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"Lass uns an uns selber glauben"

"Lass uns doch Geschichten schreiben, die wir später gern erzählen." Nicht mehr taufrisch, der Slambeitrag von Julia Engelmann beim 5. Bielefelder Hörsaalslam vom Frühling 2013. Doch schlichte Wahrheit altert nicht.
Von
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Ursula Lüfter18.01.2014

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Kommentare

Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 18.01.2014, 15:46
Ich verstehe nicht, wieso dieses Video jetzt überall geteilt wird. Eine Aneinanderreihung von Binsenweisheiten zu einer hochtrabend-intellektuellen Gesellschaftskritik hochzustilisieren, erscheint mir übertrieben.
Bild des Benutzers gorgias
gorgias 19.01.2014, 10:10
die am Ende nur noch hohl klingen.
Bild des Benutzers P & A
P & A 20.01.2014, 12:42
Ein Lichtblick in Zeiten des verderbenden Kapitalismus. Nicht umsonst wird "Acedia" die Faulheit im weiteren Sinne auch Feigheit, Ignoranz und Trägheit des Herzens zu den sieben Todsünden gezählt. Würde sich die moderne Gesellschaft diesen Aufruf zu Herzen nehmen so wäre das System endlich befreit von dem "möglichst effizientem Profitstreben". Profitstreben an sich möge lobenswert sein, allerdings stürtzt uns die allgemein verbreitete Denkweise, durch möglichst wenig Aufwand, möglichst viel zu Gewinnen, ins Verderben. Investmentbanker und Börsenspekulanten mögen da das offensichtlichste Beispiel sein, jedoch fängt alles schon im kleinen an. Viel zu viel wird schmarotzt und strategisch Entschieden nur um sich in noch mehr Faulheit wälzen zu können. Ein Symptom des Wohlstandes, der dem Menschen einfach nicht gut tut.. Den Fleiß und Arbeitswillen der Nachkriegsjahre sollten wir uns als reinstes Vorbild vor Augen halten und dabei immer wieder über die Ethik und Moral, unserer heutigen Handlungen und Entscheidungen, reflektieren. Immer wieder interessant zu beobachten wie Menschen, die das Leben in seinen elementarsten Zügen nicht begreifen, an jeder Tür zu diesen Weißheiten vorbeizulaufen scheinen. ...@Gorgias @Oliver... nicht interessant, sondern mehr bedenkenswert aber ist wie sie versuchen diese Türen mit ihrem, scheinbar intelektuellem, Gequassel auch für die anderen Menschen zu verschließen. So als wüssten Sie um den Weg, wehren sich aber ihn zu beschreiten. Vielleicht ist es die Angst davor allein zurück zu bleiben, die sie soweit treibt, die ihnen nicht zugänglichen Türen, auch für ihre Mitmenschen verschließen zu wollen.
Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 20.01.2014, 14:05
Faulheit ist ein natürlicher Trieb der dazu dient, Energie zu sparen. Das wohnt schon unserem vegetativem(autonomen) Nervensystem inne: Sympathikus: Jagd, Kampf, Flucht und dann Parasympathikus: Erholung, Verdauung, Regeneration. Also ist es natürlich, nach dem besten Arbeits/Profit-Verhältnis zu streben. Zu Recht! Während früher der Großteil der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig war, arbeiten heute weniger als 5% in diesem Bereich und ernähren mehr Menschen als jemals zuvor. Faulheit, nicht Fleiß ist der Motor jeder Innovation: Das Fischernetz wurde erfunden, um mehr Fische in weniger Zeit zu fangen. Ohne Faulheit gäbe es keine Arbeitsteilung und wir würden wohl noch in Höhlen oder auf Bäumen hausen. Insofern ist Faulheit KEIN "Symptom des Wohlstandes, der dem Menschen einfach nicht gut tut".
