Ball of Thrones: Südtirols Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttert.

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Kommentar

Los von Borniertheit!

Wie verblödet Südtirols Gesellschaft inzwischen ist, zeigen die Polemiken um den Maturaball auf Schloss Sigmundskron.

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Ritratto di Manfred Gasser
Manfred Gasser 25 Settembre, 2014 - 11:44
Sie haben sicher in vielem recht, nur ein Problem der heutigen Gesellschaft haben Sie nicht angesprochen, das aber in dieses Bild gehört. Wer hat "SCHULD", sollte was passieren? Unsere "moderne" Gesellschaft kann ohne Schuldige nicht leben, und deshalb kann ein fehlender Notausgang, eine ungeschützte Stelle an eine Mauer, ja sogar ein um 4 cm zu tiefes Geländer Menschen in den Knast bringen. Und da verstehe ich diese Korinthenkackerei unserer Beamtendoch schon besser, oder Sie nicht?
Ritratto di Markus Gufler
Markus Gufler 25 Settembre, 2014 - 12:05
In dem Zusammenhang stellt sich doch die Frage warum in unserer Zeit eigentlich immer irgend jemand anderes (!) Schuld sein muss? Früher - so scheint mir - hatten die Leute noch deutlich mehr Selbstverantwortung.
Ritratto di Manfred Gasser
Manfred Gasser 25 Settembre, 2014 - 14:08
Warum? Nichts leichter als das, weil es Geld gibt!! Wenn ein Junge sich bei so einer Veranstaltung wegen meiner oben genannten Gründen irgendwie leicht verletzt. 10 Tage ins Krankenhaus muss, kommt ein paar Tage später irgendein Anwalt, und erklärt den Eltern, dass man da eine schöne Summe herausholen kann. Und das ginge ja noch. Aber wenn er mit einigen Promille Alkohol im Blut über dieses ominöse Geländer stürzen würde, und sich schwer/tödlich verletzen würde, dann wollen die Medien, oder besser, dann brauchen die Medien einen Schuldigen, und der Mob sowieso! Und keiner fragt nach Selbstverantwortung!
Ritratto di Martin B.
Martin B. 25 Settembre, 2014 - 17:57
Klingt einfach, ist es aber leider nicht (dieses Phänomen der Medien und des Mobs zu erklären).
Ritratto di Manfred Gasser
Manfred Gasser 26 Settembre, 2014 - 11:37
Habe ich nicht behauptet, aber so ist es nunmal und deshalb sollte man das auch so schreiben. und nicht den Beamten den schwarzen Peter geben, und den Vize als "Retter in der Not" darzustellen. Denn wenn was passiert wäre, dann wäre Herr Vize plötzlich der Mann der diese schlimmen Sachen erst ermöglicht hat, indem er über die Beamten hinweg entschieden hat.
Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 25 Settembre, 2014 - 12:07
Ja eben genau darin liegt das Problem. Sicherheit und Verantwortung haben eben ihre Kosten, was hat der Beamte oder Gemeindereferent davon wenn er für andere seinen Job, sein Vermögen und unter Umständen seine Freiheit aufs Speil setzt?
Ritratto di Peter Warasin
Peter Warasin 25 Settembre, 2014 - 12:39
Es gab früher (vor MMM) schon Maturabälle auf Sigmundskron. Es gab sogar, man höre und staune, Rock- und Metal Festivals! Ich kann allerdings die Beamten verstehen, die sich wohl an geltende Regeln halten (müssen). Das Problem liegt eher daran dass diese Regelungen zu streng sind und(/weil) es wie schon erwähnt kaum Selbstverantwortung mehr gibt.
