Martha Stocker, Ulrike Oberhammer
LPA/mp
Advertisement
Advertisement
Netzkultur

“Hass ist keine Meinung”

Weil Martha Stocker nach ihrem angekündigten Rückzug aus der Politik eine Welle des Hasses im Netz entgegen schlägt, meldet sich Ulrike Oberhammer zu Wort.

Support Salto!

Ogni abbonamento è un sostegno a un giornalismo indipendente e critico e un aiuto per garantire lunga vita a salto.bz.

Salto Plus

Liebe/r Leser/in,

dieser Artikel befindet sich im salto.archiv!

Abonniere salto.bz und erhalte den vollen Zugang auf etablierten kritischen Journalismus.

Wir arbeiten hart für eine informierte Gesellschaft und müssen diese Leistung finanziell stemmen. Unsere redaktionellen Inhalte wollen wir noch mehr wertschätzen und führen einen neuen Salto-Standard ein.

Redaktionelle Artikel wandern einen Monat nach Veröffentlichung ins salto.archiv. Seit 1.1.2019 ist das Archiv nur mehr unseren Abonnenten zugänglich.

Wir hoffen auf dein Verständnis
Salto.bz

Abo holen

Bereits abonniert? Einfach einloggen!

Advertisement

Weitere Artikel zum Thema...

Pari opportunità, commissione
Landesbeirat
LOVE SPEECH

We are all feminists!

Frauen – Medien – Politik
Salto.bz
Diskussion

Was Frauen stört

Brigitte Foppa
Südtirolfoto/Othmar Seehauser
Advertisement
Ritratto di Edo Plane
Edo Plane 18 Aprile, 2018 - 14:21

Danke!
Geht bitte verstärkt das Thema "Hass-Postings" in den Südtiroler-Onlinemedien an! Konkret sind das: tageszeitung.it, stol.it, suedtirolernews.it

Ritratto di Edo Plane
Edo Plane 18 Aprile, 2018 - 14:26

Und noch eine konkrete Bitte an den Landesbeirat für Chancengleichheit: Schafft bitte eine zentrale Stelle , wo solche Kommentare mitgeteilt / angezeigt werden können.

Ritratto di Karl Trojer
Karl Trojer 18 Aprile, 2018 - 16:33

Der Frau Landesräting Martha Stocker gilt meine volle Anerjkennung für die Leistungen, die sie, über ihr Assessorat, für die Menschen in unserem Lande über lange Jahre erbracht hat !
Karl Trojer, Terlan

Ritratto di Bernhard Oberrauch
Bernhard Oberrauch 18 Aprile, 2018 - 17:22

Ich empfehle, dass von den Online-Medien inlusive Salto nur echte Namen der Benutzer akzeptiert werden, und keine irgendwelche Phantasie-Namen. Das würde die vielen Hass-Postings stark reduzieren.

Ritratto di pérvasion
pérvasion 18 Aprile, 2018 - 19:57

Mhm, wie auf Facebook... oder?

Ritratto di Elisabeth Ladinser
Elisabeth Ladinser 18 Aprile, 2018 - 17:43

Ich schließe mich der Empfehlung von Bernhard Oberrauch an; ich möchte weitergehen, und dies von den Online-Medien fordern!
Frau Martha Stocker gilt meine ehrliche Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit und großer Respekt für ihre Entscheidung. Nicht immer konnte ich die Meinungen von Martha teilen, aber die Geradlinigkeit und das Stehvermögen, das sie gezeigt hat, habe ich immer bewundert. Diese Eigenschaften haben in der Politik (und überhaupt) leider Seltenheitswert. Danke Martha, nicht nur für dieses Beispiel!

Ritratto di Harald Knoflach
Harald Knoflach 18 Aprile, 2018 - 18:14

@oberrauch und ladinser
so einfach ist das - denke ich nicht.
https://futurezone.at/science/studie-klarnamen-verhindern-keine-hasspost...

ich war oft mit martha stockers entscheidungen nicht einverstanden. eine meinungsverschiedenheit rechtfertigt jedoch persönliche angriffe in keiner weise und ich drücke der scheidenden landesrätin meine volle solidarität aus.

