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nicht alleine

“Sogar zum Fi**en zu schiach”

Hass auf Facebook und im Netz – die Erfahrungen der Politikerinnen des Südtiroler Landtags.
Von
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Lisa Maria Gasser08.10.2019

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Kommentare

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Georg Lechner 08.10.2019, 09:07

Das Urteil im Prozess, den Renate Künast angestrengt hat, war skandalös und wohl politisch motiviert. Wen auch die Gerichtsbarkeit im Wesentlichen funktioniert, gibt es doch einige mehr oder minder aufsehenerregende Fälle, wo das nicht der Fall war, zumeist mit politischer Verquickung. Beispiele aus Ö.:
Ein Richter in Graz herrschte zwei Zeuginnen einer "Amtshandlung" an, sie hätten in einem solchen Fall gefälligst wegzusehen (Polizisten hatten einen Uni-Assistenten indischer Abstammung misshandelt und beschimpft),
die Grünen - Abgeordnete Sigi Maurer wurde in erster Instanz verurteilt, weil sie den Namen jenes Mannes öffentlich gemacht hatte, von dessen PC sie sexistisch verunglimpft wurde (in Revision rehabilitiert),
die Kinder eines steirischen Arztes (Bruder eines ÖVP-Politikers) haben gegen dessen Freispruch in erster Instanz und gegen den Richter ad personam geklagt, Arzt wurde in zweiter Instanz verurteilt
Fälle in D:
Beim ersten Prozess um die Ermordung von Siegfried Buback wurde entsetzlich geschludert (möglicherweise, um die wahren Täter als Informanten von Geheimdiensen zu behalten), sein Sohn Michael sammelte Beweise, die eine Neuauflage erforderlich machten
Beim NSU-Prozess wurden die geheimdienstlichen Verwicklungen bewusst ausgeklammert (Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos waren bereits tot, als der Campingbus zu brennen begann; sie konnten auch den Bankraub in Eisenach nicht verübt haben, der angeblich auf ihre Spur führte)

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Georg Lechner 08.10.2019, 09:15

Im ersten Absatz meines Postings müsste es klrerweise "Wenn" heißen

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Georg Lechner 08.10.2019, 09:23

Es ist fällig, dass diese Plattformen, die traditionell als Hasstrafiken dienten, stärker an die Kandare genommen werden. Denn es war deren kommerzielles Kalkül, mit Aufregern mehr Klicks und damit mehr Werbe-Einnahmen zu bekommen.

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Martin Sitzmann 09.10.2019, 09:44

Facebook, Instagram und Co. wird man kaum in den Griff bekommen, weil es multinationale Konzerne sind, mit denen es sich die Mächtigen nicht gern verscherzen... befürchte ich.
Aber im lokalen Umfeld ließe sich schon was machen. Z.B. könnten die Neue Südtiroler Tageszeitung und auch Salto die Regeln ändern, sodass alle mit Klarnamen aufscheinen. Wobei man sagen kann, dass Salto sich eh' am meisten Mühe gibt, damit in den Kommentaren ein korrekter vernünftiger Ton herrscht.
Auf stol kommentiert interessanterweise praktisch niemand mehr, da die Klarnamen aufscheinen. Es sind offenbar alle zu südtirolnews gewechselt, der digitalen Bild-Zeitung Südtirols... ;-) und da geht's immer noch zur Sache, so unqualifiziert und unter aller Gürtellinie, dass einem übel werden kann.
Wenn sich jeder die Mühe machen würde, verbal Übergriffiges anzuzeigen, würde das bald aufhören. Aber die Bequemlichkeit...

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Elisabeth Garber 08.10.2019, 13:31

Wenn ich mir das so (ziemlich geschockt) durchlese...zweifle ich 1. arg an fundamentalen Erfolgen des Feminismus bzgl. Sexismus.
2. Es wird in Zukunf notwendig sein, Männer wie Frauen (jeden Alters!) vor brutalen Attacken (von Beleidigung bis Morddrohung) zu schützen. Die sozialen Medien und vor allem die anonymen User und/oder Klarnamenschreiber ohne Skrupel und Hemmungen sollte der PC- Führerschein entzogen werden. Lebenslang.