Ritratto di Johann Mair
Johann Mair 6 Ottobre, 2014 - 18:51
...und den Respekt vor dieser Politik muss man verlieren. Sie ist unmenschlich. Die EU übernimmt diese idiotischen Sicherheitsbestimmungen von den Amerikanern. Es gibt deshalb auch immer mehr Menschen, die nach mehr Mitsprache schreien. Manche EU-Gesetze sind vor lauter Dummheit kaum noch zu überbieten (z.B. Glühlampenverbot). Diese Liberalisierungen, die von Amerika herkommen sind im Grunde eine brutale Einschränkung der Menschenrechte. Auch das Freihandelsabkommen ist so eine Sackgasse, die sehr schädlich für unser Kulturverständnis ist. Wir Europäer sind ja eigentlich bereit, Verantwortung zu übernehmen. Unsere Kultur ist offener, wie diese verlogene Moral in den USA. Ich bin z.B. deshalb gegen ein Freihandelsabkommen, aber für ein Handelsembargo mit den USA! Damit nicht jeder Wahn und jede Idiotie von da drüben zu uns überschwappt. Auch nicht diese Sicherheistbestimmungen, die jede Kreativität und jeden menschlichen Austausch abwürgen. Aber leider sitzen diese "Bürohengste und Kravattenwixer" bereits überall im EU Parlament.
Ritratto di Roland Kofler
Roland Kofler 7 Ottobre, 2014 - 23:44
Da tut die EU was praktisches gegen den Klimawandel: "Die weltweite Einsparung durch das Glühlampenverbot ist mit 860 TWh ist also deutlich höher, als ein Industrieland wie Deutschland insgesamt an Strom erzeugt." http://www.elektroniknet.de/power/sonstiges/artikel/106361/
Ritratto di Martin Daniel
Martin Daniel 25 Settembre, 2014 - 16:38
Ich glaube auch, dass man von den Beamten nicht verlangen kann, zum Wohle der Gesellschaft die Verantwortung zu übernehmen. Neben absurden Sicherheitsvorschriften, für die der Gesetzgeber verantwortlich ist, spielt auch die Entwicklung der Rechtssprechung eine Rolle. Sie hat in letzter Zeit - bei z.T. gleichbleibender Gesetzeslage - die zivilrechtliche Haftung nach amerikanischem Vorbild immer weiter ausgedehnt. Für alles was einem so im täglichen Leben zustoßen kann, muss irgendwer herhalten und blechen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Richter dessen bewusst werden und wieder vermehrt die Eigenverantwortung der Geschädigten in den Mittelpunkt rücken. Nicht, dass wir irgendwann enden wie in den USA, wo ausländischen Reisenden empfohlen wird, nicht erste Hilfe zu leisten wenn sie an Verkehrsunfällen vorbeikommen, da bei unsachgemäßer Hilfeleistung für etwaige gesundheitliche Folgeschäden aufzukommen ist.
Ritratto di Martin B.
Martin B. 25 Settembre, 2014 - 17:55
In der Tat. Wie aber können wir die Situation wieder ändern, wenn außer in Einzelfällen niemand Verantwortung und Haftung übernimmt und das aktuelle Regelwerk ganze Horden von Beamten, Rechtsanwälten und Ministerien beschäftigt (im Sinne von Arbeitsstellen)?
Ritratto di Oskar Egger
Oskar Egger 25 Settembre, 2014 - 22:03
vergiss nicht das business der Versicherungen
Ritratto di Thomas Oeggl
Thomas Oeggl 25 Settembre, 2014 - 19:14
"Ich jedenfalls kann verstehen, warum viele junge Menschen den Respekt vor dieser Gesellschaft verlieren." Danke ! Immer wenn ich Maturanten frage wie's denn jetzt weitergeht, höre ich nur "Weg hier!". Man hat als junger Erwachsener das Gefühl in Südtirol nicht erwünscht zu sein.
Ritratto di Oskar Egger
Oskar Egger 25 Settembre, 2014 - 22:06
Du hast Recht. Aber nicht nur der junge Erwachsene ist nicht erwünscht, ebensowenig der Mittelstandsbürger, der der ehrlich arbeitet, seine Steuern zahlt, niemandem schadet.
Ritratto di Josef Auer
Josef Auer 25 Settembre, 2014 - 19:27
...aus heutiger Sicht hätte das offene Feuer nicht den Hauch einer Chance genehmigt zu werden, geschweige denn eine Strasse mit Gegenverkehr...