Ritratto di G. M.
G. M. 19 Aprile, 2018 - 18:43

Viele Leute subsumieren einfach alles unter der sog. Meinungsfreiheit, aber jene wissen nicht was eine freie Meinungsäußerung ist und erst recht nicht wann die Schwelle zum strafrechtlich relevanten (Schmähkritik, Beleidigung, etc.) überschritten ist.
Das Problem ist ein Gesellschaftliches, nämlich die mangelnde Diskussions-- und Streitkultur, welche es schon immer gab (früher in den Kneipen, Bars, etc.) heute öffentlich im Internet. Hier sind auch die Schulen gefragt Kinder mit einer angemessenen Diskussionskultur zu sensibilisieren.

Ritratto di Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 18 Aprile, 2018 - 21:00

Was ist ein Hasskommentar?

Im Endeffekt ist es eine moderne Form des Maulkorbes. Wenn man jemanden für eine kritische Aussage nicht strafrechtlich belangen kann, weil es eben keine Beleidigung, Verleumdung und kein Gewaltaufruf ist, wird er einfach als "Hasskommentar" oder "Hetze" tituliert, damit man sich nicht inhaltlich mit der Kritik auseinandersetzen muss.

Es gibt bereits Gesetze und wenn etwas strafrechtlich relevant ist, kann Fräu Oberhammer gerne beim Staatsanwalt intervenieren.

Ritratto di Christoph Moar
Christoph Moar 18 Aprile, 2018 - 21:52

Aus der Anleitung von Frau Künast (Seite 13 in ihrem Büchlein) versuche ich mich mal mit einem Hasskommentar:

"Oli!
Pfuiiii!!! Unerträglich!!! Wie vollkommen peinlich, du solltest dich schämen!!!
Wenn ich das Zeug schon lese, was du da schreibst, da wird mir sowas von schlecht. Kann ja jeder Depp besser argumentieren. Früher hielt ich ja was von Medizinern, aber spätestens seit ich solchen Mist da lese geht das echt gar nicht mehr. Dumm wir Brot, was ich da lesen muss. Und dann noch von meinen Steuergeldern studieren gewesen. Der Hammer. Armes Land, wenn sowas hier seine Ergüsse schreiben darf, na servus. Geh erst mal nen Duden kaufen!"

Was du hier als Beispiel liest, ist strafrechtlich nicht relevant - oder viel Erfolg mit deiner Klage. Trotzdem ist das keine Meinung, die mit Verweis auf das Recht auf Meinungsäußerung stehen bleiben sollte. Und die niemand, ich auch nicht, auf jemand anderes loslassen sollte. Nur "weils geht" oder weil keiner widerspricht, heißt es noch lange nicht, dass man es jemandem durchgehen lassen sollte. Geh bitte mal die Kommentare lesen, die auf Frau Stocker niederprasselten. Da ist keine inhaltliche Kritik, genauso wie mein Beispiel oben keine solche ist. Es ist schlicht - Mobbing. Und wer das gutheißt, sogar unterstützt indem er sagt "wehr dich doch...", verkennt die Situation.

Nur weil du fühlst, dich stets wehren zu können, heißt das nicht, dass das jeder kann. Gegen Beleidigungen, Unterstellungen und übler Nachrede in Bagatellfällen werden die meisten strafrechtlich nichts erreichen können. Den Hass aus dem Internet global zu verbannen wird auch keiner hinkriegen. Man kann aber zumindest vermeiden, das Täter-Opfer-Umkehrspielchen zu machen - dein Kommentar tut leider genau das.

