Mals
Südtirolfoto/Othmar Seehauser
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Pestizidverbot

„Der Malser Weg“ führt weiter

War also alles umsonst? Haben wir uns zu früh gefreut? Nein. Denn unsere Demokratie braucht solche „Gesetzesbrecher“, wie die Malser es waren.
Von
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Florian Kronbichler11.10.2019

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Kommentare

Bild des Benutzers Brigitte Foppa
Brigitte Foppa 11.10.2019, 10:47

„Wenn uns die Gerichte nicht Recht geben, so wird es die Geschichte tun."
Carola Rackete.

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rotaderga 11.10.2019, 12:29

Und wenn es die Geschichte tut, wer soll dann die Verantwortlichen für Unrecht-Urteile zur Rechenschaft ziehen? Oder, wer kennt Richter welche Richter richten?

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Ralph Kunze (gesperrt) 16.10.2019, 22:32

Sie sind doch Politikerin, oder? Und sie zitieren eine Gesetzesbrecherin?
Sie sollten zurücktreten und zwar sofort!

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Karl Trojer 11.10.2019, 11:50

Mein Dank jenen, die den Mut aufbringen, im Rahmen demokratischer Freiheit, Gewohnheiten in Frage zu stellen, um nachhaltigere, d.h. zukunftsfähigere Wege (wie z.B. Mals) zu gehen. Sobald die südtiroler Landwirtschaft sich dafür entschieden haben wird, großräumig auf Giftstoffe zu verzichten, wird sie auch ökonomisch dazugewinnen.

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Martin Daniel 13.10.2019, 15:33

In zehn, 20 Jahren wird Mals rückblickend nur das verlangt haben, was Standard geworden sein wird. Und wesentlich dazu beigetragen.

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Klaus Griesser 14.10.2019, 22:06

Der Kampf der Malser geht weit über die Pestizide hinaus. Der Landesrat will es partout nicht verstehen: der Malser Weg ist ein Kampf ums Gemeinwohl, um die Gesundheit der Menschen , um die Verteidigung einer harmonischen Natur und die Herstellung einer ausgeglichenen Ökologie. Welcher Richter kann das abstreiten?

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Peter Gasser 16.10.2019, 22:48

... aber doch vor allem, solange es die Bauern in der Nachbarschaft betrifft. Oder gibt es in Mals keinen Tabak, keinen Tee, keine Baumwolle, Bananen Avocados, wird auf Lithium und Kobalt verzichtet, auf französischen Atomstrom oder Strom aus Kolumbianischer Kohle? Gibt es dort keine Waren aus China, von schwerölbetriebenen Schiffen herangekarrt, keine SUV und all das andere? ... was ist in Mals anders als überall sonst in Dörfern und Tälern?

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Herta Abram 17.10.2019, 09:24

P.Gasser
Sie meinen wir alle müssen Privilegien abgeben? Da stimme ich Ihnen zu.

Diese widersprüchliche Gegenwart ( - welche das kleine Mals so gut sichtbar zu machen scheint), was wird sie für die Menschen von morgen bedeuten?
Eins sollte uns allen klar sein: Ein weiters Jahrzehnt des Nichtstuns wäre eines zu viel.

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Sebastian Felderer 17.10.2019, 05:24

Klaus Griesser, genau um eine harmonische Natur ginge es mir in der Bioregion Obervinschgau. Das würde für die Malser Heide aber bedeuten, weg von den Beton- und Holzstangen inmitten des Gründlandes, Da macht der Bioanbau zum integrierten Anbau nämlich keinen Unterschied. Und wenn es schon Äpfel sein müssen, dann könnte es höchstens Streuobst sein. Das wäre harmonisch mit der Landschaft. Warum ist dieser Vorschlag noch nie gekommen?

Bild des Benutzers Elisabeth Garber
Elisabeth Garber 17.10.2019, 09:31

Das heißt, es geht nur um' s Geld?

Bild des Benutzers Klaus Griesser
Klaus Griesser 17.10.2019, 15:34

Die Bioregion Obervinschgau ist ein politisches Täuschungsmanöver. Der Malser Weg soll keineswegs auf Ausdehnung von Bio-Monokulturen abzielen sondern auf kleinteilige vielfältige Landwirtschaft, einschließlich Streuobst. Das war von Anfang an klar - Siehe Weltagrabericht!- und wurde damals auch von Hans R. Herren offen gesagt.

