„Endlich!“ war meine erste Reaktion. So sei Korridorzug hatte für mich immer so einen Touch von eisernem Vorhang. In einem Schenghen-geeinten Land könnte es doch ganz normalen Lokal- und Fernverkehr der Eisenbahn geben. Da die Osttiroler aber bereits wegen der zur Zeit unpassierbaren Felbertauern-Strecke schon einer verkehrstechnischen Isolationsgefahr ausgesetzt sind, wunderte mich der gewählte Zeitpunkt umso mehr.
Die TT schreibt: „Im April hat der damalige Verkehrslandesrat Toni Steixner (VP) dem Korridorzug eine letzte Chance gegeben.“ Aha, und nun mit der neuen grünbeteiligten Regierung stellt man die Eisenbahnverbindung ein und ersetzt sie mit einem doppelstöckigen Schnellbus! Wie schnell mag der sein, um dem Pustertaler Verkehr ein Schnäppchen zu schlagen? Und überhaupt, spätestens wenn der nicht-haltende Zug 30 Minuten länger braucht als ein Bus und die Südtiroler Transportstrukturen AG von sich gibt, es würde „mindestens 50 Millionen Euro kosten“, um die Strecke fit zu machen, dann interessiert mich das als Südtiroler. Ist die Strecke wirklich so marode? Oder ist die Straße so toll ausgebaut worden, seit dem ich sie das letzte Mal fuhr (ist nicht so lange her)? Als wäre es nicht erst gestern gewesen, als die Pustertaler Strecke elektrifiziert worden ist. Als hätte ich nicht langsam begonnen, dem Widmann zu vertrauen, dass wenigstens die Stammstrecken mit SMG-bemalten Bimmelbahnen einigermaßen vernünftig erschlossen würden und nun dieses rationale Urteil seitens der Profis!?
Wen wundert’s da, dass die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik da auf der Decke ist. Hat sie doch als SP-Landtagsabgeordnete dem Entschluss nun als Oppositionelle auch noch beiwohnen müssen. Laut Dolomitenstadt meinen die Osttiroler Grünen, man befürworte weiterhin eine Verbindung nach Innsbruck, ohne umsteigen zu müssen, aber mit der Möglichkeit in Südtirol aus- und einzusteigen. Normalität also! Nur, steht das wohl noch in den Sternen und wird womöglich durch das häufigere Halten eine noch längere Reisezeit zu erwarten sein. Da sind jetzt wohl die Südtiroler gefordert.
Just am selben Tag lese ich auf stol, dass die Innsbrucker Flüge zum Bozner Flughafen umleiten könnten, die unsrigen die Kontrolle aber lieber selbst in der Hand behalten. Na dann kontrolliert doch auch einmal die Pustertaler Strecke!
Nachtrag
Folgendes Video hatte ich auf Youtube gefunden. Copyright. Stammt von einem gewissen William923b. Und irgendwann kommt der Zug dann doch. Wie symbolisch!
Aggiungi un commento
Effettua il login per aggiungere un commento!Commenti