Betrübt bin ich nicht. Deshalb bleibe ich noch etwas und spiele Spielwiese für übergriffige Netzhengste. Allerdings bestehe ich ab sofort auf der distanzierten Höflichkeitsform. „Ach, Renate“, geht nämlich gar nicht. Das darf nicht einmal mein Mann sagen, und mit dem wäre ich immerhin per du.
Die Karten sind wieder gemischt, und weil ich ein Mädchen bin, gebe ich heute ein Mädchenthema aus. Als einzige weibliche salto-Kolumnenschreibkraft muss ich das fast. Das Mädchen zu unserem Mädchenthema heißt Chiara Ferragni, trägt Gucci undso und lässt sich abfotografieren, auf der Seiseralm zum Beispiel. #chebello, sagt sie, stellt das Foto ins Netz, lässt sich anklicken und verdient damit Geld. Ihr Mann Fedez hilft ihr dabei, ihr Sohn Leone auch und der dazugehörige Mops sowieso. Chiara ist Influencerin und lebt vom Beeinflussen.
Wenn's für die Mädchen nicht klappt, sind sie unzufrieden und wettern gegen alles, was ist. Unter den Unzufriedenen sind auch klickende Buben, und das nicht zu knapp, wie die Wahlergebnisse zeigen.
Influencerin ist ein Netz-Berufsbild, bei dem alle Grenzen verschwimmen. Einzig gültiges Motto ist #kaufdies, #kaufdas, #ohnebistdunichts. Millionen Mädchen folgen gehorsam, verschaffen Chiara mit Klickgeld Bares, und vergessen derweil aufs wirkliche Leben, weil sie unbedingt schön sein und auf die Seiseralm fahren wollen. Ich war schon dort. So ein Glück. Wenn's für die Mädchen nicht klappt, sind sie unzufrieden und wettern gegen alles, was ist. Unter den Unzufriedenen sind auch klickende Buben, und das nicht zu knapp, wie die Wahlergebnisse zeigen.
Und un geaz mi? Nix. Die feiertägliche Meldung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aber, die versucht hat, mir Chiaras Schleichwerbungsurlaub als seriöse Nachrichten-Nachricht anzudrehen, die geht mich sehr wohl etwas an und irrtiert mich, weil alles verschwimmt.
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Schön, dass Sie bleiben!
Sehr geehrte Frau Mumelter, ich gehöre zu denen, der Ihre "Kolumne" nahezu nie gelesen hatte, bis ich mitbekommen habe, dass Sie anscheinend beleidigt sind über zu viel Kritik. Gemäß aktuellem Stand müsste man Sie also quasi mit Samthandschuhen anfassen, da ja dem allgemeinen Gedankengut folgend fast die Existenz von Salto auf dem Spiel steht, sollte Ihnen jemand mit Kritik begegnen. Gut, ich wage den Versuch und möchte auch herausfinden wie demokratisch die Community tatsächlich ist.
Ich finde Ihre Kolumnen erschreckend mager, von dürftiger Sprachqualität und voller Belanglosigkeiten. Es holt keinen Hund hinterm Ofen hervor, wen Sie im Supermarkt treffen und ob Sie pro oder contra Riesenrad sind. Ich lasse mich gern aufklären, aber ich verstehe auch nicht welche Botschaften Sie senden möchten. Da dies (vor allem) ein Südtiroler Blog ist, frage ich mich warum wir belanglosen Themen wie den Ihren mit Erhabenheit begegnen sollten, nur weil Sie aufgrund mancher Kritik beleidigt sind? Sie füllen den Platz und die Aufmerksamkeit während viele Menschen vor Kälte frieren und sich nicht dem Standard entsprechend ernähren können, während Menschen ihre Arbeit verlieren, andere aus Trennungsgründen das Haus - dies alles in Südtirol, einem reichen Land! Und dies weil wir Politiker haben, die vor lauter Gier nicht erkennen, dass sie - knapp 100 Jahre nach dem schwersten Schicksal Europas - wieder die selben Bahnen einschlagen. Diese politische Klasse hat es soweit gebracht, dass wir Services in der Sanität schließen, Menschen im Landesdienst versklaven und junge, dynamische Leute nicht nach oben lassen, nur weil dort die mächtige Kaste ihr Monopol ausübt.
