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Ein trauriger Bericht! Die Ärztin erinnert sich an die Wannseekonferenz 1942! Etwas anderes erinnert mich auch an diese Jahre. Wenn du als Politiker ein Problem hast dann musst du einen Verantwortlichen finden. Du schickst Polizei, Carabinieri, Finanzwache, Gemeindepolizei und Heer schwerbewaffnet auf die Straße. Ach ja, da gibt's ein Landespolitiker der jagt noch seine Förster auf Ausschau nach Joggern. Schade, gäbe es den SOD, könnte man den auch noch schicken, aber hoffentlich gibt es genug Denunziantentum. Und über den Dächern kreisen Hubschrauber und Drohnen. Die ersten Ergebnisse sind: ein Sonnenanbeter alleine am Passerufer, ein Skitourengeher und natürlich Wanderer. Jetzt haben wir die Verursacher, alle saftig bestrafen und diese heldenhaften Ergebnisse in den Medien verbreiten. Und auf der anderen Seite macht man grobe Fehler mit mangelnder Ausrüstung und falscher Ausrüstung. Aber da gibt es keinen Schuldigen! Eines hat uns die Sache gelehrt, auch in der heutigen Zeit kann man das Volk so manipulieren wie damals, dass Unschuldige die Schuld bekommen und Schuldige davonkommen. Wenn man die täglichen Nachrichten im Fernseher aus der Schweiz, Deutschland und Österreich gesehen hat, dann sieht man, dass der Umgang mit der Bevölkerung viel lockerer war. Keine schwerbewaffneten Polizisten die ihre Kontrollen ausübten. Das Resümee: nur eine Politik die ihre Bürger Jahrelang betrügt hat Angst, dass sie nach Verfügungen und Regeln auch betrogen wird!
Werte Landesregierung, Helmut Schmidt (1918-2015) hat einmal gesagt: In der Krise beweist sich der Charakter. Ja, den habt ihr uns gezeigt.
Ach noch was Herr Schuler, wo liegt der Unterschied, ob ich zu Fuß von Dorf zu Dorf wandere oder mit dem Fahrrad fahre? Ihr seid einfach SPITZE!!
https://www.nachdenkseiten.de/?p=60207
Was kann man dem Bericht neben jedem einzelnen tragischen Fall und der verborgenen und verheimlichten Dramatik entnehmen?
Hätte man in Südtirol nicht 11 Intensivpatienten ins benachbarte Ausland bringen können, und hätte man erkrankte und intensivpflegebedürftige alte Menschen so wie es sich gehört ins Krankenhaus gebracht, dann wäre die tatsächlich vorhanden gewesene völlige Überforderung des Gesundheitswesens sichtbar geworden. Menschen wären, nicht versorgt, einfach im Krankenhaus verstorben - wie andernorts auch.
Jetzt versteht man - im Nachhinein - auch die dramatischen Appelle von Landesrat Widmann anläßlich der täglichen Pressekonferenzen: er sprach nicht von einer bevorstehenden dramatischen Überforderung des Sanitätssystems, er war mitten drin.
Man hat der Bevölkerung die wahre Situation, den Zusammenbruch des Sanitätssystems, schlicht verheimlicht.
Und jetzt, mitten in der Situation, wo es sogar für Krankenhäuser, Altersheime und Pflegepersonal nicht genügend Ressourcen gibt, will man die Maßnahmen lockern: das kann sich als fahrlässig erweisen.
Wie man diese Situation in Krankenhaus und Pflege mit bestehenden Zertifizierungen und dem 81/08-Gesetz in Einklang bringen kann, ist eine große Frage, und wird sicher Nachwirkungen haben.
In Anbetracht dieses Artikels stellt sich die Frage: sind wir wirklich in der Phase des containments, dass die Voraussetzungen für eine Lockerung der Maßnahmen gegeben sind, oder sind wir noch mitten in der Phase der Mitigation?
Ein schockierender Bericht.
In Südtirol gibt es 77 Altersheime und in nur 28 davon gibt es weder positiv getestete noch isolierte Personen.
