge Passage ist folgende:
>>Um sich zu regenerieren, sollten sie sich aus etlichen gesellschaftlichen Bereichen zurückziehen. Die Parteien haben die Gesellschaft kolonisiert, es ist eine nicht zu rechtfertigende Parteienherrschaft entstanden. Das hat negative Auswirkungen und ist ein Grund, weshalb viele von den Parteien die Schnauze voll haben.<<

In einem Punkt irrt sich Pallaver aber: Die Parteien sind nicht weniger ideologisch geworden, sondern sie sind einfach nur ideologisch zusammengerückt. Es herrscht die gemeinsame Ideologie des Etatismus. Man glaubt, man könne alles irgendwie regulieren, denn der Bürger ist ohnehin zu dumm, selbst etwas auf die Reihe zu bekommen. Das erkennt man politisch daran, dass keine echte liberale Partei im Landtag sitzt und gesellschaftlich erkennt man es am Drang, sich überall gegen alles absichern zu wollen. Das ist die Negierung des Prinzipes der Eigenverantwortung.
Wenn ein Schüler in der Pause umknickt, ist er nicht selbst schuld, sondern die Lehrperson, die ihn nicht ausreichend beaufsichtigt hat.
Die Regierung glaubt, in allen Lebensbereichen eingreifen zu müssen, um den armen Bürger vor sich selbst zu schützen. Dieser Trend liegt europaweit vor. Ob das nun in Südtirol bzw. Italien die Impfpflicht angeht oder irgendwelche Regulierungen auf EU-Ebene zur Temperatur von Frittösenfett ist dabei einerlei.

Bild des Benutzers Servus Leute
Servus Leute 10.06.2018, 21:23

nein, Pallaver irrt sich nicht, sondern Kommentator Oliver ist anderer Meinung.

Bild des Benutzers 19 amet
19 amet 10.06.2018, 21:42

Die Regierung greift nicht ein um den Bürger vor sich selbst zu schützen, so dumm ist er nicht. Sie greift ein um ihn vor der Dummheit Anderer zu schützen, die glauben irgendwelche ideologisierten Trottel hätten die Weisheit betreffend das Impfen
gepachtet. Und wie üblich kommen Sie wieder mit einem ihrer Märchen. Fragen Sie einen Koch welche Temperaturen beim frittieren notwendig sind. Wenn Sie schon so cool über die Eu posaunen möchten dann halten Sie sich doch an die Wahrheit. Es gibt genug Verordnungen die überflüssig sind. Vorher forschen, dann schreiben.

Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 11.06.2018, 05:31

Lies doch mal meinen Beitrag, anstatt einen Strohmann anzugreifen. Die EU hat die Temperatur in Frittösen reguliert. Das ist ein Fakt und kein Märchen. http://help.orf.at/m/stories/2906092/

Diese Bevormundung ist es, die viele dazu treibt, aus Protest Rechtspopulisten zu wählen.

Und JA, es gibt genug überflüssige Verordnungen - die Frittösenverordnung gehört dazu.

Bild des Benutzers Manfred Klotz
Manfred Klotz 11.06.2018, 07:52

Na ja Oliver, das mit der Temperatur von Frittierfett hat schon gesundheitliche Gründe. Auch die vielfach belächelte Gurkenverordnung (die es nicht mehr gibt) hatte eigentlich praktische Gründe, daher wollte sie mehr als die Hälfte der Mitgliedsstaaten gar nicht abschaffen.

Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 11.06.2018, 14:55

Und? Man kann alles irgendwie begründen - doch das ist noch lange keine Legitimation.

Das beste Beispiel dafür ist Frederic Bastiats vorzügliche Geschichte von der Petition der Kerzenmacher:
http://bastiat.de/bastiat/schriften/petition.html

Für die Lesefaulen: Darin geht es um einen fiktiven Antrag im französischen Parlament, alle Fenster zu vernageln, da dies die Wirtschaft fördern würde: Die Menschen bräuchten mehr Kerzen. Dadurch würe die Wachs- und Dochtindustrie angekurbelt. Infolgedessen würden auch die Landwirtschaft, Viehzucht und viele weitere Industriezweige profitieren.

Obwohl es scheinbar viele Profiteure gäbe, leuchtet die Absurdität einer derartigen Maßnahme ein.
Analog ist es zu den Ideen, welche derzeit in den nationalen Parlamenten und auf EU-Ebene abgestimmt werden.

Es ist völlig nachvollziehbar, dass die Menschen Protest wählen, wenn sich Parlamente zwar mit Fragen wie die erlaubte Durchflussrate in Duschköpfen, die elaubte Temperatur in Frittösen oder die Ehe für Alle inbrünstig debattieren, man aber nicht im Stande ist, die Probleme der breiten Bevölkerung anzugehen. Pflege? Kindertagesstätten? marode Straßen? Kriminalität? Arbeitslosigkeit?

Wäre ich nicht intelligent genug, um zu erkennen, dass die Rechtspopulisten auch nur Blender sind, würde ich auch derartige Parteien wählen.

Bild des Benutzers Manfred Klotz
Manfred Klotz 11.06.2018, 17:19

Wenn wissenschaftlich erwiesen ist, dass Acrylamid krebserregend oder sehr wahrscheinlich krebserregend ist, dann ist das keine Legitimation regulierend einzugreifen? Glaubst du wirklich irgendeine Frittenbude würde von sich aus etwas tun? Woraus leitest du dann die Legitimation für eine gesetzliche Regelung ab, wenn nicht von Erfahrungen bzw. Notwendigkeiten?
Von der Einhaltung bestimmter Temperaturen beim Frittieren profitiert keine Industrie und ist auch keiner benachteiligt.

Bild des Benutzers Hermann Rochholz
Hermann Rochholz 12.06.2018, 22:53

Unsinn... Genau NICHTS ist wissenschaftlich erwiesen.
Alle Biertrinker, Caro-Cafe-Trinker und Lebkuchenesser wären dann schon längst an Krebs gestorben.
Die Notwendigkeit des Eingreifens besteht drin, zu tun, als ob man etwas tut.

Apatisch- was für'n Tisch? Maaah!

Günther Pallaver
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