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CC0 - Michal Jarmoluk
Panoramablick auf Barcelona: Die Stadt leidet unter den Touristenströmen
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10 Jahre Airbnb

Geisterhotels und Steuervermeidung

Airbnb gibt es erst seit 10 Jahren, aber die Vermietungsplattform hat den Tourismus verändert. In Barcelona eskaliert die Sache. Joël Foramitti hat dazu geforscht.
Von
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Ruth Fulterer07.08.2018

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Kommentare

Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 07.08.2018, 12:26

Das liegt natürlich immer im Auge des Betrachters: Für Touristen und jene, die Wohnraum so zur Aufbesserung des Einkommens nutzen können, freuen sich natürlich.

Es stellt sich doch eigentlich generell die Frage, welches Recht der Staat eigentlich hat, von mir eine Gebühr zu verlangen, wenn ich jemanden bei mir übernachten lasse? Ich zahle ja ohnehin schon genug Steuern für Immobilien und der Gast konsumiert im Land und zahlt dabei Mehrwertssteuer.

Also sollte man ehrlich sein und sagen, der Staat wittert hier eine Möglichkeit, dem Bürger noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

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Sylvia Rier 07.08.2018, 13:29

... der Staat verlangt von allen anderen, die ihre Betten an Gäste vermieten, (Exta-)"Gebühren" - sie alle zahlen auch schon "genug Steuern für Immobilien", und auch deren Gäste "konsumieren im Land und zahlen Mehrwertsteuer", - warum sollte er sie von Airbnb-Teilnehmern nicht verlangen (dürfen)?

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Robert Tam... 07.08.2018, 13:42

Ganz Deiner Meinung, liebe Silvia! (...und ich bin weder Zimmervermieter, noch Hotelbesitzer)

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Oliver H. (gesperrt) 07.08.2018, 13:50

warum sollte ich dir antworten? Du hast andernorts ein rassistisches Zitat erfunden und behauptet, es stamme von mir.
Bevor du dich dafür nicht entschuldigt und das richtig gestellt hast, brauchst du nicht erwarten, dass ich dich in irgend einer Form ernst nehme.

Eines kann ich jedoch schon sagen: wenn du dir die Antwort auf diese Frage nach den Jahren die du mich kennst nicht selbst geben kannst, bist du eine miserable Zuhörerin/Leserin. Was würde ich wohl antworten?

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Oliver H. (gesperrt) 07.08.2018, 18:49

Silvia, downvoten ist natürlich das Mittel der Wahl. Hier kannst du mich nicht blocken, sodass ich dir nicht widersprechen kann, nachdem du mir rassistische Zitate unterjubelst, die du erfunden hast.
Dass es dir nur nicht zu blöd ist...

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19 amet 08.08.2018, 18:37

Jetzt spielt er schon wieder die beleidigte Leberwurst. Antworten Sie doch auf die Argumente. Warum sollen alle anderen extra Steuern bezahlen fürs vermieten, nur Sie nicht ?

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Martin Daniel 08.08.2018, 08:17

Als deklarierter Liberaler weißt du, dass der Markt Wettbewerbsregeln braucht, um die Konkurrenz aufrechtzuerhalten u. zu funktionieren. Es kann nicht sein, dass jemand Einnahmen aus einer Tätigkeit nicht versteuern muss, alle anderen hingegen schon. Es ist wettbewerbsverzerrend, wenn die Privatvermietung im kommerziellen Stil betrieben wird u. in vielen Ländern keine Brandschutz- u. Hygieneauflagen sowie bürokratischen Obliegenheiten (Lizenzen, Buchführung, etc.) erfüllt werden müssen. Es gilt zu unterscheiden, ob jemand seine Wohnung, in der er lebt, zeitweise vermietet oder eine ganze Reihe nicht ständig besetzter Immobilien professionell über AirBnb vermittelt. Habe selbst solche Fälle gesehen bzw. wenn man genau auf der Plattform sucht, sieht man häufig, dass ein Vermieter mehrere oder sehr viele Objekte anbietet. Das sind Rentiers, die die Steuerlücke knallhart ausnutzen. Warum soll ich dann noch Einkommenssteuer auf mein Gehalt zahlen?

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Oliver H. (gesperrt) 08.08.2018, 08:38

Eines ist schon interessant. Sonst hört man ja immer, dass sehr wenige Menschen sehr viel Vermögen haben. Gerne wird von den 1% und den 99% gesprochen.
Wie viele Leute besitzen denn eine ganze Reihe nicht ständig besetzter Immobilien? Also in meinem Bekanntenkreis, in welchem es viele Ärzte, Unternehmer und Akademiker gibt sind es zumindest nicht so viele.
Wer also von Verboten spricht - wie es hier im Artikel getan wird - dann ist doch die Frage durchaus berechtigt, ob der Neid auf diese 1% rechtfertigt, eine signifikante Einnahmequelle für die 99% zu verbieten?

