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weiter so und dann auch mal auch Käppis nicht von der Firma Champion kaufen: Zitat: "Its animal rating is 'not good enough'. There is no evidence it has an animal welfare policy. It uses leather, wool and exotic animal hair. It does not use fur, down, angora or exotic animal skin. There is no evidence it traces any animal products to the first stage of production." https://directory.goodonyou.eco/brand/champion
Vorbildhaft! Diese Konsequenz geht mir ab, weniger oder gar kein Fleisch usw. wäre sicher besser für die Gesundheit und den Planeten. Was z.b. in der Gastwirtschaft noch einigermaßen fehlt sind schmackhafte vielfältigere vegetarische/vegane Gerichte. Dann wäre der Verzicht oft leichter.
Das Problem in der Gastronomie und auch privat ist, dass den Menschen die Weitsicht fehlt und die Aufklärung, aber auch das Wissen. Auf etwas zu verzichten um gesündere Nahrungsmittel zu kaufen, war und ist für viele Menschen nicht notwendig. Wir leben in einer Blase, verstehen aber nicht was auf dieser Welt alles passiert. Aber es tut sich etwas, viele Gastronomen denken um. Wer gerne vegan essen möchte, dem kann ich die Haselburg nur empfehlen. Das ist Spitzenküche auf höchstem Niveau.
Herr Felderer, ich kann sie nicht verstehen, ich bin Fleischesser und verzichte nicht auf tierische Produkte, da ich überzeugt bin, die Tiere Rinder , Bienen ,Schweine und Hühner werden hier geboren ,Rinder und Hühner haben Auslauf, im Sommer werden sie gealpt. Jeder Bauer versorgt seine Tiere, die Nutztiere danken es den Bauen mit Ihren Produkten, welche veredelt werden, der Tod gehört auch dazu . Menschen sterben auch nur werden sie nicht gegessen.
Sie lieber Herr Felderer beuten die Böden aus, verbrauchen Wasser und sie lassen sich sich Soja und sonstige Lebensmittel aus aller Welt bringen, ist das besser als Tierische Produkte zu essen??
Jeder Mensch soll sich ernähren wie er es für richtig erachtet.
Leider werden bei weitem nicht alle Tiere, die in Südtirol gegessen werden, hier in Südtirol aufgezogen. In der Gastronomie sicher keine 5%.
Menschen sterben und werden zum Glück nicht gegessen. Werden Menschen umgebracht, ist der Aufschrei groß, dann berichten die Medien täglich von solchen Fällen. So wie grad jetzt auch und da weiß man noch nicht ob diese Menschen überhaupt gestorben sind. Tiere werden geschlachtet, das ist ein anderer Ausdruck für umbringen.
Der Wasserverbrauch pro Kilo bei Tieren ist deutlich höher als bei pflanzlichen Produkten:
Eier 3.265 l
Butter 5.563 l
Schwein 5.988 l
Milch 1.020 l
Huhn 4.325 l
Schaf und Ziege 8.763 l
Rind 15.415 l
Ölsaaten 2.364 l
Wurzeln 387 l
Gemüse 322 l
Getreide 1.644 l
Hülsenfrüchte 4.055 l
Ein Rind drei Jahre lang mit 1.300 kg Kraftfutter und 7.200 kg mit Raufutter (Gras, Heu, Silage) zu füttern ist ineffizient um nachher 1.000 kg Rind zu erhalten bei dem 50% nicht auf unserm Teller landen.
Soja wir zu 80% für Tierfutter verwendet und Europa produziert derzeit noch genug Soja für uns Europäer, sogar in Bio Qualität und nicht Gen manipuliert.
Der Mensch ernährt sich nicht richtig, weil Fleisch zu billig ist. Man muss nicht veganer sein um das zu wissen.
"Sie lieber Herr Felderer beuten die Böden aus, verbrauchen Wasser und sie lassen sich sich Soja und sonstige Lebensmittel aus aller Welt bringen,...." lieber johann, alle deine Vorfürfe sind bestätigt falsch, und zudem absolut unberechtigt. Was sollen diese dummenbehauptungen?
Denn dein Fleisch beutet mehr Böden aus, jede Nutzpflanze und verbraucht viel mehr Wasser. Speisesoja, kommt auch nicht aus "aller Welt" sondern großteils aus Österreich. Auch du selbstz lässt dir Lebensmuittel aus aller liefern. Eigentlich sind deine minderwertigen falschen Behauptungen Hochheuchlerisch.
..."Sie lieber Herr Felderer beuten die Böden aus, verbrauchen Wasser und sie lassen sich sich Soja und sonstige Lebensmittel aus aller Welt bringen, ist das besser als Tierische Produkte zu essen??"...
Genau DAS passiert bei der Massentierhaltung! Ganze (Ur)Wälder verschwinden um Sojaplantagen (sprich Futter für Nutztiere) platz zu schaffen!
..."Im Sommer werden sie gealpt"... ja ja, 0,0001% vielleicht der ganzen Nutztierhaltung! Die Realität sieht ganz schön anders aus!
Herr Felderer, Bekleidung wir auch aus Tierprodukten hergestellt, oder sind Ihnen
synthetische Produkte lieber.
Schafwolle zb. für eine Jacke oder Socken, tragen sie sicher auch nicht.
"Herr Felderer, Bekleidung wir auch aus Tierprodukten hergestellt, oder sind Ihnen synthetische Produkte lieber." - wie wärs mit Baumwolle? ;)
Johann, deine persönlichen Angriffe sind minderwertig, aber du zeigst damit unfreiwillig, dass dein Standpunkt extremdumm und weltfremd ist. Das ist ein bissl patschert von dir. ;)
Nach einer Schur lebt das Tier.(im Regelfall).
Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Auch die Henne lebt noch, nachdem sie das Ei gelegt hat. Und die Milch-spendenden Tiere leben noch, nachdem sie gemolken wurden. Welches Argument gibt es gegen den Verzehr von Eiern und Milchprodukten?
Lieber Herr Bacher,
In Bezug auf Milch- und Eiergewinnung herrscht oft noch weniger Aufklärung, weil es nicht sofort klar wird inwiefern diese dem Tier schadet. Hier einige Fakten, die gegen den Verzehr von Eiern und Milchprodukten sprechen:
- Eine Kuh produziert nur Milch, wenn sie ein Kalb gebährt (so wie beim Menschen). D.h. eine Milchkuh wird permanent künstlich befruchtet, damit sie Milch produziert. Das Kalb wird ihr sofort bei der Geburt entrissen, damit es die Milch seiner Mutter nicht trinkt, die ja für den Verbraucher gedacht ist. Die Kuh und das Kalb leiden unter dieser Trennung, das Kalb wird dann meist zum Fleischkonsum geschlachtet, falls es ein Männlein ist, und zur Milchkuh gezüchtet, falls ein Weibchen. Milchkühe leben im Schnitt wesentlich kürzer wie eine "gesunde" Kuh, da ihr Körper durch die permanente Insaminierung (sehen sie sich mal die ungesunden und überproportional großen Euter an) und den permanenten Stress wegen des Verlusts ihrer Babies total krank und schwach wird.
- Eierindustrie ist leider auch kein idylisches Bild: Die Hühner leben in engsten Käfigen, meist unter permanentem Licht, da sie dadurch mehr Eier produzieren (im Dunkeln würden sie ja schlafen). Durch ihre nervenzerreisende Situation, fangen viele Hennen an sich selbst und ihren Artsgenossen die Federn auszureisen, weshalb vielen Legehennen der Schnabel abgeschnitten/zugebunden wird. Weiteres graußames Detail der Eierindustrie: Da männliche Küken weniger wert sind (sie legen ja keine Eier und haben auch weniger Fleisch an den Knochen), werden sie sofort geschreddert oder Vergast. Milliarden von männlichen Küken erwartet dieses Schicksal jährlich.
Die von Ihnen angegebenen Fakten sprechen doch keineswegs gegen einen Verzehr dieser Produkte allgemein, sondern gegen den Verzehr von Produkten, welche unter diesen Bedingungen erzeugt worden sind.
Auf die Frage, was prinzipiell gegen das Einnehmen dieser Lebensmittel spricht, ist nicht eingegangen worden.
Um deshalb Herrn Bacher meine subjektive Antwort zu geben, so spricht wohl wenig gegen den Verzehr der von Ihnen genannten Lebensmittel, sofern diese nachhaltig und mit kleinstmöglichem Tierleid produziert worden sind. Jene Produkte zu finden, welche diese Voraussetzungen erfüllen, ist und bleibt jedoch Aufgabe des Konsumenten.
Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass Eier und Milch von glücklichen Tieren vom Bauernhof kommen. Nur ein Bruchteil der Tiere lebt draußen. Wie Julia schon geschrieben hat, sind die Zuchttiere immer im Stall. Ein Großteil der Eier kommt auch bei uns aus Legebatterien, eine Kontrolle der Nummer gibt Aufschlus wie die Hühner gehalten werden.