Das absolute Versagen in der Prävention von Ausbrüchen und Ansteckungsketten in Altersheimen mit den Risikogruppen zeigt sich hier dramatisch.
Zur Prävention würde auch gehören, die Pflegekräfte einen Schnelltest zu unterziehen- 8 Tage und länger beim Verdacht(!) auf einen Test warten müssen, ist verantwortungslos.
Covid-19 gibt es jetzt schon etwas länger und noch immer ist man nicht in der Lage, wenigstens in Pflegeheimen halbwegs vernünftige Maßnahmen zum Schutz der Risikogruppen zu treffen.
Schockierende Zustände- derartige Zustände haben weder die Heimbewohner, noch die Pfleger, noch die Angehörigen verdient.
Weiß der Südtiroler Bevölkerungsschutz überhaupt, dass man Altenheime gut schützen muss? Wahrscheinlich nicht- die wühlen mit ihren Baggern in Bächen rum und hacken Bäume.
Und ganz nebenbei tragen die potentiell auch infizierten Angehörigen der Bediensteten aus den Altersheimen den Virus wieder weiter an ihren Arbeitsplatz. Und so dreht sich das Rädchen immer weiter und weiter. In diesen Fällen würden wir gar keine App brauchen, um auf Virusträger draufzukommen, es bräuchte nur ein bisschen Hausverstand. Das ist übrigens kein imaginäres Beispiel, sondern leider tatsächlich passiert. Und wahrscheinlich noch öfter als nur in diesem mir bekannten Fall ....
Schade ist, dass nicht solche Leute an den Schaltstellen der Macht sind, welche hier ihren Kommentar abgeben. Dann hätten wir bei uns endlich paradiesische Verhältnisse.
Wenn ich das lese, überfällt mich Trauer, Angst aber auch Zorn; Trauer empfinde ich für jene, welche das alles erleiden müssen und für jene, die hilflos den Entscheidungen der Verantwortlichen ausgeliefert sind. Angst für das, was uns einmal bevorstehen kann, wenn wir alt werden.
Zorn auf jene, die nicht bereit sind, den notwendigen Schutz den Betreuer/innen aber auch den Heimbewohnern zu gewähren, Zorn auf jene, die so leichtsinnig mit menschlichem Leben umgehen.
Zorn auf jene, welchen in der Vergangenheit die Ausgaben für den Gesundheitsdienst zu hoch waren und am liebsten eine Mehrklassenmedizin gehabt haben
Es könnte aber auch sein, dass die Kommentierenden eine bezahlungsgerechte, ordentliche Arbeitsleistung erbringen. Das kann man von jenen, die alles schönreden, vertuschen und damit Menschen gefährden, wohl nicht behaupten. Daher ist Ihr belehrender Zynismus unangebracht.
Ach ja, stimmt, wir müssen ja Mundschutz tragen, offensichtlich auch noch im Netz. Ich vergaß ...
Aha, Sie sind ja ein ganz Gescheiter. Wir Schreiberlinge müssen nicht an den Schalthebeln sitzen. Dort sitzen hochbezahlte (!!!) Leute, die jetzt hätten beweisen können, dass sie ihr Geld Wert sind. Chance leider kläglich vertan. Solche Leute sind in Zukunft nicht mehr tragbar.
Was das Herumbaggern in Bächen und Holzhacken angeht, hat mir Agenturchef Pollinger schon vor Jahren persönlich geschrieben, dass wegen meiner "Verunglimpfungen keine Zusammenarbeit" möglich ist.
Bürger bleiben einfach ungehört und werden ignoriert, wie im Artikel auch zu lesen ist:"
Ich richte daraufhin Mitte März einen dringenden Appell an die Primarin des Hygieneamtes und versuche sie von der Wichtigkeit zu überzeugen, in allen Seniorenheimen fächendeckende Tests durchzuführen... "
Einen Schnelltest hat sich Paul Köllensperger besorgt- für die Altersheime wurde und wird das nicht gemacht.
Sehr geehrter Herr Francheschini! Ich finde der Artikel überschreitet die Grenze der Information. Er ist reisserisch.