In Zeiten wie diesen kommen Sie mit einer italienischen Tussi als Influencerin, wenn bei Gott interessiert das? Wir haben Korruption bin hin zu den höchsten Organen der Gerichtsbarkeit, des Polizeiapparates, wir haben die höchste Staatsverschuldung seit immer, es gibt Menschen in Mittelitalien, die haben seit 2,5 Jahren keine vernünftige Behausung und kein Politiker schert sich um sie. Wir haben in der Südtiroler Politik ein Quotensystem, wo sich nicht nur Männer fragen, was der ganze Schwachsinn überhaupt soll. Auf der anderen Seite haben wir - auch in Südtirol - ein vehementes Problem Frauen wahrlich gleichberechtigte Jobs zu verschaffen, weil der Südtiroler denkt wie vor 100 Jahren. Man müsste nicht weit fahren um zu sehen wie man Frauen RICHTIG in die Arbeitswelt integriert, sie lernt zu respektieren, sie auf Augenhöhe anzuerkennen. Und in Zeiten wie diesen schreiben Sie "...weil ich ein Mädchen bin..."?
Wenn Sie glauben Ihrer Feder freien Lauf lassen zu müssen, prangern Sie bitte wichtige Themen an, gehen Sie dorthin "wo's weh tut". Suchen Sie ein wenig, Sie finden genug. Aber wenn Sie glauben weiterhin belangloses Zeugs zu schreiben, bitte wundern Sie sich nicht, wenn man Sie zu Recht kritisiert. Und vor allem schmollen Sie nicht! Zeigen Sie wie stark Frauen heutzutage sind!
Meinetwegen kann mich jetzt Salto sperren, löschen, zensieren oder bashen; das musste mal gesagt werden!
Ich glaube, Herr Hanser, Sie haben nicht das Problem erfasst, worum es im Aufschrei (kann man das so sagen?) von Franceschini ging. Gegen Kritik, zumal sachlich geführt wie Sie es hier pflegen, hat niemand was, sehr wahrscheinlich nichtmal Frau Mumelter. Wenn die Worte aber gar grob werden, und das waren sie ab und an, dann gibt es Mitglieder der Community, die sich daran stören. Und Frau Mumelter wahrscheinlich auch.
Inhaltlich tu ich mich schwer auf den Kommentar einzugehen, so breit ist Ihr berechtigter Aufruf um die vielen Ungerechtigkeiten im Lande. Nur, so als Anregung, besteht dabei kein Risiko des #whataboutisms?
Zur Kolumne - nun ja, Influencer sind für mich, so ganz persönlich, so ziemlich das Letzte was die Welt braucht. Und ein hartes Beispiel für "Fake everything", nicht nur die allseits bekannten Fake News.
Und doch muss ich mit Erschrecken feststellen, wie eine ganze Generation von Instagrambeauties und -Beaus diesem schillernden Lebensstil glaubt verfallen zu müssen. Und wenn seriöse (ok, vielleicht auch nicht) Nachrichten glauben, den Besuch einer Influencerin bis hin zum letzten Südtiroler Haushalt transportieren zu müssen, nun ja, dann kann man darüber sinnieren.
Was die journalistische Gattung einer Kolumne ist, brauch ich wohl nicht zu erklären, möchte aber anmerken, dass ich mit ganz wunderbaren, auf den ersten Blick auch völlig belanglosen, Kolumnen der SZ sozialisiert worden bin, ich dem Format also irgendwie affin bin.
Natürlich gibt es schwerere Themen, natürlich gibt es komplexere journalistische Formate, natürlich gibt es aufwändigere Schreibstile. Wenn mich die interessieren, finde ich sie. Hier auf Salto.bz, und auch woanders. Was aber nicht heißt, dass ich auf Mumelters Kolumnenkost zwingend verzichten muss. Wer es mag, und sich dabei en passant auf einen Gedanken einlassen möchte, kann das, so finde ich, gerne weiter machen.
Ad Frau Mumelter: nice, dass ich ab und zu hier was in dieser Art lesen kann. Für mich geht das klar.