Es gibt aber immer noch die Möglichkeit, diese Produkte vom Bauern, der Tier-freundlich und nachhaltig produziert, zu beziehen; oder von einer Alm.
Wo ist das Problem wenn ich die Eier von meinen Hühnern esse, die den ganzen Tag in meinem Gartn rumtoben können wie sie wollen?
Wenn Sie die Hühnereier von ihrem glücklichen Huhn essen, das in ihrem Garten draußen herumtobt, dann ist es nach meiner Einschätzung ethisch vertretbar. Wenn es ihnen wirklich um die Ethik geht, dann müssen Sie ihren Eierkonsum aber auf dieses Huhn beschränken, bzw. auf die Eier, die Sie beim Bauer ihres Vertauens kaufen. Doch unser Eierkonsum betrifft so viele Produkte, die über das eigene Haus-Ei hinausgehen. Dazu gehört: Jegliches Süssgebäck aus der Bäckerei, Restaurants, Bars und Supermärkten wo Eier drin sind (Sie wissen nicht woher diese Eier kommen, und zu 95 Prozent sind es nicht die teuren Eier aus dem Bauern des vertrauen, weil es 1. finanziell nich rentabel ist und 2. es in Südtirol gar nicht so viele glückliche Hühner geben kann, sondern es sind Eier aus Massentierhaltung) Alle anderen Eier-lastigen Lebensmittel, die Sie aus dem Supermarkt, Restaurant, Bar usw. haben, wären somit ethisch (nach ihrem eigenen Argument) nicht vertretbar. Bitte nehmen Sie das nicht als Standpauke, jeder soll selbst entscheiden, was er isst. Nur möchte ich halt darauf hinweisen, dass eben oftmals versteckt solche Massenindustrien liegen, und wir diese mit unserem Kaufverhalten unterstützen, oftmals unbewusst, wie im Fall von "unschuldigen" Mulino Bianco Frühstückskekse zum Beispiel ;-)
Nein, die Zuchttiere sind nicht immer im Stall. Das stimmt einfach nicht.
"Welches Argument gibt es gegen den Verzehr von Eiern und Milchprodukten?" - Massentierhaltung. Komisch, dass du da nicht selbst drauf kommst, spricht nicht unbedingt für einen hohen Klugheitswert. :)
Es bleibt trotzdem ein tierisches Produkt, wenn schon dennschon. Man kann nicht Rosinen picken. Plastik ist auch besser als tierische Naturprodukte. Siehe Kappi.
Das Leben auf dieser Welt ist ein Kreislauf, ein Fressen und gefressen werden. Pflanzen, Pilze und Tiere und alles was zwischendrin noch vorkommt.
Der Mensch stirbt und wird begraben oder verbrannt und ist so nicht wirklich am biologischen Kreislauf beteiligt.
Was hat das mit Veganer und Vegetariern zu tun? Wenig, für mich handelt es sich um Formen von religiöser Anschauung außerhalb der Natürlichkeit.
Auch Pflanzen reagieren auf Fressfeinde, haben Pflanzen kein Gefühl? Von Pilzen weiß man, dass sie nicht mehr weiter "wachsen" an der Oberfläche wenn sie vom Pilzklauber angesehen worden sind.
Massentierhaltung und Intensivanbau sind das Krebsgeschwür unserer Zeit.
Ich begnüge mich mit weniger wäre mehr.
"für mich handelt es sich um Formen von religiöser Anschauung außerhalb der Natürlichkeit." - diese Sichtweise ist eherdumm und unzutreffend, denn für Veganismus gibt es belegende Fakten, und nur natürliche pflanzliche Produkte zu essen ist selbstverständlich nicht "außerhalb der Natürlichkeit", im Gegenteil.
Interessant, wie du auf solche Unsinn kommst.... ;)
eher dumm- unzutreffend- Unsinn-
Welche Nahrung bringt dich auf diese Kanzel?
Man könnte Tierleid von Millionen Nutztieren vermeiden wenn man große Hunde verbieten würde, jeder einzelne frisst wohl ca. 400 g Fleisch täglich. In Südtirol alleine leben schon 3500 Hunde.
3500? Sie wollten wohl 35.000 schreiben (allein in Meran sind es 3.500, in ganz Südtirol weit über 40.000). Aber davon abgesehen...ein ganz wichtiger Hinweis, den man allzu gern vergisst. Und es wäre interessant zu wissen, ob Veganer sich Hunde und Katzen halten und falls ja, die sie das dann rechtfertigen.
"ob Veganer sich Hunde und Katzen halten und falls ja, die sie das dann rechtfertigen." - wieso müssen die sich wegen sowas rechtfertigen? Warum ist der Veganer so ein böses Feindbild für dich, das du mit so großer Verachtung ablehnst?
Moment bitte! Ich habe eine Frage aufgeworfen, die a) zuerst noch zu bestätigen wäre (andernfalls sich hinsichtlich dieses Aspektes jede weitere Diskussion erübrigen würde) und b) falls sie zutrifft, dann die Forderung nach einer Rechtfertigung wohl berechtigt wäre.
Mir daraus ein Feindbild gegenüber Veganern zu unterstellen, ist komplett daneben gegriffen. Mir sind Veganer eindeutig lieber als Leute, die eine Mahlzeit ohne Fleisch nicht als solche sehen. Mir ist nur die Pseudokonsequenz, die Veganer (oft) an den Tag legen, suspekt (siehe Beispiele oben, siehe Beispiel Haustiere oder siehe exotische Produkte von was weiß ich woher, eingepackt in Unmengen Plastik).
Veganismus ist eine Religion. Mit einer Liste von Glaubenssätzen, die hohl sind wie die Jungfräulichkeit Mariens.
Warum kommt von den Fleischfäns immer nur extremdümmliche Polemik uns gehässige persönliche Angriffe gegen Veganer? Das Verhalten der Fleischfans ist minderwertig. Was habt ihr denn für schwerekomplexe? Könnt ihr nicht einfach die Veganer in Ruhe lassen?
Bitte Belegen Sie (servus leute) ihre Vergleiche mit Fakten - sofern Sie dazu in der Lage sind.
So viele Dummheiten in einem einzigen Satz habe ich noch selten gelesen...
Bravo Daniel,
freut mich sehr, dass junge Menschen reifer und bewusster leben, wie wir es getan haben. Ich lebe seit 15 Jahren vegetarisch und seit März vegan und kann es jedem nur empfehlen. Nicht nur die eigene Gesundheit profitiert enorm, sondern man leistet endlich aktiv einen positiven Beitrag zum Klimawandel.
Aus meiner Erfahrung ist bei einer veganen Ernährung mindestens einmal besser zweimal im Jahr ein Labor unbedingt empfehlenswert, speziell bei Anfängern, die noch nicht so viel Erfahrung in dieser Ernährungsform haben. In der Praxis habe ich schon einige Patienten (auch Schwangere!) mit krassen Mangelzuständen, welche nicht gesund sein können, an Mikronährstoffen gesehen: also Labor mit Blutbild, B12, Eisenhaushalt und Jodurie, Vitamin D3
Wenn ich mich dazu erlauben kann, eine Internet Seite die sehr professionell ist und gut weiter helfen kann:
https://www.scienzavegetariana.it/
"....... der die Versklavung, Misshandlung ...... eines Tieres veranlasst." In diesem Diskurs wird nicht zwischen industrieller Massentierhaltung und kleinbäuerlicher, möglichst nachhaltiger bzw. biologischer Landwirtschaft unterschieden. Wenn in diesem Fall von Versklavung und Misshandlung gesprochen wird, dann kann man dies auch bei allen Haustieren, wie Hunde, Katzen usw. behaupten. Denn auch diese wurden ihrer natürlichen Lebensweise und ihres natürlichen Lebensraumes beraubt und versklavt. Wenn das auch kein Betroffener hören will, wie es andererseits auch kein Bauer bei seinen Nutztieren hören will! Viele traditionelle Nutztiere leben glücklicher als die meisten Hunde und Katzen usw. und brauchen auch z. B. keinen "Hunde-Psychiater"!
Vermutlich wird nur ein kleiner Prozentsatz der landwirtschaftlich Tiere "traditionell" gehalten. Die Werbung suggeriert uns seit Jahrzehnten tagein tagaus die traditionelle Haltung der Kühe, Ziegen und Schweine - sehr erfolgreich - aber leider selten zutreffend.
Beispiel Schweinemast: Ich kenne kaum Schweinehaltung die "traditionell" abläuft - habe sehr wohl aber riesige Schweinemastbetriebe mit 1000 + Schweinen gesehen. Soweit ich weiß ist Schweinefleisch das mengenmäßig am stärksten konsumierte Fleisch. Bei Hühner- und Putenfleisch sieht es soweit ich weiß kaum anders aus.