Ritratto di Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 19 Aprile, 2018 - 06:08

In der Tat prallt das von mir ab wie von einer Wasserhaut.
Ich würde zuerst betonen, dass das anscheinend deine Meinung ist, dass ich sie aber nicht teile. Dann würde ich kurz auf Studiengebühren und deine (vermutlich heuchlerische) Position eingehen, da Leute, die mich kritisieren meistens gegen Studiengebühren sind. Ich hingegen bin dafür.
Zum Abschluss würde ich dich einladen, auf die Sachebene zu kommen und mir zu sagen, warum man eine Politikerin nicht kritisieren darf, wenn sie den Auftrag des Volkes nicht erfüllt? Und ich würde dich bitten mir zu sagen, was Frau Stocker gut gemacht hat.

Es geht nicht um Täter-Opfer-Umkehr. Hier bist eindeutig du der Täter. Aber du entlarvst dich damit selbst!

Es geht um übertriebene Empfindlichkeiten. Dein Kommentar drückt eine persönliche Wahrnehmung aus. Damit sagst du selbst, sie ist nicht objektiv. Was du richtig sagst: Nicht jeder kann sich so verteidigen wie ich, daher kommt wohl auch meine Wurschtigkeit in solchen Dingen. Doch anstatt Meinungsfreiheit zu pathologisieren könnte man ja auch die Kommunikationsfähigkeit der Bürger verbessern, sodass sich jeder in solchen Fällen gut verteidigen und den Troll als solchen entlarven kann. Das wäre zumindest mein Ansatz.

Ritratto di Christoph Moar
Christoph Moar 19 Aprile, 2018 - 10:38

Hi Oliver, ganz kurz:
- Ja, mir ist klar, dass an dir das abprallt. Nur, nicht jeder kann das. Und wenn nicht ich, sondern Tausend Leute gleichzeitig an dir rumnölen, dann prallt das schon weniger ab.
- Du kannst danach auch nicht 1000 Leute dazu einladen, auf die Sachebene zu kommen, und du kannst sie auch nicht zu irgendwas bitten. Du kämpfst alleine gegen Tausend.
- Doch, es geht um Täter-Opfer-Umkehr. Indem du sagst "sie kann sich wehren", tust du genau das. Sag einer Frau, die im Gedränge der UBahn belästigt worden ist, "du kannst dich doch wehren". Sag einem Jugendlichen, der am Schulplatz von einer Gruppe gemobbt wird, "du kannst dich doch wehren". Oder gar "jetzt mach mal keine Geschichte draus, das sind übertriebene Empfindlichkeiten". Genau das, Oliver, ist Täter-Opfer-Umkehr.

lg!

Ritratto di Oliver H. (gesperrt)
Oliver H. (gesperrt) 19 Aprile, 2018 - 18:06

Grundsätzlich wäre das Szenario das du beschreibst durchaus nachvollziehbar. Das Problem dabei ist aber: Es sind keine "1000 Leute". Genauere Analysen zeigen, dass 50% der Likes auf sogenannte Hasspostings von 5% der User kommen.

Es ist keine Täter-Opfer-Umkehr, wenn man dem Opfer rät, es solle sich wehren.

Ritratto di ulrike spitaler
ulrike spitaler 19 Aprile, 2018 - 13:25

Medien dürfen es nicht zulassen, dass ihre Kommentarfunktion als Freibrief für Beleidigungen und Hass dient. Wenn sie es nicht in den Griff bekommen, müssen sie halt die Funktion abschalten (Das täte übrigens uns allen gut). Solidarität mit Martha Stocker und allen anderen Frauen in der Öffentlichkeit, die Beleidigungen und Abwertungen über sich ergehen lassen müssen, ohne Chance, sich wehren zu können.

