Hätte die Landesverwaltung gleichzeitig erwähnt, dass in Südtirol in Hitzeperioden regelmäßig die Ozongrenzwerte überschritten werden, würden Touristen wohl schnell ihre Koffer packen und anderswo kuren. Wer sich durch die heutigen Ozonwerte Europas googelt findet nur im Ruhrgebiet, in Wien, in Italiens Metropolen ähnliche Überschreitungen unseres Grenzwertes von 180 µg/m3.
Was auch schnell auffällt, ist dass dass der Warnwert der Europäischen Umweltagentur bei 120 µg/m3 liegt, denn laut Statistiken sollen in diesen Fällen bereits einem Viertel der Bevölkerung der Schädel brummen und das Atmen schwer fallen. Bekanntlich ist Ozon ein Produkt von Luftverschmutzung und die Belastung steigt bei hoher UV Strahlung. Kein Wunder also, dass Österreich als Transitland recht salopp mit den Grenzwerten umgeht und erst 240 µg/m3 als alarmierend bezeichnet. Demgegenüber leistet sich die benachbarte Schweizer Regierung einen rigiden Klimaschutz. Die eidgenössische Luftreinhalte-Verordnung hält sich an die europäischen Normen, die höchstens einmal pro Jahr überschritten dürfen. Für solche, für die Schweiz höchst seltenen Extremfälle, werden dann auch unpopuläre Tempobeschränkungen und Fahrverbote diskutiert, trotz der Auswirkungen auf Tourismus und den internationalen Transport.
Bei uns wurde zwar Älteren, Kindern und chronisch Kranken vom Aufenthalt im Freien abgeraten, doch damit ist das Thema schon wieder von der Tagesordnung.
Und als am Abend der Regenschauer die Ozonmoleküle wieder neutralisierte ließ auch uns der kühle Kopf vergessen, dass ein Abendspaziergang klimaneutraler gewesen wäre als unsre Spritzfahrt zum Montiggler See.
Aggiungi un commento
Effettua il login per aggiungere un commento!