Herr Ebner, Sie werden Recht haben. Aber wie Sie bzw. die Veganer eine Verbesserung für die Zukunft anstreben, so möchten viele aus verschiedenen Motivationen (Bio, Klima, Tierwohl, usw.) eine Verbesserung erreichen. Das sind alles Dinge, die ich unterstütze.
Ich habe kein Problem damit, dass sich ein Teil meiner Mitmenschen vegan ernährt. Ich würde aber eher zu vegetarisch neigen, schließe hie und wieder aber auch eine Hauswurst, einen Speck oder ein Gulasch nicht aus.
Und die Zukunft stelle ich mir dahin gehend vor. Wenn Fleisch, dann heimisches Biofleisch, das aber selten. Aber auch die Hotels und Restaurants sollten vorwiegend vegetarische und vegane Gerichte anbieten; und Fleischgerichte gibt es zwar auch noch, aber zu höheren Preisen. Ich möchte niemanden zu etwas zwingen; ich mag aber auch nicht diese Haltung der moralischen Überlegenheit, die aus diesem Interview heraus klingt!
Ich möchte zum Interview einige Gedanken beisteuern:
Teil I zu Textpassagen:
Im Text steht: „die Pizza wird dann beispielsweise mit veganem Käse serviert“: es gibt keinen „veganen Käse“, Käse ist immer ein Produkt aus Milch.
Im Text steht weiter: „Die meisten von uns könnten keinen Hund essen, aber bei „Nutztieren“ fehlt jegliches Mitgefühl“: das ist eine falsche Behauptung, auch Nutztieren wird vielfach Mitgefühl entgegengebracht.
Weiter: „aber der Fokus eines Veganers liegt beim Tierschutz“ stimmt so auch nicht ganz: der Fokus liegt klar in der eigenen Ernährung ohne tierische Produkte.
Weiter: „Für eine Avocado musste halt kein Lebewesen ausgebeutet werden“: dies ist doch eher zu einfach gestrickt und stimmt auch nicht ganz. Zudem ist der ökologische Fußabdruck einer gegessenen Avocado in Bozen wohl um ein Vielfaches höher als der Genuss eines Eies vom Biohof um die Ecke: auch das ist – umfassend gedacht - Ausbeutung der Natur mit ihrer Tierwelt.
Weiter: „Dennoch sind es immer noch Lebewesen, die ich bewusst heranzüchte und umbringe“: es ist Konsens in Wissenschaft und Philosophie, dass eine Tier „getötet“ wird, „umbringen“ und „Mord“ sind Terminologien im Zusammenhang mit dem Menschen. Auf „Umbringen“ („Mord“) steht nach wie vor Gefängnisstrafe.
Weiter: „Fleischersatzprodukte sind nicht das Optimum, aber meiner Meinung nach immer noch gesünder als Fleisch“: dieser Meinung kann man sein, sie ist ernährungswissenschaftlich aber eher falsch - allgemein gilt: je verarbeiteter ein Lebensmittel, umso ungesünder wird es.
"Im Text steht: „die Pizza wird dann beispielsweise mit veganem Käse serviert“: es gibt keinen „veganen Käse“, Käse ist immer ein Produkt aus Milch."
Der Begriff "veganer Käse" dürfte für die meisten verständlicher sein als Analogkäse oder Käseersatz - siehe Wikipedia
"Im Text steht weiter: „Die meisten von uns könnten keinen Hund essen, aber bei „Nutztieren“ fehlt jegliches Mitgefühl“: das ist eine falsche Behauptung, auch Nutztieren wird vielfach Mitgefühl entgegengebracht."
Sobald das Tier auf dem Teller liegt ist das Mitgefühl nicht mehr vorhanden, oder bedauern Fleischesser das Tier, dessen Fleisch sie essen, beim Essen? Wer Mitgefühl empfindet dem vergeht der Appetit beim Fleischessen.
"Weiter: „aber der Fokus eines Veganers liegt beim Tierschutz“ stimmt so auch nicht ganz: der Fokus liegt klar in der eigenen Ernährung ohne tierische Produkte." Das Hauptmotiv vieler Veganer liegt in den Tierrechten, das sich darin äußert, auf tierische Produkte zu verzichten (auch auf Kleidung, Leder, Pflegeprodukte etc.)
"Weiter: „Für eine Avocado musste halt kein Lebewesen ausgebeutet werden“: dies ist doch eher zu einfach gestrickt und stimmt auch nicht ganz. Zudem ist der ökologische Fußabdruck einer gegessenen Avocado in Bozen wohl um ein Vielfaches höher als der Genuss eines Eies vom Biohof um die Ecke: auch das ist – umfassend gedacht - Ausbeutung der Natur mit ihrer Tierwelt."
Der ökologische Fußabdruck von Avocados ist mit Sicherheit hoch. Viele Veganer verzichten deswegen auch darauf. Umgekehrt kenne ich viele Fleischesser, die häufig auch Avocados "genießen".
Beim Thema "gekaufte Fleischersatzprodukte" scheinen die Fleischesser immer das Haar in der Suppe gefunden zu haben. Letzten Endes erleichtern sie den Umstieg auf eine vegane Ernährung und stehen sowohl Veganer, Vegetariern als auch Omnivoren zur Verfügung. Versierte Veganer sind in der Lage, selber Fleischersatz herzustellen. Allerdings wird beim industriell gefertigten Fleischersatz immer sehr kritisch draufgeschaut und werden genau etikettiert. Die sehr vielen ungesunden Bestandteile vom Fleisch, angefangen von antibiotika-resistenten Keimen, viele nicht gesunde Fettsäuren etc. werden dabei stets unter den Teppich gekehrt. Und: Es existiert eine Vielzahl gesundheitsschädlicher, teils krebsauslösender verarbeitete Fleischprodukte (Speck, diverse Wurstwaren etc. Stichwort: gepökelte Fleischwaren (Nitrit -> Nitrat -> krebsauslösende Nitrosamine)
"Tierschutz und Tierwohl sind Gebot der Stunde, das Tier zum Menschen zu machen ist dabei aber kontraproduktiv."
Zur Erinnerung - unsere (menschliche) Erkenntnis nach vielen vielen Jahren Forschung:
Die Art Mensch gehört zur Familie der Menschenaffen, diese gehört dem Tierreich an, genauso übrigens wie die die Kuh und das Schwein. Der Mensch gehört ins Tierreich und diverse Tierarten sind dem Menschen in Verhalten und Intelligenz ähnlicher, als er sich das vorzustellen vermag (und will) - weil er sich in seiner unermesslichen Überheblichkeit als die Krone der Schöpfung vorkommt.
Teil II zum Allgemeinen:
Natürlich gilt, dass viele derzeitige Praktiken in der Massentierhaltung und intensiven Pflanzenzucht berechtigterweise nicht mehr vertretbar bzw. des Menschen unwürdig und dem Leben gegenüber geradezu verbrecherisch sind. Aber das eine (schlechte) Extrem rechtfertigt nicht, ins andere Extrem zu verfallen, und unsere Herkunft und Fortpflanzung als Menschen zu verleugnen.
Einmal sind wir Menschen klarerweise Säugetiere mit dem typischen Verdauungstrakt des Allesfressers: der Konsum gebratenen Fleisches hat es erst ermöglicht, dass aus dem Menschenaffen der homo sapiens entstehen konnte. Weiters ist unsere erste, überlebensnotwendige und natürliche Nahrung schon gleich nach der Geburt tierischer Natur: die Mutter*Milch. Bleiben wir also Menschen, bleiben wir menschlich. Erlauben wir auch uns selbst die artgerechte Ernährung.
Pflanzen sind ja auch gleichwertige Lebewesen, und auch beim Pflanzenschutz werden millionenfach Tiere getötet. Und Steine zu essen ernährt uns halt (noch) nicht.
Tierschutz und Tierwohl sind Gebot der Stunde, das Tier zum Menschen zu machen ist dabei aber kontraproduktiv.
Bewusst (?) ausgespart ist im Beitrag natürlich die Problematik des Neugeborenen und Kleinkindes: diese würde aufzeigen, was der Mensch ist: ein Säugetier. Ausgespart ist auch die Diskussion des Haustieres, denn für Wolfi gibt es natürlich weiterhin Fleisch aus Tierhaltung: oder wollen (sollen) wir auch dem Hunde und der Katze artgerechte Ernährung vorenthalten? Beides wären in der Diskussion kaum lösbare Dilemmata.
Allgemein müsste man tiefer in die naturwissenschaftliche, die entwicklungsgeschichtliche und philosophische Debatte zum Tierschutz und zum Tierwohl einsteigen; auch gelten Tierschutz und vor allem Tierwohl unabhängig vom Nutzen des Tieres durch den Menschen. Tierschutz und Tierwohl betrifft neben Nutztieren auch Wildtiere, Haustiere, Kuscheltiere – und es betrifft auch den Menschen selbst, um den es in weiten Teilen der Welt als Menschen-Massen-Haltung (Slums, Flüchtlingslager, Erntehelfer, Beton-Vorstädte, Diktaturen) nicht arg besser bestellt ist als um das Tier in der Massentierhaltung.