Bild des Benutzers Sebastian Felderer
Sebastian Felderer 17.10.2019, 05:12

Ach Florian, was weißt du vom Vintschger Oberland?

Bild des Benutzers Sepp Bacher
Sepp Bacher 17.10.2019, 11:11

Gesellschaftliche Veränderungen sind immer Prozesse, die sich oft auch hinziehen.
Wenn in der Schweiz ein Volksbegehren abgelehnt wird, dann nimmt man das hin - und arbeitet weiter. Beim nächsten mal klappt es meistens.
Die Malser haben etwas ausprobiert und haben sich dabei von einer Juristen-Gruppe beraten lassen. Sie waren also nicht fahrlässig. Falls Schuler seine Ankündigung war macht, geht der Prozess auch im offiziellen Weg weiter - und das ist schon ein großer erster Erfolg!

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Frei Erfunden 17.10.2019, 14:19

Hoffentlich lassen sich die Malser nicht entmutigen und hoffentlich lassen sich auch andere kleinere Gemeinden auf ähnliche Projekte ein (wo bleiben die Puschtra Partnergemeinden?).
Lokal und bio (soweit möglich), diese Chance sollte Südtirol für sich nützen;
ich hoffe auch auf den Mut der Nachwuchsbauern/Innen, alternative Wege zur Monokultur und zum Bienenschlachten zu suchen.

Bild des Benutzers Klaus Griesser
Klaus Griesser 18.10.2019, 11:56

LR Schuler beruft sich mit seinem Kompromissvorschlag auch auf des EuGH- Urteil, scheint aber dieses nicht genau gelesen zu haben. Ich zitiere https://www.keine-gentechnik.de/nachricht/33815/ : Laut EuGH erfordert das Vorsorgeprinzip, die möglicherweise negativen Auswirkungen der einzelnen Wirkstoffe und des gesamten Pflanzenschutzmittels auf die Gesundheit zuerst zu bestimmen und dann umfassend zu bewerten „auf der Grundlage der zuverlässigsten verfügbaren wissenschaftlichen Daten und der neuesten Ergebnisse der internationalen Forschung“. Bei der Zulassung sei „die Berücksichtigung der Kumulations- und Synergieeffekte der Bestandteile dieses Mittels ebenfalls verpflichtend“, schreiben die Richter unter Verweis auf die entsprechenden Passagen der Verordnung. Deshalb hätten die Mitgliedstaaten „bei einer solchen Bewertung die Wechselwirkungen zwischen den Wirkstoffen, den Safenern, den Synergisten und den Beistoffen zu berücksichtigen“.
Bisher sieht die Zulassungspraxis in der EU so aus, dass auf EU-Ebene die einzelnen Wirkstoffe zugelassen werden, während die Mitgliedsstaaten für die Zulassung der damit hergestellten fertigen Pestizide zuständig sind. Damit die Mitgliedsstaaten bei einem fertigen Pestizid die Gesundheitsrisiken bewerten können, müssen auch für das fertige Produkt entsprechende Studien zur Karzinogenität und Toxizität vorliegen, schreiben die Richter – auch wenn dies in der Verordnung nicht explizit vorgeschrieben sei. Denn das fertige Mittel dürfe nur zugelassen werden, „wenn nachgewiesen ist, dass es keine sofortigen oder verzögerten schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen hat“.

Bisher seien entsprechende Studien nicht vorgelegt worden, erklärt Rechtsanwalt Guillaume Tumerelle: „Die Zulassungen für das Inverkehrbringen werden ohne langfristige Toxizitäts- und Karzinogenitätsanalyse der in Verkehr gebrachten Fertigprodukte erteilt.“ Für ihn folgt daraus, dass viele Zulassungen für Pestizide unverzüglich entzogen werden müssten. Denn die Behörden der Mitgliedsstaaten sind an die Auslegung des obersten europäischen Gerichts gebunden und müssen die Verordnung entsprechend umsetzen. Ende des Zitats.

Ich höre hinter dem EuGH-Urteil das ausstehende Gewitter zwischen der mächtigen Monsanto-"Wissenschaft"einerseits, unter deren Schutzschild auch unsere Landwirtschaftsmacher wirken, und andererseits der unabhängigen Wissenschaft, die schon seit langem immer wieder und offensichtlich immer kräftiger den chemischen Pflanzenschutz als Sackgasse für die gesamte Landwirtschaft und als Gefährdung der Gesundheit der Menschen anprangert.

Mals
Südtirolfoto/Othmar Seehauser
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