Der Personal,-Ausrüstungs-und PCR-Test-Geschichte ist nichts hinzuzufügen. Aber wir befinden uns in einer Krisensituation und der Übergang von individueller Medizin hin zu katastrophenmedizinischen Ansätzen ist fliessend. Wie viele Menschen hätten sich ohne diese Massnahme angesteckt?
Weitrrs müssen wir uns als Gesellschaft, die Frage stellen, ob wir nicht gerade Altersheime eingerichtet haben, um uns nicht mehr mit dem Tod auseinanderzusetzen.
Leider derselben Meinung - aber das ging mir schon mit der Maskenaffäre so.
Danke. Seit der Masken-Affäre - die in meinen Laien-Augen WEIT abgewichen ist von seriösem Journalismus - empfinde ich genauso. Schade.
Die Masken Affäre ist und bleibt ein Skandal, ich hoffe auf die Staatsanwaltschaft und ihre Ermittlungen diesbezüglich.
Diesen Artikel finde ich allerdings auch reisserisch, besonders den Titel; trotzdem danke für die vielen anderen Beiträge an Franceschini und Salto.
Dass Covid Verdachtsfälle aus Altersheimen nicht ins KH eingeliefert werden finde ich in einer Pandemiesituation durchaus sinnvoll und nachvollziehbar, vor allem bedarf aber eine Bewertung solcher Strategien wirklich fachlicher Kompetenz.
Dass sich die Gesellschaft mit dem Thema Tod bis dato nicht auseinandergesetzt hat ist ein Armutszeugnis, auch das Thema Sterbehilfe wurde bis dato kaum diskutiert, weder politisch noch gesellschaftlich.
Sozialberufe sollten endlich aufgewertet werden; manche Berufsgruppen haben wirklich viel zu viel zu tun , als dass sie Zeit finden sich täglich selbst zu beweihräuchern und zu bewerben (siehe EURAC und IDM);
die Balkonapplausveranstaltungen bringen den Krankenpflegern rein gar nichts, in ein paar Monaten werden wir ja wieder unseren Sport- und Unterhaltungshelden zuklatschen, also: macht euch jetzt stark, liebe Kranken- und Altenpflegerinnen!
Und aktuell noch eine Anmerkung: wo bleiben die solidarischen Angebote des HGV an die Krankenhausangestellten, welche nach Schichtdienst vielleicht einmal nicht riskieren möchten, das Virus in die eigenen 4 Wände zu verschleppen ?
Herr Mair, haben sie etwas nicht ganz mitgekriegt????,wen wollen sie verteidigen????
Herr Raffeiner! Ich verteidige niemanden. Im Gegenteil: ich werfe reißerische Medienberichterstattung vor.
Christoph Franceschini hat sich von der Krise nicht beeindrucken lassen und hat hervorragende Arbeit geleistet (Maskenaffäre, keine Tests für Personal, etc.). Aber, bei allem und gerade wegen dem Respekt für das persönliche Schicksal, den Wannsee- Vergleich und den schwarzen Müllsack zu veröffentlichen, finde ich nicht korrekt. Sie führen die Diskussion in die falsche Richtung.
Wie von Vorkommentatoren angemerkt, sollte es jetzt vielmehr darum gehen, die Bedingungen für Pfleger und Ärzte sofort und nachhaltig zu stärken. Es muss ein umfassendes Konzept mit Versorgung zuhause, Telemedizin, Tracking, Ausweitung und Stärkung eines öffentlich finanzierten niedergelassenen Bereichs etc. vorgelegt werden.
Der HGV könnte das Ferien- Angebot für Intensivpersonal auf das Pflegepersonal ausweiten.
Und in der Gesellschaft muss, so denke ich, eine längst fällige und verdrängte Debatte darüber geführt werden, wie Medizin im letzten Lebensabschnitt selbstbestimmt gestaltet werden kann. Und zwar ganz im Sinn von: baut die Autoritätsgläubigkeit ab!
"aber wir befinden uns in einer Krisensituation und der Übergang von individueller Medizin hin zu katastrophenmedizinischen Ansätzen ist fliessend" Ein Ausbruch von Covid-19 in einem Altersheim ist eine Katastrophe. Nicht umsonst gibt es zur Zeit weitreichende Einschränkungen zum Schutz der Gesundheit. Nicht für den Schutz von Kindern musste man diese machen, sondern für den Schutz von Risikogruppen insbesondere ältere Mitmenschen.