Allgemein ist heute auch der Mensch in weiten Teilen ein “Zuchttier” der Weltwirtschaft, fernab von artgerechter Lebensumgebung und artgerechten Tagesabläufen. Und nun soll – zurückkommend zum Thema des Beitrages - neben einem weitgehend unnatürlichen Leben auch eine weitgehend unnatürliche, industriell gefertigte Nahrung das entfremdete Leben vollenden?
Zurück zum Tiere: die Situation der Massentierhaltung ist verwerflich, aber daraus einen Verzicht auf Fleisch als Nahrung abzuleiten hat keine Logik.
Nicht schlecht! Weil Sie aber die tiefergehende philosophische Debatte ansprechen, würde ich gerne wissen, ob und wie Sie das Töten und Essen von Tieren denn moralisch rechtfertigen können? Die meisten Argumente zum Thema lassen sich doch schon auf die zwei Thesen:
1) wurde immer schon so gemacht, mach ich auch so
und
2) schmeckt mir, will ich
zurückführen.
Vielleicht kann mich ja jemand erleuchten, damit ich wieder ohne Teufelchen im Hinterkopf Fleisch essen kann.
Danke und liebe Grüße!
"Aber das eine (schlechte) Extrem rechtfertigt nicht, ins andere Extrem zu verfallen, und unsere Herkunft und Fortpflanzung als Menschen zu verleugnen."
Es ist kein Extrem, Tiere nicht mehr auszubeuten. In Zeiten der Sklavenhaltung war es der Zeit voraus, selber auf die Ausbeutung von Sklaven zu verzichten.
"und unsere Herkunft und Fortpflanzung als Menschen zu verleugnen."
Vorfahren des Menschen haben sich ehemals auch auf 4 Extremitäten fortbewegt und wir sind es immer noch in der Lage. Der Mensch hat Jahrtausende zu seinem Vorteil nicht nur andere Tiere, sondern auch Artgenossen und Verwandte getötet und ihnen damit schreckliches Leid bereitet. Warum sollte es ein Extrem sein sich von diesen zutiefst animalischen Trieben zu befreien?
"Weiters ist unsere erste, überlebensnotwendige und natürliche Nahrung schon gleich nach der Geburt tierischer Natur: die Mutter*Milch. Bleiben wir also Menschen, bleiben wir menschlich. Erlauben wir auch uns selbst die artgerechte Ernährung."
Es existieren viele Säugetiere, die im Kindesalter mit Muttermilch großgezogen werden, und dann auf eine vegane Ernährung umschwenken. Andersherum ist es sehr unnatürlich, dass der Mensch das Eutersekret völlig anderer Arten selbst noch im Erwachsenenalter konsumiert. Nochmal: Das Konsumieren von artfremden Eutersekreten nach der Pubertät ist nicht nur NICHT artgerecht sondern eigentlich pervers)
"Pflanzen sind ja auch gleichwertige Lebewesen, und auch beim Pflanzenschutz werden millionenfach Tiere getötet. Und Steine zu essen ernährt uns halt (noch) nicht."
Es ist absolut falsch zu behaupten, dass Pflanzen Leid gleich stark empfinden wie Tiere. Pflanzen verfügen sicher über weniger schmerzsensitiver Zellen als Tiere, insbesondere "höher entwickelter" Tiere, die mit Vorliebe konsumiert werden.
Und wenn es so wäre: Man würde immer weniger Pflanzen konsumieren, wenn man auf tierische Produkte verzichtet. Die Pflanzen stehen durch ihre Fähigkeit zur Photosynthese nun mal an der Basis der Nahrungskette. Warum verfüttern wir Unmengen davon an die "Nutz"tiere um dann ganz wenig tierisches Protein zu erzeugen? Es ist einfach nur ein immenser Umweg - so als würden Sie, wenn sie eigentlich nach Rom fahren wollen, erst mal nach Moskau fahren.
"oder wollen (sollen) wir auch dem Hunde und der Katze artgerechte Ernährung vorenthalten? Beides wären in der Diskussion kaum lösbare Dilemmata."
Hunde können sehr wohl vegan ernährt werden, dafür gibt es Beispiele. Der älteste Hund in Grossbritannien wurde vegan ernährt und dabei 27 Jahre alt. Auch Martin Balluch ernährt seinen Hund vegan.
"Tierschutz und Tierwohl betrifft neben Nutztieren auch Wildtiere, Haustiere, Kuscheltiere – und es betrifft auch den Menschen selbst, um den es in weiten Teilen der Welt als Menschen-Massen-Haltung (Slums, Flüchtlingslager, Erntehelfer, Beton-Vorstädte, Diktaturen) nicht arg besser bestellt ist als um das Tier in der Massentierhaltung."
Es stimmt, die Situationen vieler Menschen in Entwicklungsländern und Arbeitslagern (China) ist nicht schön. Ich finde es allerdings nicht sinnvoll, die Ungerechtigkeit der Tierhaltung mit den von Menschen verursachten Ungerechtigkeiten anderen Menschen gegenüber zu relativieren. Die Missstände in der Massentierhaltung entsprechen dabei eher einem Gefängnis. Geradezu entspringen sie derselben Denkschule: Der Ausbeutung anderer Lebewesen.
Weiters fördert die industrielle Tierhaltung die Ungerechtigkeit auf der Welt. Lebensräume und Anbauflächen, die den ortsansässigen Menschen zustehen sollte, wird für die Futtermittelerzeugung zweckentfremdet.
Der durch die Massentierhaltung (mit)erzeugte Klimawandel wird Umweltextreme (Dürren, Überschwemmungen) verstärken. Arme werden noch Ärmer werden. Hungersnöte brechen aus. Aber anstatt diese zu stillen, verschwenden wir die halben Anbauflächen damit, proteinreiches Kraftfutter für die Massentierhaltung herzustellen - und die Lebensmittel damit zu verteuern. Die Massentierhaltung und der Konsum tierischer Lebensmittel lässt Menschen verhungern. Jeder, der bei diesem Wahnsinn noch mit macht trägt eine Mitschuld.
"neben einem weitgehend unnatürlichen Leben auch eine weitgehend unnatürliche, industriell gefertigte Nahrung das entfremdete Leben vollenden?"
Niemand muss industriell gefertigte Nahrung konsumieren. Dies kann man als Fleischesser oder auch als Veganer, man muss es aber nicht. Weiters: Die Standard-Tierhaltung ist hoch industrialisiert. Beinahe jedes Fleisch, das über die Ladentheke geht (von Wurstwaren etc. ganz zu schweigen) ist ein Industrie-Produkt. Von der Haltung über die Ernährung bis zur Schlachtung: Jeder Prozess ist dabei hoch industrialisiert.
Lieber Peter Gasser, sie haben in Argumente schön ausformuliert, und einiges richtig dargestellt - aber ihr Grundtenor: vegane Ernährung sei unnatürlich und unmenschlich, ist meiner Meinung nach einfach nur verlogen. Dabei hat sich ihre Erkenntnis in ein komfortables Gedankenkonstrukt zurückgezogen, das bei näherer Betrachtung in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus.
Zusammenfassend: Es gibt kein Argument gegen Veganismus!
Veganismus ist ein Luxusprodukt von Städtern. Die Bevölkerung der Alpen, von Frankreich bis Slowenien, hätte ohne tierische Produkte in den letzten Jahrhunderten nie überlebt.
Heute importiert der Durchschnittsmensch in den Alpen (auch in den Dörfern) den Löwenanteil der tierischen Produkte aus den Regionen außerhalb des Alpenraumes - und diese importieren die Futtermittel wiederum aus ganz anderen Regionen. Wir konsumieren einfach viel zu viel tierische Lebensmittel.
Es ist immer wieder interessant, welch große Aggressionen Veganismus bei den "Fleischessern" hervorruft. Einige "Fleischfans" hier im Forum haben offenbar Schaum vorm Mund und drehen komplett durch.
Warum können diese "Fleischfans" andere nicht essen lassen, was sie wollen? Warum müssen die Fleischfans dumme Lügen über Veganer und Veganismus verbreiten und können die nicht einfach in Ruhe ihr Zeug lassen?
Auf der anderen Seite belegen die plumpen Unwahrheiten der Fleischfans unfreiwillig, dass Felderer richtig liegt.
Haferschleim als Steakersatz, da kommt wahrlich kein Schaum vorm Mund. Wieso attackieren sie alle Fleischfans? Anscheinend haben sie vom Reis, Soja, Getreideanbau wenig Ahnung oder es klebt gerade eine Flug Mango in ihren Stockzähnen!
Bleiben Sie bitte ebenfalls sachlich und suggerieren bitte nicht unbeweisbare Unwahrheiten:
Niemand verwechselt Haferschleim mit Fleisch.
Ob jemand Ahnung vom Anbau von Reis, Soja und Getreide hat, können Sie vermutlich ebenso wenig beurteilen.