Ritratto di Martin Federspieler
Martin Federspieler 25 Settembre, 2014 - 19:38
In der Beamtenschelte scheinen Presse und Politik einig wie selten zu sein. Nur, wer macht denn die Gesetze, welche die Beamten bei ihrer Arbeit immer öfter vor die Wahl stellen, entweder als Bürokratenbremse dazustehen oder bei Umgehung oder Nichtbeachtung der Bestimmungen - und das gerade in Punkto Sicherheit bei öffentlich zugänglichen Veranstaltungen - straf- und zivilrechtliche Haftungen undefinierbaren Ausmaßes einzugehen. Wenn der Bozner Vize-Bürgermeister dieses Risiko im Falle des Maturaballes der 5A auf sich genommen hat, ist das sicher heldenhaft. Mal sehen ob er diesen Mut dann auch noch für weitere ähnliche Veranstaltungen aufbringt (ich würde dringend abraten!). Zu wünschen bleibt nur, dass sich niemand dabei einen Fuß einknickt, der oder dessen Eltern eine Rechtsschutzversicherung haben. An etwas Schlimmeres will ich erst gar nicht denken.
Ritratto di Oskar Egger
Oskar Egger 25 Settembre, 2014 - 22:13
Die Bürokratenbremse trifft ja alle: für eine Halbtagssekretärin braucht man Erste Hilfe Kurse, Arbeitssicherheitskurse, Brandschutzkurse, bei denen einem Katastrophenfilme von Kaprun gezeigt werden, man braucht einen beleuchteten Ausgang, erste Hilfe Kästen und pro Stockwerk mindestens einen Feuerlöscher. Wir reden hier von Arbeit am Schreibtisch. Der erste Hilfekurs kann an den Arbeitnehmer delegiert werden.....?? Macht alles natürlich Sinn, wenn man bedenkt, wieviele Menschen auf einen Schlag eingebunden werden. Ach ja, die Arbeitnehmer müssen natürlich auch ähnliche Kurse besuchen.
Ritratto di Anton Rainer
Anton Rainer 25 Settembre, 2014 - 22:50
Ich werde das Gefühl nicht los, dass es eine Parallelwelt gibt, in der eine Massenpanik auf Schloss Sigmundskron gibt, sich 2 Jugendliche schwer verletzen und ein Christoph Franceschini sich auf die Suche nach dem in Durnwalder-Manier übergriffigen SVP-Politiker macht, der die mehrfach geäußerten Bedenken seiner Beamten einfach beiseite schiebt, um seinen zukünftigen Wählern nicht die Saufparty zu vermiesen. Es kommt immer auf die Perspektive an.
Ritratto di Anton Rainer
Anton Rainer 25 Settembre, 2014 - 22:51
Im ersten Satz fehlt natürlich ein Wort. Es ist spät. ;)
Ritratto di Christoph Franceschini
Christoph Franceschini 26 Settembre, 2014 - 11:50
Interessante Diskussion. Aber nochmals: - 1957 waren 35.000 Südtiroler und Südtirolerinnen auf Schloss Sigmundskron. Das damalige Gedränge wird als großer historischer Tag gefeiert. - Heute sollen in einem rundum erneuerten Schloss aber 1.500 Personen ein Sicherheitsrisiko sein. Ganz gleich ob Beamter oder Politiker man braucht nur das eigene Gehirn einzuschalten, um zu merken, dass hier etwas nicht stimmt. Wenn man natürlich davon ausgeht, dass Beamte nur dazu da sind völlig widersinnige und absurde Gesetze aktiv umzusetzen und dabei den normalen Hausverstand auszuschalten haben, dann sagt das viel über unsere Gesellschaft aus. Zivilcourage, Mut & Position beziehen verboten. Blinder Gehorsam verpflichtend. Hatten wir das nicht schon einmal?
Ritratto di Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdichnicht 26 Settembre, 2014 - 12:01
Als außenstehender ist relativ einfach von anderen zu verlangen Gesetze zu missachten. Zivilcourage, Mut und Position? Ja bitte, gerne! Aber von Seiten derer die die Gesetze machen, nicht die die sie anwenden müssen und im schlimmsten Fall dafür grade stehen müssen.
