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Pestizid-Prozess

„Wie ein großes Theater“

Der Verleger Jacob Radloff über die Klage gegen seinen Verlag, Alexander Schiebels Buch, die unterschiedliche Rechtskultur und die Empörung der deutschen Öffentlichkeit.

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Kommentare

Bild des Benutzers m s
m s 24.10.2020, 22:43

Als Südtiroler muss man sich in der Tat schämen für diese irrwitzige Klage. Tut mir persönlich sehr leid Herr Radloff! Dasselbe gilt für Herrn Schiebel und Karl Bär.

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Alexander Schiebel 25.10.2020, 18:50

Vielen Dank für diese Wortmeldung. Am meisten staune ich aus der Distanz, ich lebe zur Zeit in Südfrankreich, dass es so wenige Wortmeldungen dieser Art gibt.

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Christoph Gatscher 25.10.2020, 08:55

Dieser Prozess ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit, zu vergleichen mit dem Anschlag Charlie Hebdo.

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Peter Gasser 25.10.2020, 09:02

ach kommen Sie, das ist doch Unsinn... ich sehe in diesem Prozess - leider - auch mehr Schaden als Nutzen... aber diesen mit einem Terroranschlag, mit Mord zu vergleichen, sehe ich als unsittlich.
(Und die Meinungsfreiheit hat natürlich dort ihre Grenze, wo ich andere verunglimpfe - so ist auch dieser Ihr Post nicht mehr "Meinung", sondern - bei allem Verständnis für Ihre persönliche Situation - eine schwerwiegende Beschuldigung; etwas bedachter wäre wirksamer).

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Alexander Schiebel 25.10.2020, 18:48

Dieser Angriff richtet in der Tat mehr Schaden an, als sich die meisten Beobachter bewusst machen. Was in den Medien geschieht, würde ich Rufmord nennen. Und das Verfahren selbst soll meine wirtschaftliches Überleben beenden. Physische Gewalt jedoch wurde zum Glück lediglich in den Asozialen Medien angekündigt.

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Peter Gasser 25.10.2020, 18:53

Sie sollten sich doch bitte von einem Vergleich mit Charlie Hebdo distanzieren - das kann man von Ihnen doch erwarten.
Ich verstehe nicht ganz, von welchem "Angriff" Sie sprechen... im Prinzip ist auch Ihr Buch ein "Angriff" und soll das "wirtschaftliche Überleben" von Landwirten "beenden"... nun gibt es also Angriffe von beiden Seiten - das müssen sie dann schon aushalten, würde ich meinen.

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Alexander Schiebel 25.10.2020, 19:57

Sie haben dieses Buch nie gelesen. Sonst könnten Sie nicht so ein verzerrtes Bild davon haben.

Und Sie wissen auch nicht wie es ist, wegen nichts vor Gericht zu stehen. Und ich wünsche es ihnen auch nicht.

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Peter Gasser 25.10.2020, 21:02

“wegen nichts“, schreiben Sie?
Dann kennen Sie das Buch ja selbst nicht...
.
Sie sind auf meinen Einwand nicht eingegangen, ich versuche es nochmal:
“Sie sollten sich doch bitte von einem Vergleich mit Charlie Hebdo distanzieren - das kann man von Ihnen doch erwarten”.
Ich möchte dies noch immer von Ihnen erwarten...

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Alexander Schiebel 25.10.2020, 21:55

Sie machen mir Spaß. Statt einfach zuzugeben, dass Sie das Buch nie gelesen haben, flüchten sie sich in billige Rhetorik ...

Und ja, selbstverständlich "wegen nichts". Das wird sich spätestens vor einem europäischen Gericht herausstellen, vermutlich aber bereits schon viel früher.

