Spannend wurde es dann nicht wirklich. Ein hellerer Lichtblick war die Frau Bürgermeisterin aus St. Martin in Passeier, in Jeans und T-Shirt, sie sagte, was Sache ist und macht/e nicht viel Aufhebens darum, schade nur, dass sie Frauen, wie's Männer tun, in die Sphäre "Familie und Soziales" (das "Heim und Herd" in der Politik) zu bannen scheint. Die Ulli Mair brachte ein bisschen Pfeffer in die sonst eher blutleere Runde, schade, dass sie zwar im Grunde den Nutzen und die Notwendigkeit von Frauenquote und Feminismus schon doch zu erkennen scheint, bloß eingestehen, das mag sie es sich (noch?) nicht (liebe Frau Mair, es gehört mehr Charakter dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben). Die Frau Unterberger wirkte, als sei sie stuff und wolle einfach nur heim, und die Frau Foppa schluckte kurz, aber durchaus elegant an dem für sie wohl nicht unbeträchtlichen Brocken, dass nämlich die grünen Wahl-Männer fast ausnahmslos grüne Männer wählen würden, wenn denn nächsten Sonntag Wahlen wären. Zum Glück ist aber ja noch ein bisschen Zeit, bis dahin.
Macht nichts.
Und dann, ja dann kommt die Frau Kessler, und fragt die Frau Foppa, ob letztere sich für den Landtag mehr (deklarierte) Feministinnen wünschen würde, oder doch lieber Frauen. Ah ja.
Komisch nur, dass keine der Anwesenden reagiert, Frau Foppa antwortet artigst, vielleicht, so meine Hoffnung, habe ich mich ja doch verhört, und diese Frau hat diese Frage nicht wirklich gestellt. Jedenfalls bin ich jetzt noch gespannter als ich es eh schon bin, wie sich das entwickeln wird, in Sachen „Frauen an die Macht“ hier bei uns, und derweil also der Landes-Kronprinz auf Frauensuche ist und die sich schwierig zu gestalten scheint, bin ich ein bisschen schadenfroh, warum auch nicht, angesichts dieses doch nicht unbeträchtlichen Eies, das sich die SVP-Männer da ins Nest gelegt haben, als sie die Frauenquote beschlossen, aber halt doch nur ein bisschen (da gab’s mal ein Wort, Manderwirtschaft hieß das, und stand für schlampige, unpräzise Zustände).
Aber zum Glück sind wir ja nur ein sehr kleiner, ziemlich irrelevanter Teil des großen Ganzen und so erreicht mich heute, wie zum Ausgleich, via „Spiegel Online“ eine frohe Botschaft mit dem Titel
„Guten Tag, Herr Professorin“
Da erfrage ich doch glatt, dass an der Uni Leipzig nun umgekehrte Zustände bzw. Vorzeichen herrschen sollen, "(...) denn wenn wir Frauen klagen, dass wir uns ausgegrenzt fühlen, dann ruft das in der Regel ein mildes Lächeln der Kollegen hervor. Jetzt läuft das mal andersrum und die Männer regen sich auf. Vielleicht landen wir am Ende doch bei einem geschlechtergerechteren Umgang miteinander.“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/gleichberechtigung-uni-leipzig-nutzt-weibliche-bezeichnungen-a-903530.html
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