"Weiters müssen wir uns als Gesellschaft, die Frage stellen, ob wir nicht gerade Altersheime eingerichtet haben, um uns nicht mehr mit dem Tod auseinanderzusetzen." Vor Covid-19 könnte man ältere Personen in den Heimen viel einfacher schützen,als in Großfamilien. In Deutschland gibt es etwa Heime, in denen die Pfleger im Heim bleiben und vollkommen isoliert sind ohne Kontakt zur Außenwelt. Dieses Vorgehen bietet einen optimalen Schutz vor einer Infektion.
Was bitte ist an diesem Artikel reisserisch, das sind Erlebnisberichte. Wenn überhaupt kann nur die Realität all den Coronavirusleugnern, den "die Wirtschaft muss laufen sonst sind wir alle Tot Anhängern" oder den "heute bei mir im Keller Party die ganze Nacht Typen" ein Licht aufgehen lassen. Aber ich glaube vor sie nicht selbst auf der Intensivstation liegen hilft alles nichts.
Sehe ich ähnlich. Schade dass Salto sich auf Bild Niveau begibt. Fehlen noch die Bilder aus Bergamo und NewYork. Nützen wem? Viel interessanter wäre es gewesen vor etlichen Wochen diese Eindrücke und Hilflosigkeit von Verantwortlichen dieser Pflegeeinrichtungen zu bekommen. Im Nachhinein sind wir alle schlauer, aber noch hilfloser als die Wochen zuvor. Traurige Schicksale. Dass alle jetzt mit diesen Kopfbildern und Schicksalen belastet werden ist vielleicht ein Solidarischer Beitrag den Schmerz gemeinsam zu verarbeiten. Sonst kann ich dieses Schauergeschichten sehr wenig abgewinnen.
"Viel interessanter wäre es gewesen vor etlichen Wochen diese Eindrücke und Hilflosigkeit von Verantwortlichen dieser Pflegeeinrichtungen zu bekommen."
Wie hätten diese Eindrücke und Hilflosigkeit bei dieser "unter-den-Teppichkehr-Mentalität" in Südtirol nach außen dringen sollen, wenn nicht von einem Medium, das offen und ehrlich berichtet, wenn auch sehr spät, weil alle anderen bis dahin die Informationen abgeschottet haben? Für jene, die das erlebt haben und noch erleben, ist es vielleicht eine Erleichterung, darüber reden zu dürfen und nicht ständig darin gefangen zu, dass einem niemand zuhört oder dass man sogar als unglaubwürdig abgetan wird, für die anderen ist es ein Anstoß zum Nachdenken über ihr unverantwortliches Handeln. Hier "salto" und dem Journalist reißerische Aufmachung vorzuwerfen, ja sogar Bildzeitungformat, zeugt wiederum davon, bestimmte Vorkommnisse nicht aufarbeiten zu wollen.
Der Schutz der Alten ist wichtig. Die Menschlichkeit darf aber nicht vergessen werden. Die Mutter meiner Nachbarin ist vor kurzem mit über 100 Jahren im Altersheim verstorben: "non è morta di corona, ma per me e morta di solitudine"
Wenn das alles so stimmt - und daran habe eigentlich keinen Zweifel - dann ist es schlimm ... nein, mir fehlen die Worte!!!
Ich weiß auch nicht welche Konsequenzen das haben muss, aber es MUSS Konsequenzen geben, wenn alles halbwegs vorüber ist.
Entgegen der Meinung einiger Kommentatoren bin ich nicht der Meinung, dass dieser Beitrag von Franceschini reißerisch sei. Er schockiert. Er macht betroffen und tut weh. Das mag dem Einen oder Anderen unangenehm sein. Aber Wahrheit muss benannt werden, weil nur Wahrheit heilsam ist.
