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Sustainability Days

Ein Königreich für eine zündende Idee

Vom 6. bis zum 9. September finden in der Bozner Messe die Sustainability Days statt. In die Kritik geraten ist diese Veranstaltung vor allem wegen der hohen Kosten.
Di
Ritratto di Astrid Tötsch
Astrid Tötsch29.06.2022

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Ritratto di Gianguido Piani
Gianguido Piani 29 Giugno, 2022 - 13:14

Hier kommen drei *zündende* Ideen. Nicht aus der Forschung, sondern aus der Praxis. Im entwickelten Ausland praktiziert, sie könnten auch in Südtirol umgesetzt werden, sind sie aber noch nicht.

1. Die "15-Minuten-Stadt". Alle wichtigen Dienstleistungen innerhalb einer Stadt müssen in 15 Minuten zu Fuss erreichbar sein. Paris macht es, Modena plant es: https://gazzettadimodena.gelocal.it/modena/cronaca/2021/11/18/news/moden... In Bozen wird diese Idee überhaupt nicht besprochen, mehr Parkplätze aber schon.

2. Stadtbegrünung. Im ewigen Kampf zwischen grünen Flächen und Betonversiegelung gewinnt fast immer die Versiegelung. Kein hiesiger Politiker-Entscheidungsträger hat den Mut, sich dagegen zu setzen. Mit mehr Mut könnte man dem Beispiel von Arturas Zuokas, dem früheren Bürgermeister der litauischen Hauptstadt Vilnius, folgen. Ein solcher Bürgermeister-Kandidat würde sofort meine Stimme bekommen: https://www.youtube.com/watch?v=FQ-8xj8CUZw

3. Während der Energiekrise in Kalifornien 1999-2000 wurden innerhalb zwei Monate Demand-Response Programme eingeführt. Diese sind ein unabdingbarer Bestandteil von s.g. "Smart"-Grids. Ohne Demand-Response sind "Smart" elektrische Netze nur "Smartwash"-Netze, d.h., nur PR-Floskeln und nichts anderes. Keiner unter den Hunderten Stromanbieter im freien Markt bietet eine solche Lösung für Privathaushalte an. In den USA ist dies dagegen Standard-Bestandteil von Stromlieferangeboten.

Die Einführung eines Demand-Response-Programms in Südtirol würde übrigens weniger als die Organisation von den "Sustainability Days" kosten.

Diese und viele andere Lösungen sind längst bekannt und praktikabel. Sie funktionieren. Bei uns werden sie weder besprochen und umso weniger implementiert, da es leider sowohl den Willen als auch den Mut dazu fehlen.

Das macht drei Königreiche. Wo können sie abgeholt werden?

Ritratto di Sepp Bacher
Sepp Bacher 29 Giugno, 2022 - 15:31

Ich habe den Eindruck, dass sich diese Nachhaltigkeitstage abheben, dass sie nicht für ein breites Publikum organisiert werden. Ich lese zwischen den Zeilen, dass es eine Veranstaltung für Wissenschftler/-innen ist und dass nur diese ".... eine zündende Idee für die konkrete Umsetzung“ haben können.
Wenn ich mich auf die Kommentare in diesem Medium erinnere, hatten einige auch schon gute Ideen. Oder man war der Meinung, es sei schon klar, wie es ginge, man müsste nur anfangen mit der Umsetzung.
Eine Diskrepanz orte ich wenn Prof. Psenner meint es, wäre noch zu wenig klar und auch noch zu wenig Bewusstsein bei der breiten Masse. Die Kommentatoren hier glaubten eher, dass die Politik als erste anfangen müsste mit der Umsetzung und dass alle politischen Entscheidungen nach den Nachhaltigkeitskriterien erfolgen müssten. Die Politik müsste also mit gutem Beispiel voran gehen!
Außerdem vernimmt man aus diesem Beitrag nichts über partezipativen Prozessen im Sinne von Bürgeräten und Prozessen unter den Interessierten und Motivierten. Man glaubt anscheinend, die Forschung müsse das leisten und dann ihre Ideen wieder in kostspieligen Tagungen an die Leute bringen. Man brauche noch mehr Geld für die Wissenschaft. Und das unabhängig von anderen Themen, welche die unteren Schichte betreffen und beschäftigen.
Für mich sind diese Aussagen von Psenner und Tappeiner endtäuschend! Ja für unsereiner auch demotivierend!

Ritratto di Manfred Gasser
Manfred Gasser 29 Giugno, 2022 - 16:23

Wenn Herr Psenner seit 20 Jahren weiß, was läuft, und was auf uns zukommt, und die Politik bisher nichts getan außer zu reden, warum sollte sich das jetzt mit diesen "days" ändern?
Und wenn noch so viele Experten noch so viele "zündende Ideen" haben sollten, die Rahmenbedingungen zu deren Umsetzung müssen von der Politik gesetzt werden, was leider seit 20 Jahren nicht passiert ist, und ich befürchte, dass es so weitergehen wird.
Wie wäre es denn als kleinen Anfang die Vorschläge von Herrn Piani mal in Betracht zu ziehen, sich einfach mal darüber zu informieren. Denn ich fürchte, unsere Herrn Politiker haben weder von einer "15 Minuten-Stadt", noch von "Demand-Response-Programmen" wirklich einen Ahnung.

