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Es ist immer dasselbe Spiel. Mit Worten lässt sich vieles erklären, aber die Wahrheit ist es nicht. Und Lisa Gasser schreibt zu Recht "Wer Südtirol nicht kennt, könnte ....". Leider hat in dieser sehr interessanten Runde ein Vertreter von salto.bz gefehlt. Es wäre der Plattform zugestanden, auch dort zu sitzen. Die Worte aus dem Munde von Toni Ebner waren scharf und mit Nachdruck, sogar unhöflich und störend, und eben nicht die Wahrheit. Die Wahrheit liest man jeden Morgen im "Tagblatt der Südtiroler", weniger an dem was geschrieben steht, sondern mehr an dem, was verschwiegen wird. Ein Imperium, das bis in die Hosentaschen der Landesregierung vordringt, kann öffentlich behaupten was es will. Die Exponenten dieser Macht halten die Bevölkerung und leider auch die eigenen Leser für ziemlich dumm, wenn der Chefredakteur in einer Weise "berichtet" und in einer anderen Weise am Runden Tisch auftritt. Er müsste doch wissen, dass ihm das niemand mehr abnimmt, wer Südtirol nur ein bisschen kennt. Ich habe das Gerät verlassen, weil ein glänzend vorbereiteter Christian Bassani Mühe hatte, die Disziplin zu halten. Macht kennt eben keine Disziplin, Macht kennt nur sich selbst und den eigenen Vorteil. Ich hätte ganz was anderes aufgetischt, die Wahrheit nämlich und die Sendung hätte einen ganz anderen Verlauf genommen.
Ebner war einfach nur arrogant und peinlich !
Viel Gesinnung jedenfalls. Medienkritisches oder gar Selbstkritik - Fehlanzeige. War wohl bei der (mangelnden) Fehlerkultur hierzulande wohl auch nicht anders zu erwarten. Ebenso, wie bei solch unkritischem Umgang mit fragwürdigen, nur gezielt ausgewählten Veröffentlichungen und der Nicht-Offenlegung und aller Abhörprotokolle, insbesondere auch jener von Kompatscher im Rahmen des genannten SAD- Strafverfahrens gegen ihn.
Hoffen wir mal auf Mair mit seinem Selbstanspruch — "egal, wen es trifft" — damit die kritische Hörer- und Leserschaft sich endlich selbst eine Meinung bilden kann; aber auch, um unseren Landeshauptmann vor einer evt. Erpressungsgefahr bei einer späteren strategischen Veröffentlichung zu schützen.
Man mag zu Ebner stehen wie man will: an rhetorischer Präsenz hat er den anderen das Nachsehen gegeben, war gut vorbereitet und hat ganz klar seine Botschaften unterbringen können.
Demgegenüber waren die restlichen Diskutanten teils rhetorisch schwach, auf Zwischenrufe beschränkt und mir schien auch nicht gut vorbereitet.
Kessler fragt letztlich doch glatt den Ebner wie das mit den Parteispenden in der SVP ist und überlässt ihm die Erklärung der Situation, grotesk!
Zudem lässt sie sich von Ebner hinsichtlich des Buches das Wort im Munde umdrehen und kann das nur ansatzweise darauf reagieren...erstaunlich!
Mittlerweile braucht jede Kindergärtnerin einen Masterabschluss, damit sie eine unbefristete Stelle erhält. Warum hat gerade das Bildungsressort einen Landesrat, der nur die Matura aufweist? Wie passt das alles zusammen?
Man erinnere sich, wie die Dolomiten zu Trumps Amtszeit den weltweiten Trend der Anti-Fake News-Kampagne geritten und sich zum lokalen Vorkämpfer der Wahrheitsvermittlung aufgeschwungen haben. Jetzt stemmen sich das Blatt und ihr Chefredakteur allein auf weiter Flur und unter Aufbringung größter intellektueller Kreativität gegen eine Debatte über die Inhalte der demokratiepolitisch brisanten SAD-Abhörprotokolle. "Angriff auf die SVP", lautet die Schlagzeile auf der Titelseite. Veröffentlichung unter Androhung von Haftstrafen bis zu 4 Jahren verboten, usw. usf. Ja ging denn der Achammer zum Staatsanwalt, um zu fragen, ob diese Dinge veröffentlicht werden dürfen, und erhielt die erhoffte verneinende Antwort, um dann nichts daraus zu machen? Auf die Spitze trieb es Ebner gestern abend, als er, in die Enge getrieben, seine These zum Zeller-Komplott damit untermauerte, dass es unumstößlich erwiesen sei, dass Landeshauptmannstellvertreterin Deeg das so gesagt habe (dass Zeller die Partei übernehmen oder zerstören wolle). Diese Argumentation erinnert eine Romanfigur von Umberto Eco, die allerlei Legenden auftischt und mit einer entwappnenden Selbstverständlichkeit erklärt, dass das, was er erzähle, wahr sein müsse, weil es ja Fakt sei, dass er es erzählt habe.