Bild des Benutzers gorgias
gorgias 20.01.2014, 17:30
Warum sollen wir alle noch so Schuften wie in der Nachkriegszeit? Sind diese Wachstumsraten heute noch erwünscht? Schließlich sind die Infrastrukturen schon aufgebaut und es würde nur noch darum gehen diese zu warten und dafür wäre dieser Aufwand nicht notwendig. Der Kapitalismus ist in dieser Form schuld, dass alle einer Erwerbsarbeit nachgehen müssen und immer mehr Produziert werden muss, damit das System am Laufen gehalten werden kann. Das Problem ist nicht, dass die Nachfrage nicht gedeckt werden kann, sondern dass man nicht mehr weiss wo hin mit dem Angebot. So werden Produkte mit Obsolezenz entworfen und Menschen zu mehr oder weniger unsinnigen Konsum angehalten. Naja, jedenfalls kann man sich mit diesem Herumgeslamme sicher nicht in ein Thema vertiefen und Zusammenhänge richtig vestehen. Es verschließen sich jene Menschen vor den reellen Möglichkeiten, die glauben man kann sich über solche Veranstaltungen Instantwissen aneignen und sich die Mühe sparen gute Bücher zum Thema zu lesen.
Bild des Benutzers Oskar Egger
Oskar Egger 20.01.2014, 19:27
Fast noch berührender als das Lied des jüdischen Liedermachers Asaf Avidan...diese junge Psychlogie-Studentin hat sich dabei was gedacht: hört einfach mal nur zu!!!
Bild des Benutzers Frank Blumtritt
Frank Blumtritt 20.01.2014, 19:45
Oliver, ich bitte dich! Das ist doch wohl nicht dein Ernst... dein medizinisches Basiswissen aus den Psychologie- und Physiologievorlesungen scheint mir hier wirklich fehl am Platz... Menschen sind doch keine Frösche! Demnach wären alle großen Denker, Forscher, Sportler, Künstler samt Sokrates, Galilei, Einstein, Bach und Millionen mehr..... alles Faulenzer??
Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 21.01.2014, 09:35
Ich habe nie gesagt, alle Pioniere der Menschheit wären Faulenzer. Ich sagte, Faulheit sei ein essentieller Trieb für Innovation. Fast alle Maschinen dienen dem Zweck, Zeit und Arbeitskraft zu sparen: Kühlschrank, Dampfmaschine, Gasherd, Telefon, Internet,... Menschen sind keine Frösche. Wir können aber nicht leugnen, dass die meisten Menschen eine Motivation brauchen, um aktiv zu werden, sobald ihre primären Bedürfnisse nach Essen, Schlaf, Schutz vor Witterung und soziale Kontakte erfüllt sind. Eine Tätigkeit, die nicht bezahlt wird, kann ein psychisches Einkommen generieren. Hierbei führt das psychische Einkommen zu einem subjektiven Mehrwert durch Ausübung einer Tätigkeit. Das ist auch ein Grund, wieso so viele Menschen Lehrer werden wollen, obwohl man dabei relativ wenig verdient. So gibt es auch Menschen, die im Bereich der Wissenschaft ein hohes psychisches Einkommen sehen, wie oben genannte Persönlichkeiten und viele mehr. Zum Froschvergleich: Dadurch, dass nicht jeder Mensch alles kann und alles machen will, kam es zur Arbeitsteilung. Das ist in meinen Augen die wesentlichste Errungenschaft in der Entwicklung des Menschen. Frösche haben keine Arbeitsteilung, sie verhalten sich alle gleich. Deswegen sind sie auch nicht zu solch kulturellen Leistungen wie der Mensch fähig. Insofern kann man Faulheit bzw. den Unwillen alles selbst machen zu müssen (wie etwa der Frosch) durchaus als eine Triebfeder unserer Kultur sehen. Ich weiß, diese Interpretation ist eigenwillig, sie entbehrt aber nicht jeglicher Logik.
Bild des Benutzers Frank Blumtritt
Frank Blumtritt 21.01.2014, 22:10
und ich habe nie gesagt, dass deinen Betrachtungen Logik fehlt, aber wenn man dem Video "Binsenwahrheiten" vorwirft, dann trifft das auf deine Logik zweimal zu, denn Energie sparen liegt in der Natur aller Lebewesen, von der Alge bis zum menschlichen Génie. Jeder Marathonläufer optimiert seinen Energiehaushalt und Einstein hat sicher auch keine Energien verschwendet, um auf seine Theorien zu kommen. Aber kommen wir auf das Video zurück: da geht es nicht um Faulheit (was zudem ein wertender, nutzloser und völlig unwissenschaftlicher Begriff ist), sondern um Motivation. Allein an ihr liegt es, ob Menschen kreativ und dynamisch oder statisch und depressiv sind.
Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 21.01.2014, 22:52
Worum geht es in diesem Video? Es geht doch genau um die Binsensweisheit: "Schieb nichts auf, sondern mache es" oder noch pauschaler: "Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum." Ganz ehrlich: Abgedroschenener geht es nicht. Sie hat natürlich recht, doch ihre Aussagen haben in keiner Weise Neuheitswert. Wenn jemand nicht in der Lage ist, seine Vorstellungen von seinem Leben zu erfüllen, dann ist das alleine seine Schuld und sicher nicht die Schuld eines allgemeinen Wohlstandes. Wenn Leute wie @Punk and Anarchy daherkommen und sagen, unser Wohlstand sei an der Misere schuld, so sind das hochgefährliche Aussagen. Ich sage nur so viel: Wenn jemand nun sein Leben selbst in die Hand nimmt, ist das gut. Doch in Wirklichkeit liken Leute dieses Video und in zwei Monaten wissen sie nicht mal mehr, dass es dieses Video gibt. Ich nehme das zur Kenntnis und möchte mit meinen Kommentaren darauf hinweisen. Nicht mehr, nicht weniger.
Bild des Benutzers veritátra lerighe
veritátra lerighe 25.01.2014, 18:17
Oliver wenn ich mir deine Kommentare hier so ansehe, denke ich mir schon ob du eigentlich überall deinen senf dazu geben musst? "In Wirklichkeit" ist dieses Video schon vor einem halben Jahr veröffentlicht worden und es ist sicher nicht in aller Munde weil es Menschen liken & dann vergessen. Es ist in aller Munde und schafft zurecht auch den Weg in die Medien wie ach hier bei Salto, da es die Menschen in positiver Art und Weise berührt. Viele Menschen fühlen sich davon so berührt und mitgerissen, dass sie es nicht "liken & vergessen" sondern eben immer und immer wieder anschauen und anderen davon berichten. Und bitte Oliver, wenn Menschen wie @Punk und Anarchy, gesellschaftskritische Beiträge liefern ist das alles andere als gefährlich. Viel mehr ist es eine Bereicherung für die Community und die Gesellschaft wenn es solche Menschen gibt, die nicht den Blick fürs Wesentliche verloren haben. Bravo Anarchopunk, auch wenn ich deine politische Einstellung wahrscheinlich nicht teile, glaube ich doch, dass gerade du uns damit die Schwachpunkte unserer Gesellschaftsordnung aufzeigen kannst, weiter so!
Bild des Benutzers Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 26.01.2014, 09:18
@veritátra lerighe : "Oliver sucks" Ich möchte dich an die Netiquette erinnern. Ich fühle mich durch diese Aussage beleidigt. Nur weil du auf englisch schreibst, wird die Aussage nicht höflicher. Wenn dir meine Beiträge nicht gefallen, musst du sie ja nicht lesen. Weiters steht in der Netiquette, man solle Beiträge sorgfältig durchlesen, bevor man kommentiert. Ich habe nur die Schlussfolgerung dass unser Wohlstand an der Misere schuld sei für gefährlich bezeichnet, was punk and anarchy betrifft. Ich kenne dich nicht, doch auch als anonymer Schreiber sollte man sich an die Netiquette halten, anstatt beleidigend zu werden. Dennoch wünsche ich dir einen schönen, erholsamen Sonntag.
Bild des Benutzers Oskar Egger
Oskar Egger 22.01.2014, 06:52
Diese Diskussion "é arenata": Dieses Gedicht ist die gekonnte, gut vorgetragene Übersetzung von Asaf Avidans Reckoning song. In dem Kontext des israelischen Sängers ist er zu lesen. DJ Wankelmut hat ihm den Welterfolg gebracht, ohne dass er davon begeistert war: dennoch ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung dieses Lied und jetzt könnt ihr überlegen, ob ihr mit den Rationalisierungen aufhört.
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