Ja ja, das ist mir klar, wenn Leute frieren und Politiker nicht tun was Politiker eigentlich tun sollten, dann soll man doch bitte nicht solche Belanglosigkeiten schreiben! Und wenn´s sein muss, dann wenigstens so dass der Herr Hanser daran Freude findet.
Äääh, sorry, aber bin ich jetzt in dem berühmten falschen Film? Ich finde den Text von Frau Mumelter nett, leicht, zum Schmunzeln und gerade richtig! Geschmackssache, ok, aber so einen Kommentar dazu abzugeben, der irgendwie mit der ganzen Sache nichts zu tun hat!
Vielleicht sollten Sie Herr Hanser diese Energie in das Schreiben von wertvollen Beiträgen einfließen lassen, z.B. auf dieser Plattform, anstatt zu versuchen andere, mundtot zu machen. Denn die Kritik zielt daneben, da Ihnen anscheinend vor lauter Ereiferung entgangen ist, dass sich darunter die berechtigte Kritik verbirgt, dass sich irgendeine Schicki-Micki-Tante mit Freund und Hund mit dem Helikopter durch die Berglandschaft fliegen lässt, beiläufig erklärt dass es nachher auf die Malediven gehen wird und der italienischen Tageszeitung (dort hab ich es gelesen) dies alles einen Artikel wert ist! Hatte mir auch dabei gedacht: Hätten sie sich sparen können!
Jetzt werd’ ich mal schauen was die Frau Mumelter sonst noch so schreibt, vielleicht finde ich auch was wo ich schimpfen kann! Jedenfalls schön, dass wir was zum Diskutieren haben, und hoffentlich habe ich nicht zu viele stilistische und grammatikalische Fehler gemacht, sonst bekomme ich jetzt auch eins drauf.
Auch von mir, schön dass Sie bleiben.
Und zum Thema:
Und un geats ins eper grod awian.
Denn wenn Chiara diese jungen Menschen bei solchen Themen so beeinflussen kann, ist das doch auch für andere, weit ernster Themen (zu?) leicht möglich.
Nur zur Erinnerung: Belangloses wird schon seit Jahrhunderten veröffentlicht. Alle Zeitungen (auch die vermeintlich seriösen) haben einen Gesellschafts-/Kulturteil, der ORF seit 30 Jahren die Seitenblicke, das Internet quillt über vor Gossipseiten, Bunte usw. leben ausschließlich davon.
Für die Seiser Alm ist sowas jedenfalls eine Hammerwerbung. Ferragni hat 16 Millionen Follower (Wieso freut man sich nicht, wenn eine Frau so erfolgreich ist?). Die Fotos von der Alm haben alle über 500.000 Likes erhalten und wurden millionenfach gesehen. Ganz zu schweigen von der Berichterstattung. Das wäre so als ob man 10 Jahre lang jede Werbefläche der Dolomiten bucht.
Einige hier verteidigen die Mumelter vehement, manche (dazu gehör ich) halten ihre Texte für ziemlich belanglos.
Mit dem gleichen Recht verteidige ich nun also das Belanglose, das die RAI berichtet.
Es wird ja auch geschrieben was die Merkel so in Sulden treibt und was Steinmeier auf den Ritten als Nachtisch hatte...
Voll und ganz Ihrer Meinung, Herr Kofler. Wer Influencer vom Kaliber einer Ferragni 2019 als unwichtig abtut, hat wohl a bissl was verpasst, persönliche Meinung zu diesem neuen Berufsstand hin oder her (und ja, ich musste mich auch gerade zusammenreißen, das Wort nicht unter spöttische Anführungszeichen zu setzen). Und als *hüstel* Mädchen freue ich mich einfach über (und für) jede Frau, die so erfolgreich ist wie Ferragni.
.....freue mich, dass Frau Renate Mumelter weitermacht! NB. bis jetzt alle Kommentare mit Klarnamen!
.....freue mich, dass Frau Renate Mumelter weitermacht! NB. bis jetzt alle Kommentare mit Klarnamen!
Kurt, du postest mitten in der Nacht dreimal fast den identischen Kommentar und, bestehend aus zwei Zeilen und schaffst es doch, einen groben inhaltlichen Fehler reinzuhauen.
Müssen wir uns Sorgen machen?
Du gehst auch nicht inhaltlich auf den Artikel ein.
