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Ämterhäufung

Heute Journalist, morgen Kurator – Rollenhäufung im Kreuzfeuer

Interessenskonflikte und Ämterhäufung stehen auch in Südtirols Kulturszene im Kreuzfeuer. Über eine „Kultur des Verdachts“ diskutierte man im Südtiroler Künstlerbund.
Di
Ritratto di Christine Helfer
Christine Helfer27.02.2014

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Ritratto di Martin Senoner
Martin Senoner 27 Febbraio, 2014 - 20:48
Wer ist Kurator im Hauptberuf, wer kann wirklich davon leben? Kenne einen Festivalorganisator, der aus Berufung Musiker und zum Leben beim Rundfunk ist. Solche Biografien gibt es zu Hauf auch in der bildenden Kunst.
Ritratto di Hans Knapp
Hans Knapp 28 Febbraio, 2014 - 21:38
Die Auseinandersetzungen rund um den Kunstbetrieb empfinde ich als lästige Notwendigkeit; wirklich begeistern könnte ich mich bei Debatten über Inhalt und Wert von Kunst. Aber nun zum Thema des Berichtes: Dass im Kunstbetrieb viele Akteure einander kennen (nicht nur in einem so kleinen Gebiet wie Südtirol), dass es auch Freundschaften gibt, ist eine Tatsache und darin liegt nichts Verwerfliches. Dass es Menschen gibt, die mehr als eine Fähigkeit in beachtlichem Maß besitzen scheint mir auch eine Tatsache zu sein, und ich sehe keinen Grund, sie zu beargwöhnen. Vor allem auch: Dass die Beurteilung von Werken der Kunst – in besonderem Maße natürlich bei aktuellen Phänomenen - nicht nur nach klar objektivierbaren Kriterien erfolgt, sondern auch durch subjektive Faktoren beeinflusst und mitbestimmt wird, ist unvermeidlich. Auch dann, wenn Rezensenten oder Jurorinnen die Autoren der Werke oder der Projekte nicht kennen, müssen subjektive Elemente in das Urteil einfließen, weil es keine Kriterien gibt, die genau genug und allgemein anerkannt wären, sodass unterschiedliche Expertinnen zu denselben Ergebnissen kommen müssten. In diese Quelle von Subjektivität können dann noch Gefühle einfließen, die sich aus der persönlichen Bekanntschaft ergeben oder aus dem, was wir über Menschen wissen: wohl jeder hat bei sich selbst erfahren, dass es oft schwer ist, Wohlwollen oder Abneigung oder frühere Einschätzungen aus dem eigenen Urteil herauszuhalten. Es geht also darum, professionelle und moralische Kriterien zu definieren, welche die relevanten Gegebenheiten / Tatsachen berücksichtigen, ohne die Freiheit der verschiedenen Akteure mehr als notwendig einzuschränken. Das grundlegende Kriterium ist die Transparenz: es muss gesagt werden und überprüfbar sein, wer welche Funktionen ausübt und wer welche Entscheidungen trifft. Und natürlich muss es Regeln für einen Wechsel bei den Funktionsträgern im öffentlichen Bereich geben. Transparenz läuft aber ins Leere, wenn es keine kritische Öffentlichkeit gibt, welche das Geschehen beobachtet und sich dazu in offenen Debatten äußert. Eine solche Öffentlichkeit kann durch kulturpolitische Maßnahmen unterstützt werden, sie kann aber nicht durch Politik erzeugt werden. Wenn diese beiden Elemente gegeben sind, muss nicht jede Überschneidung von Rollen fragwürdig sein oder der unredlichen Interessenahme verdächtigt werden: in offenen Diskussionen kann darüber geredet werden, ob Urteilen und Entscheidungen Ernsthaftigkeit bescheinigt werden kann. Das muss nicht immer Zustimmung bedeuten. Darüber, welche Funktionen als vereinbar und welche als unvereinbar angesehen werden sollen, kann man vernünftig reden. Und wenn der Eindruck entsteht, es gehe jemandem mehr um die eigene Macht als um eine wertvolle Sache, kann dies thematisiert werden. Eine persönliche Hoffnung zum Abschluss: dass nach den gewiss notwendigen Klärungen in Verfahrensfragen auch noch viel Energie für fruchtbare Diskussionen über Inhalt und Wert der Kulturprodukte und über die inhaltlichen Tätigkeiten der kulturellen Institutionen vorhanden sein möge.
Ritratto di Hans Knapp
Hans Knapp 28 Febbraio, 2014 - 22:10
Mateo Taibon, solche Fälle sehe ich natürlich genauso.
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