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Grüne

Klaus Egger: "Trete als Grüner Wirtschaftssprecher zurück"

Zu wenig wirtschaftliches Gespür und Konstruktivität innerhalb der Partei war der Anlass für seinen Rücktritt. Die Grünen können nicht immer nur Nein sagen, meint Klaus Egger, besonders wenn es um Großprojekte wie das Einkaufszentrum am Busbahnhof geht.
Von
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Christine Helfer13.12.2013

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Kommentare

Bild des Benutzers Walter Harpf
Walter Harpf 13.12.2013, 11:42
Solche Totschlagargumente aus den eigenen Reihen und gleich in den Medien!? Da müssten schon wenigstens die contra- Argumente mitgeliefert werden! Wenn eine echte grün-interne Diskussion überhaupt erwünscht sein sollte-vom Herrn Egger.
Bild des Benutzers Der Da
Der Da 13.12.2013, 11:42
Recht hat er. Gegen alles sein bringt uns nicht weiter. Veränderung ist das zentrale Element jeder wirtschaftlicher Aktivität und reines Nein-Sagertum wird den Menschen auch nicht helfen Jobs zu finden und für den eigenen Unterhalt zu sorgen. Sollen wir laut Grüne mit Steuergeldern diesen Stadtteil sanieren? NB: Eine deutliche Anhebung der verfügbaren Verkaufsflächen würde mit Sicherheit die Mieten drücken und somit könnten junge Südtiroler es wagen eine neue Aktivität in Bozen zu starten. Damit sich wie in anderen Kleinstädten vielleicht eine 'alternative Szene' entwickeln kann – als Gegenpol zu der Homogenisierung der Städte durch globale Firmen, so wie aktuell auch in Bozen der Fall. Es müsste sehr wohl im Interesse einer grünen/regionalen Wirtschaftspolitik sein gegen die aktuell horrend hohen Mieten etwas zu unternehmen. Die Erhöhung des Angebotes an Mietflächen für Verkaufsflächen ist dann wohl das probateste Mittel.
Bild des Benutzers gorgias
gorgias 13.12.2013, 13:12
ist das Gegenstück zu den SVP-Arbeitnehmer. Am Ende nur ein Feigenblatt um das eigene Image gerade zu rücken in dem man sich nur aus taktischen Gründen zu bestimmten Themen bekennt. Der Anlass für die Schaffung eines grünen Wirtschaftsflügel war die Aussage von Renate Holzeisen vor den Wahlen. Jetzt braucht man ihn nicht mehr.
Bild des Benutzers Oskar Egger
Oskar Egger 13.12.2013, 17:08
Die Renate ist ja auch weg!
Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 13.12.2013, 13:58
Mein persönlicher Eindruck war ja, dass die grüne Wirtschaft dazu gebraucht wurde, ein paar Stimmen zu fangen. Der klassische Grünen-Wähler wurde nicht verprellt und man konnte den einen oder anderen Zweifler gewinnen. Als Außenstehender habe ich den Eindruck, dass Klaus Egger und generell die "grüne Wirtschaft" nicht so unterstützt wurden, wie sie und vor allem das Thema es verdient gehabt hätten. So nach dem Motto: "lassen wir sie mal hackeln, wenn was dabei rauskommt, ok, wenn nicht ists auch wurscht." Wachstumskritik alleine kann es auch nicht sein, deshalb finde ich es schade, dass die grüne Wirtschaft innerhalb der grünen Partei so wenig respektiert wird. Gerade die Grünen behaupten ja von sich tolerant zu sein und über Gesprächskultur zu besitzen. Doch dem klassischen Grünen-Wähler wirds egal sein. Er macht sein kreuz weiterhin dort, also wird sich auch nichts ändern.
Bild des Benutzers julian burchia
julian burchia 13.12.2013, 16:20
Da bin ich doch froh, dass Herr Egger zurückgetreten ist. Ich verstehe nicht, welche Argumente einer "Grünen" Partei dafür sprechen können, ein Einkaufszentrum zu bauen? Das ist doch ein Widerspruch in sich. Lieber Egger, wieso haben wir denn die Grünen, wenn selbst sie den Walzer der Profitmaximierung tantzen. Danke an den Rest der Partei, dass sie sich dagegen gestellt haben. Arbeitsplätze können, sofern es Interesse gäbe in anderen Bereichen viel sinnvoller, nachhaltiger und mit weniger Aufwand geschaffen werden. Dafür muss nicht die unter Ensambleschutz stehende Bahnhofsallee einer Einrichtung für Massenkonsum weichen. Denn wollen wir die Wirtschaft wirklich retten, dann braucht es weit klügere Einfälle. Weiter wie bisher ist keine Option.