Das Vorurteil vom Flugobst müssten Sie erst einmal belegen.
der aggressivste hier sind Sit mit ihren inflationären Kommentare, die voll Gehässigkeit sind und Beleidigungen. Sie haben Schaum vor dem Mund, Sie haben ein Feindbild. Weil ich nicht Veganer bin, bin ich kein "Fleischfan": sie fassen alle Nichtveganer, ohne jede Differenzierung, in Ihr Feindbild "Fleischfans" zusammen. Die für Sie extra dümmlich, minderwertig sind etc
Sie gehören halt einer fanatischen profanen Sekte an.
Ich kann ihren Kommentar (Servus Leute) nicht nachvollziehen und habe keine Gehässigkeit wahrgenommen. Und - wer wird denn hier gleich in Rage geraten(?) wenn doch jeder den "Netiquette" Knopf drückt.
Step by Step ist ein zielführender Ansatz und jeder noch so kleine Verzicht ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Lieber Brenner Flo, das sind die Stilblüten der Argumentationslosigkeit und eine natürliche Abwehrhaltung. Es wiederholt sich in jeder Freiheitsbewegung, dass die Vorreiter einer Bewegung gegen Ungleichbehandlung selber das Ziel von Attacken werden. Wie oft wurde ich bereits angegriffen wegen meiner Entscheidung, auf tierische Produkte zu verzichten. Bereits die Frage "Warum isst du das nicht..." führt zu einer Rechtfertigung.
Gerecht wäre es, die Frage umkehren: Wie kannst du den Tod von diesem Tier - das du da isst, oder Produkte du konsumierst - rechtfertigen.
Es ist "zach" zu lesen wie sich hier die recht extrem wirkenden Seiten der "Fleischlieber" und Veganer gegenseitig fertig machen und angreifen, statt im Dialog spannende Fragen zu diskutieren, die hier in einigen Kommentaren aufgegriffen werden. Es ist ein Spiel, wen man nun mehr "schlechtes Gewissen" zuschieben darf.
Meiner Meinung nach ist zusätzlich zum Festfahren der eigenen Sicht auch eine gewisse Fakten-Immunität zu sehen, auf beiden "Seiten".
OMNIVORE:
- Zu glauben, dass alle in Südtirol erhältlichen tierischen Nahrungsmittel auch AUS Südtirol und deswegen automatisch von "glücklichen Tieren" sind, ist etwas naiv, außer es wird alles im Garten oder im Garten-des-Vertrauens gehalten. Man nehme nur mal einen Bolognese-Sugo: Ich kenne keine Marke aus Südtirol (vermutlich gibt's im PUR Südtirol welche), also glaube ich kaum, dass Barilla nur glückliche Südtioler Almkühe verarbeitet. Bei Milch und Eiern dasselbe: wie Frau Tappeiner sagt, vieles ist versteckt und aus Kostengründen sicher nicht "glücklich" aufgewachsen. Allgemein werden Tier-Produkte lokal produziert, exportiert und Billigware importiert. Nur ein Beispiel: https://tv.orf.at/highlights/orf1/210113_dok1_tiertransporte100.html
- Weiters zu glauben, dass die Produktion von Getreide, Gemüse und Obst mehr Ressourcen benötigt und den Boden mehr auslaugt ist ebenfalls naiv. Die Massentier-Mast ist ein Energie-verschwenderischer Umweg: Tofu und Co. herzustellen gewinnt auch gegen das beste lokale Bio-Beef: https://www.bbc.com/news/science-environment-46384067 (Grafik bei Punkt 7)
- Zu behaupten, dass das Soja der Veganer nur Import ist, zeugt davon dass noch kein Pflanzendrink genauer angeschaut wurde: alle gängigen Bio-Marken haben ausschließlich EU-Produkte, aus AUT, GER und FRA. Plus ist der Hit ja ohnehin Haferdrink, ein "heimisches" Getreide ;)
VEGANER:
- Ich glaube, es ist nicht allen bewusst, dass die Landschaft Europas seit der Eiszeit von der Weidehaltung geprägt ist. Ohne sanfter (!) Tierhaltung gebe es keine Almen unterhalb der Baumgrenze, und oberhalb wäre es nicht so bunt, da Pflanzen von den sporadischen Beweidungen profitieren. Wir wären Waldland durch und durch.
- Weiters, diese Nutztiere sind wie Bienen auch vom Menschen abhängig und würden in der freien (wilden) Natur wohl kaum lange überleben können. Sie brauchen die Pflege des Menschen.
- Der Wechsel kann nicht durch Fleischersatzprodukte vollzogen werden, da diese zwar schmecken aber stark bearbeitet sind (Ich kenne keinen Bio-Beyond Burger).
- Veganismus erfordert ein starkes Auseinandersetzen mit der Nahrung, um Mangelerscheinungen vorzubeugen und funktioniert nicht von heute auf morgen. Dabei bewirkt eine Missionierung bei Leuten, die gern Fleisch essen eher das Gegenteil, eben ein Festfahren.
Ich persönlich finde die oft penetranten Attacken beider Seiten ("Wia du isch ka Fleisch? Bische Vegana und willsch a Grous?" oder "Wia konnsche la wos essn wos Augn ghob hot?") lästig und kontraproduktiv, denn das eigentliche (vorerst sehr wichtige) Ziel ist es doch die Massentier-Industrie zum Fall zu bringen, da sie der lokalen Landwirtschaft (den Kleinbauern) schadet und extrem viel Tierleid verursacht. Zudem verpulvert sie Ressourcen und verursacht große Mengen an Emissionen.
Keine der großen NGOs oder Berichte (WWF, Greenpeace) sagt "werdet alle vegan, jetzt!", weder noch "der Mensch ist ein Fleischfresser" (oder haben wir Reißzähne wie eine Löwe?). Schimpansen sind auch nur gelegentliche Fleischfresser und es gibt Studien dass der Höhlenmensch auch nicht 24/7 Gazellen in die Höhle brachte. Die Message ist eben: Wir alle müssen uns mit unserer Ernährung auseinandersetzen und weniger (Billig-Turbo-)Tierprodukte essen, deshalb probiert mal vegetarisch und vegan aus, auch das schmeckt lecker.
Deswegen wurde die "Planetary-Health-Diät" zusammengestellt, sie macht alle satt (10 Mrd bis 2050), schont Planeten und ist gesund: https://www.nationalgeographic.com/magazine/2020/01/how-we-can-feed-ten-...
Interessant: Die Option mehr Fleisch oder mehr vegan ist für uns Europäer möglich, doch für andere Teile der Welt würden da auch Probleme entstehen: https://planetbaseddiets.panda.org/
Fazit: Seit netter zueinander ;) und vielleicht treffen sich die verhärteten Fronten mal zu einer veganen Südtiroler Speise? (Ja, das gibt es wirklich!)
Danke für deine verbindenden Worte. Wer schon länger in der Thematik beheimatet ist, wird den argumentativen Austausch hier eher als milde empfinden. Bisher habe ich allerdings von den Omnivoren keine stichhaltigen Argumente gehört, wie sie ihren Tier-Konsum rechtfertigen - und würde mich über weitere Argumente freuen.
Ich erlaube mir dennoch, auf das eine oder andere Argument näher einzugehen:
"- Ich glaube, es ist nicht allen bewusst, dass die Landschaft Europas seit der Eiszeit von der Weidehaltung geprägt ist. Ohne sanfter (!) Tierhaltung gebe es keine Almen unterhalb der Baumgrenze, und oberhalb wäre es nicht so bunt, da Pflanzen von den sporadischen Beweidungen profitieren. Wir wären Waldland durch und durch."
Die Almen sind eine Kulturlandschaft und - so schön sie auch sind - sind sie dennoch nicht natürlich (eines der häufigsten Rechtfertigungen vom Fleischessen, nur am Rande bemerkt). Ich glaube, Kühe und Ziegen auf den Almen zu halten ist für die Tiere wahrscheinlich die angenehmste Lebensform. Aber - unser "Anspruch" auf die "Kulturlandschaft Alm" erfüllt nicht den Anspruch - die Ausbeutung und Leiden in der (Massen)Tierhaltung zu rechtfertigen. Ohne Almen wäre die Baumgrenze teilweise höher. Es gäbe mehr natürliche Urwälder (wenn man sie denn in Ruhe ließe) - die zugleich mehr CO2 (Stichwort Klimawandel) binden würden. Für die Almbewirtschaftung werden (Forst)Straßen gebaut, die wertvolle Naturgebiete qualitativ beeinträchtigen. Almzäune zerschneiden Lebensräume ... Weitere Argumente auf dem Blog von Martin Balluchunter https://martinballuch.com/ein-kritischer-blick-auf-almen.
Gerade die Argumente, die du aufführst, sind federführend für die Argumentationlinien, die auftreten:
Die Veganer fragen, "Wie kannst du etwas essen, was dich mit Augen hätte ansehen können" ist eine berechtigte, gewaltfreie Frage.