Und nun zu ihrem kindischen Anliegen, dass ich mich von etwas distanzieren soll, das ich gar nicht gesagt habe. Ich nehme dieses Anliegen zum Anlass eine Beobachtung mit Ihnen zu teilen: Vor der physischen Gewalt kommt regelmäßig, gerade eben war es in Frankreich wieder gut zu beobachten, die Empörung, die Hetze, der Aufschrei, dass die Meinungsfreiheit zu weit gehe und die zarten Gefühle radikaler Moslems verletzt wurden.

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Peter Gasser 25.10.2020, 22:24

Anstatt inhaltlich zu antworten, weichen Sie erneut aus und “beißen” ad personam: es geht nicht um Sie oder mich, es ging um den Charlie-Hebdo-Vergleich, auch nicht um Ihr Buch, das haben Sie (warum?) eingebracht; auch sagte ich nirgends, dass Sie sich von etwas distanzieren sollen, das Sie gesagt hätten; ich bat Sie - und ich dachte, Sie bringen das - sich von diesem Vergleich oben zu distanzieren, das war alles, aber mir scheint nun, der Vergleich schmeichle Ihnen gar...
Ihr Vergleich aber, in dem Sie auf “radikale Moslems” anspielen, erscheint maßlos und unangebracht.
Ihre eigentliche Antwort fehlt.
.
ps: man kann sich auch von etwas distanzieren, das wer anderer gesagt hat, und nur dies war mein Anliegen;
und ja: “vor der der physischen Gewalt kommt regelmäßig ... die Empörung, die Hetze, der Aufschrei...”: das ist richtig, auch bei Ihre Empörung, Ihre Hetze.

Bild des Benutzers Alexander Schiebel
Alexander Schiebel 26.10.2020, 09:04

Das Buch habe nicht ich in's Spiel gebracht ...

... im Prinzip ist auch Ihr Buch ein "Angriff" und soll das "wirtschaftliche Überleben" von Landwirten "beenden" ...

Deshalb habe ich Sie darauf hingewiesen, dass Sie so etwas nur behaupten können, weil sie das Buch gar nicht kennen. Und das war überhaupt nicht polemisch gemeint. Auch der Biobauer, der hier vor einiger Zeit über mich und mein böses Werk referierte, hat sich im privaten Gespräch bei mir dafür entschuldigt, dass er das Buch gar nicht gelesen hatte. Und jene, die es schließlich lasen, zum Beispiel (kürzlich) ein naher Verbündeter des Ebner-Clans äußern sich nach der Lektüre verwundert: "Ich kann überhaupt nichts negatives an diesem Buch finden. Im Gegenteil: es ist sehr gut geschrieben und sehr interessant."

Bild des Benutzers Peter Gasser
Peter Gasser 26.10.2020, 09:11

Gerne lese ich die Eigenwerbung Ihres Buches und Ihr eigenes Lob dazu.
Sie lenken damit wohl abermals - sicher dahingehend professionell geschult - von meinem ursprünglichen Anliegen ab, und mögen wohl nicht Stellung beziehen:
“ Sie sollten sich doch bitte von einem Vergleich mit Charlie Hebdo distanzieren - das kann man von Ihnen doch erwarten” (gestern, 18:53 Uhr)”:
kann man?

Bild des Benutzers S. Bernhard
S. Bernhard 26.10.2020, 09:35

Herr Schiebel, lassen Sie sich von den beleidigten Südtiroler Obstbauern und deren Gefolge nicht einschüchtern und gehen Sie Ihren Weg. Es gibt genügend Südtiroler, die auf Ihrer Seite sind. Aber Sie wissen mittlerweile ja, wer im (schein-)heiligen Land das Sagen hat. So viel zur Meinungsfreiheit.

Bild des Benutzers Peter Gasser
Peter Gasser 26.10.2020, 10:05

... dann bin ich sehr froh darüber, dass Sie die Meinungsfreiheit von Mitmenschen genauso respektieren, und Leser und Kommentatoren nicht zu “beleidigten Südtiroler Obstbauern und deren Gefolge“ zählen.
Kommentare und Kritik sind keine “Einschüchterung”, da bin ich ganz bei Ihnen. Es geht nicht um “Seiten”, Polarisierung, Fronten. Es geht um den sachlichen Diskurs und um eine ausgewogene und umfassende Sichtweise im gegenseitigen Respekt.