Denn seien wir ehrlich: Wem nützt denn ein Verbot von airbnb? Dem kleinen Mann? Oder doch eher den Hotelieren und etablierten Gaststättenbetreibern?

Und wenn wir von Wettbewerbsverzerrung sprechen: Geht die Wettbewerbsverzerrung wirklich von airbnb aus?

Ein weiterer Gedanke zur sozialen Gerechtigkeit: Wenn eine alleinerziehende Mutter ihrer Tochter den Herzenswunsch einer Paris-Reise erfüllen kann, indem sie in einen Flixbus einsteigen und ein kleines airbnb-Zimmer mieten, dann finde ich ist dadurch mehr für die soziale Gerechtigkeit und den Abbau sozialer Spannungen getan als es milliardenschwere "Förderprogramme" und Umverteilungen je könnten.
Aber wenn du das alles abschaffen willst, nur zu. airbnb etc. sind eben nicht nur schlecht, man muss die positiven Seiten auch sehen.

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19 amet 08.08.2018, 18:42

Wenn sie in Paris ein kleines Zimmer mieten, dann soll der Vermieter für das Geld das er bekommt auch die entsprechende Steuer zahlen. So einfach ist das. Steurhinterziehung ist Betrug an den anderen Steuerzahlern.
Da können Sie herumreden so lange Sie wollen.

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Oliver H. (gesperrt) 08.08.2018, 19:08

ehrliche Frage: Warum? Ich sehe ein, dass Wasser- Strom-, Müllabfuhr- und Straßengebühren an die öffentliche Hand zu entrichten sind, weil diese Dienstleistungen von ihr erbracht werden.
Aber ist es nicht eigentlich dreist, fürs Vermieten Steuern zu kassieren? Damit wird Wohnraum unnötig verteuert und der Staat erbringt hierbei keine Leistung. Warum sollte er dann ein Recht darauf haben, bei der Interaktion zweier Individuen mitzuschneiden?
Ich argumentiere aus einer stark liberalen Position heraus - ich weiß.

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Martin Daniel 08.08.2018, 10:14

Du hast mich nicht verstanden: ich spreche nicht von sozialer Gerechtigkeit, sondern von Gleichbehandlung u. fairem Wettbewerb. Und ich will nichts abschaffen, sondern auf die wirklich private (nicht gewerbliche) Vermietung beschränken. Wär ja noch schöner, morgen sogar den Wohnungstausch zu besteuern oder verbieten! Es ist nicht ausschlaggebend, wieviele Multiimmobilienbesitzer du kennst, wer airbnb benutzt, sieht beim Suchen, dass ein gewisser Marc oder eine bestimmte Corinna 7, 8, 10 mal als Anbieter verschiedener Objekte in derselben Stadt aufscheinen. AirBnb weist dann groß die Mwst. des Gastlandes auf: Aber nur auf die 3%ige Servicegebühr, die es selbst einstreicht. Der Protektionismus alteingesessener Lobbies ist im Übrigen auch mir schon lange ein Dorn im Auge und ich bin auch Uber u. Flixbus gegenüber grundsätzlich offen. Uber könnte bspw. dazu beitragen, den anscheinend inakzeptablen Taxidienst in Rom (teuer, rar, ewige wartezeiten, nachts nicht zu finden, geschlossene kaste) auf Vordermann zu bringen

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Sylvia Rier 08.08.2018, 16:11

übrigens - zwar offtopic, aber zu interessant, wie ich finde, um nicht erzählt zu werden - zu "inakzeptabler
Taxidienst in Rom (...)": dort könnte man mal nach Afrika (Kigali, Ruanda) schauen, und sich inspirieren, am Moto-Taxidienst, mit App für zertifizierte Motorrad-Taxis: "Safe Motos" (ab 25:25 im Beitrag). Wär' doch eine schöne Alternative zu den alten Taxis, für überfüllte Städte, vor allem im (wärmeren) Süden!

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Oliver H. (gesperrt) 08.08.2018, 13:27

Dann haben wir ähnliche Ansichten. Es ist halt immer schwierig zu sagen, ab wann eine Vermietung gewerblich ist. Wenn ich z.B. eine Wohnung in Bozen habe, über airbnb vermiete und dann meine reguläre Arbeitszeit auf 10 Wochenstunden plus einen Nachtdienst in der Woche reduzieren kann, bin ich dann ein gewerblicher oder ein privater Vermieter?

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Christoph Moar 08.08.2018, 13:44

Es ist eigentlich nicht schwierig zu sagen, ab wann eine Vermietung gewerblich ist. Frag dein Finanzamt oder Steuerberater, die Regeln sind juristisch ziemlich klar. Und sie haben nichts, aber auch wirklich gar nichts, damit zu tun, ob du eine andere Arbeit hast, wieviel Stunden du damit verbringst und was sie dir einbringt.