Gleichzeitig beschimpfen die Fleischesser die Veganer mit Aussagen wie: "Körneresser", "iss dein Gras". Ich habe vorhin gelesen: "Flugmango zwischen den Stockzähnen" etc.
Eine Vegane, pflanzenbasierte Ernährung ist möglich, das beweisen viele wissenschaftliche Studien, auch wenn sie etwas komplizierter ist als die Ernährung mit Milch, Käse, Eiern, Fleisch und Fisch etc. Viele Profisportler ernähren sich mittlerweile vegan und sind Top-fit - und es werden immer mehr. Vergessen darf man auch nicht, dass der durchschnittliche Veganer sehr viel mehr gesundes Gemüse und Obst und Nüsse isst als der durchschnittliche Omnivor. Man kann auch als Omnivor unter Mangelernährung und Mineralstoffmangel leiden.
Ausgangsfrage für die Diskussion sollte sein: "Womit rechtfertigen die Carnivoren das Leid, das sie den Tieren zuführen?" oder: "mit welchem Recht bist du Teil von dem System, das den Lebensraum Ozean zerstört".
Ich würde mich über Argumente freuen (sofern sie nicht unterhalb der Gürtellinie sind).
Alles gut, ich verstehe "euch" sehr gut, und das, weil ich selbst vermutlich zu 90 % vegan bin (mal mehr mal weniger), auf Käse eben sehr schwer verzichten kann und bei Fleisch eher der "Essensretter" bin, und vielleicht 2-mal im Jahr mir selbst was kaufe (aber zu Hause kochen wir nie mit Fleisch).
Zu deinen Fragen: ich wollte nicht sagen, dass Carnivore besser sind als Veganer, oder umgekehrt. Diese "Strategie" von den Veganern eine 100%ige Umstellung zu fordern wird in 0% Erfolgsrate enden. Zudem in einem traditionsreichen Landl wie hier trifft man bald mal auf Widerstand. Als ich z.B. im Studium (Exkursion) in einem Berggasthof auf das Angebot einging, den hauseigenen Saibling zu nehmen, meinte jemand neben mir (den ich nicht kannte), als das Gericht ankam, "wie ich nur so schrecklich sein kann?"... nicht vorher beim bestellen, sondern beim "Anschnitt". Das hat in mir viel Zorn und kaum Reflexion ausgelöst.
Viele Faktoren haben mich zu meinen aktuellen flexitarischen Essensstil gebracht (Filme, Fakten, Bücher, Inspirationen), aber sicher nicht radikale Missionierung.
Bezüglich Almen: da das auch Teil meines Forschungsfelds ist, muss ich doch widersprechen. Almen – vor allem sanft bewirtschaftete – sind nicht natürlich, jedoch gelten als semi-natürlich welche sehr oft eine höhere Biodiversität aufweisen als nicht-bewirtschaftete Flächen. Almauflassungen führen sogar stellenweise zu größeren Problemen wie Erosionen, Anreicherung von organischem Material und höherem Risiko von Schneegleitungen. Nicht so sehr die Waldgrenze wäre höher, aber der Zwergstrauch-Gürtel.
Ich bin eben der Meinung, dass Inspiration mehr hilft, denn ein "Veganuary: probier es mal aus!" macht mehr als ein "Wie kannst du nur!". Die Umstellung muss im Kopf (und Herzen) passieren, geht aber nicht bei jeden gleich schnell. Beschimpfungen beider Seiten verhärten nur Fronten.
Es gilt mehrere Schritte zu machen, und der wichtigste ist eben Schluss mit der Massentierhaltung jeglicher Art. Wieso nicht zuerst 60% Veränderung fordern und viele Leute als Unterstützung haben als 100% und gar keine? Um die 40% kümmern wir uns danach ;)
Ich bin ganz deiner Meinung. Step by step und ohne zu starke Radikalität. Der Mensch denkt halt zu 90 % mit dem Bauch, und auf die Vernunft ist dann auch schon gesch.n. ;) bzw. wird sich jede*r seine Argumente so zurechtlegen, wie sie/er es eh schon "wusste". Natürlich ist es doof, dass dich jemand blos gestellt hat, nur weil du einmal diesen Fisch bestellt und verzehrt hast - ohne den Hintergrund zu kennen und zu erahnen, dass du eh schon fünf mal so gut Bescheid weißt wie der Durchschnitt. Und ich lehne dieses "aggressive" Verhalten ebenfalls ab - auch wenn dieses letzten Endes doch nur gut gemeit ist.
Nur bin ich der Meinung, dass es beides braucht - sowohl Inspiration als auch Aufklärung. Würden sich alle Menschen besser auskennen (auch was das Essen, die Eiweißquellen, die Bedingungen in der Massentierhaltung anbelangt) würde vielen Menschen ein Licht aufgehen.
Häufig sehe ich hier leider viele ScheinArgumente, die eigentlich alle Leute (Carnivore, Vegetarier und Veganer) betreffen - also Konsum von Lebensmitteln aus Südamerika etc., z.T. kommt es leider auch zu Beleidigungen. Und während die Veganer die Carnivoren lediglich mit der Wahrheit über die Massentierhaltung und deren Folgen behellen, müssen sich die Veganer alle möglichen Unterstellungen (und zum Teil Beleidigungen) gefallen lassen. Ich habe leider den Eindruck, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Die Wahrheit bleibt wahr, auch wenn sie noch so schmerzhaft ist...
Thema Almauflassung und Schneegleitungen würde mich interessieren: Ich frage mich in welchem Zeitraum die Studien getätigt wurden - und wie die Situation nach Jahrzehnten aussieht - z.B. wenn der Zwergstrauch-Gürtel stark bzw. tief im Boden verwurzelt ist (?).
Frage: Warum kommt es bei einer Almauflassung zu einer Anreicherung von organischem Material - und mit welcher Auswirkung? Was den Klimawandel anbelangt wäre es durchwegs besser wenn sich mehr organische Substanz anreichern würde. Biodiversität wird klar auf kargen Böden höher sein.
Ich glaube es ist meistens möglich gut miteinander zu diskutieren, es kommt halt auf den Ton an, wie überall (Respekt, keine Beleidigungen usw.). Ich kann mich am Interview nicht mit allem identifizieren, auch nicht einem vielleicht jungen Bauern absprechen, wieso er den Bauernhof weiterhin so führen möchte. Da steckt sehr viel mehr dahinter (Erbe, Tradition, Interesse).
Ich habe mir den Blog-Eintrag von Herrn Balluch durchgelesen und finde ihn äußerst übertrieben. Ich bin viel auf Almen unterwegs, und einiges mag stimmen (erhöhte Erosion, Überdüngung oftmals), aber wenn er findet, dass eine Alm zu viel Mist und Fliegen hat, muss er sie nicht betreten ;) Weidetiere (wen nicht zu viele) bereichern Bodentiere mit zusätzlichem Futter und halten bestimmte Pflanzen in Zaum, somit entstand über Jahrtausende eine neue und sehr spezielle Artengemeinschaft aus Pflanzen und Tieren, welche es nun zu schützen gilt. (Wir reden schon von der Bergalm, aber auch Lärchenwiesen usw. sind semi-natürlich und deshalb schützenswert).
Der Wald in den Alpen nimmt wegen Auflassungen und Klimawandel eh zu, und ja, er speichert CO2 aber bei weitem nicht so viel wie tropische Wälder, die wegen dem Kraftfutter der Massentierhaltung gerodet werden. Boden kann viel CO2 aufnehmen, und auch wenn in den Auflassungen organisches Material und somit Kohlenstoff anreichert (vor allem zähe und schwer-verdauliche Zwergstrauchblätter und eventuell Nadeln), ist es keine gute Entwicklung, da sie niemand abbaut und in den Boden einarbeitet will (zu bitter, zu giftig --> pH-Wert sinkt usw.).
So blöd es auch klingt, es ist eine Win-Win-Situation sanfte Almen zu betreiben: gut für die Biodiversität, für den Tourismus und anderen Ökosystemleistungen. Ich denke, für die Bauern gibt es aus wirtschaftlichen Gründen keine andere Alternative, als alle Ressourcen zu nutzen (eben auch die Tiere): früher zum Überleben, heute zum Geld verdienen. Wären die Kühe in diesem Fall reines Turbo-Produkt, würden sie sie niemals alleine auf den Almen lassen (Abstürze, Blitzschläge, Parasiten), da ja auch Milch verloren geht (nicht alle werden täglich gemolken da oft im steilen Gelände).