HERR OLIVER mach Dir keine Sorgen um mich. Hatte ein Problem mit dem Wlan im Flugzeug und so ist es halt passiert. 3xhabe ich meine Freude zum Ausdruck gebracht, dass Frau Mumelter immer noch schreibt. Freu Dich doch auch!
Oliver, du postest deinen Kommentar um 8 Uhr früh - man sollte annehmen du bist wach - und schaffst es doch die deutsche Grammatik zu vergewaltigen...
Sie haben Ihren Kommentar wahrscheinlich 4x durchgelesen um ja keinen Fehler zu begehen und schaffen es doch, den Beistrich zu vergessen.
Was soll das Getrolle. Ich dachte man wollte sich hier nicht mehr untergriffig beleidigen? Damit mein ich natürlich beide.
Wenn Sie die Ironie im Kommentar nicht verstanden haben, sollten Sie Nachhilfeunterricht nehmen. Übrigens, "4x" ist im Deutschen verpönt...
Keine Ahnung was daran lustig ist, jemandem zu unterstellen, er schläft noch. Im Grammatikfehler vorzuwerfen, während man dabei selbst nicht imstande ist, einen Beistrich richtig zu setzen.
Sie könnten ja stattdessen einen klar ausformulierten Kommentare zum Thema abgeben.
Mehr ist dazu, denke ich, nicht zu sagen. Ich will ja nicht die Kommentarleiste mit nutzlosem Gestreite vollkleistern...
"Sie könnten ja stattdessen einen klar ausformulierten Kommentare zum Thema abgeben"... und Sie werfen anderen vor einen Beistrich vergessen zu haben. Haben Sie eine Haustüre? Kehren Sie davor!
Das ist eine Kolumne, die ist zum Lesen da, wie Karl Gudauner richtig anmerkt. Weshalb sollte ich "einen klar ausformulierten Kommentare (sic)" zu einer sehr persönlichen Äußerung abgeben? Kolumnen lässt man auf sich wirken oder auch nicht.
bla bla bla
Gratulation zu diesem klar ausformulierten Kommentar zum Thema.
....freue mich, dass Frau Mumelter weitermacht! NB. alle Kommentare mit Klarnamen.
...sorry! Mein Fehler 2x reicht
1. Einmal hätte schon vollkommen gereicht.
2. Der erste Kommentar hat sicher kein Klarnamen, aber wenn er der eigenen Meinung entspricht scheint das ja kein grosses Problem mehr zu sein.
Man wird mich selten ertappen, dass ich auf ein Thema zweimal einsteige. Das Niveau der bisherigen Beiträge jedoch ist dermaßen erschreckend, dass es notwendig erscheint. Denn wenn - gemäß Kommentatoren - irgendeine italienische Tussi mit Bildern wichtiger ist als das Elend in Südtirol mit unbezahlbarem Wohnraum, dann gilt es nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern den Kommentatoren die Stirn zu bieten. Wer sich für eine italienische Tussi freut, selbst nichts auf die Beine gestellt hat und dafür (oder genau deshalb?) selbst in einen Pseudo-Femministen-Wahn verfällt wie Frau Conci, dem ist wahrlich nicht zu helfen. Und wer bei der Vielzahl an gesellschaftlichen Schwierigkeiten, die in Südtirol bewusst und gekonnt unter die triviale Decke gekehrt werden, die Wertschöpfung für die bereits satte Seiser Alm erkennt, will oder kann nicht dem Gedankengang folgen, den ich ausdrücken wollte: wir haben in Südtirol dermaßen versteckte Armut, weil wir zu einem herrschenden System, das uns mit Selfies und Belanglosigkeiten ob Arno einen Bart hat oder nicht, torpediert, blind und blöd JA sagen. Die Tatsache, dass die Community diese Augenauswischerei gutheißt und sogar noch vom Flugzeug aus weitere Belanglosigkeiten wiederholt, spricht für deren Wert.