Mich macht die Scheinheiligkeit, mit welcher der Schutz der Alten und Schutzlosen in den täglichen Stellungnahmen der Verantwortungsträger vorgetragen wird wütend. Dort wo ein rasches Einschreiten und Handeln bereits zu Beginn dieser Krise nötig gewesen wäre, in den Seniorenwohnheimen und Krankenhäusern, hat man Personal, Senioren, Kranke und Angehörige sich selbst überlassen.
Mich macht es wütend, wenn immer noch behauptet wird man hätte rasch und effizient gehandelt.
Mich macht die Pose der Macher wütend, die uns vormachen wollen sie hätten den Überblick.
Mich machen die politischen Geschäftemacher dieser Krise und ihre geheuchelte Betroffenheit wütend.
Mich macht das ewige „bleib zu Hause“ und „halte durch“ wütend. Als ob es damit leichter würde.
Mich macht es wütend belogen, für dumm verkauft und entmündigt zu werden.
Mich macht meine Hilflosigkeit wütend.
Mich macht es wütend, wenn behauptet wird, dass wir, wenn wir alleine im Wald spazieren gehen oder uns in Bozen weiter als 400 Meter von unserer Wohnung entfernen, schuld am Tod der Alten und Schwachen seien.
Mich macht das sich ausbreitende Denunziantentum und unser Hang zu Autoritarismus wütend.
Mich macht es wütend, dass man mir verbot meinen Vater als er im Sterben lag begleiten zu dürfen.
Soviel Wut kann auch krank machen
Ich weiss ja nicht ob Ihre Sorge ehrlich gemeint ist.
Deshalb zwei antworten:
1. Dummer Zynismus macht mich wütend.
2. Machen Sie sich keine Sorgen. Meine Wut ist nicht blind. Im Gegenteil.
Bravo. Ich sehe das ähnlich Herr Hartmann.
Na gut, über den Titel lässt sich streiten. Aber der Rest, reißerisch? Nicht wirklich. Es ist investigativer Journalismus, den in Südtirol nur einer beherrscht. Für die vielen vom System Südtirol und von den Südtiroler Medien eingelullten und zartbesaiteten Leute ist ein solcher Journalismus natürlich ungewohnt und der Artikel dementsprechend starker Tobak.
Nachdem in den verschiedenen Foren immer wieder von unserer kaputtgesparten Sanität die Rede ist, die Frage, ob denn ein finanziell aufgepepptes Sanitätssystem dem derzeitigen Ansturm besser gewachsen wäre?
Schauen wir dazu in die Schweiz, lesen wir die “Mittelländische”.
https://www.mittellaendische.ch/2020/04/07/covid-19-eine-zwischenbilanz-...
“Man hätte wenigstens – und das wäre ohne Information an die Bevölkerung, ohne Panik zu säen, machbar gewesen – man hätte wenigstens das notwendige medizinischen Material auffüllen können. Dass die Schweiz mit ihrem 85-Milliarden-schweren Gesundheitswesen, in welchem eine durchschnittliche 4-köpfige Mittelstandsfamilie die Krankenkassen-Prämien nicht mehr bezahlen kann, nach 14 Tagen lauem Gegenwind an der Wand steht, über zu wenig Masken, zu wenig Desinfektionsmittel und zu wenig medizinischem Material verfügt, ist eine Schande.“
Ich möchte kurz zum Thema Masken Stellung nehmen. Ich weiß aus gesicherter Quelle, dass in der Zeit vor den China-Masken Betreuerinnen in Seniorenwohnheimen dieselben Masken 4 Tage hintereinander verwenden mussten und sie am Abend lediglich mit Alkohol putzten. Als dann diese neue Masken kamen, waren sie heilfroh, da es eine enorme Steigerung der Qualität der Arbeitsweise für sie im Vergleich zur Arbeitsweise der letzten Tage vor den China-Masken darstellte. Ich glaube, hier dreht sich die Diskussion um den falschen Punkt: es geht nicht um High Level vs. durchschnittliche Masken sondern einzig und allein darum, ob mit Masken gearbeitet werden konnte oder nicht, denn es waren schlichtweg keine Masken mehr am Markt. Weiters scheint es mir ein Rätsel, wie behauptet werden kann, dass es nach dem Einsatz dieser Masken zu einem sprunghaften Anstieg der Infektionen gekommen ist. Die Masken wurden erst gegen 28. März an Seniorenheime beliefert, der Virus hat 14. Tage Inkubationszeit, und bis ein Test durchgeführt wird und die Testergebnisse ausgewertet sind, braucht es mindestens 4-5 Tage...somit müsste der sprunghafte Anstieg erst in den letzten 2 Tagen passiert sein... und nicht schon seit Wochen, wie wir überall gelesen haben. Hier den China-Masken die Schuld zu geben scheint mir schon mathematisch schwer nachvollziehbar....
