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Franz Tschimben
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salto Gespräch

"Warum Südtirol keine Chance geben?"

Franz Tschimben ist CEO von Covision Lab. Er spricht über die Attraktivität des Standorts Südtirol, Frauen in der Branche und den neuen Tech-Hub in Brixen.
Von
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Sophia Gummerer19.07.2020

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Kommentare

Bild des Benutzers Do Riada (gesperrt)
Do Riada (gesperrt) 19.07.2020, 10:44

Es ist total ungerecht, dass in Südtirol immer mehr die Großen gefördert werden und die kleinen Handwerker um jeden Cent kämpfen müssen. Diese "Großen" sind im Prinzip alles nur mittelständische Betriebe, werden aber bevorzugt behandelt. Dabei ist Südtirol auf dem Kleinhandwerk aufgebaut, da nutzt es wenig die Förderungen nur den Großen zu geben. Ich habe das auch mal dem Kompatscher gesagt, aber mit dem kann man ja nicht reden.
Logisch gibt es in Südtirol viele Firmen, darunter sind aber auch Boutiquen, Bars, Grafiker, Telefonverträgeverkäufer, Take-away-Pizzerien, Leiharbeiter mit Mehrwertsteuernummer, Automechaniker usw. Diese und viele viele andere mehr sind vom ganzen Fördermechanismus immer so gut wie ausgenommen, nur die Großen schöpfen den Rahm ab. Da darf man dann auch nicht nur die absolute Zahl nennen, sondern sollte genauer schauen WELCHE Art von Betriebe wir in Südtirol haben, vor allem wenn man hier geboren wurde.
Bei den Großen ist jedes 2. Wort Innovation, wenn man aber genau schaut, ist an wahrer Innovation nicht viel vorhanden. Der kleine Handwerker kämpft jeden Tag ums Überleben, wird aber von der Politik nur wie ein Stiefsohn behandelt.

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Elisabeth Garber 19.07.2020, 18:24

Mich würde in dem ganzen Zusammenhang interessieren, wieviel Arbeitsplätze durch die Digitalisierung verlorengehen. Mich erinnert das alles ganz scharf an die industrielle Revolution im 18 Jh. und 19 Jh., was mit riesigen Kollateralschäden insbesondere für die Arbeiterschaft Hand in Hand ging. Schließlich hatten dann, wie wir wissen, faschistische Populisten leichtes Spiel, denn der sozialen Mehrheit ging es schlecht...
Wir steuern m.M.n. auf so was ähnliches zu - ausgerechnet die USA als Vorbild?! Ein stärkeres kritisches Hinterfragen fehlt mir in diesem Interview - auch Visionen und Perspektiven zum künftigen Arbeitsmarkt. Wie soll das gehen, wenn lauter Maschinen die menschliche Arbeitskraft (geistig wie körperlich) ersetzen sollen?
Gut hingegen finde ich, wenn junge Menschen zurückkommen und ihr Potential in Südtirol ausleben. Aber nicht alle können oder wollen im digitalen Sektor arbeiten.
Ich persönlich habe nicht die geringste Lust in einer Welt zu leben, in der die künstliche Inzelligenz den Karren zieht und die Menschen *noch weniger* denken müssen, weil Alexa ihnen sagt, was im Eiskasten fehlt. Man liest ja schon, dass der Humanismus ( Stichwort Renaissance) durch die Zentrierung der digitalen Intelligenz (Novozän genannt, glaub' ich) ersetzt werden wird.
Was erfinden denn dann Regisseure anstatt Science Fiction? Wahrscheinlich hat Kino dann eh' ausgedient und jeder* dreht im weltweiten Netz selber Filmchen und Hollywood wird ein Mega-Museum, in dem Donald Trump als bester Reality-Star, von Jeff Koons megalomanisch groß gegossen mit einem Corona-Virus als Reichsapfel, ausgestellt wird. Sorry mein Zynismus, aber Europa ist meiner Meinung nach auf dem kompletten Holzweg solange es Amerika als vorbildwürdiges Beispiel ansieht. Ich werde es nie verstehen...

Bild des Benutzers Elisabeth Garber
Elisabeth Garber 19.07.2020, 23:20

* "Inzelligenz" wollte ich " eigentlich" nicht schreiben...wahrscheinlich kommt mir die künstliche Intelligenz mit Breitenwirkung leicht "inzestuös" vor - (nein, in Wahrheit war es die künstliche Inzelligenz/schon wieder!! meiner Tablet-Tastatur, die ich mehr blöd als sonst was finde).

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gorgias 19.07.2020, 23:52

Sie können das nächste Mal bei salto beantragen den Kommentar korrigieren zu lassen. So können Sie sich diese Verlegenheitserklärung sparen, bei der man nicht genau versteht, ob Sie sich vertippt haben oder ob die automatische Rechtsschreibkorrektur die Ursache dafür ist.

Und das im Grunde wirklich niemandem interessiert.