Es ist in jedem Fall traurig mitanzusehen welches Niveau die Community bietet, denn - wie bereits gesagt - man könnte in Südtirol vermehrt Dinge ansprechen, die wirklich wichtig sind um bei den Worten des LH zu bleiben. Man kann jedoch auch, wie die Community, niveauloses Gequatsche a la Mumelter gutheißen, sich in eine Traumwelt flüchten wie Frau Conci oder sich einfach langweilen wie Herr Duschek. Sind oder waren Ihre Beiträge als Gemeinderat in Meran auch so konfus und inhaltslos? Dann wäre es besser sie kaufen sich ein Fahrrad oder ein Abo für einen Fitness-Tempel!
Standhafte Menschen jedoch zeigen ihren Charakter gerade dadurch, dass sie sich nicht von irgendwelchem trivialen Schwachsinn blenden lassen, sondern den Finger in die Wunde legen. Menschen mit Charakter lassen sich auch nicht davon blenden, ob das eine oder andere Medium ebenfalls ohne Niveau drauflos kommentiert. Personen wie diesen gehört die Zukunft; die anderen empfinde ich einfach nur als langweilig!
Ich würde mich auch für die "Tussi" freuen, wenn es sich um einen Mann handeln würde - und zwar, weil ich glaube, dass man auch als Influencer a) hart arbeiten kann und b) durchaus Opfer bringt (Verlust der Privatsphäre). Darüber, wie sehr ich Feministin bin, können Sie wohl kaum urteilen. Allerdings weiß ich wenigstens, wie man Feminismus schreibt.
P.S. Ich habe nicht den Eindruck, dass ein Großteil der Community Mumelters "niveauloses Gequatsche" gutheißt, im Gegenteil. Die Kolumnistin muss sich hier einiges gefallen lassen von gewissen Tastatur-Tscheggln, die selber kaum einen sinnvollen Satz hinbringen. Solange das so ist, kann sie von mir aus gerne weiterschreiben.
Na dann freue ich mich schon auf substanzreiche Beiträge von Ihnen zu den sozialen Themen die Sie zu Recht ansprechen. Ich versteh nicht ganz warum Sie wiederholt von der "italienischen" Tussi schreiben, Influencerinnen und Influenzier gibt es in jeder Nationalität und Sprache. Aus meiner Sicht hat das Phänomen Influencer als Ausdruck einer oberflächlichen Konsumgesellschaft einen starken Zusammenhang mit der von Ihnen angesprochenen mangelnden Sensibilität für soziale Themen (in Südtirol, Frankreich etc.)
"Die Rechte habe ich ruhiggestellt. Schade, dass es nur meine Hand ist und nicht die gesamte Rechte. Aber so schnell geb ich nicht auf."
Na dann stellen Sie mal auch alles andere ruhig, was so alles "rechts" ist. Gute Arbeit. Möge es Ihnen gelingen !!
Ich bin nun zurück aus Wien und an einer richtigen Tastatur lässt sich meine Kritik besser formulieren:
Grundsätzlich ist das ausgewählte Thema interessant und von Bedeutung. Daraus könnte man einen super Text machen und in Folge eine tolle Diskussion vom Zaun brechen.
Leider folgt Mumelter immer wieder denselben Automatismen. Das fängt bereits im Vorspann an:
>>Die Rechte habe ich ruhiggestellt. Schade, dass es nur meine Hand ist und nicht die gesamte Rechte.<<
Was soll diese sinnfreie Aussage? Sie hat nichts mit dem Text zu tun und ist dazu noch völlig verallgemeinernd. Hauptsache man positioniert sich "gegen rechts", dann kann man jeden Kritiker in die braune Ecke stellen. Das ist der erste Automatismus, der leider nicht gerade zur Qualität der Kolumne beiträgt.
Der eigentliche Text beschreibt die Problematik der Influencer und die Oberflächlichkeiten sehr schön. Mumelter baut es ganz gut auf, doch die entscheidende Frage wird nicht gestellt: Aus gesellschaftlicher und auch aus feministischer Sicht müsste man die Frage stellen, warum denn trotz so viel feministischer Vorarbeit junge Mädchen nicht nach Größerem streben, sondern das höchste Ziel in Oberflächlichkeiten wie Taschen von Luis Vuitton etc. sehen? Warum sind Influencer und It-Girls die Vorbilder dieser Mädchen?