Inkubationszeit: 1-14 Tage
Testergebnis: 1-8 Tage
Ich schließe mich den Kommentaren von Christian Mair an (17.04.). Tragisch ist, dass die alten Menschen allein, ohne Angehörige, umgeben von maskiertem Personal sterben. Die Ärztin, die im Bericht zitiert wurde, möchte ich fragen, ob sie ihre 90-jährige Mutter tatsächlich ins Krankenhaus bringen würde, um sie dort intubiert sterben zu lassen. Ich hoffe sehr und nehme an, dass sie es nicht tun würde. Der Satz mit der Wannsee Konferenz ist völlig deplaziert.
Mitten in dieser sehr schwierigen Situation in den Altenheimen sollen wir nicht zusätzliche wilde, angstgetriebene Horrorphantasien forcieren. Hier hat Franceschini voll danebengegriffen.
Betreffend Schutzausrüstung, Tests usw. gehe ich davon aus, dass zur Zeit auf dem Weltmarkt mehr oder weniger das Faustrecht herrscht. Wer zuerst nach Mafiamanier mit dem Koffer voll Cash den anderen überbietet, der kriegt die Ware.
Herr Franceschini hat sicherlich nicht danebengegriffen! In meinen Augen führt er in den Lesern schonungslos vor, dass mit dieser Krise die Unantastbarkeit der Würde des Menschen sehr arg ins Rutschen gerät. Hier können natürlich Erinnerungen aus den dunklen Zeiten der jüngeren Geschichte wieder hochkommen, wo dieses Prinzip komplett untergegangen ist.
Hätte Herr Franceschini etwa auch die Schilderung der Ärztin bzw. all die geschilderten Ängste und Erlebnisse unter den Teppich kehren sollen, wie es ohnehin schon allzuviele tun? Gehören Sie auch zu jenen, denen eine Vogelstrauß-Politik lieber ist?
Ich bin erschüttert über das Geschriebene - noch mehr erschütterte wäre ich, wenn dies niemand schreiben würde.
Wenn es die Ärztin an die Wannseekonferenz erinnert, dann muss sie wohl das: http://www.siaarti.it/SiteAssets/News/COVID19%20-%20documenti%20SIAARTI/...
an die Reichsärztekammer erinnern.
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/voelkermord/wannsee...
Der Vergleich mit der Wannsee-Konferenz ist unangemessen. Es war Krieg, es ging um gezielten und geplanten Völkermord.
2020: Überall auf der Welt hat es das Senioren-Killervirus mit Vehikeln in die Altersheime geschafft - sogar in Schweden, wo man rigoros den Weg des Schutzes der Risikogruppen gegangen ist.
Ich kann jeden verstehen, der angesichts der Zugangssperren der Altersheime fürchterliches durchmacht oder durchgemacht hat, weil tatenlose Ohnmacht insbesondere im Angesichts des Todes, etwas vom schlimmsten ist, was einem passieren kann.
Dies vorausgesetzt, klammert der Artikel (wie schon beim Masken-Skandal) aus, dass es weltweit ein Gerangele gibt, um alle Typen von Masken bis hin zu Beatmungsgeräten, vor allem aber fehlt es überall an (ausgebildetem) Personal. Es wird so getan, als wäre das alles (der gebilligte Tod von vielen alten Menschen) leicht zu verhindern gewesen - man hätte nur bessere Entscheidungen treffen müssen. Das Corona-Virus ist, wie Antony Fauci kürzlich sagte, dermaßen ansteckend, dass er als Epidemologe/Virologe mit 78 Jahren so ein Virus noch nie erlebt hat. Das sagt einer, der ein Leben lang nur Viren erforscht hat.
