Advertisement
Advertisement
Now the citizens!!

Für ein Europa der Bürgerinnen u. Bürger

Die Antwort auf die Probeme Europas sind wir Bürgerinnen und Bürger!!
Community-Beitrag von Initiative für mehr Demokratie23.05.2019
Bild des Benutzers Initiative für mehr Demokratie

Demokratiepolitisch ist die EU ein eigenartiges Konstrukt. Das Parlament, das eigentlich die gesetzgebende Gewalt sein sollte, aber selbst keine Gesetze erlassen kann, ist eingekreist von formellen und informellen Gremien, die alle größeren Einfluss und größere Entscheidungsmacht haben, als es selber. Europarat, Europäischer Rat, Ministerrat, Kommission, Eurogruppe, EZB, Ecofin-Rat, ESM usw. sind in unklaren und meist völlig intransparenten Formen am Zustandekommen der wichtigen Entscheidungen beteiligt.

Der Fall ist klar: Die EU wird von den Kräften bestimmt, die nicht das geringste Interesse haben, länderübergreifend Lösungen zu suchen. Nur die EU-Kommission, die aus Vertretern der Regierungsparteien der Nationalstaaten besteht, hat gesetzgebende Gewalt, ist also Legislative und Exekutive in einem. Die Nationalstaaten, die mit der EU überwunden werden sollten, nutzen sie für ihre Zwecke. Und das sind in der Regel nicht die Interessen der Bürger, sondern die jeweils stärksten Wirtschaftsinteressen.
Wenn jetzt mit den Wahlen gefürchtet wird, dass „nationalpopulistische Kräfte“ in der EU das Ruder in die Hand nehmen, dann deshalb, weil für die Menschen Europa eine demokratisch unkontrollierbare supranationale Zusammenballung von Wirtschaftsmächten geworden ist: Agroindustrie, Energie- und Chemiekonzerne, Rüstungsindustrie, Finanz- und Versicherungskomplexe usw. bestimmen die Politik.

Gegen diesen Missbrauch Europas braucht es die Ermächtigung der Bürgerinnen und Bürger!

Die Antwort auf diesen gefährlichen Zustand heißt: „Now the citizens!“

Democracy International hat diese Initiative zusammen mit 60 weiteren Organisationen lanciert. In diesem Rahmen ist den KandidatInnen zum Europaparlament die Möglichkeit geboten worden, ihren Wählern gegenüber die Verpflichtung einzugehen, diese Grundfrage der EU, nämlich ihre Demokratisierung, in die Hände der BürgerInnen zu legen.
Ziel dieser Kampagne ist eine Mehrheit im Europaparlament für die europaweite Einrichtung von im Losverfahren gebildeten Bürgerversammlungen. Sie haben die Aufgabe, konkrete Empfehlungen zur demokratischen Zukunft Europas zu formulieren. Diese sollen dann in Gesetzesvorschläge gefasst, durch einen Konvent in eine Endfassung gebracht und den BürgerInnen zur Abstimmung vorgelegt werden. Eine parlamentarische Intergruppe für die Zukunft der europäischen Demokratie soll einen Fahrplan für die demokratische Reform ausarbeiten.

Bisher haben über 250 EuropawahlkandidatInnen aller europäischen Länder diese Verpflichtung unterschrieben. Die Initiative für mehr Demokratie unterstützt diese Kampagne und hat die in Südtirol wählbaren Kandidaten zur Europawahl eingeladen, diese Selbstverpflichtung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern einzugehen. Mit Überzeugung und mit der Entschlossenheit, diese Ziele zu verfolgen, haben vier KandidatInnen diese Selbstverpflichtung unterschrieben:

Martine De Biasi von der Liste „Sinistra/die Linke“
Judith Kienzl von der Liste „Grüne/verdi“
Norbert Lantschner von der Liste „Grüne/verdi“
Cristiano Zanella von der Liste „Movimento 5*“

Wie notwendig eine demokratische Neuorganisation Europas ist, schildert Ute Scheub eindrücklich in ihrem Buch „Die unvollendete EUROPA Demokratie“. Ihre Botschaft:

VERBESSERN, NICHT ZERSTÖREN!!

Advertisement
Advertisement

Kommentare

Bild des Benutzers Georg Lechner
Georg Lechner 25.05.2019, 13:16

Dem VERBESSERN, NICHT ZERSTÖREN!! stimme ich unbedingt zu. Aber Teilen der Darstellung im Artikel widerspreche ich.
Die EU-Kommission hat (formell) das alleinige Initiativrecht, das EP und der EU-Rat haben die legislative Macht (beide müssen mit den entsprechenden Mehrheiten den Initiativen der Kommission zustimmen, damit sie rechtsgültig werden und von den Nationalstaaten in nationales Recht übernommen werden müssen.
Die Mitglieder der Kommission werden von den nationalstaatlichen Regierungen vorgeschlagen und vom EP bestätigt (oder abgelehnt). Wegen der Nominierungshoheit der Regierungen schielt die Kommission auf deren Wohlwollen. Daher geht die Tendenz dahin, wenigstens die Kommissionspräsidenten an die EP-Wahl zu binden.

Advertisement
Advertisement
Advertisement