Ritratto di Dietmar Nußbaumer
Dietmar Nußbaumer 29 Giugno, 2022 - 22:08

Wir leben auf den Osterinseln, im Elfenbeinturm der Wissenschaft wird das Thema Klimaerwärmung leider nicht gelöst. Das muss schon die Schönen und Reichen erreichen.

Ritratto di Gianguido Piani
Gianguido Piani 30 Giugno, 2022 - 09:49

Ein Forschungsinstitut einer wichtigen und reichen zentraleuropäischen Region hatte 2011 einen umfassenden Energie- und Umweltplan erstellt. Die darin enthaltenen Vorschläge wurden sofort zur Chefsache erklärt, die notwendige Energiewende wurde eingeleitet. In kurzer Zeit bereitete die dortige Regierung eine klare Strategie mit zielgenauen Planungs- und Genehmigungsinstrumenten vor. Diese Strategie zeigte sehr schnell auf, wie diese Region ihren Beitrag zum interna­tionalen Klimaschutz leisten wollte und konnte. Sie beschreibt punktgenau, wie eine nachhaltige energetische Zukunft umgesetzt und für gesellschaftliche, wirtschaftliche und administrative Innovationen genutzt werden kann.

Zu den Sustainability Days sollten unbedingt die Autoren des Energie- und Umweltplans wie die damaligen verantwortlichen Regierungsmitglieder eingeladen werden. Es wäre höchst interessant etwas Konkretes und Praktisches direkt von den damaligen Entscheidungsträgern zu hören.

Der Plan ist Online leider nicht mehr zugänglich (Internet-Suche, Webseite des Forschungsinstituts). Bei Nachfrage werde ich gerne eine Kopie den Organisatoren der Sustainabililty Days und der Landesregierung zusenden. Die Salto-Redaktion darf zu diesem Zwecke meine Kontaktinformation weitergeben.

Ritratto di Josef Fulterer
Josef Fulterer 30 Giugno, 2022 - 23:22

Zur Abwendung der Klima-Krise sind die 2,4 Mio. teuren SUSTAIN-ABILTY DAYS Südtirol / Alto Adige, so überflüssig wie ein Kropf. So etwas kann nur auf dem Mist der EURAC wachsen, die dauernd um mehr Forschungsgelder plärrt, um sie dann in solchen Snob-istischen Veranstaltungen zu verbraten.
Die Hauptursache für die Klimakrise ist die seit 60 Jahren zunehmende Verschwendung von fossiler Energie, auch in Glaskisten wie die EURAC, die in den drei wärmeren Jahreszeiten "noch mehr Energie verbraten, wie für den ebenfalls viel zu Aufwand für die Heizung im Winter.
Weiters:
- der unsinnige Luftverkehr für ein paar Ferietage im Irgendwo und natürlich zum Herankarren "der kostbaren Referenten für die SUSTAIN-ABILITY DAYS." Der Geschäftsreiseverkehr ist vom Internet abgelöst worden.
+ Einführung von Steuern und der CO2 Belastungabgeltung auf den Flugtreibstoff, sowie die volle Anrechnung der Bau- und Betriebskosten der Flugplätze.
- Die von der Autoindustrie seit Henry Ford befeuerte Privatmotorisierung, mit dem Bundesdeutschen Jubelschrei: "Frei Fahrt für freie Bürger"
+ Aufrechnung der CO2 Belastung bei den Treibstoffen
+ Einführung einer progressiven Ankaufssteuer und Verkehrssteuer für Motorräder, PKW, Rennautos und Motorbote. z.B.: pro 10 km/h über der Nennleistung von 100 km/h, jeweils 50 % mehr. (bei den Motorboten 20 km/h Nennleistung und Aufschlag bei 3 km/h) - auch für die E-angetriebenen Fahrzeuge!!!
+ überregionalen Reise- und Frachtverkehr in die Eisenbahn umleiten
- die fossile Energie fressende Industrieproduktionen
+ Anrechnug der CO2 Belastung
+ Rückkehr zu reparierbaren Industrieprodukten
+ Kälte- und Hitze abweisende Architektur bei Neubauten, statt verglaste Kisten und der von der Feuerwehr gefürchteten Verpappung mit Styrophor
>>>Diese + Entscheidungen müssten die Politiker bereits seit über 40 Jahren treffen!!!<<<

Ritratto di Gerold FIEDLER
Gerold FIEDLER 1 Luglio, 2022 - 11:11

"´wird das Event hingegen vom Land finanziert kann man unabhängig agieren"...wie bitte?? Das glauben Sie doch selbst nicht.
Und um nur einen Punkt zu betrachten, nämlich das im Artikel zitierte "Bauen mit Holz;
Während im benachbarten Ausland, sprich Deutschland oder Schweiz, ein regelrechter Boom des innovativen Bauens mit Holz zu beobachten ist, wird in unserem Land durch den vorgeschriebenen Klimahaus A-Standart der Holzbauweise ein Riegel vorgeschoben. Ebenso sind in der Schweiz, beispieisweise die gesetzlichen Vorgaben für die Statik im Sinne des Holzbaues abgeändert worden, sodass auch mehrgeschossige Holzhäuser gebaut werden können. Davon sind wir leider weit entfernt. Stahl und Beton bis zum Dach sind die Devise, mit Sicherheit "nachhaltig" klimaschädigend....
Aber was solls, Herr Draghi und Frau von der Leihen werden die zündenden Ideen schon präsentieren.

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