Jetzt, im Nachhinein weiß man, dass Covid- Kranke nie in einem KH untergebracht werden hätten dürfen, weil so alles kontaminiert wird (frei nach F. le Foche). Ja wie denn? Da baute man gerade erst Feldlager und begann mit den Tests - nur an Symptomatischen. Ja woher denn Millionen von Tests nehmen um flächendeckend zu testen? Woher das Personal mit adäquater Schutzausrüstung und entsprechend isolierte Strukturen für die Tests? Ein Test war ja lange Zeit nicht genug, zudem.
Die absolute Notlage gilt also nicht nur für Altersheime sondern auch für Spitäler, in beiden Strukturen sterben/ starben viel zu viele Menschen, wahrscheinlich auch eine hohe Dunkelziffer zuhause. Ich glaube nicht, dass das alles unter fahrlässige Körperverletztung und fahrlässige Tötung fällt - die Gefahr des Virus wurde maßgeblich unterschätzt auch von Ärzten. Sonst gäbe es wohl nicht so viele verstorbene/infizierte Ärzte italienweit.
Die Politik und die Verantwortlichen haben insgesamt drei Wochen zu spät gehandelt - das ist ein Vorwurf der im Raum steht und berechtigt ist. Auch, dass die Pandemiepläne der einzelnen Länder zugunsten von Einsparungen (Personal u. Materialien) nur geduldiges Papier geblieben sind, ist ein Armutszeugnis für jede einzelne Regierung. Man hat das alles ja schon vor Jahren gewusst - die Wissenschaft weltweit hat vor einer derartigen Pandemie gewarnt. Das sollten wir im Corona-Zusammenhang nie vergessen.
Ein Bericht, der aufrüttelt. Endlich jemand, der sich "traut", offen anzusprechen, was vielen auf der Seele liegt. Ich spreche hier vor allem als Angehörige, deren Schwester in einem Pflegeheim untergebracht ist. Alle, die sich über diesen Artikel mokieren, möchte ich nahelegen, sich mal in die Lage der Angehörigen zu versetzen. Was ist reißerisch an diesem Artikel? Können viele der Wahrheit nicht ins Gesicht schauen? Einfach, weil sie brutal und nicht auszuhalten ist? Natürlich ist es einfacher, zu sagen und zu denken, es wird schon nicht so schlimm sein, aber wem hilft da? Muss man in unserer Gesellschaft immer "kuschen" und den Mund halten, damit man nicht aneckt? Nein! Haben wir endlich den Mut, auch unangenehme Dinge anzusprechen und uns für Menschen einzusetzen, die auf uns angewiesen sind!! Wir Angehörigen können unsere Lieben seit 5. März nicht mehr sehen und dass man sich deshalb Sorgen macht und sich eine gewisse Unsicherheit breit machen, wird wohl verständlich sein. Ich will hier niemanden anklagen, aber für uns Angehörige wird die Situation immer schwieriger und schwer aushaltbar. Wenn das jemand nicht verstehen kann, bitte. Aber respektiert unsere Ängste und Sorgen.
Kann Frau Elisabeth Garber zum Kommentar vom 18.04.2020 12:12 nur zustimmen. War von 25 Jahren Zivildiener in einem Seniorenwohnheim und bin seit über 6 Jahren Präsident einer solchen Struktur: immer wieder begeistert mich wie selbstlos und herzlich die Mitarbeiter sich zum Wohle der Heimgäste einbringen. Schade, dass anscheinend vielen Kommentatoren und Journalisten bis heute nicht vergönnt war, sich selbst dort einzubringen - ihr Urteil würde viel positiver ausfallen. Cui bono?
Ich kann mich nicht erinnern, dass hier je jemand angezweifelt hat, dass die Betreuer eine gute und wertvolle Arbeit verrichten. Ihnen gilt mein ganzer Respekt und Dank. Und: Wenn ich mich irgendwie selbst einbringen kann, stehe ich natürlich sehr gerne zur Verfügung.