Bild des Benutzers Christoph Moar
Christoph Moar 13.12.2013, 16:27
@Walter Harpf, @Gorgias, @Der Da. Gleich vorweg, Ich spreche hier meine private Meinung aus und nicht eine formelle, die des Sprechers der verdECOnomia, der ich nun (in völliger Abstimmung mit Klaus, interimistisch und befristet zum 01.02) bin. Ich spreche einerseits als möglichst neutraler Beobachter, aber auch als Freund und Mitstreiter sowohl von Klaus, als auch der Grünen Bewegung. Mit dem Titel "es geht nicht um eine inhaltliche Diskussion" meine ich, dass eure *inhaltliche* Kritik jeweils an der Position von Klaus und/oder der Grünen Fraktion zum Kaufhausprojekt (je nach Sichtwinkel, also "Gegen alles?" bzw "Nein ist viel zu wenig" bzw. "Der Grüne Wirtschaftsflügel") hier am Ziel vorbeiführt. Dafür fehlen (euch) schlichtweg die inhaltlichen Punkte der Diskussion - die sehr wohl vorhanden sind und auch dezidiert diskutiert worden sind. Diese Pressemeldung von Klaus über seinen derzeitigen Rücktritt als Sprecher der Gruppe verdECOnomia zielt aber nicht auf inhaltliche Themen: und darum tut ihr und wir uns hier schwer, eine inhaltliche Diskussion zu führen. Es ist auch bewusst so, dass Klaus nicht die inhaltlichen pro/contras aufzählt: weil der eigentliche Grund dieser Brüskierung weder die "ingesamt negative" Bewertung der Grünen Fraktion noch die "insgesamt vorsichtig positive" Bewertung von Klaus sind. Sowohl verdECOnomia als auch Grüne Fraktion haben jeweils andere Aspekte der Situation ausgeleuchtet: So sind zum Beispiel die Förderung und Präsentierung der regionalen Produkte oder der einsatz lokaler Unternehmer, die Reduzierung der Größe, wie Klaus geschrieben hat, positiv zu bewertende Argumente. Umgekehrt ist zum Beispiel vor allem die Art und Weise, wie ein Bauleitplan aus privatem und nicht öffentlichem Interesse verändert wird primärer und dezidierter Grund zur Kritik der Grünen Fraktion (nebst ein paar weiterer nicht weniger wichtigen Nebenschauplätzen). Diese beiden Blickwinkeln (und es gibt noch mehr, die inhaltliche Diskussion ist, wie gesagt, noch wesentlich ausführlicher ausgefallen) können - mehr noch! - sie sollten nebeneinander existieren können. Vorsicht also bei voreiligen inhaltlichen Vorverurteilungen in die eine oder andere Richtung, ob also das Benko oder Oberrauch Projekt prinzipiell gut oder schlecht sei - oder in Mutmaßungen, die spannende Arbeit, die Klaus und verdECOnomia innerhalb der Grünen vorangetrieben haben oder vorantreiben, sei ein reines Feigenblatt. Um das alles geht es hier nicht. Die verständliche Kritik von Klaus liegt ganz woanders und ist die eigentliche Ursache, warum "bei Egger die Sicherungen durchbrennen" (siehe oben) - und warum Klaus mit seinem Rücktritt "ein Signal schicken möchte" (idem). Wer seinen Wortlaut genau liest, erkennt dass es um das "wie" und nicht um das "was" geht. Das "was" ist durchaus differenziert, und sehr intensiv, zu beleuchten. Ein erster Schritt dazu fand diese Woche im gesamten Grünen Rat statt. Das "wie" ist aber des Pudels Kern dieser Brüskierung, und der von uns allen hier öffentlich gelesenen Reaktion darauf. Eine Reaktion, die ganz schlicht rein impulsiv sein kann (Zitat "die Sicherungen durchbrennen, wie er selbst sagt"), die aber auch Strategie sein kann (Zitat „Mein Rücktritt soll ein Signal sein und die Frage aufwerfen, ob und wie man innerhalb der Grünen weiterhin Wirtschaftspolitik betreiben will.“). Im Sinne einer möglichen Katharsis, zum Beispiel, oder einer Exit-Strategie, um nur zwei von theoretisch mehreren möglichen Zielen zu nennen. Nach einem Gewitter gibts auch wieder Sonnenschein, und für Veränderungen braucht es manchmal auch Krach - der dann aber auch rechtzeitig verfliegen muss. Wer weiss, ob oder nicht. Dazu kann ich aber nicht viel beitragen. We will see.
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