Stattdessen kommt das:
>>Wenn's für die Mädchen nicht klappt, sind sie unzufrieden und wettern gegen alles, was ist. Unter den Unzufriedenen sind auch klickende Buben, und das nicht zu knapp, wie die Wahlergebnisse zeigen.<<
Es wird der zweite Automatismus bedient: das Männerbashing. Die Männer/Buben werden für die (aus Sicht der Autorin?) höchst bedenklichen Wahlergebnisse verantwortlich gemacht. Nur Frustrierte und Unzufriedene können so wählen. Warum krampfhaft die bösen Buben mit hineinbringen, wenn man vorher doch angekündigt hat ein Mädchenthema zu besprechen?
Wenn man schon unbedingt die Jungs auch mit reinnehmen muss, wäre es meiner Meinung nach besser gewesen die Frage aufzuwerfen, wer denn die Vorbilder und Influencer für junge Männer und Buben sind? Ich habe den Eindruck, dass da die Gaming-Szene eine große Rolle spielt. Jungs holen sich dort die Erfolgserlebnisse und die Anerkennung die ihnen im echten Leben oft verwehrt bleibt. Ist das weniger problematisch?
Ich denke das ist eine recht sachliche und differenzierte Kritik, so wie ich sie eigentlich immer übe. Auf jeden Fall ist es schade, dass Mumelter sich den Arm gebrochen hat. Ich wünsche ihr eine schnelle Genesung.
Das sind meine Anregungen zum Thema. Vielleicht entsteht ja eine fruchtbringende Debatte. Ich bin gespannt.
Schön Renate Mumelter, dass salto #Alsodann erhalten bleibt.
Der Schriftzug Ihrer Texte ist oft der eines gespitzen 2h-Bleistiftes, der manchmal derart zarte Striche zieht, dass diese kaum festzumachen sind.
Skizzen. Unvollständig.
Sie skizzieren manchmal lediglich eine Ecke oder eine Beule - oder deuten Momente sogar nur an, leuchten hellgraue Schatten aus.
#Alsodann macht Arbeit, etwa jene, das Skizzierte für sich nach und im Lesen im inneren Monolog zu vervollständigen, auch dann, wenn wenig eigenes Material zur Verfügung steht. So, dass Bilder auch manchmal unscharf zurück bleiben.
Denn Sie leuchten in Ihren 2h-Bleistiftskizzen oft Räume aus, in die wir gemeinhin nicht gewohnt sind, hineinzuschauen. Oft eben Mädchensachen, welche Mädchen nicht benennen und denen Buben keine Bedeutung beimessen. Wohl häufig Mädchen ebensowenig.
Wer um Begrifflichkeit heischt, um scharfe Konturen, um Fertiges, muss da anscheinend um sich schlagen, wirft Farbbeuteil oder kratzelt unsortiert mit dicken grellen Filzstiften dagegen an.
Laut gegen 2h-Skizzen in leisen Vorräumen.
Beleidigend gegen Angedeutetes, das der eigenen Fantasie oder Gedankenwelt Räume zu öffnen versucht.
Plump polternd anstatt mit der eigenen Pinzette die Striche Ihrer Skizze für sich selbst zu ergänzen, gegenzuzeichnen oder einfach unvollständig hinzunehmen.
Ich schäme mich auf salto für die Farbbeutelwerfer und Dickefilzstiftkratzler mit deren vorgefertigten Texterwartungen, umsomehr wenn diese bewerten, was sie augenscheinlich nicht erfassen.
Every things goes gehört zu salto, nur minderbemittelte Reaktionen gehören nicht dazu.
Ihre 2h-Bleistiftskizzen sehr wohl.
Also dann, frohen Mutes, Renate Mumelter
Schon kurios dass für Frau Mumelter sogar eine alte Chefredakteurin recycled wird, um sie zum Bleiben zu bewegen. Bei Hartwig Heine wurde der Abgang einfach nur zur Kenntnis genommen.
An diesem Beitrag kann man sehr schön erkennen, dass man alles schönreden kann. Besonders entlarvend ist die Art und weise in der Frau Kusstatscher jegliche Kritik an Mumelters Kolumnen - unabhängig von der Art und Weise - als primitiv, minderbemittelten und plump hinstellt.
