Denken wir mal an Plan B - nur so mal als Gedankenspiel. Das "Duell der Giganten" als großen Reiz haben die SVP und ihre obersten Strategen nun verloren, gleichzeitig ist ihr aber auch die parteiinterne Zerreißprobe, mit eventuellem Rücktritt des Obmanns, erspart geblieben. Die Opposition bekommt zu ihrem Leidwesen den schwierigen Gegner Kompatscher (meines Wissens hat Pius Leitner in einem Streitgespräch der Südtiroler Tageszeitung mit Klaus Runer wissen lassen, dass den Freiheitlichen Theiner als Gegner lieber wäre). Der junge Spitzenkandidat der SVP lässt die Oppositionsgeronten und Gerontinnen ziemlich alt aussehen, genauso alt wie ihre Losungen die teilweise seit Jahrzehnten die gleichen sind.
Politische Häutung
Den 'Theinerianern' und den Vinschgern bleibt ihr Kandidat erhalten und im Herbst haben Bürger wie Fans immer noch die Möglichkeit per Vorzugsstimme den Ihren in eine gute Position zu bringen. Die Partei verliert das große Duell, dass seit dem Antreten von Elmar Pichler Rolle ein Dreikampf hätte werden sollen, aber für die Opposition wird es dadurch nicht leichter. Ein weiteres Risiko bleibt der SVP ebenfalls erspart: Arno Kompatscher ist von der Sel-Geschichte vollkommen unberührt und eventuelle negative Neuigkeiten Enthüllungen würden den nun wohl bereits feststehenden Kandidaten Arno Kompatscher nicht treffen. Aus Sicht der Brennerstraße ist es quasi eine politische Häutung.
Schwächelnde Opposition
Manchmal erinnert es mich an die 80er Jahre: Der Opposition gelingt es nicht, die Themenvorherrschaft zu übernehmen und sie beschäftigt sich lieber mit dem Kommentieren der Vorgänge innerhalb der Mehrheitspartei. Die Opposition mag jetzt heute und morgen per Presseaussendung jubeln, ein Erfolg im Herbst kann aber nur durch Rückerorberung der Themen vonstatten gehen und da sehe ich derzeit wenig Anzeichen. Gerade die Freiheitlichen scheinen mir in letzter Zeit kein Fettnäpfchen auszulassen. Die üblichen (sezessionistischen) Themen scheinen trotz aller autonomistischen Mißerfolge und Affären der SVP und trotz der, seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, härtesten und schwersten Krise Italiens nur mehr den eigenen harten Kern zu erreichen. Warum ist das so?
Erfolg kann aber nur der haben der imstande ist, seine Themen zu erweitern, ohne den eigenen Kern aus den Augen zu verlieren. Das Rennen die SVP 'alt' aussehen zu lassen haben sie bereits heute verloren.
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