Und, dass Almen töten... naja, Wald "tötet", Berg "tötet", Stadt und Dorf "tötet"... ;)
Danke für die Info! Ich hatte denselben Eindruck - dass Dr.Dr. Balluch es (vielleicht absichtlich) etwas übertrieben dargestellt hat. Er hat halt bereits dokumentiert, dass Almen teilweise mit dem Güllefass "bereichert" werden. Wahrscheinlich schaut es im Osten von Österreich auch etwas anders aus - was die Almwirtschaft anbelangt. Aber bis auf diesen Artikel wirkt Balluch auf mich seriös. Er hat noch einen weiteren Blogeintrag zum Thema: https://martinballuch.com/fakten-zu-ein-kritischer-blick-auf-almen/
Beschreibt mit Beispielen den Übergang von Almwirtschaft auf Naturlandschaft - also von Almen, die ca. 1910 aufgelassen wurden - auf einer Meereshöhe von ca. 1200 - 1500 Hm. Das wirkt auf mich auch überzeugend. Die Almen verwalden in diesen Beispielen sehr langsam. Er zitiert darin auch die eine oder andere Studie. Allerdings beschreibt er auch, dass auf Almen an Steilhängen - sich gerne Lawinen lösen und dort auch schon Menschen zu Tode gekommen sind - weil die Bäume fehlen. Wird dort auch passieren.
"So blöd es auch klingt, es ist eine Win-Win-Situation sanfte Almen zu betreiben"
das glaube ich auch teilweise - jedenfalls wenn man unseren momentanen wissenschaftlichen Kenntnisstand hat - zumindest der, der gelehrt wird. Es wird vermutlich auch von Alm zu Alm (Steillage etc.) Abweichungen geben und von Region zu Region natürlich auch.
Super dass die Almen die "Turbokuh" schlechter da stehen lassen.
Natürlich sollten wir alle weniger tierische Produkte essen. Aber diese zur Schau gestellte, sich selbst gegebene moralische Überlegenheit jener, die sich eine Ersatzreligion zusammengebastelt haben, die vorgeblich für das Tierwohl eintritt, aber komplett ausblendet, dass in Chile Menschen mit Trinkwasser aus Tanklastern versorgt werden müssen, weil ihnen die Avocadoproduktion für den Export das Leitungswasser abdreht, oder dass Quinoa den Ärmsten in Mittelamerika (jene die sich den Mais nicht leisten können) als Grundnahrungsmittel gedient hat, bis es im Westen so hipp, und damit für jene unerschwinglich wurde, ist unerträglich. Esst was ihr wollt, aber hört auf, andere zu missionieren (und passt auf, dass ihr ja immer genug von allen essentiellen Aminosäuren und den Vitaminen der B-Gruppe habt).
Hallo Herr Thoma, warum sind Sie der Meinung, dass Veganer lediglich vorgeben, für das Tierwohl einzutreten? Diese Aussage finde ich ehrlich gesagt recht dreist.
Auch ich bin gegen den Konsum von Avocados und Quinoa. Aber - wie kommt es, dass überall das Vorurteil herrscht, die Veganer würden den ganzen Tag Avocados, Quinoa, Flugfrüchte etc. verspeisen? Das ist in etwa so, als würde ich den Menschen in den Alpen unterstellen, dass sie den ganzen Tag Schuhplattln. Beides Klischees. Ja, es existieren Veganer, die Avocados und Quinoa essen und es existieren Südtiroler, die gerne Schuplattln. Aber wie viele Prozent sind das? Und es gibt auch Carnivore, die gerne Avocados und Quinoa essen. Und es gibt auch die, die Schuhplattln und trotzdem Avocados essen. Die Welt ist eben bunt. Aber nun kommt das Wesentliche: Viele Veganer versuchen durch ihren Konsumverzicht, die Welt ein kleines bisschen ökologischer zu gestalten. Was ist dagegen auszusetzen? Dass sie mit ihrem Konsumverzicht den anderen den Spiegel vorhalten? Ist das so schmerzlich?
Auch wenn ich mir von Ihnen weniger vorurteilsbehaftete Aussagen erwartet hätte, bekommen Sie jetzt dennoch einen gratis Reality-Check: Die größte Vernichtung von Natur findet derzeit wegen all jenen Menschen statt, die es nicht bei einem Stück Fleisch die Woche belassen - so wie wir es Jahrhunderte oder Jahrtausende lang (mit Erfolg) praktiziert hätten. Sorry tut mir soooo leid dass Sie mit der wissenschaftlichen erwiesenen Realität konfrontiert wurden. Muss ich mich jetzt dafür entschuldigen?
Sind wir doch mal ehrlich: Avocados und Quinoa sind doch nur Nebenschauplätze in unserer industrialisierten Landwirtschaft.
Zum Thema missionieren:
Zur Erinnerung: Sie befinden sich hier in einer Diskussion unter dem Gespräch mit dem Titel: "Es gibt kein Argument gegen Veganismus". Zur Veranschaulichung: Wer in einen Kleiderladen geht, wird sich wohl oder übel Kleidungsstücke ansehen müssen. Es geht hier nicht um missionieren, sondern um den Austausch von sachlichen Argumenten. Haben Sie noch eins?
Nein wir befinden uns hier leider schon lange nicht mehr in einer Diskussion. Sie schreiben ellenlange Aufsätze und ersticken damit jegliche Diskussion. Aber wie es aussieht, sind Sie leider "zufällig Experte auf diesem Gebiet".
Also ehrlich gesagt glaube ich, dass die Hühner, von denen ich die Eier esse, das bessere Leben führen dürfen, als jene Menschen, die in Ländern, wo Leute hungern, Cashewnüsse für den Export ernten (Gleiches gilt übrigens für das Schweineschmalz, mit dem ich mir auch schon mal ein Stück Tofu angebraten habe). Ich sehe das eher locker und undogmatisch und würde nicht apodiktisch behaupten "es gibt keine Argumente gegen Eier essen" und Sie dann fragen, ob Sie Argumente haben.
Ja wenn Sie genau wissen wie die Hühner gehalten werden... Millionen Menschen fristen ein schreckliches Leben in Hunger und Krieg. Doch dieses darf nicht die Leiden anderer Lebewesen relativieren.
Manche Eierproduzenten füttern zu - Herkunft der Futtermittel ist oft mehr als fragwürdig. Wenn Sie gerne das Menstruationsprodukt von Hühnern essen ;) dann wünsche ich guten Appetit. Wahrscheinlich gäbe es irgendwelche tierrechtlichen Aspekte die ich jetzt nicht mehr heraussuche. Cashewnüsse kaufe ich auch nur einmal im Jahr - ich esse tatsächlich fast nur regional. Alles mit Maß und Ziel. Ja ich sehe es auch so. Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt. Alles Gute.
In einem Hühnerei sind sämtliche essentiellen Aminosäuren enthalten. Falls Sie nur regionale vegane Produkte essen, sollten Sie wirklich aufpassen nicht zu viele Kohlenhydrate zu essen und zusehen, dass Sie genug essentielle Aminosäuren auf dem Speiseplan haben. Mangelerscheinungen zeigen sich oft erst nach vielen Jahren.
Danke dass Sie besorgt sind. Eiweißzufuhr sollte man schon jeden Tag (v.A. am Anfang) etwas im Blick haben - gilt ja für jeden - aber das würde man recht schnell merken. Einzig Vitamin B12 muss man auf jeden Fall supplementieren. Ich mache einmal im Jahr ein großes Blutbild - bisher hat alles gut gepasst. Auf Eisen muss man auch achten. Man kann verschiedene Proteinquellen im Laufe des Tages kombinieren und dann hat man ebenfalls alle essentiellen Aminosäuren zusammen. Man muss aber nicht alle essentiellen AS in derselben Mahlzeit konsumieren.
Ich mache es so: Hafer(flockenmüsli mit Nüssen drinnen)- esse ich jeden Tag zum Frühstück,
Jeden Tag 2x Beilagen
Reis, Nudeln, Kartoffeln als Kohlenhydrat-Grundlage (etwas Eiweiß),
dazu jeden Tag 2 Portionen proteinreicheres mit folgenden Alternativen: Linsen, Bohnen oder Tofu (esse ich eher selten).
Seitan (kann man auch selber machen. Wenn man das Gluten mit Linsenmehl kombiniert dann sind bereits dort auch alle essentiellen AS enthalten - Das Aminosäure-Spektrum komplementiert sich sozusagen wie bei der Kombination aus Mais und Bohnen).
Oft Nüsse - also Walnüsse oder Sonnenblumenkerne. Oft auch ein Glas Pflanzen- oder Nussmilch und natürlich sehr viel Gemüse und etwas Obst. Wenn ich viel Sport mache und/oder ich weiß, dass die Proteinversorgung tagsüber nicht gepasst hat, dann nehme ich zusätzlich noch Hanf-, Soja- oder ein anderes Pflanzenprotein als Shake zu mir - durchschnittlich ca. einmal die Woche.
Ist nur eine Gewöhnungssache - mit der Zeit ist der Auwand +- derselbe oder maximal 20 Minuten länger - aber so fühlt es sich selten "schwer überessen" an wie ich das von früher kenne.
Das klingt nicht sehr verlockend und ziemlich fad und einseitig, jeden Tag zweimal Hülsenfrüchte.
