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Poste Italiane hat eine Suchfunktion für Postkästen....in Bozen müssten es ca. 44 sein.
https://www.poste.it/cerca/index.html#/risultati-cerca-cassette/Via%20Pe...,
Lieber Herr Kronbichler,
ich habe mit Ihnen gefühlt wie mit dem letzten Dinosaurier, der vor 65 Millionen Jahren irgendwo was für ihn Essbares gesucht hat... der war auch nicht Schuld daran, dass ein Asteroid ihm den Speiseplan verhunzt hat.
Im Ernst, es war ein Fehler, die Post zu privatisieren. Dass Privatunternehmen essentielle Dienste für eine Gesellschaft besser verrichten als ein öffentlicher Betrieb, ist längst als neoliberales Märchen entlarvt. Billiger wird's vielleicht sein, aber besser sicher nicht. Vom Service her nicht und von der Ausbeutung der Mitarbeiter*innen her auch nicht.
Ehrlicherweise muss man sich halt auch fragen, ob die klassische Briefzustellung den Riesenaufwand an Logistik noch rechtfertigt. Amazon-Paktln zustellen ist das neue Geschäftsmodell, und Bank spielen.
"Bank spielen" ist genau die richtige Bezeichnung, weil Bank sein geht definitiv anders. Persönliche Erfahrung.
Da habe ich noch einmal Glück gehabt: In meiner Nähe, ein Katzensprung vom Rathausplatz - Ecke Piavestr. / Delaistr. - gibt es einen Briefkasten.
Wer schickt heute noch Briefe: Ich erhalte Rechnungen und Briefe von der Gemeinde, von der SEAP, von der TIM, usw., weiters Bettelbriefe, Zeitungen und Zeitschriften. Folglich braucht es die Post schon noch.
Florian Kronbichler, da hattest ja noch Glück oder dein Postbesuch muss wohl schon eine Weile her sein. Einfache Kunden sind schon froh, endlich einen Termin für einen Postschalter zu bekommen, geschweige denn mit dem Direktor. Jetzt braucht es schon die Aktivierung einer eigenen App, allein um sich aufs Warten vor einem Schalter vorzumerken. https://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=69995#comments
Ein Wahnsinn. Besonders für (ältere und beeinträchtigte) Mitbürger-innen, die kein Smartphone haben oder nicht diese App nutzen (wollen). Die warten mitunter dann Stunden, um sich anschließend in eine weitere Warteschleife zum Schalter einreihen zu können. Toll.
Wofür? Z.B., um ein einfaches Einschreiben, das der Postbote nicht dem Kunde gegen Unterschrift aushändigt, sondern vom Kunden überhaupt erst nach mehreren Tagen ab Einwurf eines Abholscheins in den Briefkasten mit Ausweis abgeholt werden darf.
Dafür zahlt das Land Südtirol einer Aktiengesellschaft, wie poste italiane seit langem schon Unsummen an Steuergeldern. Offenbar jedoch ohne nachdrücklich auf Einhaltung des Rechts der Bürger-innen auf Gebrauch der deutschen Sprache oder auf Erbringung von Mehrleistungen mit Qualität zur Zufriedenheit der Kundschaft in Form von begleitender Evaluation zu achten bzw. darauf zu bestehen.
Aber um alltägliche Übelstände und Belange kümmern sich Politiker-innen erfahrungsgemäß höchst selten. Kein Wunder, dass Ohnmachtsgefühl, Verdrossenheit ... so die Überhand nimmt.
Zur Zwei-Euro-Stempelmarke habe ich folgendes beizutragen, das hat jetzt aber nichts mit der Post zu tun: Allenthalben darüber verärgert, dass bei einem Arztbesuch dem Patienten die Kosten der Stempelmarke aufgerechnet werden, die in Italien fällig werden, wenn Vergütungen, die den Betrag von € 77,47 übersteigen, habe ich bei der Landesverwaltung nachgefragt, wie dies denn im Falle von Honorarnoten von Freiberuflern gehandhabt wird und siehe da, wurde mir von deren Experten mitgeteilt „dass die Stempelsteuer auf Rechnungen bzw. Spesennoten vom Rechnungsersteller entrichtet wird, die entsprechenden Kosten dann dem Rechnungsschuldner angelastet werden.“
Damit kommt dann der volle Irrwitz der Prozeduren zum Tragen, die anzuwenden sind, wenn ein Staat an einem im Zeitalter der Digitalisierung völlig obsoleten Institut zum Eintreiben von Steuern festhält.
Will man einen „halbanalogen“ Weg beschreiten muss man die Rechnungen bzw. Spesennoten ausdrucken, mit Stempelmarke versehen, Stempelmarke annullieren, dieses Dokument dann wieder einscannen und mittels Email übermitteln.