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Georg Lechner 08.10.2019, 17:33

Ein Erfolg des Feminismus ist, dass es nicht mehr totgeschwiegen wird und sich gesetzgeberisch etwas tut.
Nicht nur Entzug des PC-Führerscheins, sondern auch zivil-/strafrechtliche Konsequenzen gemäß dem jeweiligen Delikt.
Ein Teil dieser User versteckt sich hinter Anonymisierungstools. Diese laufen oft auf Servern in den USA oder in exotischen Ländern. Dagegen braucht es internationale Zusammenarbeit.

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Sepp Bacher 08.10.2019, 21:05

Elisabeth Garber
"Wenn ich mir das so (ziemlich geschockt) durchlese...zweifle ich 1. arg an fundamentalen Erfolgen des Feminismus bzgl. Sexismus."
Ich habe mir auch schon oft gedacht, dass wenn Kampagnen keinen Erfolg haben, sondern eher noch da Phänomen verstärken, wie es beim Feminizid den Anschein hat, müsste man darüber reflektieren. Viele Kampagnen messen den Erfolg an der Effizienz (wie gut die Botschaft unter die Menschen gebracht wurde, und nicht an der Effektivität (ob das Ziel annähernd erreicht wurde).

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Elisabeth Garber 09.10.2019, 06:35

@Bacher Sepp Ja und dann gibt es noch Prioritäten. Die Würde steht wohl an erster Stelle meiner Meinung nach... Aber die Quantität stellt die Qualität immer wieder in den Schatten...da muss man auch weniger " reflektieren".

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G. M. 08.10.2019, 19:33

Die Meinungsfreiheit hat zurecht Schranken, nämlich dort wo die Schmähkritik beginnt. Jemanden zu beleidigen oder das aufstellen unwahrer Tatsachenbehauptungen ist eben keine Meinungsäußerung, aber das müssen viele Leute im Landl noch lernen.

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Mensch Ärgerdichnicht 08.10.2019, 20:57

Und wieder stellt sich mir die Frage, wieso es weniger schlimm sein soll wenn im Internet männliche Politiker Hass erfahren. Vom A*****och, bis zum sexistisch konnotierten Wi**er gibt es eine ganze Reihe von Beleidigungen, welche auch die körperlichen Eigenschaften wie Haarpracht oder Gewicht als Anlass nehmen um auf Herrn Politiker einzudreschen. Wohlgemerkt dies auch gern von Frauen (die auch ihre Geschlechtsgenossinnen ohne Probleme ins Visier nehmen). Aber das scheint irgendwie keinen zu stören, denn das sexistisch verankerte Rollenbild unserer Gesellschaft will einen starken Macho-Mann sehen, der von Anzeigen und Klagen in solchen Fällen absieht. Schon komisch, oder?

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ceteris paribus 09.10.2019, 08:00

"Wohlgemerkt dies auch gern von Frauen (die auch ihre Geschlechtsgenossinnen ohne Probleme ins Visier nehmen)"

Können Sie diese Aussagen belegen?

Bild des Benutzers Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 09.10.2019, 14:54

Direkt verlinken möchte ich nichts, vielleicht wird man da auch noch angezeigt (scheint ja gerade Mode zu sein), auf jeden Fall findet man weibliche Hasskommentare eher bei Themen wie Impfungen und Tierschutz (bzw. Wolf und Bär), die Seiten sind immer die gleichen.

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Felix von Wohlgemuth 09.10.2019, 10:54

Frau Amhof sagt, dass "auch Kollegen im Landtag" sie beschimpft und beleidigt hätten. Das kann es doch echt nicht sein!
Ich würde gerne wissen, welche Landtagsabgeordnete, egal ob Frau oder Mann, sich gegenüber ihren Kollegen aufführen, wie wildgewordene Schreiberlinge in manchen Kommentarspalten oder benebelte Barhockerschreier.

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Peter Gasser 09.10.2019, 17:09

Sie gehen davon aus, dass „Bildung“, „Charakter“ und „Empathie“ in höheren Führungsebenen oder in der Politik höher sind als beim Durchschnittsbürger?

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Georg Lechner 09.10.2019, 17:34

Nicht per se höher (davon gehe ich nicht aus), aber wo man sich ja dauernd sieht, hätte ich doch mit einem zivilisierten Umgang gerechnet.

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Christian Petter 03.06.2020, 10:31

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