Ritratto di rotaderga
rotaderga 19 Aprile, 2018 - 13:52

Sobald Hass keine Meinung mehr sein kann und zur Lebenseinstellung wird, sind die Grenzen der Vernunft und Menschlichkeit gelöscht.
( Aus Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik)
Hass ist eine menschliche Emotion scharfer und anhaltender Antipathie und entsteht, wenn tiefe und lang andauernde Verletzungen nicht abgewehrt und/oder bestraft werden können. Hass ist in den meisten Fällen somit eine Kombination aus Vernunft und Gefühl, wobei die Vernunft das Ende der Verletzung und eine Bestrafung des Quälers fordert. Das Gefühl des Hasses ist manchmal auch mit dem Wunsch verbunden, den Gehassten zu vernichten. Robert Sternberg, der Begründer der Positiven Psychologie, liefert auch zentrale Aspekte der Ursachen, Erscheinungsformen und Bedingungen des Hasses, wobei Hass zwar viele Facetten besitzt, aber letztlich auf drei Komponenten basiert:
Einer emotionalen Komponente: plötzlich aufflammende, instinktähnliche, reaktive oder „nackte“ Wut, wobei eine solche Wut zur road rage mit Schimpfen, Drohen, Handgreiflichkeiten eskalieren kann;
einer sozialen Komponente: Verweigerung von Nähe, etwa aus Ekel, Verachtung oder Abneigung wird der Kontakt zu einem Menschen oder einer Gruppe abgelehnt;
einer kognitiven Komponente: eine tiefsitzende permanente Abwertung anderer erfolgt aus einer Überzeugung heraus. und wird als ideologisch, politisch oder religiös motivierter Hass manifest.
Diese drei Komponente verbinden sich in einer konkreten Situation oft schnell miteinander.

Ritratto di Die kleine Nachtmusik
Die kleine Nachtmusik 20 Aprile, 2018 - 12:45

Meiner Meinung nach erscheint die Forderung, Kommentare zu löschen, zwar auf dem ersten Blick sinnvoll, bei genauerer und nachhaltiger Betrachtung kann man aber auch einen anderen Schluss ziehen.
Die Intensität des Aufkommens von Hasskommentaren, Hetze, Gewalt, Morden, Selbstmorden,... sind gute Indikatoren den "Gesundheitszustand" der Gesellschaft zu ermitteln. Indem wir diese Auswüchse durch kollektives Nichtberichten (Selbstmorde), löschen oder verbieten von Kommentaren, verstecken und kaschieren, betreiben wir ausgezeichnete Symptombehandlung! Die Krankheit kann in Ruhe weiter grassieren. Das Problem wird nur in die Zukunft verschoben und kann sich derweilen ausbreiten und wachsen. Besser als zu löschen und kaschieren wäre, wenn wir uns als Gesellschaft entschieden gegen Hass und Gewalt und für Meinungsfreiheit, Meinungsvielfalt und Toleranz stark machen. Durch aufklären, diskutieren und gemeinsames philosofieren. Dann könnten wir auf ursachenbezogene Lösungen kommen und nur die sind in meinen Augen sinnvoll.
So lange ein nicht unbeachtlicher Teil unserer Kinder/Jugendlichen von Maschinen (TV, Computerspiele), Hassmedien (zb. Bild), überforderten Erziehern und Lehrern, anstelle von liebenden Eltern erzogen werden, werden wir mit solchen Auswüchsen leben müssen. Das soll keine generelle Kritik an die Eltern sein, sondern an die Politik!

Ritratto di Günther Alois Raffeiner
Günther Alois Raffeiner 20 Aprile, 2018 - 17:04

Frau Oberhammer,ob ein Mensch zu respektieren ist,oder nicht,das lassen sie gefälligst die Bürger entscheiden,wir sind noch nicht in Kuba!

Ritratto di pérvasion
pérvasion 20 Aprile, 2018 - 18:17

Menschen sind grundsätzlich zu respektieren.

Ritratto di alfred frei
alfred frei 20 Aprile, 2018 - 18:24

Die Kommentare dummer Menschen verdienen einen besonderen Respekt, sie sind schon genug bestraft.

Martha Stocker, Ulrike Oberhammer
LPA/mp
Advertisement
Advertisement
Advertisement