Ritratto di Martin Federspieler
Martin Federspieler 26 Settembre, 2014 - 21:54
Herr Franceschini, von einem Journalisten Ihres Formats würde ich mir schon erwarten, dass man eine Kritik an einer Kategorie von Menschen (z.B. die lieben Beamten) mit stimmigen Argumenten untermauert, nicht mit Vergleichen die auf beiden Beinen hinken. 1957 gab's noch nicht mal das II. Autonomiestatut (sonst hätte man sich das Risiko ja sparen können), geschweige denn den heutigen Gesetzesirrgarten in Sachen Sicherheit. Damals verstand man wenn schon unter Sicherheit jene, dass es zu keinem Aufruhr gegen die Obrigkeit kommt (von daher war auch die Veranstaltung von 1957 hoch riskant - gehaftet hat Magnago mit seinem "deutschen Wort"). Wenn sich damals bei einer Veranstaltung jemand verletzt hat, dann war das einfach sein Pech. Heute hingegen ruft jeder mittlere Unglücksfall die Staatsanwaltschaft auf den Plan, und die Presse hilft eifrig bei der Suche nach Schuldigen. Dazu kommen dann die Geschädigten mit ihren Anwälten. Die würden es regelrecht genießen einem dann die ganzen Fakten vorzuhalten, die man als Beamter hätte wissen, sehen und verhindern müssen. Und nachdem man ja selbst einige Maturabälle miterlebt hat, ist man eh schon froh, wenn die noch nicht ganz trinkfesten Mädels und Jungs vom Vereinshaus wieder gesund nach Hause kommen (wir waren ja selbst auch nicht besser...). Aber auf Schloss Sigmundskron in der Nacht - das kann doch eigentlich gar nicht gut gehen.
Ritratto di werner gutgsell
werner gutgsell 26 Settembre, 2014 - 14:07
Schuld sind eigentlich nicht die Beamten, die ihre Arbeit gemäß Gesetz machen, das sich ja auch aufgrund von Erfahrungen entwickelt hat. Man kann ihnen höchstens mangelnde Flexibilität und oft nicht angewandten gesunden Menschenverstand vorwerfen. Schlussendlich aber ist die Entwicklung in die Richtung Schuld , die Amerika uns schon lange vorspielt. Die Selbstverantwortung wird nicht den Veranstaltern genommen, sondern das Publikum, das jetzt noch auf der Seite der Veranstalter über die Bürokratie und Verbote jammert, darf nicht die Eigenverantwortung ablegen, wenn irgendwann mal etwas passiert. Wenn das erste Mal ein Betrunkener der auf die Schnauze flliegt den Veranstalter um seine Existenz bringt , weil mittlerweile Rechtsanwälte , die auf Provision arbeiten und somit Klagen für den Betroffenen kein finanzielles Risiko mehr darstellen, eine Millionenklage einbringen und gewinnen, werden auch wir Veranstalter auf jeden noch so kleinen Risikofaktor achten...oder den Job wechseln und gut schlafen.
Ritratto di Harald Niederseer
Harald Niederseer 26 Settembre, 2014 - 18:04
Könnte es nicht sein wie bei den Medikamenten. Besucher werden auf die Risiken hingewiesen und können dann nicht klagen, wenn genau das eintrifft. Beispielsweise: Kein Notausgang vorhanden! Als Volljähriger muss ich dann entscheiden, ob ich das Risiko in Kauf nehme, schließlich geh ich ja auch Bergsteigen. Wie sagte einmal ein Biologe: Das Leben ist eine tödliche Geschlechtskrankheit. es beginnt immer mit Sex und endet mit dem Tod.
Ritratto di Markus Gufler
Markus Gufler 26 Settembre, 2014 - 18:19
Bravo! Genau so stell ich mir vernünftige konstruktive selbstverantwortliche Lösungen vor. Wer könnte gegen diese etwas haben?
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