Es ist aber die Story, mit der Ebner den Zeitpunkt der Bucherscheinung erklären will, die ihn als Verschwörungstheoretiker entlarvt. Ebner stellt sich die Frage, warum das Buch nicht schon vor anderthalb Jahren erschienen sei, um sie dann selbst mit der beabsichtigten Beeinflussung der heuer anstehenden Bezirks-, Orts- und Parteiobmannwahlen zu begründen. Das Timing der Bucherscheinung folgte also dem Ziel, Obmann Achammer zu stürzen. Nun fielen die Abhörungen zwar in einen Zeitraum zwischen 2018 und 2019, waren aber Gegenstand der Vorermittlungen gegen Landeshauptmann Kompatscher, die Anfang Dezember 2021 eingestellt wurden. Erst ab diesem Zeitpunkt fallen die Abhörprotokolle nicht mehr unter das Ermittlungsgeheimnis. Eine frühere Veröffentlichung wäre daher nicht erlaubt gewesen und das kann dem Chefredakteur nicht verborgen geblieben sein. Durch das Zusammenzimmern dieser Theorie entpuppt sich Ebner als das, was er ständig zu sein leugnet, nämlich parteiergreifend für eines der beiden Lager. Dieselbe Positionierung ist – reiner Zufall? – auch in der Behandlung aller anderen Aspekte des Skandals anzutreffen, sei es, wenn’s für Widmann und Achammer, sei es wenn’s gegen Zeller und Lanz geht.
Die Blattlinie ist so sonnenklar, dass beim nächsten Ebner-Sager, es gehe ihm und seiner Zeitung nur um Fakten, allseits lautstarkes, genüssliches Gelächter ausbrechen müsste.
Vielleicht war es gestern während der Diskussionssendung am Runden Tisch die Schlüsselstelle als Toni Ebner das Wort "Palastrevolution" in den Mund nahm.
Für die Familie Ebner dürfte die Palastrevolution von 1957 noch immer ein Trauma sein. Als die Aufrechten - Magnago, Benedikter, Dietl und vor allem der "alte" Brugger und der "alte" Widmann die bisherige SVP-Führung um den "alten" Ebner Toni in die Wüste schickten. Politiker, die sich über Jahre von der Democrazia Cristiana wie Tanzbären durch die Manege führen ließen.
Doch die Ebners wären nicht die Ebners, wenn sie das hingenommen hätten.
Sie versuchten mit der Aufbau-Bewegung wieder die Macht in der SVP an sich zu reißen. Wer die Muse findet, sollte einige Dolomiten-Ausgaben und den Reimichl-Kalender aus dieser Zeit durchblättern. Im Grunde ist es eine Blaupause für die dezeitige Situtation. Nur am Rande erwähnt: der Aufbau war gegen eine Internationalisierung des Südtirolproblems und die SVP Regionalräte sollten wieder ihre Arbeit in Trient mit der DC aufnehmen, um bestimmte Südtiroler nicht von den damals - in der Tat noch etwas bescheidenen Futtertrögen in der Region - fernzuhalten.
Und nun der Clou: die Südtiroler haben sich trotz aller Propaganda mit großer Mehrheit für den Weg Magnagos entschieden. Ich bin überzeugt die Südtiroler werden auch dieses Mal wieder für die seriöse und nicht auf Gefälligkeiten beruhende und in Hinterzimmern abgekartete Politik entscheiden.
Da die Opposition in diesem ganzen Spiel ein genauso jämmerliches Bild geboten hat, werden die Südtiroler Wähler schon dafür sorgen, dass Kompatscher den Politikstil eines Silvius Magnagos weiterführen kann.