Wenn man den „digitalen" Weg beschreitet, kann man die Zwei-Euro-Stempelmarke mittels F24 Formular einzahlen, vorausgesetzt, man hat die passenden Ämtercodices in Erfahrung gebracht, muss dann aber ein paar Tage warten, bis man dafür eine Einzahlungsquittung erhält, denn nur das F24-Überweisungsformular ist den fleißigen Sekretär(inn)en der Landesverwaltung nicht genug.
Nicht minder skuril ist die Prozedur bei allen anderen Verwaltungsmaßnahmen, für die Stempelmarken vorgesehen sind: Der Antragsteller muss den Nummernkodex der telematischen Stempelmarke angeben und erklären, dass die betreffende Stempelmarke ausschließlich für das vorliegende Ansuchen verwendet und für 3 Jahre, im Sinne des Art. 37 des DPR Nr. 642 von 1972, aufbewahrt wird.
Soviel zum Thema Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung.
Wie wäre es, wenn sich in diesem Zusammenhang jemand von den Landes- oder Parlamentsabgeordneten die Mühe machen würde, den alten Beschlussantrag von Herrn Munter http://www2.landtag-bz.org/documenti_pdf/idap_207041.pdf auszugraben und umzusetzen?
PS: In Österreich wurden die Stempelmarken mit der Einführung des Euro abgeschafft.
Ein kleines, aber zugegebenermaßen recht treffendes Beispiel, warum Italien in der Produktivität gegenüber anderen westlichen Staaten weit hinterherhinkt. Und das Dilemma zieht sich wie ein roter Faden durch das Land.
Die Digitalisierung hat, nicht nur bei der Post, sehr vieles kompliziert, abgesehen davon, dass man jetzt viel mehr Papier verbraucht, weil man sich die Sachen ja auch noch ausdrucken muss. Ich habe letzthin, trotz einiger Erfahrung in diesen Dingen, zwei Tage mühsamer Arbeit gebraucht, um eine Rechnung zahlen zu dürfen. Zunächst musste ich mich auf der chaotischen Seite des Unternehmens registrieren und auf die Zuweisung einer provisorischen PIN warten (die sogar schon am nächsten Tag ankam). Dann musste ich die provisorische PIN in eine persönliche umändern, bekam die Zahlungshinweise (IBAN usw.) zugesandt und konnte dann mit Home-Banking (mehrfache PIN und Geheimnummern-Abfragen) die Überweisung des Rechnungsbetrages vornehmen. Anscheinend hatte man Angst, dass jemand anderer meine Rechnung zahlen könnte. Wenn das so weitergeht, werden wir bald überhaupt keine sinnvolle Tätigkeit mehr ausüben können, weil wir aufgrund der Digitalisierung die meiste Zeit, stundenlang, am Bildschirm verbringen müssen, um Sachen zu erledigen, die man früher in wenigen Minuten erledigt hat.
Sie haben vollkommen Recht. Die ganze Digitalisierung der Bürokratie ist - so wie es bei uns betrieben wird - reinste Augenauswischerei.
Die Digitalisierung hat, nicht nur bei der Post, sehr vieles kompliziert, abgesehen davon, dass man jetzt viel mehr Papier verbraucht, weil man sich die Sachen ja auch noch ausdrucken muss. Ich habe letzthin, trotz einiger Erfahrung in diesen Dingen, zwei Tage mühsamer Arbeit gebraucht, um eine Rechnung zahlen zu dürfen. Zunächst musste ich mich auf der chaotischen Seite des Unternehmens registrieren und auf die Zuweisung einer provisorischen PIN warten (die sogar schon am nächsten Tag ankam). Dann musste ich die provisorische PIN in eine persönliche umändern, bekam die Zahlungshinweise (IBAN usw.) zugesandt und konnte dann mit Home-Banking (mehrfache PIN und Geheimnummern-Abfragen) die Überweisung des Rechnungsbetrages vornehmen. Anscheinend hatte man Angst, dass jemand anderer meine Rechnung zahlen könnte. Wenn das so weitergeht, werden wir bald überhaupt keine sinnvolle Tätigkeit mehr ausüben können, weil wir aufgrund der Digitalisierung die meiste Zeit, stundenlang, am Bildschirm verbringen müssen, um Sachen zu erledigen, die man früher in wenigen Minuten erledigt hat.
So ein "tam tam" um nichts.
Die 2 - Euro Stempelmarke hätte bereits locker durch das Parlament abgeschafft werden können. Waren Sie, Herr Kronbichler, nicht auch einmal dort?