Wenn Mumelters Kolumnen eher Kunstwerke und keine normalen Beiträge sind, solltet ihr vielleicht wirklich die Kommentarfunktion sperren. Kommentare und auch nur die leiseste Kritik scheinen nicht gewollt zu sein. Denn was soll das Theater? Verstößt etwa ein Kommentar gegen die Netiquette?
also H.H. & O.H., sie sind fast schon phantastisch, ohne sie wär's glatt langweilig in saltobz: H.H. steigt ein 2 mal in dasselbe thema ein und O.H. hat endlich wieder eine tastatur.
gegen die beiden spricht nichts mehr: sie teilen aus als wär nix , stecken ein als wär nix, um dann selbstverständlich wieder los zu legen.
die herren pflanzen einem sogar automatisch ein lachen ins gesicht! sollten sie diesen automatismus hervorrufen, ohne es zu wollen, wär's noch lustiger.
übrigens: ganz der meinung von michael@bockhorni: selber texte schreiben und zwar pirmärquellen-basiert, gender-balanciert, fruchtbringend, finger in die wunde legen, standhaft bleiben etc. etc.
Schön, dass es Ihnen gefällt, Frau Garber! Für mich wurde es jedoch immer langweiliger. Und da OH und ich offensichtlich absolute Kulturbanausen sind, die einen gespitzten Bleistift nicht von einem Farbklecks unterscheiden können, gehe ich gerne als solcher in die Geschichte ein und stelle jeglichen Kommentar zum literarischen Heiligtum RM in Zukunft ein. OH, machen Sie doch mit, dem Fortbestand des Kulturguts willen! Salto ist in Gefahr, die Demokratie sowieso, Himmelherrgott, überlegen Sie es sich, Ihre Zukunft als Blogger und die der unantastbaren, aber verkannten Künstlerin steht und fällt mit Ihrer Entscheidung!!! To be or not to be.
Diese Kolumne ist zum Lesen da. Wem sie gefällt, der kann sich daran erfreuen. Wer Humor hat umso mehr, wenn er die Prisen Humor entdeckt, die eingestreut sind. Wer Kreativität schätzt, findet sie. Es sind mit Leichtigkeit gezeichnete Bilder zum Alltag und zu Themen, die uns alle angehen oder auch nicht angehen. Die Auswahl trifft die Autorin.
Wenn die Kolumne Anregungen enthält, so soll das für die Leserinnen und Leser ein Ansporn sein, um diese im eigenen Schaffensbereich einzubringen. Jede und jeder kann aber auch nur kurz über die angeschnittenen Themen sinnieren und dann die Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwenden.
Eine Kolumne ist nicht dazu da, um in ausufernden Kommentaren weiß Gott was alles zum Besten zu geben, womöglich mit behaupteter Ernsthaftigkeit des Tuns. Das ist nicht der Rahmen, um Themen ausführlich zu behandeln. Eine allfällige Anmerkung zur Kolumne sollte nicht mehr als ein paar Zeilen beanspruchen.
Wenn jemand daran gelegen ist, ein Thema der Kolumne aufzugreifen, soll er bitte selbst einen Community-Beitrag verfassen und veröffentlichen.
Ich wünsche mir als Leser, dass im neuen Jahr ein respektvoller Umgang erfolgt. Über Meinungen kann diskutiert werden. Personen verdienen Respekt als Menschen und als Professionals.
...... Karl Gudauner. Stimme Dir in allen Punkten zu. Selbst einen Artiken schreiben ist gar nicht so einfach, der Autor könnte ja kritisiert werden.
Ach, Renate....!
;-)
„... die geht mich sehr wohl etwas an und irrtiert mich, weil alles verschwimmt“... „weil alles verschwimmt“... wie schön geschrieben, wie ineinander verschlungen Rahmen und Bild und am Ende vereint und je öfter gelesen, umso flüssiger stimmiger nachdenklicher macht der Text. Ich lese ihn ein drittes Mal.
Ach Mumi,
schön, dass Du weiterhin unter uns bist. Ob Deine Kolumnen gefallen oder nicht, sie enthalten doch immer Überlegungen, die die Leser zu weiteren Überlegungen motivieren. Weiter so!
Non ti curar di lor, ma guarda e passa...
ja, ohne diesen Spruch ist das Leben manchmal ein Kreuz`, so sage auch ich:
"non ti curar di lor, ma guarda e passa..."