Darf ich bei dieser Gelegenheit daran erinnern, welcher Gesellschaftsgruppe Lieblingsspielzeug Autos sind und weshalb also übernotwendig ist, was Hillary Clinton folgendermaßen beschreibt: „It is past time for women to take their rightful place, side by side with men, in the rooms where the fates of peoples, their children’s and grandchildren’s fates, are decided.“? Aber das nur nebenbei, weil sich’s grad so schön anbot.
Warum gut und günstig, wenn wir's auch kompliziert und teuer haben können?
Ich wollte vielmehr über die Lösung sprechen, über eine Lösung für das Bozener Verkehrsproblem, oder vielleicht sogar „die“ Lösung, keine Ahnung, warum niemand darüber spricht, wäre sie doch, man möchte es meinen, die einfachste, die billigste, die am schnellsten zu realisierende und würde auch noch, als Kollateralnutzen sozusagen, ein paar andere, größere Probleme gleich mit lösen, oder ihnen zumindest nachhaltig den Wind aus den Segeln nehmen.
Jetzt wird’s aber wohl Zeit, dass ich die Katze aus dem Sack lasse und endlich sage, wovon ich rede, nämlich von: Heimarbeit. Okay, heutzutage nennt sie sich nicht mehr so, klingt gar zu sehr nach Mutti, die im Schein der Esstischlampe schwarze Knopfaugen an Puppenköpfe näht, und das wollen wir nicht wirklich, nicht alle zumindest, insofern sprechen wir also lieber von der modernen Büroarbeiterschaft. Wie groß ist deren Anteil an der (Pendler-)Bevölkerung? Ein sehr maßgeblich großer, vermutlich, man denke doch nur an all die Landesangestellten und Beamten und Halbbeamten, man vergesse auch nicht auf die Freiberufler und bedenke letztendlich, dass ein sehr großer Teil dieser Beschäftigten-Kategorie weiblichen Geschlechts sein dürfte und somit jener Menschengruppe angehört, welche Kinder bekommt und sich vor allen anderen um selbige kümmert, ihnen zuliebe sogar gern und häufig ihre beruflichen Ambitionen in den Keller zu verbannen gezwungen ist.
Wenn das Büro im Laptop ist oder: Win-Win-Win-Win
Oder müsste es vielmehr heißen: Wenn der Laptop das Büro ist? Und wenn dieser Laptop, also dieses Büro, an jedem beliebigen Ort aufgestellt werden kann, und überdies dank Internet ganz und gar losgelöst von jeglicher Standort-Thematik mit der persönlichen Arbeits-, aber auch der unpersönlichen Überhaupt-Welt in Verbindung treten kann… dann könnte doch gut und gerne hier der Schlüssel liegen zur Lösung vieler unserer großen Probleme. Man stelle sich doch nur einmal vor, die Pendlerbevölkerung wie oben bliebe einfach zuhause, mitsamt ihrer Arbeit, weil sie ihr Büro genauso gut dort aufklappen kann wie an jedem anderen Ort der Welt.
Der Bozner Verkehr wäre mit einem Schlag um mindestens die Hälfte oder mehr reduziert, und mit ihm auch gleich die Luftverschmutzung und was sonst noch so alles an Unschönem hängt am privaten Verkehr; das Park- und Stellplatzproblem bestünde nicht mehr, vielleicht könnte sogar das eine oder andere Parkhaus in Wohnkubatur oder städtisches Grün umfunktioniert werden; sehr viele Mütter und Väter müssten sich nicht mehr entscheiden zwischen Kind und Beruf, und die Landesregierung müsste sich nicht mehr den Kopf zerbrechen über mehr oder weniger Kinderkrippen oder vielleicht doch lieber mehr oder weniger Familienzulagen an deren Stelle. Ein guter Teil der Landhäuser und sonstigen Bürokomplexe wäre plötzlich genauso überflüssig wie die Parkhäuser und könnte ebenso umgewidmet werden wie diese, und dann, ja dann stelle man sich noch vor, wie viel an finanziellen Ressourcen – öffentliche und private –, die bisher im Bau und im Unterhalt von Bürokomplexen gebunden waren, plötzlich frei würden. Auch nicht schlecht in Zeiten wie den unseren.
Habe ich jetzt alles gesagt, im Sinne von Innovation bzw. Mutation und ergo Heimarbeit? Ist es mir gelungen, dieses Mal, das Problem-Lösungs-Potential des Laptops samt Internet in ein paar Absätze zu packen? Falls nicht, werde ich wohl über kurz oder lang noch einen weiteren Versuch starten (third time lucky?!), und derweil das aktuelle „brand eins“ (Heft 5, Mai 2013) empfehlen, eine Fundgrube für alle, die sich zwischendrin einmal gern ein wenig hinausdenken aus mehr oder weniger engen Denk-Käfigen und festgefügten -mustern.
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