Bild des Benutzers Michael Andres
Michael Andres 28.10.2020, 17:50

…wer hat wo mit respektlosem Verhalten begonnen? Bräuchte es überhaupt Umweltschützer, wenn der Umgang von allen Menschen mit der Natur mit Respekt und Achtung erfolgen würde?

Bild des Benutzers Christoph Gatscher
Christoph Gatscher 25.10.2020, 09:18

Wissen Sie Herr Gasser ich wurde wegen meiner Meinung zur Pestizidfrage schon mehrmals bedroht.
Mann hat sogar in so manchem Lokal darüber nachgedacht mir auf meinem Nachhauseweg einen Draht zu spannen.

Bild des Benutzers Peter Gasser
Peter Gasser 25.10.2020, 09:40

Das ist beides ausnahmslos und ohne wenn&aber zu verurteilen.
Ich wäre Ihnen in jedem Fall bedingungslos beigestanden.

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gorgias 25.10.2020, 19:22

Wenn man von den Bayern sagt, dass sie konservativ seien, dann muss man von den Südtirolern sagen, dass sie zurückgeblieben sind. Denn ehrlich gesagt wir hinken in allen gesellschaftlichen Entwicklungen dem restlichen deutschen Sprachraum zehn bis zwanzig Jahre hinterher.

Eine demokratische Zivilgesellschaft hat sich in Südtirol nie wirklich gebildet. Es gab keine Arbeiterbewegung und auch kein liberales Denken, das anderswo die Gesellschaft durchdringt hat. Der Südtiroler ist kein selbstbewußter Bürger der auf seine Rechte besteht, sondern ein Untertan der sich ins Amt als Bittsteller begibt. Keine Streitkultur kennt und eine Mentalität besitzt die mehr im Standesdenken als der eines republikanischen Rechtsstaat passen würde.

Südtirol ist ein Biotop das höchstens von außerhalb gerne verklärt wahrgenommen wird und so die Möglichkeit gegeben wird vor sich hindümpeln und seine Moorblüten blühen zu lassen. Nur in diesen seltenen Momenten wie diesen wird einmal ein helleres Licht darauf gerichtet.

Hoffen wir dass die ganze Geschichte in die Länge gezogen wird und in den internationalen Medien lang und breit getreten wird, so dass der Leidensdruck mal wirklich groß genug sein wird, dass sich da mal was ändert.

Bild des Benutzers Alexander Schiebel
Alexander Schiebel 25.10.2020, 19:59

Ich teile Ihre Betrachtung in fast allen Punkten, möchte jedoch eine seltsame Beobachtung hinzufügen. Die seltsame, beinahe vollständige Diskrepanz, zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung im Bezug auf die von Ihnen aufgezählten Punkte.

Bild des Benutzers Andreas Mozzelin
Andreas Mozzelin 25.10.2020, 19:23

Ich bedauere, dass sich Arnold Schuler als Agrarlandesrat vor den Karren spannen lässt, und nicht nur als einfacher Bauer. Wahrheitsgetreuer als „Arnold Schuler und die 1600 Bauern“ ist sicherlich „Der SBB und die 1601 Bauern“

Bild des Benutzers m s
m s 26.10.2020, 21:06

Ja Herr Schiebel es tut mir wirklich leid für dieses unwürdige Schauspiel! Ich hoffe dass das Theater unserer beleidigten, keinen Widerspruch duldenden, aber doch so zart beseiteten Leberwürste bald beendet wird. Der Einschätzung von Gorgias muss ich leider in vielen Punkten zustimmen. Heinrich Heine lässt grüßen...

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