Wo leben Sie eigentlich, bzw. was verstehen Sie unter "regional" wenn bei Ihnen Linsen und Reis als regionale Lebensmittel gelten?
Wenn Sie Leute dazu animieren wollen vegan zu essen, dann könnten Sie vielleicht so probieren:
Du kannst Veganer werden und trotzdem Fleisch und tierische Produkte essen. Wie das funktioniert? Du suchst dir einen Partner und ihr vereinbart, ab jetzt jede/r nur noch halb so viel tierisches zu essen wie bisher.
Damit sind Sie bestimmt erfolgreicher als mit der Aussicht, jahrein jahraus zweimal am Tag Bohnen oder Linsen zu essen.
Habe die gesamten Kommentare nur überflogen. Bin zu einem Schluss gekommen: Corona hat zugeschlagen. Die Nebenerscheinungen sind klar erkennbar. Um Himmels Willen.
Eine provokative Frage an die Schreibenden hier.
Würde der Titel lauten "„Es gibt kein Argument gegen Klimaschutz", wie würde die Diskussion dann ausschauen?
.... naja... “Klimaschutz” und “Veganismus” sind nun schon nicht analog zu betrachtende Sachverhalte.
Es gibt ja auch (fast) kein Argument gegen eine vegane Ernährung, wenn jemand das möchte: darf doch jeder nach seiner ernährungsmäßigen Fasson satt & glücklich werden - wir sind doch eine freie und tolerante Gesellschaft.
Jedenfalls tut ein bewusst lebender, und sich bewusst ernährender Veganer etwas für den Klimaschutz. Denn Klimaschutz heisst nunmal für alle Verzicht, und der Veganer hat schon mal mit Fleischverzicht angefangen.
Wir dürfen theoretisch alles essen (und Tiere so behandeln), wie es im Sinne der Gesetzgebung erlaubt ist.
Was halten Sie von der goldenen Regel: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ ?
Ich glaube die Diskussion wäre weniger "hitzig".
Die meisten Veganer sind der Ansicht, dass Tiere gleich viel Schmerzen empfinden können der Mensch. Sie wollen den Tieren helfen, insbesondere jenen, die in der Massentierhaltung still und ungehört leiden. Viele Veganer sind der Meinung, dass die Omnivoren die Augen verschließen und würden diese gerne aufrütteln.
Menschen, die gerne (und viel) Fleisch essen, haben das Gefühl, die Veganer wollen ihnen ihr Zuckerle oder Lebenselexier - je nachdem wegnehmen. Einige Menschen, die hier bisher mitgeschrieben haben, engagieren sich für den Naturschutz und verzehren bereits wenig(er) tierische Produkte. Sie fühlen sich daher vom absoluten Anspruch der Veganer angegriffen.
Das Klima wird an sich weniger Leid empfinden können wie das Tier. Daher würde diese Diskussion m.M.n. wahrscheinlich rationaler ablaufen (?). Wie würde die Diskussion Ihrer Ansicht nach ausschauen?
Ich denke, dass alle, oder wenigstens die meisten hier, dem Schreiber vollständig recht geben würden. Der Grund dafür ist ziemlich einfach, Klimaschutz ist so allgemein, dass sich jeder damit identifizieren kann, ohne auf den spezifischen Verzicht einzugehen, und die Verantwortung wird dann gerne abgeschoben, auf die Politik, auf die Globalplayer, und halt auf andere, die ja viel schlimmer sind als Ich. Aber ohne Verzicht geht Klimaschutz nicht, egal ob dann auf Fleisch, Flugreisen oder Pkw verzichtet wird, oder werden muss.
Und Sie haben recht, das Klima empfindet keinen Schmerz, aber an den Folgen des Klimawandels werden wohl alle leiden, wenn nicht schnell was getan wird, egal ob es dann der Eisbär im Norden ist, dem das Eis wegschmilzt, oder der Elefant im Süden, dem der Regen fehlt.
Klimaschutz ist auch Tierschutz, oder umgekehrt?
Ja - das Thema "Ernährung" ist ein privates bzw. intimes. Klimawandel schon eher öffentlich.
Ich glaube auch, dass Klimaschutz und Tierschutz miteinander zusammenhängen. Durch den Klimawandel ändern sich die Ökosysteme - und jene Tierarten, die nicht wandern oder sich anpassen können, werden in ihrer Population zurückgehen oder verdrängt werden. Ich bin mir aber recht sicher, dass insgesamt mehr Arten aussterben bzw. ausgestorben sind durch Eingriffe in die Lebensräume bzw. Zerstörung der Habitate (durch Landwirtschaft, Industrie, Verkehr, Fischfang, Umweltverschmutzung i.A. etc.) als durch den Klimawandel. Pro Tag sterben momentan anscheinend 150 Arten aus.
Allein in Deutschland werden übrigens jeden Tag 2 Millionen Tiere geschlachtet (https://de.statista.com/infografik/22076/anzahl-der-durchschnittlich-pro...)
Sehr ansprechender Beitrag, super Debatte im besten aller Sinne! Ich habe einen Riesen-Respekt vor Veganern, weil sie ein sehr radikales Statement abgeben und sehr konsequent sind. Ich werde wohl kein Veganer werden, freue mich aber über jedes vegane Gericht, das ich mir zubereite und danke den Veganern für das Vordenken.
Was passiert, wenn man mal was ändert und Kreativität und Phantasie anwendet, sieht man bei Kurt Resch (und natürlich auch bei anderen Vegan-PionierInnen): Plötzlich gehen neue Geschmackswelten auf, es tauchen Ersatzlösungen auf, die man nicht für möglich gehalten hätte und das Essen ist oder wird vielfältig wie eh und je...
Wenn man sich, so wie ich als Koch, mit veganer Ernährung befasst, dann tun sich ganz andere Welten auf. Lässt man Fleisch bei den Gerichten weg, muss man es mit anderen Lebensmitteln ersetzen und das geht nur mit Kreativität. Es gibt nur wenige Köche, die das Wissen dazu haben. Ganz einfach weil wir es nie gelernt haben. Aber wenn man will, dann geht das und ich bin kein Veganer!
Wir Südtiroler leben in einer Blase und glauben, dass wir nur das Fleisch vom Südtiroler Bauern kaufen. Das werden einige Menschen sicher tun, aber leider sehr, sehr wenige. 90% kaufen das Fleisch und Eier aus großen Mastfarmen.
Schaut man in die Welt hinaus, dann versteht man erst was Tierleid ist. In Südtirol leben laut Roter Hahn ca. 133.000 Rinder, das sind fast so viele Rinder wie das chinesische Unternehmen Mordern Dairy hällt, ca. 134.000. Allerdings in 15 industriellen Farmen und nicht so verteilt auf Bauernhöfen wie hier bei uns.
In China werden in der Größten Schweinefarm von Muyuan Foods, die derzeit noch gebaut wird, in 21 Hallen mit 6 Stockwerken, jährlich zwei Millionen Schweine produziert.
Südtiroler Speck ist eh die größte Lüge die es gibt. Es ist eine Schande, dass sich dann genau diese Menschen aufregen dass der Regenwald abgebrannt wird. Mit jedem Bissen zündelt man im Amazonas.
Ein geblideter Mensch weiß eben, dass das Sonja dort an die Masttiere in der EU verfüttert wird.
Markus ich bin froh dass die Jungen so vernünftig sind und wir "Alten" werden sie unterstützen :-)
Moraltheologe Martin M. Lintner und Agrarwissenschaftler Matthias Gauly zeigen den Preis auf, den die Tiere zahlen.
https://www.barfuss.it/leben/notwendiges-oder-vermeidbares-%C3%BCbel
Der eigene Fleischkonsum sowie die Herkunft des Fleisches muss kritisch hinterfragt werden.
@Titel:
Ich könnte keiner sein, selbst wenn ich wollte, weil ich bei Eisbergsalat oder noch schlimmer Grünkohl z.B. einen extremen Brechreiz kriege, sobald ich es auch nur rieche.
Das Meiste Gemüse kriege ich nicht runter.
Also doch, ich habe ein sehr gutes Argument: ich kanns nicht ab.
Woran erkennt man einen Veganer?
ER SAGT ES DIR. Das ist nicht mal mehr ein Witz...
Zumal man bei Veganismus künstliches Vitamin B12 supplementieren MUSS, das ist ja mal total natürlich, lol...
Heute wird beim Großteil der Tiere die auf unseren Tellern landen Vitamin B12 zugefüttert, d.h. die Tiere bekommen das B12 Supplement und die Fleischesser "profitieren" davon, indem sie das supplementierte Fleisch essen...
Ist also genauso "unnatürlich"...
Da fehlt es wohl eher an den Kochkünsten und dem Willen etwas anderes zu probieren. B12 hat Mirjam schon erklärt
Alles über B12 kann man hier lernen: https://www.youtube.com/watch?v=uGdntEf8v6s