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Dietmar Hofer 20.07.2020, 09:07

Eigentlich machen Maschinen und Computer einen alten Menschheitstraum wahr: sie befreien uns von einem Großteil der für's reine Überleben notwendigen Tätigkeiten (und mittlerweile weit mehr als das).
Wenn dieses Szenario nun mehr als Bedrohnung denn als Versprechen wahrgenommen wird, ist wohl irgendwas schiefgelaufen.

Bild des Benutzers gorgias
gorgias 20.07.2020, 13:01

>Mich würde in dem ganzen Zusammenhang interessieren, wieviel Arbeitsplätze durch die Digitalisierung verlorengehen. Mich erinnert das alles ganz scharf an die industrielle Revolution im 18 Jh. und 19 Jh., was mit riesigen Kollateralschäden insbesondere für die Arbeiterschaft Hand in Hand ging. Schließlich hatten dann, wie wir wissen, faschistische Populisten leichtes Spiel, denn der sozialen Mehrheit ging es schlecht...<

Als direkte Antwort auf die sozialen Umwerfungen durch die industrielle Revolution folgte die Arbeiterbewegung und der Sozialismus/Kommunismus.
Während Liberalismus, Konservatismus und Sozialismus im 19. Jh. entstanden sind ist der Faschismus eine politische Innovation des 20. Jh.
Der Faschismus konnte erst nach dem I. Weltkrieg aus den nationalistischen Ressentiments entstehen. Es fällt mir schwer diese unmittelbare Verbindung von industrieller Revolution im 18./19. Jahrhundert auf dem postbellischen Aufstieg des Faschismus im 20. Jahrhundert zu folgen.

>Wir steuern m.M.n. auf so was ähnliches zu - ausgerechnet die USA als Vorbild?! Ein stärkeres kritisches Hinterfragen fehlt mir in diesem Interview - auch Visionen und Perspektiven zum künftigen Arbeitsmarkt. Wie soll das gehen, wenn lauter Maschinen die menschliche Arbeitskraft (geistig wie körperlich) ersetzen sollen?<

Hier werfen Sie eine interessante Frage auf. Doch würde ich Sie fast noch weiter Fassen. Wie soll eine Gesellschaft aussehen in der es nicht mehr möglich ist alle in sinnvoller Weise mit Erwerbsarbeit auszustatten. Welche Alternativen gibt es zur Arbeitsgesellschaft mit Vollbeschäftigung als Ideal.

>Ich persönlich habe nicht die geringste Lust in einer Welt zu leben, in der die künstliche Inzelligenz den Karren zieht und die Menschen *noch weniger* denken müssen, weil Alexa ihnen sagt, was im Eiskasten fehlt.<
Das ist doch bei weitem nicht zu Ende gedacht. Der Kühlschrank bestellt dann automatisch beim Lieferservice und der Hausroboter befüllt dann den Kühlschrank. Sie bekommen davon gar nichts mehr mit.

>Man liest ja schon, dass der Humanismus ( Stichwort Renaissance) durch die Zentrierung der digitalen Intelligenz (Novozän genannt, glaub' ich) ersetzt werden wird.<
Man liest viel. Mal sehen.

>Was erfinden denn dann Regisseure anstatt Science Fiction?<
Sie meinen Drehbuchschreiber. Wahrscheinlich neues Science Fiction. Oder es wird Epochenfilme geben, in denen es low-tech zugeht. Wie Western oder Piratenfilme die auch schon mal einen Hype hatten. Und Fantasy ist auch nicht todzukriegen.

>Wahrscheinlich hat Kino dann eh' ausgedient und jeder* dreht im weltweiten Netz selber Filmchen<
Also Indi-Produktionen und Fan-Fiction gab es schon lange. Und dass Menschen selbst kreativ werden und Filme drehen finde ich nicht schlecht. Es ist erstaunlich was für gute Qualität es gibt. - Auf youtube gibt es mehr als Schmink-Tutorials.

>und Hollywood wird ein Mega-Museum, in dem Donald Trump als bester Reality-Star, von Jeff Koons megalomanisch groß gegossen mit einem Corona-Virus als Reichsapfel, ausgestellt wird.<
Hollywood und Trump verstehen sich nicht gut. Ich weiss nicht mehr wieviele Prominente und Schauspieler appellierten ihn nicht zu wählen und damit drohten im Falle eines Sieges nach Canada auszuwandern. - Was erstaunlicherweise nicht geschehen ist.

> aber Europa ist meiner Meinung nach auf dem kompletten Holzweg solange es Amerika als vorbildwürdiges Beispiel ansieht.<

Amerika wurde schon längst als Vorreiter in Künstlicher Intelligenz von China überholt. China ist das Land das bezüglich KI die meisten Patente anmeldet. Ich sehe China weitaus problematischer. Es gibt sogar ein Unternehmen, das seine Überwachungsinfrastruktur den Namen SKYNET gab.

Das Problem sind nicht die neuen Technologien, sondern der Umgang damit. Und China und die USA sind sicher keine Vorbilder was Datenschutz und Sozialstandards angeht.

