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Danke Flor für diese Erinnerung. Traurig ist die Geschichte seiner letzten Tage und Wochen. Ein Eigenbrötler und Außenseiter eben. Ihm sei die letzte Ruhe gegönnt!
Dieser Text hat mich an die Geschichten von traumatisierten Ex-Soldaten denken lassen. Heute erhalten sie Aufmerksamkeit und Therapie und drehen trotzdem oft noch durch. Die Kriegsüberlebenden und -heimkehrer der vierziger und fünfziger Jahre, hatten diese Aufmerksamkeit und Hilfsangebote eben noch nicht. Jeder hat die Traumen auf seine Weise verarbeiten müssen!
Ich habe Emil Stocker gut gekannt und ihn zwar, wie ich gestehen muss, immer ein wenig belächelt, gleichzeitig aber bewundert für seine Konsequenz auf seinem eigenständigen Weg. Er ruhe in Frieden.
Wunderbarer Text!
Sehr guter Nachruf!
Emil gehört auch zu Meran, wie so mancheiner, der von uns gegangen ist.
Ich kannte ihn eher flüchtig aus den Innsbrucker SH-Zeiten.
Er hatte immer eine störrische Aura um sich, mir war er etwas unheimlich. Das hat mit seiner Fremdenlegionszeit zu tun. Ich sehe ihn die Lauben hinuntergehen mit seiner Baskenmütze.... leb wohl!
....Dank an Flor für diesen Nachruf. Emil Stocker ist Teil der Geschichte Merans!
Mit Emil Stocker ist ein Mensch verstorben, den ich in einigen Begegnungen als extrem ehrlich, kämpferisch und liebevoll erfahren habe. Seine Geschichte könnte als Personifizierung des letzten Jahrhunderts gesehen werden. Möge er nun seinen Frieden leben dürfen !
Ob er auch den Sinneswandel von Thomas von Aquin an seinem Lebensende gekannt hat, als er seine "Summa" vernichten wollte und nur mit Mühe von seinen Schülern davon abgehalten werden konnte? Als der die Hölle als "Konstrukt der Theologen" abqualifizierte...
Lieber Herr Lechner, so thomasfest wie Sie bin ich nicht. Ob Emil Stocker seinen Thomas bis zu dem von Ihnen erwähnten Ende gelesen hat, weiß ich nicht. Annehmen würde ich, dass eher nicht. Ziemlich sicher wäre ich mir jedoch, was speziell die Hölle anlangt. Diese hielt der Dogmatiker Stocker, soweit ich ihn verstand, keineswegs nur für ein "Konstrukt der Theologen", sondern eindeutig für real existierend und außerdem für gerecht.
"Thomasfest" bin ich auch nicht, aber ich habe es als gute Gelegenheit gesehen, diese wenig bekannten Infos rund um das "Damaskuserlebnis" des mittelalterlichen Startheologen zur Sprache zu bringen und damit eine mögliche Diskusion dazu anzustoßen. Wie auch Sie vermuten, dürfte Emil Stocker damit nicht konfrontiert worden sein.
Dass Thomas gegen Ende seines Lebens die "Summa" vernichten wollte, habe ich in der Klosterschule vom konzilsbewegten Religionslehrer gehört.
Das Höllenzitat verdanke ich einer länger zurückliegenden Ausgabe von "Publik-Forum", es ist wohl nur zusammen mit der anderen Info versteh- und vermittelbar. Das gängige Verständnis zu Thomas ist eher gegenteilig, wie mir auch bei einer Führung in Florenz klar wurde.