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"sei der ASGB nun dabei, gemeinsam mit der lokalen Wirtschaft ein Dokument zu den drei zentralen Punkten Rentenfond, Gesundheitsfond und Welfare zu verfassen": Bravo! Kämpfen kämpfen kämpfen! Mit Sonntagsreden und Gefälligkeitsdokumenten erreicht man genau 0 für die Arbeitnehmer. Erst gerade wieder einen Arbeitssicherheitskurs gemacht: es ist lächerlich wie Zertifzierungen solcher Art jedem Hausverstand spotten und den Fokus auf wahrhaft riskante Arbeitssituationen aushöhlen.
In bestimmten Punkten hat er ja vielleicht auch Recht, aus seiner Sicht jedenfalls. Wir fühlen uns einfach mit der gesamten Arbeiterschaft verbunden und wir pflegen auch Beziehungen, die der ASGB nicht hat. Wir tragen Entscheidungen der nationalen Organisation mit und beteiligen uns an der Umsetzung der Ziele, wobei wir unter seinem Vorgänger immer auf die Solidarität des ASGB zählen konnten. In manchen Sparten ist auch heute noch so, auf Funktionärsebene wird viel zusammengearbeitet.
Tschenett weiss genau, dass das Arbeitsrecht keine Zuständigkeiten für die Autonome Provinz Bozen vorsieht. Auch sind die Kollektivverträge alleinige Kompetenz der Sozialpartner und gelten auf dem gesamten Staatsgebiet gleichermaßen, sie können auf Landesebene nicht abgeändert werden, sondern nur ergänzt. Außer einer nimmt sich die Freiheit und sagt, den einen Punkt nehm ich, den anderen nicht.
Dies gilt auch für die vertraglichen Sanitätsfonds, bei denen auch auf der Arbeitgeberseite keine einhellige Meinung zu einem lokalen Sanitätsfonds herrscht (der Unternehmerverband, aber auch der Handel haben ihrerseits einige Bedenken angemeldet). Übrigens haben nationale Sanitätsfonds auch gute und interessante Leistungsangebote. Im Bereich Sicherheit kann ich verstehen, wenn die Wirtschaft sich beschwert, die Arbeitssicherheit koste zu viel Zeit und Geld. Hier greifen aber auch europäische Richtlinien und nicht nur nationale. Dies gilt auch für die Flüchtlingspolitik, die von internationalen Abkommen geregelt ist. Hier ist Solidarität gefragt und jene Gemeinden welche die Flüchtlinge mit Beschlüssen oder mit Baggern aussperren, handeln gegen diesen Grundsatz. Ich möchte nicht, dass ganz Südtirol eine solche menschenfeindliche Mentalität annimmt.
Tschenett kann nicht verlangen, dass die drei großen Gewerkschafsbünde dem ASGB folgen, eine Forderung die wir übrigens umgekehrt nie, auch nur ansatzweise, in den Raum gestellt haben. Auch würde ein guter und kollegialer Umgangston den Beziehungen unter den Gewerkschaften auch nicht schaden.