Bild des Benutzers MartinC Ma
MartinC Ma 19.07.2020, 20:12

Ich glaube man muss die Arbeitswelt neu überdenken.
Es ist wesentlich besser wenn weniger „gearbeitet“ wird. Erste Schritte wären Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. (Wertschöpfungsabgaben, Digitalsteuern etc.) „finanzieren“ ein bedingungsloses Einkommen für jeden.
Festlegung maximaler Renditen und Reduzierung der finanziellen, sozialen und gesellschaftlichen Ungleichheiten. Schrittweise Abkehr vom (Neo) Kapitalismus, hin zur Gemeinwohlorientierung des wirtschaftlichen Systems und gerechterer Verteilung des Wohlstands. Wenn so Firmen wie covision lab sich mit den genannten Punkten auseinandersetzten, was könnte daraus entstehen.? Vielleicht könnte das ein spezifisch Südtiroler Weg sein.

Bild des Benutzers gorgias
gorgias 19.07.2020, 20:27

Was ist denn bitte eine Digitalsteuer?

Bild des Benutzers Manfred Gasser
Manfred Gasser 19.07.2020, 21:25

Steuern zu erfinden ist doch nichts neues, mit ein wenig Kreativität fällt Ihnen sicher ein toller Vorschlag dazu ein.

Bild des Benutzers kurt duschek
kurt duschek 19.07.2020, 23:00

....und so etwas weiß Gorgias nicht? Vermutlich tut er nur so, denn was eine Digitalsteuer ist, das weiß sogar ich!

Bild des Benutzers gorgias
gorgias 19.07.2020, 23:37

Dann erklären Sie doch bitte was das sein soll und was "MartinC Ma" damit gemeint hat.

Bild des Benutzers kurt duschek
kurt duschek 20.07.2020, 07:12

....Gorgas kann nur fragen. Bitte selber googeln oder ganz einfach nachschlagen in einem Lexikon. Wissen muß man sich selbst erarbeiten.

Bild des Benutzers gorgias
gorgias 20.07.2020, 07:53

Kann man auch nachschlagen was "MartinC Ma" damit genau gemeint hat?

Nebenbei ist für mich, dass Sie nicht einfach darauf antworten mehr ein Zeichen, dass bei genauerem Nachdenken schwer tun zu erklären, was hinter eigentlich diesem Begriff stecken soll.

Bild des Benutzers kurt duschek
kurt duschek 20.07.2020, 11:04

....man kann na geschlagen!

Bild des Benutzers Repathoner GWJ
Repathoner GWJ 23.07.2020, 15:56

Das Foto des Vorstands schaut nicht gerade nach Kooperation aus. Die Herren haben alle bis auf Herrn Tschimben die Arme verschraenkt, und sie sehen aus, als ob sie kurz vor dem Foto gerangelt haetten, wer denn ganz vorne stehen kann. Herr Tschimben steht auch nicht in der Mitte, sondern eher wie ein Unbeteiligter am Rande.
Dazu keine Frau im Vorstand, und das 2020, ist schon fuer ein klassisches Unternehmen ein Armutszeugnis, fuer ein digitales Unternehmen aber fatal.
Ich stelle es mir in diesem Kontext schwierig vor, internationale Talente (maennlich und weiblich) nach Brixen zu bekommen, die es gewohnt sind, auf agile Weise ohne Hierarchien zu arbeiten.

Bild des Benutzers gorgias
gorgias 23.07.2020, 16:24

Man müsste in Fächern wo Frauen einen hohen Anteil haben eine Männerquote einführen, dann wären diese gewzungen MINT-Fächer zu studieren, wenn Sie einen akademischen Abschluss erreichen möchten und dann wäre der Pool an weiblichen Kandidatinen höher.

Leider richten sich Menschen in freiheitlichen demokratischen Gesellschaften nach persönlichen vorlieben und nicht nach 5-Jahrespläne.

Und dass ausgerechnet in den skaninavischen Ländern wo Frauen am emanzipiertesten sind ist die weibliche Quote in den Mint-Fächern geringer als in anderen Ländern.
https://www.sciencedaily.com/releases/2018/02/180214150132.htm

Ja da braucht es wohl ein bischen gesunden Paternalismus, um die Quoten zu erfüllen. - Oder einfach auf so ein Ideal verzichten.

Bild des Benutzers Sepp Bacher
Sepp Bacher 23.07.2020, 16:28

Herr Peratoner, ich habe das so verstanden: Tschimben ist Hauptgeschäftsführer eines Technologiekonsortium im Bereich Computer Vision. Er ist also nicht Verwaltungsrat; dh er unterscheidet sich in seiner Rolle ja auch von den anderen. Die anderen 5 auf dem Foto sind Firmenchefs, die den Verwaltungsrat bilden. Dass keine Frau im Verwaltungsrat sitzt hat wohl damit zu tun, dass es keine Firmenchefin gibt!

Bild des Benutzers Do Riada (gesperrt)
Do Riada (gesperrt) 23.07.2020, 17:01

Stehen diese Firmen nicht ein wenig in Konkurrenz zueinander? Was passiert, wenn die ein Computergenie finden? Will dann nicht jeder den haben...?

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Franz Tschimben
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