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Oliver H. (gesperrt) 08.08.2018, 13:51

und ab wann spricht man von gewerblicher Vermietung? Ich habe leider noch nicht so viel Kapital, als dass ich mir durch Vermietung ein passives Einkommen erwirtschaften könnte.

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Christoph Moar 08.08.2018, 14:42

Google ist dein Freund (z.b. "ab wann ist eine vermietung gewerblich"), oder Finanzbeamter oder Steuerberater.
Beispiele? Es hat zunächst einmal definitiv nichts damit zu tun, was du sonst für Einnahmen oder Anstellungen hast, und auch nicht viewiel Umsatz du damit erwirtschaftest. Auch hat es nicht linear damit zu tun, wieviel Immobilien du insgesamt besitzt und vermietest.

Du kannst auch mit sehr vielen Immobilien und "regulären" Vermietungen immer noch im Bereich der reinen Vermögensverwaltung tätig sein, und ganz normale (zu besteuernde) Mieteinnahmen erwirtschaften. Wenn du aber - beispielsweise - regelmäßige Serviceleistungen wie Frühstück, Reinigung oder Wäscheservice anbietest, oder Aufwand in Personen oder Ressourcen für die kontinuierliche kurzfristige Vermarktung der Immobilien betreibst, wenn die Nächtigungsdauern und -abfolgen einer hotelmäßigen Nutzung vergleichbar sind oder die Vermietung nach Art einer Fremdenpension erfolgt, dann erfolgt die Vermietung in einem gewerblichen Umfeld, für den andere Spielregeln gelten, und in dem andere Marktbegleiter zurecht z.b. zahlreiche Sicherheits-, Sanitäts- und Qualitätsregelungen einhalten müssen.

Die verschiedenen Indikatoren für eine gewerbliche Vermietung sind wirklich nicht schwer zu erkennen, und werden auch (siehe Rechtssprechung) für den Vermieter durchaus entgegenkommend gewichtet, du verortest völlig zu Unrecht eine Neiddebatte. Gewerbe- und Finanzämter sind in aller Regel fachlich auch so gut aufgestellt, dass sie aufkommende Fragen der Immobilienbesitzer kompetent und umfangreich beantworten können.

Bild des Benutzers Michael Bockhorni
Michael Bockhorni 09.08.2018, 12:02

Viele Jahre habe ich airbnb gerne genutzt und die andere Qualität gegenüber den herkömmlichen Unterkünften geschätzt, interessante Leute kennengelernt, etwas von der Stadt erfahren usw. Aber dann bin ich in Wien ein mal in diese oben erwähnten Geisterhotels gekommen. Seitdem bin ich vorsichtig geworden und nehm mir doch lieber ein Low (bzw. Middle) Budget Hotel. Schade um eine gute Idee, airbnb könnte doch verlangen, dass die Wohnung vom Vermieter bewohnt ist bzw. betreut wird, dann hören sich die Geisterhotels auf und die neg. Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt würden sich verringern.

Bild des Benutzers Martin Daniel
Martin Daniel 09.08.2018, 12:24

AirBnb nutzt die Vorteile des freien Marktes und wird von diesem wohl auch gezähmt werden. Die Preise vieler Angebote dieser mittlerweile großteils möchte-gern-share economy haben in den interessanten Orten stark angezogen sodass ein klassische Unterkunft ohne selber Saubermachen und Müll runter bringen vermehrt wieder interessant wird.

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Franco Blue 11.08.2018, 19:01

In den letzten zwei Jahren sind die ohnehin schon hohen Mieten in Bozen explodiert, um 25-50% gestiegen. gleichzeitig ist die Anzahl der Mietwohnungen extrem gesunken, bei gleicher Nachfrage. Im gleichen Zeitraum sin die angebotenen Zimmer bei AirBnB für den Bereich Bozen um ein vielfaches gestiegen. Da liegt es wohl nahe, das viele Mietwohnungen dem Markt entzogen werden, und am Kurzzeitgäste vermietet werden. Da kann man den Vermietern keinen Vorwurf machen. Die Gäste zahlen im voraus, die Einnahmen sind deutlich höher, als in einem klassischen Mietverhältnis, und ich habe keine Sorgen mit Mietschulden, usw. Die Vermieter nutzen zu Ihrem Vorteil eine Grauzone im Gesetz. Aber, da es scheinbar auf Kosten der Familien geht, die keine bezahlbaren Mietwohnung mehr finden können, ist hier eine Regelung dringend notwendig.

Bild des Benutzers Paul Berger
Paul Berger 13.08.2018, 13:47

Martin Daniel geb ich vollkommen recht und teile seine Meinung! AirBnB ist unlauterer Wettbewerb! Hier muss endlich eine Regelung geschaffen werden!

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CC0 - Michal Jarmoluk
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